1 von mehreren zurückgesendeten Smartcards nicht angekommen

[exkarlibua]

Ich kenne das so, dass normalerweise bei einfachem Belegnachweis der Vorgang ad acta gelegt wird. Aber
vorher wird versucht, Geld zu generieren. Der TE kann das zumindest so versuchen.

Da muss auch keine böse Absicht dahinter stecken.
Die Karte ist vermutlich beim Auspacken irgendwo unbemerkt rausgefallen, wird als nicht vorhanden eingebucht und der Prozess spult sich automatisch ab.
Wenn man dann Widerspruch einlegt mit einer plausiblen Erklärung, wird das genauso passieren: Der Vorgang wird ad acta gelegt.

[Amadeus63]

Nein, böse Absicht will man keinem unterstellen. Denke auch, dass der TE damit gute Chancen hat.

[exkarlibua]

...die MB würden sich bedanken, lach...

Klar! Wird natürlich keiner machen!
Und in 9999 von 10000 Fällen wird ja auch nichts passieren, wenn man alles zusammen verschickt.
Aber wenn man eben der eine ist, ist es blöd oder zumindest mit Aufwand verbunden.

[DX-Fritz]

Kabel D könnte doch die Smartcard "ferngesteuert" deaktivieren, ganz gleich, wo sie letztendlich geblieben ist. Oder muss sie dazu in einem eingeschalteten Receiver stecken?

[maniacintosh]

Aktiv deaktivieren kann man eine Smartcard nur, wenn sie in einem Receiver steckt und dieser auch ein entsprechendes Programm empfängt, über das die entsprechenden die entsprechenden Steuermeldungen ausgestrahlt werden. Es gibt auch durchaus Hardware, mit der man die entsprechenden Steuermeldungen blockieren kann, so dass sie nicht bis zur Smartcard durchkommen.

Das Ganze hat allerdings dann auch nur einen beschränkten Nutzen. Die Smartcard wird immer nur eine beschränkte Zeit (einige Wochen bis Monate) freigeschaltet. Solange man ein gültiges Abo hat, werden passende Steuermeldungen ausgestrahlt, die die Freischaltung rechtzeitig verlängern. Diese Meldungen kommen natürlich nicht mehr, wenn ein Abo beendet ist oder eine Smartcard abhanden gekommen (und damit gesperrt) ist, so dass eine Smartcard ohne Empfang spätestens zum Ende der letzten Freischaltung keine Programme mehr entschlüsselt. Durch eine aktive Abschalt-Steuermeldung von KDG kann das Ganze nur beschleunigt werden.

Letzteres ist auch der Grund, warum man manchmal keinen Empfang von verschlüsselten Programmen hat, wenn der Receiver länger nicht aktiv war oder man wenigstens länger keine verschlüsselten Programme gesehen hat. Die Steuermeldungen mit den Verlängerungen der Freischaltung kommen einfach nicht auf der Karte an und sie läuft erstmal ab. Sie kann jedoch weiterhin "over-the-air" mit Steuermeldungen erneut freigeschaltet werden, solange das Abo noch gültig ist.

Der pauschale Schadenersatz soll auch nicht verhindern, dass jemand die Karte zum Schwarzsehen nutzt – dies ist ja wie erläutert schon anderweitig sichergestellt. Aber so eine Smartcard kostet schlicht und ergreifend Geld und sie wird auch nach Rücksendung nicht vernichtet. Die bekommt der nächste Kunde. Auch haben Pay-TV-Anbieter und Crypto-Entwickler kein Interesse daran, dass mehr Karten als nötig im Umlauf sind. Dies gilt insbesondere für Karten, die nicht mehr für den Empfang genutzt werden, da in einschlägigen Kreisen diese Karten dann genutzt würden, um damit zu experimentieren und Schwachstellen zu finden. Diese könnten dann ggf. genutzt werden um ein Verschlüsselungssystem oder wenigstens einen Smartcard-Typen zu kompromittieren.

[mr.magic]

Eine verlorene Karte wird einfach im System deaktiviert und das wars.
Der Finder kann sie dann zum eiskratzen am Auto einsetzen

[Kordi]

Gilt zwar bislang nur für SIM-Karten, aber der Sachverhalt ist doch ähnlich. Red mal mit den Verbraucherzentralen, vielleicht haben die auch schon etwas im Rohr gegen Pay TV-Anbieter.
http://www.vz-nrw.de/unzulaessige-papie ... artenpfand

so eine Smartcard kostet schlicht und ergreifend Geld und

Aber keine 25 Euro oder was KDG verlangt. Die Preise sind zu hoch, und dagegen haben die Verbraucherschützer schon erfolgreich im Mobilfunkbereich geklagt.

und sie wird auch nach Rücksendung nicht vernichtet. Die bekommt der nächste Kunde.

Komisch. Bei meiner Bank erhalte ich stets neue EC- und Kreditkarten und das kostenlos. Ich habe da noch nie eine gebrauchte eines ehemaligen Kunden erhalten. Also sooooo teuer kann so eine Karte nicht sein wie das hier dargestellt werden soll. Außerdem erhebt KDG für jede Smartcard ein Bereitstellungsentgelt i.H.v. 15 Euro. Dafür kann man doch wohl eine neue Karte verlangen. Ich denke du verwechselst Receiver mit Smartcard. Receiver werden i.d.R. wieder aufbereitet und als Austauschgeräte versandt.

Dies gilt insbesondere für Karten, die nicht mehr für den Empfang genutzt werden, da in einschlägigen Kreisen diese Karten dann genutzt würden, um damit zu experimentieren und Schwachstellen zu finden.

Also ist jetzt jeder ehemalige Kunde in den Augen des Anbieter ein potentieller Krimineller? Na danke.

[maniacintosh]

Gilt zwar bislang nur für SIM-Karten, aber der Sachverhalt ist doch ähnlich. Red mal mit den Verbraucherzentralen, vielleicht haben die auch schon etwas im Rohr gegen Pay TV-Anbieter.
http://www.vz-nrw.de/unzulaessige-papie ... artenpfand

Der vzbv hatte kritisiert, dem Unternehmen entstehe nicht der geringste Schaden, wenn der Kunde die Karte nicht oder beschädigt zurückgibt. Dieses ließ die eingesammelten Karten ohnehin vernichten.

Genau dies ist bei KDG aber eben nicht der Fall. Die Smartcards werden eben nicht vernichtet, sofern sie noch in Ordnung sind. Siehe auch: https://www.kunden-kabeldeutschland.de/ ... rucksenden

Aber keine 25 Euro oder was KDG verlangt. Die Preise sind zu hoch, und dagegen haben die Verbraucherschützer schon erfolgreich im Mobilfunkbereich geklagt.

Ich kenne die Verträge zwischen KDG und Kudelski bzw. NDS nicht, kennst du sie? Da steht nämlich drin, was KDG für eine Smartcard bezahlt. Im Mobilfunkbereich ist die Situation, wie bereits erläutert, anders. Die Karte wird eh vernichtet, daher ist der Schaden, der dem Mobilfunkanbieter entsteht eben maximal der Zeitwert der SIM-Karte. Dies sind in der Tat bestenfalls ein paar Cent – wenn überhaupt. Wird die Smartcard nicht zurückgesendet, muss KDG diese Smartcard durch eine neu ersetzen. Selbst wenn der Materialwert nur wenige Cent betragen sollte, bedeutet das noch lange nicht, dass dies auch der Wiederbeschaffungswert der Smartcard ist. NDS und Kudelski lassen sich mit jeder Smartcard auch das geistige Eigentum mit bezahlen, es dürften Lizenzgebühren anfallen.

Komisch. Bei meiner Bank erhalte ich stets neue EC- und Kreditkarten und das kostenlos. Ich habe da noch nie eine gebrauchte eines ehemaligen Kunden erhalten.

Die Bankkarte ist ein denkbar schlechter Vergleich: Die Karte ist mit deinem Namen und deiner Kontonummer beschriftet. Alleine deshalb kann sie gar nicht für jemand anderen wieder verwendet werden. Auch ist der EMV-Chip ein anderer Chip mit anderer Technik und anderen Fähigkeiten als der Chip der Smartcard.

Also sooooo teuer kann so eine Karte nicht sein wie das hier dargestellt werden soll. Außerdem erhebt KDG für jede Smartcard ein Bereitstellungsentgelt i.H.v. 15 Euro. Dafür kann man doch wohl eine neue Karte verlangen. Ich denke du verwechselst Receiver mit Smartcard. Receiver werden i.d.R. wieder aufbereitet und als Austauschgeräte versandt.

Das Bereitstellungsentgelt ist eine Bearbeitungsgebühr für das Handling und die Aktivierung der Karte, die Smartcard – egal ob fabrikneu oder gebraucht – muss ja deinem Vertrag zugeordnet werden. Die Smartcard hat zwar eine Nummer, aber das ist weder deine Kunden- noch Vertragsnummer. Eine unbeschriebene Mikrokontroller-Karte wie sie in einschlägigen Kreisen benutzt wird (bzw. wurde, ich habe mich da länger nicht mehr informiert) kostet schon ohne die Software um die 20 Euro:
http://www.eibtron.com/epages/eibtron.s ... s/798-4400
http://www.eibtron.com/epages/eibtron.s ... s/772-3179

Also ist jetzt jeder ehemalige Kunde in den Augen des Anbieter ein potentieller Krimineller? Na danke.

Es geht gar nicht mal darum, dass der Kunde, der gekündigt hat, selber böse Absichten hat. Aber jede Karte, die nicht im freien Umlauf ist, kommt definitiv nicht in die falschen Hände.

[berlin69er]

Aber klar ist doch wohl auch, dass KDG mit diesen Posten (Aktivierung, "Schaden"ersatz) bares Geld verdient! Ob das dann durch die Gebühren an den Verschlüsselungsanbieter aufgefressen wird? Ich bezweifle das...
Es fällt halt auch auf, dass es häufiger mal dazu kommt, dass Karten, Receiver oder Modems nicht oder nicht komplett ankommen. Ich sehe das durchaus anders, als meine Vorredner, nämlich eine gewisse Absicht dahinter.

[maniacintosh]

Aber klar ist doch wohl auch, dass KDG mit diesen Posten (Aktivierung, "Schaden"ersatz) bares Geld verdient! Ob das dann durch die Gebühren an den Verschlüsselungsanbieter aufgefressen wird? Ich bezweifle das...

Es bleibt beim pauschalen Schadenersatz jedem nach AGB unbenommen KDG nachzuweisen, dass ein geringerer Schaden entstanden ist. Bei den Aktivierungsgebühren sind das ja nicht nur die nackten Kosten für die Smartcard und an den Aktivierungsgebühren darf KDG durchaus auch verdienen, es ist ja keine reine Aufwandsentschädigung.

Es fällt halt auch auf, dass es häufiger mal dazu kommt, dass Karten, Receiver oder Modems nicht oder nicht komplett ankommen. Ich sehe das durchaus anders, als meine Vorredner, nämlich eine gewisse Absicht dahinter.

Das ist in der Tat auffällig, aber da KDG die Logistik ausgelagert hat, würde es mich wundern, wenn im Vertrag mit dem Dienstleister steht, dass z.B. mindestens 20% der Smartcards und 10% der Receiver nicht "ankommen" dürfen. Dürfte da Absicht hinter stecken, dürfte das sogar strafrechtlich relevant sein.