Das ist gefühlt alle zwei Jahre exakt die selbe Debatte.
Wofür denn DSL? Für meine eMails reicht mir ISDN auch.
Wofür benötige ich 2MBit/s? 768 tun es doch auch.
Wozu benötige ich 6MBit/s? 2 tun es doch auch
Wofür benötige ich 16MBit/s? Mit 6 bin ich vollkommen zufrieden
Wofür benötige ich 25/32MBit/s? Mit 16 komm ich super zurecht.
Wofür brauch ich 100/50? Gibt doch nichts was ich nicht auch mit 25 tun könnte
...
Bin gespannt, wie es dann in 10 Jahren aussieht. "Wofür benötige ich denn 10GBit/s, 1 tut es doch auch"?
Mal gespannt, was die "32MBit/s tun es doch auch"-Fraktion sagt, wenn der Sohnemann in zwei Jahren seinen Verein in HD über die XBox streamt, Töchterlein gerade Fotos von der letzten Party bei Facebook hochladen und man selbst den neusten Nightly-Build aus dem Büro laden möchte oder doch noch das neueste Präsentationspackage für den Chef auf die Server packen.
Weitere Beispiele?
Ich habe ein größeres Storage-Paket bei einem deutschen RZ-Betreiber bei dem ich dezentral Backups ablege. Die tollste externe Festplatte bringt mir nichts, wenn mein Nachbar unter mir im Bett raucht und in der Folge das halbe Haus abfackelt. Die regelmäßigen Deltas sind ja eine Sache, aber mach mal eine 750GB Initialsicherung
Alles lädt man ja leider schon gar nicht hoch, weil der Upstream einfach nicht passt. Und send-in ist Käse.
Fotos lege ich sowieso schon seit Ende der 90er ins Netz um sie Freunden um Familie zu zeigen. Damals noch auf einem eigenen Webspace mit eigens programmierter Galerie, mittlerweile natürlich bei deutlich komfortableren und flexibleren Anbietern (meines Vertrauens).
Telepräsenz, HomeOffice, Videokonferenzen mit der Familie ... wo früher 256/16kbit/s für simple Officetätigkeiten über Citrix gereicht haben, müssen heutzutage eben auch mal 400 Seiten übers Netz gedruckt oder eine Verbindung zur zentralen Datenbank gehalten werden. Alles wird immer bandbreitenhungriger. Privat wie beruflich. Auch und vor allem im SOHO Bereich. Natürlich gibt es das nicht zum Nulltarif. Aber mir wird ja nicht mal die Möglichkeit gegeben, mit entsprechendem Kapitaleinsatz mir meine gewünschte Bandbreite und dem gewünschten QoS-Level einzukaufen. Und ich spreche weiterhin von Privatkunden. Mit Fiber werden es die Netzbetreiber problemlos regeln können. Was würde KDG machen, die in ihrem Netz in manchen Bereichen nicht mal 16mbit/s sauber zum laufen bekommen?
Mit meinem Internetzugang bei KDG bin ich aktuell wirklich tiptop zufrieden. Da kann ich nicht im geringsten meckern. Aber wie sieht die Zukunftsfähigkeit aus? "Wer braucht das schon" ist verdammt gefährlich, denn was man heute nicht braucht kann morgen schon zum Standard werden.
Wer konnte sich 2005 schon vorstellen, dass man sich HD-Videos übers Internet nach hause streamen kann. 2006 brachte die Telekom Entertain mit VDSL (damals noch als "T-Home Speed") auf den Markt und man konnte sich per Klick auf der Fernbedienung 1080i-Videos in Echtzeit ins Wohnzimmer holen. Ohne "Startzeiten" oder Vorauswahl wie bei wirklich bescheuerten Krücken ala Sky Select.