Docsis 4.0

Für alle Technik-Themen bezogen auf Internet und Telefonie, die weder AVM- noch Arris-/CommScope-/Technicolor-/Compal-/Sagemcom- bzw. Hitron-Produkte betreffen. Speedprobleme werden hier lediglich thematisiert, wenn sie auf die verwendeten Geräte zurückzuführen sind (die nicht zu den o.g. Produkten zählen).
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SenfKabelHer
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Re: Docsis 4.0

Beitrag von SenfKabelHer »

Flole
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Re: Docsis 4.0

Beitrag von Flole »

floh667 hat geschrieben: 13.10.2021, 18:18 Hast du dazu ein paar Infos? Mich interessiert schon lange wie die Latenzen bei der DG sind und der jitter.
Theoretisch erwarte ich da in beiden Belangen eigentlich eine glatte Linie...
Die Erwartungen solltest du mal gaaaaaanz weit runterfahren. Hier mal die letzten Tage, der 11., 12. und 13, so sieht es aber (eigentlich) immer aus:
11.png
12.png
13.png
Es gibt aber auch Tage wie den 27. September:
27Sep.png
Aber auch welche wie den 10. September:
10Sep.png
SenfKabelHer hat geschrieben: 13.10.2021, 18:45 Für mich wäre DG schon alleine ein no go weil keine native IPv4 verfügbar, also gar nicht, auch nicht gegen Aufpreis.
Ganz so schlimm ist nun auch wieder nicht. In den (exorbitant teuren) Business-Tarifen gibt es die, also mit Aufpreis durchaus möglich (nur da gehts 3-stellig los).....
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floh667
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Re: Docsis 4.0

Beitrag von floh667 »

ach herjee, das sieht ja echt bescheiden aus. Da bin ich echt enttäuscht und das dämpft irgendwie die Freude auf eventuell irgendwann verfügbares FTTH. Das sieht ja mindestens genauso mies aus wie bei einigen docsis anschlüssen. Unser docsis anschluss sieht da ja um Längen besser aus.
Weiß man ob das daran liegt, dass die DG ihr GPON eklig überbucht, oder ist das backbone Netz der DG langsam unterdimensioniert?
SenfKabelHer
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Re: Docsis 4.0

Beitrag von SenfKabelHer »

Ich will jetzt hier nicht zu sehr auf bestimmte Anbieter eingehen.
Es ist so, dass die letzten Meter bei der Gesamtleistung einfach ziemlich egal sind. Dein Peering, dein Jitter, dein Ping, das wird alles woanders entschieden. Sowohl Glasfaser wie auch Koaxialkabel sind technisch in der Lage die letzten Meter gut abzubilden.
Wir sind in Deutschland inzwischen in der Situation, dass Finanzinvestoren das Thema entdeckt haben. Sie fordern tatsächlich die Regierung schon auf keine Förderprogramme mehr aufzulegen oder diese wenigstens eng zu begrenzen.
Weil sie nicht die damit verbundene Regulierung wollen.
Sie wollen billig ausbauen, je schneller und billiger desto besser. Dann wollen sie Leuten, die für Netflix und Homebanking und die Playstation vom Kind, recht bescheidene Bandbreitenbedürfnisse haben das Gigabit aufschwatzen.
Weil man das heute so habe und Homeoffice und Digitalisierung und die Gigabit-Gesellschaft..
Dann kriegst du pro Jahr und Kunde bei den üblichen tarifen gute 1000€.
Wenn du das Netz billig aufbaust hast du die Kosten nach 2 Jahren drin und ab dann fast Reingewinn.
Und alles was du an Qualität anbietest (gute Technik, Kundenservice) frisst Gewinn. Nach dem Pareto-Prinzip sind die meisten Leute auch mit 80% zufrieden.
Machen nie Speedtests oder es werden eben speziell diese Server besser angebunden, ist ja nix neues. Und Jitter, Packetloss, Buffer kennen die Normalverbraucher überhaupt nicht, von CGN reden wir gar nicht erst.

Ich habe überhaupt nix gegen ftth und *irgendwann* ist das natürlich der neue Standard überall. Aber ich möchte nicht in der aktuellen Wildwest-Phase dabei sein, wo quick and dirty überteuerte Netze verlegt werden, nur damit man sagen kann man ist jetzt über ftth bei YouTube. Ich kann Bits und Bytes ineinander umrechnen und kenne meinen Bandbreitenbedarf und dafür brauche ich noch lange lange kein ftth, dank Docsis. Das hat die Bundespost noch ordentlich ganz tief im Boden verlegt und wenn ftth hier viele Hardcore-User weglockt, umso besser für die Performance in meinem Segment. Das ist meine ganz persönliche Nutzenmaximierung.

Langfristig wird die Gesellschaft merken was für ein Fehler das quick and dirty ftth Getrenche dieser Tage war und es wird ganz andere Regulierung und Standards geben. Eher wie in Schweden hoffentlich, mit strenger Regulierung und Open Access. Und dann lasse ich mir auch gerne auf eigene Kosten ein paar Meter Glasfaser auf dem eigenen Grundstück verlegen, hole mir dazu einen Tiefbauer meiner Wahl und bin dann auch sicher, dass alles in ausreichender Tiefe verlegt wird, richtig gebettet, mit Trassenwarnband, Dokumentation, der Hauseingang ordentlich abgedichtet wird. Statt den "kostenlosen" Hausanschluss dann zigfach mit überteuerten Tarifen in den Folgejahren abzuzahlen.

Apropos, das ist nämlich das nächste, der ach so tolle, weil "kostenlose" Hausanschluss, ist, das habe ich mit eigenen Augen gesehen, im kürzlich ausgebauten Nachbarort ein Loch in der Kellerwand gewesen, in die der Subsub Sanitärsilikon gespritzt hat, dann wieder zugebuddelt. Einfach lol. Tickende Zeitbombe, dieser Pfusch. Ne, so einen teuren "kostenlosen" Hausanschluss will doch niemand.

Die Leute schalten regelrecht ihr kritisches Denken aus sobald sie Schlagwörter wie Glasfaser hören, dann noch "kostenlos" und der deutsche Verbraucher ist wie auf einem High wenn die Verkäufer in den Info-Veranstaltungen mit ihrer Comedy-Routine, pardon, ihrem Verkaufsgespräch anfangen.

Ftth ist super, aber nicht wie es uns derzeit in Deutschland angeboten wird.
Zuletzt geändert von SenfKabelHer am 14.10.2021, 08:52, insgesamt 1-mal geändert.
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d0M0L
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Re: Docsis 4.0

Beitrag von d0M0L »

@SenfKabelHer Danke für deine Worte! Bin ich mit meiner Meinung also nicht alleine :grin:
Hardware: Fritzbox 6591 Firmware: OS 07.13
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Re: Docsis 4.0

Beitrag von petertxt »

SenfKabelHer hat geschrieben: 14.10.2021, 08:42 Sie wollen billig ausbauen, je schneller und billiger desto besser. Dann wollen sie Leuten, die für Netflix und Homebanking und die Playstation vom Kind, recht bescheidene Bandbreitenbedürfnisse haben das Gigabit aufschwatzen.
In den Ländern, wo Glasfaser schon gut ausgebaut ist, hat man gemerkt, dass die Erhöhungen der Geschwindigkeit der Anschlüsse wenn man mal über 30 Mbit/s ist, keine nennenswerte Zusatzdatenmenge im Netz verursacht. Für den Netzbetreiber ist es somit ziemlich egal ob dem Kunden 30 Mbit/s oder 5 Gbit/s angeboten werden wenn die Technologie es erlaubt. Nicht ohne Grund fällt der Aufpreis für 1 Gbit/s bei Vodafone bescheiden aus.

DOCSIS 3.1 wird mit 1000/100 sicherlich noch einige Jahre für die meisten reichen. Der große Vorteil von XGS-PON sind jedoch die sehr niedrigen Betriebskosten. Steht das Glasfasernetz mal, sind somit sehr niedrige Tarife machbar. Natürlich wenn der Investor dahinter nicht nur die Gewinnmaximierung durch hohe Preise bei wenigen Kunden und möglichst schneller Abschreibung sieht, sondern auch möglichst viele Kunden einbeziehen will. Hier z.B. ein Angebot der rumänischen RCS&RDS Gruppe in Spanien mit 10 Gbit/s symmetrisch zu 30€ monatlich (keine Installationskosten): https://www.digimobil.es/fibra-optica
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Skykeeper
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Re: Docsis 4.0

Beitrag von Skykeeper »

Was in Zukunft noch viel nerviger wird, wir werden uns über einen riesigen FTTH Flickenteppich freuen dürfen.
Denkt mal 20 Jahre in die Zukunft, die Welt hat den Klimawandel gerade noch so überlebt und Deutschland ist zu 99% mit Glasfaser versorgt.
Überall Glasfaser wow das hört sich gut an, nur so gut wie es sich anhört ist es leider nicht.
Es gibt mittlerweile unzählige Stadt und Dorf Betreiber, dazu noch die größeren wie Telekom, DG, VF usw
Es wird unzählige mini Monopole geben, weil dort wo Glasfaser liegt wird niemand zusätzlich Glasfaser dazulegen.
Inhaber der Netzte sind dann irgendwelche Kommunen, Betreiber ist wieder irgendein Provider, beide wollen verdienen das treibt die Preise und da man keine Konkurrenz hat kann man im Endeffekt verlangen was auch immer man möchte.

Das ist ja auch heute schon so, ein Bekannter kann sich entscheiden, 6MBits per DSL oder FTTH beim Ortsbetreiber dort gibt es 100MBits für 69€, 250Mbits für 99€, 500Mbits für 139€ oder 1Gbits für 189€
Da es keine Konkurrenz gibt können Sie die Preise verlangen und die Kunden sind gezwungen zu bezahlen.

Das FTTH auch günstiger geht merkt man bei mir, ich wohne in einer richtigen Kabel Stadt, Kabel ist überall verfügbar und da die Telekom sehr sehr lange nur 16 Mbits angeboten hat, ist fast jeder Kabel Kunde.
Das hat auch unser City FTTH Provider gemerkt, niemand bucht 1GBits für 119€ wenn es bei Vodafone 1Gbits für 39€-49€ gibt.
Also hat man irgendwann die Preise gesenkt, Kunden die wechseln, zahlen jetzt nur noch 19,99€ / 54,99 € 12/12 für 1Gbits FTTH. Für den selben Tarif verlangt der selbe Provider etwas außerhalb der Stadt wo es kein Kabel oder VDSL gibt 119€ da die Kunden keine Alternative haben.
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Re: Docsis 4.0

Beitrag von robert_s »

Skykeeper hat geschrieben: 14.10.2021, 12:22 Überall Glasfaser wow das hört sich gut an, nur so gut wie es sich anhört ist es leider nicht.
Es gibt mittlerweile unzählige Stadt und Dorf Betreiber, dazu noch die größeren wie Telekom, DG, VF usw
Wir hatten auch mal unzählige Stadt und Dorf Kabelnetzbetreiber. Und was ist daraus geworden? Richtig, ein ziemlich großer, und noch ein mittelgroßer.

Ich denke, dass sich ein Flickenteppich von FTTH-Netzen ähnlich konsolidieren wird. Da schließen sich dann Betreiber zusammen oder werden aufgekauft.
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Skykeeper
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Re: Docsis 4.0

Beitrag von Skykeeper »

robert_s hat geschrieben: 14.10.2021, 12:41

Ich denke, dass sich ein Flickenteppich von FTTH-Netzen ähnlich konsolidieren wird. Da schließen sich dann Betreiber zusammen oder werden aufgekauft.
Ob es dadurch besser wird?
Es werden Netzte pleite gehen, verkauft und weiter verkauft werden ect.
Der Kunde sitzt trotzdem im Monopol fest und muss zahlen was verlangt wird.
SenfKabelHer
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Re: Docsis 4.0

Beitrag von SenfKabelHer »

Ne, hauptsächlich hat die Bundespost ausgebaut.
Die wurde dann zerschlagen und ist jetzt im Kabel größtenteils in der Hand von VF.

Wir werden uns bezüglich des Marktes noch nach Vodafone und Telekom zurück sehnen. Solch ein transparentes, vergleichbares Tarifangebot wird es mit den lokalen ftth Monopolen nicht mehr geben. Es gibt keine Pflicht zum Bitstromzugang zu regulierten Preisen. VF hat die Pflicht zwar im Kabel auch nicht, aber wenigstens vermarkten sie das Netz billig, da größtenteils abgeschrieben. Den ftth hedge funds sollen ihre Pioniergewinne ausdrücklich gelassen werden.

Ironischerweise überlässt man "nur" diese unwichtige Digitalisierung dem Spiel des Marktes. Bei erneuerbaren Energien gibt's inzwischen die Pflicht zur Ausschreibung zu regulierten Bedingungen. Weil der liebe Markt alleine wichtige Infrastruktur nämlich an die Wand fährt und ausquetscht. Wasser, Strom, Gesundheit.. ach, Telekommunikation.
Wie war das noch mit Daseinsvorsorge...