maniacintosh hat geschrieben:Und dann will man auch noch alle Vodafone-DSL-Kunden ins Kabelnetz holen? Na dann gute Nacht. Da ist dann ein deutlicher Netzausbau erforderlich...
Worst case wäre: Vodafone will möglichst schnell von der Telekom weg, drängt seine DSL-Kunden zum Umstieg auf DOCSIS, während die KDG nicht mit dem Netzausbau (v. a. hier: Segmentierungen!!) hinterherkommt. Dann sind die ganzen Segmente verstopft und alte wie neue KDG-Kunden surfen mit Kriechgeschwindigkeiten im Netz...
Best case wäre: Vodafone verteilt den Umstieg von DSL auf DOCSIS auf ein paar Jahre, sodass die KDG genügend Zeit für Segmentierungen hat, aber diese auch zügig durchzieht. Außerdem würde der Netzausbau massiv vorangetrieben werden, was sich positiv für alle Kunden (also auch die nur mit TV) auswirkt...
Die Wahrheit liegt sicher irgendwo dazwischen.
Ich weiß schon, warum ich Internet bei KDG nicht mal im Ansatz in Erwägung ziehe. Das Schlimme daran ist, dass die 600 kBit/s sicher nur ein Durchschnittswert sind, es wird also Segmente geben, in denen es noch schlimmer sein wird, während in anderen Segmenten die volle Leistung auch zu Rush Hour für jeden zur Verfügung steht. Aber Hauptsache weiter mit 100 MBit/s zum Ramschpreis von 19,95€ werben...
Nein, die 600 kbit/s sind der Extremfall, wenn alle Kunden zur selben Zeit einen Download starten würden. Das kommt aber in der Realität nicht vor, nicht mal ansatzweise. Wenn jemand in der Realität Geschwindigkeiten im kbit/s-Bereich hat, hat er seine Rechnung wohl nicht bezahlt.
Was passiert dann eigentlich mit nicht verkabelten Kunden? Kündigung? VF installiert auf eigene Kosten einen HÜP?
Da bin ich gespannt, wie das funktionieren soll. Neuer HÜP kostet derzeit pauschal mindestens 999 Euro für mögliche Neukunden. VF wird intern berechnen, ob es sich rentiert, die Gebühren zu senken oder gar vollständig zu übernehmen, wenn man Kunden für DOCSIS gewinnen will.
Die eigene DSL-Technik in den Vermittlungsstellen weiter betreiben, wird man aus Kostengründen wohl in den wenigsten Regionen auf Dauer.
Das ist die Frage. Problem ist, dass nicht alle Bereiche einer VSt auch per BK-Netz erschlossen werden können. Damit meine ich nichtmal die in unverkabelten Regionen, sondern auch welche in Großstädten, wo in Mietwohnungen nicht selten die Eigentümer eine Aufrüstung des Hausnetzes untersagen. Will Vodafone seine DSL-Kunden dort überall zwangskündigen?
Aber relativ sicher ist die Prognose, dass DSL in vielleicht ein bis zwei Jahrzehnten als Technologie verschwinden wird. Irgendwann wird es nur noch Glasfaser und (übergangsweise) DOCSIS geben.
htw89 hat geschrieben:Wird noch spannend wie die das technisch lösen wollen. In NRW, Hessen und BW ist die KDG ja einfach mal gar nicht vorhanden, da wird man entweder weiterhin auf Telekom-Leitungen setzen müssen oder ein eigenes Netz aufbauen müssen.
Richtig, hier wird man länger den Untermieter der Telekom spielen müssen. Eigene neue VF-Kabelnetze in NRW, Hessen und BW wären spektakulär, aber warum nicht? Jedenfalls eine Herausforderung für uns im Helpdesk bzw. bei den Ausbau-Karten.
Man muss halt schauen, wie viel Geld VF in die Hand nehmen will oder kann. Priorität wird der Netzausbau des bestehenden KDG-Netzes haben.