Verschwindet die Marke Kabel Deutschland?
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Re: Verschwindet die Marke Kabel Deutschland?
Auf dem "Info-Kanal" steht schon oben rechts die Vodafone @ Hause etc.
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Re: Verschwindet die Marke Kabel Deutschland?
Nun gibt es beim Koaxialnetz nunmal das Problem, dass nicht wie beim Telefonnetz jeder eine eigene Leitung hat, sondern sich alle im Segment die Leitung teilen (müssen). Also kommt neben dem o. g. Rückkanal-Problem noch was ebenso Gravierendes auf die Betreiber, sofern sie tatsächlich "All-IP" wollen, zu: Man muss die Segmente drastisch verkleinern! Sollte man dies nicht tun und weiterhin Tausende an einem Segment hängen, ist die Ersparnis an Bandbreite zu gering, da die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass auch seltene Programme geguckt werden. (Für die, die jetzt nicht mitkommen: Beim "All-IP" geht es in der Theorie (!) darum, dass der Kopfstation über den Rückkanal gemeldet wird, welche Programme in einem Segment gesehen werden und dann auch nur diese durchgeleitet werden. Die restliche Bandbreite steht dann für Kabel-Internet frei.) Hängen aber nur 100 Kunden (eigentlich müsste man TV-Geräte hier sagen) an einem Segment, kann es sein, dass diese zusammen weniger als 50 verschiedene Programme gucken; dann würde sich das vielleicht rentieren. Bedingung dafür ist aber der Ausbau auf FTTC, also wie beim Telekom-VDSL.maniacintosh hat geschrieben:Zugegeben das geht nicht von Heute auf Morgen, auch nicht flächendeckend zu einem Stichtag und auf keinen Fall wirklich zeitnah, aber aktuell kann man beobachten, dass Kommunikationstechnik sich hin zu All-IP-Netzen entwickelt. Das Telefonnetz wird in den nächsten 10 Jahren vorraussichtlich fast vollständig auf VoIP umgestellt werden und über ein IP-Netz laufen, auch im Mobilfunk geht es gerade in diese Richtung. LTE ist ein reines Datennetz, VoLTE wird also auch auf IP-Basis abgewickelt werden, wenn es marktreif ist. Auch im Koax-Kabel wird der Zug irgendwann in Richtung IP-Only abfahren,
So weit, so gut. Aber jetzt kommt der eigentliche Hammer für diese Variante (gab vor einiger Zeit einen c't-Artikel, wo das drinstand): Vom KVz an der Straßenecke bis in die Haushalte läge ja weiterhin Koax! Und darauf kann man nur Broadcasting senden, weil es eben nur eine gemeinsame Leitung im Segment gibt (nicht vergessen: DOCSIS ist auch nur auf DVB-C moduliert). Um das aber zu tun, bräuchte man in praktisch jedem KVz eine eigene Kopfstelle (EdgeQAM bzw. dann "NodeQAM" genannt)! Das würde die Kabel-Struktur gravierend verändern, würde wahrscheinlich Unsummen an Geld kosten, von DVB-C käme man in der C- und D-Linie aber nicht los, die Kunden müssten trotzdem jede bisherige DVB-C-Hardware wegschmeißen, da die Frequenzen der Sender ja nicht mehr fest sind, sondern dynamisch angepasst werden, und "dürfen" sich zum Dank noch bzgl. ihres nun exakt messbaren TV-Konsumverhaltens ausspionieren lassen. Ob das so tolle Aussichten sind?
Danke für diesen Halbsatz. Bei FTTH werden üblicherweise 2 Fasern verbuddelt bzw. in die Häuser geführt: Eine für TV/Radio, eine für Internet/Telefon. Faktisch hat man also zwei getrennte Netze, auf denen jeweils das volle (!) Spektrum anliegt und das geht bei Glasfaser weit über 1000 MHz! Man hat also Kapazitäten ohne Ende und es besteht nicht der geringste Grund, warum man bei FTTB oder FTTH auf IPTV statt DVB-C setzen sollte.wenn es nicht vorher durch FTTH abgelöst werden sollte.
Ja schon, aber die Anbieter, die jetzt FTTH-Netze verlegen, sind nicht besonders scharf drauf, dass sich plötzlich andere "ins gemachte Nest" setzen. Das würde das Geschäftsmodell der GF-Anbieter ruinieren und es würde am Ende kaum noch Unternehmen geben, die Glasfaser ausbauen - eine Katastrophe!Wenn man am Ende aber nur noch IP-Traffic-Kapazitäten an verschiedene Anbieter verteilen muss, ist das relativ unproblematisch.
Nun, es könnte sicher schneller vorwärts gehen mit dem FTTx-Ausbau, aber die Ironie ist übertrieben: Schon heute gibt es in jeder dritten oder vierten Stadt einen FTTx-Anbieter (vgl. Breitbandatlas - und da stehen nicht mal alle drin, etwa willy.tel/wilhelm.tel). Ich habe das alles schon 100x geschrieben, aber macht ja nix. Und natürlich werden die parallel zum KDG-Netz verlegt. M-net hat in München mittlerweile jede zweite Adresse erschlossen (und nebenbei der KDG 10% ihrer dortigen Kunden abgejagt). Zugegeben: Das ist das Musterbeispiel, weil in München halt das Geld sitzt. In anderen Städten geht es oft nicht so schnell voran. Positiv ist aber noch Hamburg mit dem ganzen Umland hervorzuheben. In den nächsten Jahren wird sich bundesweit sehr viel tun.2.) Eigene Netze rentieren sich leider nicht – insbesondere nicht parallel zu bestehenden Strukturen. Viele Kunden sind dort in bestehenden Verträgen gebunden, einige wird man auch nicht abwerben können. *ironie* Darum stehen die Investoren doch praktisch bundesweit Schlange um eigenes Kupfer oder Glasfaser zu verbuddeln. */ironie*
Es ist dann sinnvoll, wenn beim Ausbau gemeinsame Leerrohre mitbenutzt werden. Außerdem verdoppelt sich die Kapazität, wenn je eine Hälfte der Einwohner bei einem der beiden Anbieter Kunde ist als wenn alle im selben Netz blieben.Volkswirtschaftlich betrachtet macht es auch keinen rechten Sinn jedes Haus mehrfach an ähnliche bzw. gleiche Netze anzuschließen.
Da stimme ich voll zu. Früher oder später muss auch auf dem Land Glasfaser ausgebaut werden. Die Kosten, habe ich neulich gelesen, für bundesweite FTTH-Anschlüsse belaufen sich auf ca. 80 Milliarden Euro. Das ist pro Einwohner einmalig 1000 Euro, verteilt auf sagen wir zwei Jahrzehnte ab jetzt, wären 50 Euro pro Bürger pro Jahr. Sollte mit Steuermitteln locker machbar sein und dann wäre wirklich jeder Bauernhof und jede Almhütte erschlossen.Die Anbieter picken dann immer nur Rosinen raus. Während man dann ggf. in Ballungsräumen zwischen 20 Anbietern mit eigener letzter Meile zum Discount-Preis wählen kann, wird man auf dem Land unter Umständen nicht mal einen Anschluss bekommen, wenn man bereit ist wirklich viel Geld auf den Tisch zu legen, da wirklich kein Anbieter dort ein Kabel verbuddeln möchte.
OK, ich gebe zu, das ist genauso Zukunftsmusik wie das "All-IP". In der Theorie ist das freilich höchst interessant und ich diskutiere darüber auch gerne, aber "All-IP" für das Kabelnetz sieht mir in der Praxis doch zu sehr nach Hirngespinst aus (nicht böse gemeint ), während der bundesweite Glasfaserausbau schon angestrebt werden sollte.
Eines noch: Broadcasting sollte man auch nicht unterschätzen, stehen doch mit DVB-C2 und HEVC leistungsstarke Techniken in den Startlöchern.
Aha, danke für die Erläuterung. Wie war das aber in den 90ern, als die Telekom gezwungen wurde, das Netz zu verkaufen? Es ging doch in erster Linie darum, Telefon- und Breitbandkabelnetz zu trennen. Musste das Kabelnetz kartellrechtlich zwingend an verschiedene Investoren verkauft werden oder hat das die Telekom nur gemacht, damit nachher kein allzu großer Konkurrent da war? Man muss daran denken, dass es damals noch viel mehr Kabelkunden gegeben hat als heute.Hier macht sich das Kartellamt eher Sorgen um den Einspeisemarkt, also gar nicht um den Endkundenmarkt. Heute kann ein kleiner Sender vielleicht schon genug Abonennten haben, wenn er entweder bei KDG oder UMKBW drin ist. Gibt es nur noch einen bundesweiten Anbieter, der den Daumen senkt, könnte das anders aussehen; insbesondere da viele Endkunden in der Wahl ihres Empfangsweges nicht frei.
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Re: Verschwindet die Marke Kabel Deutschland?
Mit FTTH gibt es keinen Grund mehr auf DVB-C zu setzen; bei FTTB je nach anschließender Hausverkabelung auch nicht mehr. Mit FTTH sind die Kapazitäten in jedem Fall mehr als ausreichend für Multicast-IPTV und man spart sich vor Ort die "Umsetzer" auf DVB-C. Man muss das Signal dann ja irgendwie noch aufs Coax-Kabel modulieren, man verschiebt die EdgeQAMs gegenüber FTTC nur ins Haus bzw. in die Wohnung. Daneben ist die Modulation bei DVB-C auf das Coax-Kabel optimiert, nicht auf Fiber. Selbst bei FTTB könnte IPTV sinnvoll sein, man muss dann nur noch Ethernet bis in jede Wohnung legen.Danke für diesen Halbsatz. Bei FTTH werden üblicherweise 2 Fasern verbuddelt bzw. in die Häuser geführt: Eine für TV/Radio, eine für Internet/Telefon. Faktisch hat man also zwei getrennte Netze, auf denen jeweils das volle (!) Spektrum anliegt und das geht bei Glasfaser weit über 1000 MHz! Man hat also Kapazitäten ohne Ende und es besteht nicht der geringste Grund, warum man bei FTTB oder FTTH auf IPTV statt DVB-C setzen sollte.
Abgesehen davon: In einem konsequent auf Multicast ausgelegten Netz, würde jeder TV-Stream in jedem Netz-Segment eben nur maximal genau einmal tatsächlich übertragen. Insgesamt würde TV dabei auch nicht mehr Kapazitäten binden als heute über DVB-C.
Nun, es könnte sicher schneller vorwärts gehen mit dem FTTx-Ausbau, aber die Ironie ist übertrieben: Schon heute gibt es in jeder dritten oder vierten Stadt einen FTTx-Anbieter (vgl. Breitbandatlas - und da stehen nicht mal alle drin, etwa willy.tel/wilhelm.tel). Ich habe das alles schon 100x geschrieben, aber macht ja nix. Und natürlich werden die parallel zum KDG-Netz verlegt. M-net hat in München mittlerweile jede zweite Adresse erschlossen (und nebenbei der KDG 10% ihrer dortigen Kunden abgejagt). Zugegeben: Das ist das Musterbeispiel, weil in München halt das Geld sitzt. In anderen Städten geht es oft nicht so schnell voran. Positiv ist aber noch Hamburg mit dem ganzen Umland hervorzuheben. In den nächsten Jahren wird sich bundesweit sehr viel tun.[/quote]2.) Eigene Netze rentieren sich leider nicht – insbesondere nicht parallel zu bestehenden Strukturen. Viele Kunden sind dort in bestehenden Verträgen gebunden, einige wird man auch nicht abwerben können. *ironie* Darum stehen die Investoren doch praktisch bundesweit Schlange um eigenes Kupfer oder Glasfaser zu verbuddeln. */ironie*
Aber München ist damit auch eine der wenigen Ausnahmen. Hier hat sich halt ein Anbieter schon eine Rosine herausgepickt. Fiber neben Coax macht sogar noch Sinn. Wenn man damit nämlich schneller als Telekom und KDG ist, kann man im Optimalfall gleich zwei potenziellen Mitbewerbern Marktanteile abjagen, weil man einfach die "dickere" Leitung anbieten kann.
Aber: Dafür wird sowieso neue Hardware benötigt! Stand heute kann noch immer fast kein Gerät DVB-C2, HEVC meines Wissens auch noch keines und in Kombination schon gar nicht. Beide Technologien kämen übrigens einer All-IP-Lösung genauso zu Gute; wie du schon geschrieben hast ist auch DOCSIS nur auf DVB-C aufmoduliert, würde also auch von höheren Kapazitäten profitieren. HEVC macht auch IPTV effizienter.Eines noch: Broadcasting sollte man auch nicht unterschätzen, stehen doch mit DVB-C2 und HEVC leistungsstarke Techniken in den Startlöchern.
Aha, danke für die Erläuterung. Wie war das aber in den 90ern, als die Telekom gezwungen wurde, das Netz zu verkaufen? Es ging doch in erster Linie darum, Telefon- und Breitbandkabelnetz zu trennen. Musste das Kabelnetz kartellrechtlich zwingend an verschiedene Investoren verkauft werden oder hat das die Telekom nur gemacht, damit nachher kein allzu großer Konkurrent da war? Man muss daran denken, dass es damals noch viel mehr Kabelkunden gegeben hat als heute.[/quote]Hier macht sich das Kartellamt eher Sorgen um den Einspeisemarkt, also gar nicht um den Endkundenmarkt. Heute kann ein kleiner Sender vielleicht schon genug Abonennten haben, wenn er entweder bei KDG oder UMKBW drin ist. Gibt es nur noch einen bundesweiten Anbieter, der den Daumen senkt, könnte das anders aussehen; insbesondere da viele Endkunden in der Wahl ihres Empfangsweges nicht frei.
Damals ging es darum die beiden Netze (BK-Netz und Telefon-Netz) in unterschiedliche Hände zu legen, um damit einen Wettbewerb auf dem Telefonmarkt zu ermöglichen, da so Wettbewerber zur Telekom mit eigener letzter Meile entstehen konnten. Das Kabelnetz wurde dafür in die Kabel Deutschland GmbH ausgegliedert und diese wurde dafür in 9 Regionalgesellschaften aufgeteilt. Diese 9 Gesellschaften sollten ursprünglich jeweils einzeln verkauft werden, wobei darauf geachtet werden sollte, dass nicht alle Regionen in die gleiche Hand kommen. Für die Netze in Hessen, NRW und BW fanden sich interessenten, so entstanden iesy, ish und Kabel BW. Die anderen 6 Regionen wollte aber erst keiner so recht haben, bis sich Herr Malone mit Liberty Media erbarmte und alle 6 Gesellschaften haben wollte, dies wurde jedoch durch das Kartellamt unterbunden. Interessanterweise war es ein gutes Jahr später kein Problem diese 6 Regionen gesammelt an die Heuschrecken-Gruppe aus Goldman Sachs, Apax Partners und Providence Equity Partners zu verscherbeln.
Hintergedanke bei der Zerteilung war wohl die Hoffnung, dass die neuen Eigentümer auch in die Nachbarregionen expandieren würden. Etwas was bekanntlich niemals passiert ist.
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Re: Verschwindet die Marke Kabel Deutschland?
Und genau der Verkauf an das "Heuschrecken-Konsortium" war meiner Meinung nach ein schwerer und vor allem gravierender Fehler. Die Aufrüstung der jetzigen KDG Kabelnetze wurde um Jahre zurückgeworfen.
Keine Signatur notwendig, da kein Sky und Vodafone-Pay-TV-Kunde mehr!
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Re: Verschwindet die Marke Kabel Deutschland?
Keine Frage; die Investoren aus dem Finanzsektor haben nur Interesse an einer schnellen und hohen Rendite. Ein strategischer Investor (wie z.B. Liberty) hingegen hätte einen "größeren Plan" und wäre dafür auch bereit gewesen erstmal Geld reinzubuttern. Sieht man ja gut an Unitymedia, da ist das Thema Ausbau schon deutlich weiter vorangeschritten bzw. sogar schon abgeschlossen. Natürlich hätte am Ende auch hier die Kohle stimmen müssen, aber die Erwartungen wären ganz andere gewesen – nicht so schnell, nicht so viel und vor allem nicht um jeden Preis. Ich fürchte nur zum Zeitpunkt des Verkaufs wollte kein anderer (mehr) zugreifen bzw. für andere Interessen war das Kartellamt eine zu große Hürde, aber die Telekom musste halt verkaufen...
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Re: Verschwindet die Marke Kabel Deutschland?
Nein, das stimmt nicht. Die EdgeQAMs bleiben bei DVB-C dort, wo sie die ganze Zeit schon sind: im "TV-PoP", also in der Kopfstation. Die Modulation findet bereits dort statt und im Glasfaserkabel liegt alles fertig in QAM auf Kabelfrequenzen vor. Für den Übergang von Fiber auf Koax braucht man daher keinen Frequenz-"Umsetzer", wie du schreibst, sondern einen einfachen Wandler von optischen auf elektrische Signale. Dieses Bauteil findet sich in jedem Fiber-Node, bei einem FTTB-Anschluss im Keller oder bei FTTH in den Wohnungen, solange es noch keine Fernseher mit optischen Eingängen gibt (aber die wird es bald geben). Hier, dieses Teil vertreibt Glasfaser Ostbayern (die v. a. in und um Regensburg und Straubing aktiv sind): http://www.r-kom.de/cms/upload/pdf/GFO-Box_FTTH-.pdfmaniacintosh hat geschrieben:Mit FTTH gibt es keinen Grund mehr auf DVB-C zu setzen; bei FTTB je nach anschließender Hausverkabelung auch nicht mehr. Mit FTTH sind die Kapazitäten in jedem Fall mehr als ausreichend für Multicast-IPTV und man spart sich vor Ort die "Umsetzer" auf DVB-C. Man muss das Signal dann ja irgendwie noch aufs Coax-Kabel modulieren, man verschiebt die EdgeQAMs gegenüber FTTC nur ins Haus bzw. in die Wohnung.
Das habe ich neulich erst im Radioforum gepostet, aber hier nochmal die Beschreibung: Das gelbe Kabel mit dem grünen Stecker ist das Glasfaserkabel (bei einem FTTH-Anschluss in dem Fall), welches in das Modem reingeht. Internet/Telefon werden ganz normal wie bei einem Kabelmodem verarbeitet, aber neu ist, dass das TV-Signal als Koax aus dieser Box wieder rauskommt. (Man sieht also, dass ein Wandler Fiber auf Koax bequem in ein Kabelmodem reinpasst. Einen Modulator wie ein EdgeQAM oder ein CMTS kriegt man heute noch nichtmal in einen KVz.)
Auch das kann man so nicht sagen, denn DVB-C ist zunächst unabhängig vom Trägermedium zu verstehen. Es gab schließlich Zeiten, da wurde DVB-C auf einer Teilstrecke über Richtfunk (!) übertragen. Von einer Optimierung des Standards auf Koax kann man überhaupt nicht sprechen, im Gegenteil: Fiber ist sogar das allerbeste Medium, um Kabel-TV zu übertragen, denn es entfällt die lästige Dämpfung (inkl. Verstärkerkaskade). Außerdem ist RFoG ein allseits bewährtes Verfahren, gibt's im Berliner Kabel schon seit den 80ern, vereinzelt wurde es in den 90ern ausgebaut, großflächig dann ab Mitte der 2000er Jahre, als die Richtfunksterne abgebaut wurden.Daneben ist die Modulation bei DVB-C auf das Coax-Kabel optimiert, nicht auf Fiber.
Das stimmt natürlich, habe ich aber auch nicht bestritten. Man würde bei Multicast halt die Programme einsparen, die zum jeweiligen Zeitpunkt nicht geguckt werden. Aber rechtfertigt das den riesigen Aufwand (bei All-IP muss man die EdgeQAMs in die KVz einbauen, da jedes Segment seine eigene Kopfstelle braucht, bei DVB-C eben nicht!) und die ganzen negativen Auswirkungen für die Kunden, die ich oben beschrieben habe? Meiner Meinung nach: Nein.Abgesehen davon: In einem konsequent auf Multicast ausgelegten Netz, würde jeder TV-Stream in jedem Netz-Segment eben nur maximal genau einmal tatsächlich übertragen. Insgesamt würde TV dabei auch nicht mehr Kapazitäten binden als heute über DVB-C.
Es ist richtig, dass der großflächige Glasfaserausbau zunächst hauptsächlich in den Städten vorankommt (aber eben nicht nur München, sondern sehr viele Städte derzeit und zukünftig immer mehr; meist eben durch Stadtwerke-Tochtergesellschaften). Aber auch auf dem Land gibt es Vorhaben, wie etwa Unser Ortsnetz. Und dreimal darfst du raten, wie sie TV anbieten, über IP oder DVB-C? (Tipp: Es steht hier im unteren Teil. )Aber München ist damit auch eine der wenigen Ausnahmen. Hier hat sich halt ein Anbieter schon eine Rosine herausgepickt.
Bei M-net sieht man es laut deren Forum nicht als notwendig an, IPTV anzubieten. Schließlich gibt es für DVB-C weit mehr Empfangsgeräte. Bei willy.tel, NetCologne und den ganzen anderen Unternehmen wird man ähnlich denken. Eine Ironie ist, dass der IPTV-Vorreiter Telekom über ihre Tochter DMSG längst wieder im Kabel-Geschäft ist.
Mist, da hast du gut aufgepasst. Somit steht's in dem Punkt 1:1.Aber: Dafür wird sowieso neue Hardware benötigt! Stand heute kann noch immer fast kein Gerät DVB-C2, HEVC meines Wissens auch noch keines und in Kombination schon gar nicht. Beide Technologien kämen übrigens einer All-IP-Lösung genauso zu Gute; wie du schon geschrieben hast ist auch DOCSIS nur auf DVB-C aufmoduliert, würde also auch von höheren Kapazitäten profitieren. HEVC macht auch IPTV effizienter.
Mittlerweile ist UM aber dabei, sich von der KDG überholen zu lassen (zumindest im Vgl. mit den westdeutschen Netzen, die die KDG bis Frühjahr 2015 abschließen will). Der KBW-Teil ist zwar im Prinzip voll ausgebaut, aber es fehlen halt noch etliche dezentrale Netze. UMKBW hat seit der Übernahme mehr oder weniger Stillstand und nur wenig neu ausgebaut. Für die unausgebauten gibt es anders als bei der KDG z. B. nur lächerliche 2 HD-Programme. (In meiner Sig unter "UPC" ist ein Link zu den Ausbaukarten von UM und KBW.)maniacintosh hat geschrieben:Keine Frage; die Investoren aus dem Finanzsektor haben nur Interesse an einer schnellen und hohen Rendite. Ein strategischer Investor (wie z.B. Liberty) hingegen hätte einen "größeren Plan" und wäre dafür auch bereit gewesen erstmal Geld reinzubuttern. Sieht man ja gut an Unitymedia, da ist das Thema Ausbau schon deutlich weiter vorangeschritten bzw. sogar schon abgeschlossen.
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Re: Verschwindet die Marke Kabel Deutschland?
Ich habe mit keinem Wort behauptet, dass es nicht funktioniert. Wäre aber das Übertragungsmedium unerheblich, hätten wir heute ja nicht DVB-T/T2, DVB-C/C2 und DVB-S/S2, sondern schlicht DVB und DVB2. Die entscheidenden Unterschiede zwischen den Standards bestehen ja gerade in der Modulation des Signales und eben nicht in der Spezifikation des eigentlichen Formates. Was ich damit sagen wollte war viel mehr, dass mit Glasfaser vielleicht viel mehr möglich wäre und dafür ggf. ein (noch zu erschaffendes) DVB-F viel bessere und effizientere Ergebnisse bringen würde.GLS hat geschrieben:Auch das kann man so nicht sagen, denn DVB-C ist zunächst unabhängig vom Trägermedium zu verstehen. Es gab schließlich Zeiten, da wurde DVB-C auf einer Teilstrecke über Richtfunk (!) übertragen. Von einer Optimierung des Standards auf Koax kann man überhaupt nicht sprechen, im Gegenteil: Fiber ist sogar das allerbeste Medium, um Kabel-TV zu übertragen, denn es entfällt die lästige Dämpfung (inkl. Verstärkerkaskade). Außerdem ist RFoG ein allseits bewährtes Verfahren, gibt's im Berliner Kabel schon seit den 80ern, vereinzelt wurde es in den 90ern ausgebaut, großflächig dann ab Mitte der 2000er Jahre, als die Richtfunksterne abgebaut wurden.
Weiterer Vorteil wäre, dass man keine getrennten Infrastrukturen mehr bräuchte, Internet und TV kämen aus dem gleichen Kabel (wahrscheinlich dann Ethernet) – auch in der Wohnung. Man müsste keine Coax- und Netzwerkkabel durch die Häuser ziehen. Konsequent umgesetzt, könnte das klassische IPTV, wie z.B. Entertain oder Vodafone-TV, dann mit den gleichen Receivern umgesetzt werden, wie eben das erdachte IPTV over Cable.Das stimmt natürlich, habe ich aber auch nicht bestritten. Man würde bei Multicast halt die Programme einsparen, die zum jeweiligen Zeitpunkt nicht geguckt werden. Aber rechtfertigt das den riesigen Aufwand (bei All-IP muss man die EdgeQAMs in die KVz einbauen, da jedes Segment seine eigene Kopfstelle braucht, bei DVB-C eben nicht!) und die ganzen negativen Auswirkungen für die Kunden, die ich oben beschrieben habe? Meiner Meinung nach: Nein.
Um aber zum Ausgangspunkt unserer Diskussion zurückzukommen: Es ging um Wettbewerb im Kabel und wie dieser ohne parallele letzte Meilen umgesetzt werden könnte. Da es aktuell niemanden gibt, der diesen Wettbewerb forcieren würde, sind das natürlich nur Gedankenspiele, denn KDG wird bei funktionierender DVB-C-Infrastruktur natürlich kein Interesse daran haben, da diese Umrüstung in der Tat mit deutlichen Kosten verbunden wäre. Es ist aber eben nicht so, dass es technisch unmöglich wäre. Mit meiner Aussage, dass im Zuge der um sich greifenden Konvergenz der Netze im Telefonnetz und Mobilfunk (wo in der Tat kurz- bis mittelfristig alle Dienste auf IP aufsetzen werden), war ich vielleicht ein wenig zu optimistisch und bin vielleicht auch an mancher Stelle von falschen annahmen ausgegangen. Zum Beispiel hätte ich nicht angenommen, dass das Umsetzen von Fiber auf Coax in der Wohnung so einfach ist, aber im Kvz für einzelne Segmente eher problematisch ist. Wobei dort auch heute schon mindestens die Kabel-Internet-Kanäle irgendwie natürlich nicht fertig angeliefert werden können und somit auch dort erst aufmoduliert werden, da diese ja in den Segmenten unterschiedlich belegt sind. Ich meine für die Select Video-Kanäle gilt ähnliches.
Wobei man bei der Telekom primär die Wohnungswirtschaft und NE4-Betreiber mit den Programmpaketen versorgt. Ein flächendeckendes Kabelnetz wird man parallel zu den Kabelfürsten dort wohl nicht mehr aufbauen.Bei M-net sieht man es laut deren Forum nicht als notwendig an, IPTV anzubieten. Schließlich gibt es für DVB-C weit mehr Empfangsgeräte. Bei willy.tel, NetCologne und den ganzen anderen Unternehmen wird man ähnlich denken. Eine Ironie ist, dass der IPTV-Vorreiter Telekom über ihre Tochter DMSG längst wieder im Kabel-Geschäft ist.
KDG hat hier in der Tat Fortschritte gemacht, das muss ich zugeben. In die dezentralen Netze wird KDG wahrscheinlich auch nicht mehr übermäßig investieren, wenn dort schon der Backbone-Anschluss – welcher eben Kosten sparen soll – nicht rentabel ist.Mittlerweile ist UM aber dabei, sich von der KDG überholen zu lassen (zumindest im Vgl. mit den westdeutschen Netzen, die die KDG bis Frühjahr 2015 abschließen will). Der KBW-Teil ist zwar im Prinzip voll ausgebaut, aber es fehlen halt noch etliche dezentrale Netze. UMKBW hat seit der Übernahme mehr oder weniger Stillstand und nur wenig neu ausgebaut. Für die unausgebauten gibt es anders als bei der KDG z. B. nur lächerliche 2 HD-Programme. (In meiner Sig unter "UPC" ist ein Link zu den Ausbaukarten von UM und KBW.)
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Re: Verschwindet die Marke Kabel Deutschland?
Das ist ein guter Punkt. Ich bin davon ausgegangen, dass DVB-C2 der zur Zeit leistungsfähigste Broadcasting-Standard mit Modulationen bis hoch zu 4096QAM ist. Wenn ein hypothetisches DVB-Fiber mehr schaffen sollte, wäre das doch eine hochinteressante Geschichte. Von daher könnte DVB noch eine große Zukunft haben.maniacintosh hat geschrieben:Ich habe mit keinem Wort behauptet, dass es nicht funktioniert. Wäre aber das Übertragungsmedium unerheblich, hätten wir heute ja nicht DVB-T/T2, DVB-C/C2 und DVB-S/S2, sondern schlicht DVB und DVB2. Die entscheidenden Unterschiede zwischen den Standards bestehen ja gerade in der Modulation des Signales und eben nicht in der Spezifikation des eigentlichen Formates. Was ich damit sagen wollte war viel mehr, dass mit Glasfaser vielleicht viel mehr möglich wäre und dafür ggf. ein (noch zu erschaffendes) DVB-F viel bessere und effizientere Ergebnisse bringen würde.
Der Internet-Downstream wird auch schon fertig moduliert über die Glasfasern angeliefert. Wenn ein Segment an einem KVz (Fiber Node) gesplittet wird, nutzt man verschiedene Wellenlängen in der Zuleitung, die dann im Fiber Node getrennt und den jeweiligen neuen Segmenten durchgeleitet werden. Ein CMTS oder ein EgdeQAM kriegt man heute auf keinen Fall in einen KVz rein. Mit der Google-Bildersuche kann man in etwa abschätzen, wie groß die sind. Da braucht es schon ein Vermittlungsstellen-Häuschen oder zumindest einen Container. Aber wer weiß, wie weit Miniaturisierung der Technik voranschreitet? In 10 Jahren sind die Dinger vielleicht so klein, dass sie in einen KVz reinpassen. Das war glaub ich auch die Quintessenz des c't-Artikels, auf den ich mich bezog. Das mit den verschiedenen Wellenlängen funktioniert vielleicht bei so und so vielen Segmentierungen, aber man muss sich vergewissern, dass man bei "All-IP" erheblich mehr und v. a. viel kleinere Segmente braucht. Aber dann würde der Trick mit den Wellenlängen vielleicht nicht mehr ausreichend unterscheidbare Signale liefern. Also müsste man diese NodeQAMs installieren, damit davor alles über das IP-Backbone übertragen werden kann. Demnach würde das Backbone in dieser Variante bis zum C-VrP gehen, heute geht es bis zur BK-Verteilstelle (TV-Struktur) bzw. zur üBKVrSt (Internet-Struktur).Um aber zum Ausgangspunkt unserer Diskussion zurückzukommen: Es ging um Wettbewerb im Kabel und wie dieser ohne parallele letzte Meilen umgesetzt werden könnte. Da es aktuell niemanden gibt, der diesen Wettbewerb forcieren würde, sind das natürlich nur Gedankenspiele, denn KDG wird bei funktionierender DVB-C-Infrastruktur natürlich kein Interesse daran haben, da diese Umrüstung in der Tat mit deutlichen Kosten verbunden wäre. Es ist aber eben nicht so, dass es technisch unmöglich wäre. Mit meiner Aussage, dass im Zuge der um sich greifenden Konvergenz der Netze im Telefonnetz und Mobilfunk (wo in der Tat kurz- bis mittelfristig alle Dienste auf IP aufsetzen werden), war ich vielleicht ein wenig zu optimistisch und bin vielleicht auch an mancher Stelle von falschen annahmen ausgegangen. Zum Beispiel hätte ich nicht angenommen, dass das Umsetzen von Fiber auf Coax in der Wohnung so einfach ist, aber im Kvz für einzelne Segmente eher problematisch ist. Wobei dort auch heute schon mindestens die Kabel-Internet-Kanäle irgendwie natürlich nicht fertig angeliefert werden können und somit auch dort erst aufmoduliert werden, da diese ja in den Segmenten unterschiedlich belegt sind. Ich meine für die Select Video-Kanäle gilt ähnliches.
Aber alles Spekulation bzw., wie du richtig sagst, Gedankenspiele. Es gibt durchaus diese Überlegungen bei manchen Kabelfirmen, aber gleichzeitig ist es völlig unklar, ob das jemals in die Tat umgesetzt wird (habe ich selbst von KDG-Technikern gehört). Falls es wider Erwarten doch kommen sollte, dann bestimmt nicht innerhalb der nächsten 8-10 Jahre, denn die Umbaumaßnahmen des Netzes wären enorm.
Das Thema für die nähere Zukunft ist ja dann doch eher, was Vodafone noch vorhat mit der KDG und vielleicht weiteren Kabelnetzen und was das für den Wettbewerb bedeutet, also die Ausgangsfrage dieses Threads.
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Re: Verschwindet die Marke Kabel Deutschland?
Nja die Marke Kabel Deutschland wird nicht so positiv angesehen, wegen ein paar "Medienberatern".
Ähnliche war als Vodafone Arcor übernommen hat. Arcor ist mittlerweile verschwunden, da Arcor einfach negativ vorbelastet war.
Nja ich bin gespannt.
Ähnliche war als Vodafone Arcor übernommen hat. Arcor ist mittlerweile verschwunden, da Arcor einfach negativ vorbelastet war.
Nja ich bin gespannt.
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Re: Verschwindet die Marke Kabel Deutschland?
Arcor war negativ(er) vorbelastet? Da kenn ich aber ganz andere Stimmen...