Kabel Deutschland bietet ab 2016 > 500 Mbit und 1000 Mbit (Gigabit) an <

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Fabian
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Re: Kabel Deutschland bietet ab 2016 > 500 Mbit und 1000 Mbit (Gigabit) an <

Beitrag von Fabian »

reneromann hat geschrieben: Verglichen mit EuroDoCSIS 2.0 kam bei 3.0 lediglich die Frequenzanpassung im Upstream und die Kanalbündelung hinzu - jedoch wurde an der Gesamtdatenrate im Segment (spich von 114 bis 862 MHz) rein gar nichts verändert.
Ich bin zufällig auf diesen Link hier im Forum gestoßen, der Genaueres zur Umsetzung beschreibt.

http://www.golem.de/news/docsis-3-1-uni ... 16276.html

Da wird von einem Fehlerschutz LDPC gesprochen, der dann die für die Datenübertragungsrate günstigste Modulation erlaubt.
"Der Fehlerschutz LDPC ist so leistungsfähig, dass mit Docsis 3.1 Konstellationen wie 4096QAM eingesetzt werden können, was bisher kaum vorstellbar war. Docsis 3.1 arbeitet mit Kanalbandbreiten von 192 MHz im Downstream und von 96 MHz im Upstream, die aber bei Bedarf skaliert werden können."
Also Ade: 8 Mhz Kanäle für Internet.
Es werden 192 MHz Kanäle und 96 MHz Kanäle verwendet.
Dafür braucht man einen größeren Frequenzbereich. Der wird dann einfach erweitert.
Da OFDM und LDPC zusammen noch nicht die angestrebte Erhöhung des Datendurchsatzes erreichten, seien in Docsis 3.1 auch die Frequenzbereiche neu festgelegt. Die Obergrenze werde in zwei Stufen zunächst auf 1.218 MHz, dann auf 1.794 MHz angehoben. Der Upstream wird auf 5 MHz bis 204 MHz erweitert.
Zielsetzung ? :confused:
Docsis 3.1 soll Datenraten von mehr als 10 GBit/s im Downstream und über 1 GBit/s im Upstream ermöglichen.
:kaffee:
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wittmann
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Re: Kabel Deutschland bietet ab 2016 > 500 Mbit und 1000 Mbit (Gigabit) an <

Beitrag von wittmann »

@reneromann

Ich muss mal kurz einhaken:

Warum schreibst Du immer DoCSIS? Das macht mich ein wenig kirre beim lesen, da Du von der Materie sprichst, als ob Du dich damit beschaeftigen wuerdest. Das Akronym heist DOCSIS, auch wenn es in der Spezifikation ausgeschrieben fuer Data over Cable Service Interface Specification steht und das "over" dort klein geschrieben wird.

Weiter ist Multicast via DOCSIS im Kabel durchaus moeglich. Es teilen sich dann alle Teilnehmer die gleiche Dynamic SAID fuer die Traffic Encryption zwischen CMTS und CM fuer den selben, mittels Multicast gesendeten IPTV-Stream.

Fuer die Anderen, die von EuroDOCSIS 3.1 sprechen: Es gibt kein EuroDOCSIS 3.1. Es gibt nur DOCSIS 3.1 mit Fallback auf DOCSIS 3.0 oder EuroDOCSIS 3.0, sofern DOCSIS 3.1 mit Legacy DOCSIS gemischt betrieben wird.

Ach und die "offizelle" Schreibweise von Docsis in irgendwelchen deutschen Texten geht mir auch gegen den Strich :D.

Kribbeln hat ein Ende...


Danke! Weitermachen :D
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wittmann

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DerSarde
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Re: Kabel Deutschland bietet ab 2016 > 500 Mbit und 1000 Mbit (Gigabit) an <

Beitrag von DerSarde »

wittmann hat geschrieben:Weiter ist Multicast via DOCSIS im Kabel durchaus moeglich. Es teilen sich dann alle Teilnehmer die gleiche Dynamic SAID fuer die Traffic Encryption zwischen CMTS und CM fuer den selben, mittels Multicast gesendeten IPTV-Stream.
Ach, über DOCSIS geht doch Multicast? Dann wäre das ja evtl. echt mal ne Option.
Warum gibt es eigentlich kein EuroDOCSIS 3.1? Gab es doch bei den früheren DOCSIS-Versionen auch immer, weil die Bandbreite pro Kanal in den USA mit NTSC geringer ist (6 MHz) als bei uns (8 MHz). Oder hat das was zu tun mit diesen OFDM-Verfahren, wo man ein Spektrum von 192 MHz zusammenschaltet und dynamisch nutzt? Ist das dann in den USA und hier gleich?

Aktuell lassen sich aber auch die 500 Mbit/s im heutigen Frequenzbereich wirklich problemlos bereitstellen, es braucht zumindest erstmal weder einen Ausbau auf mehr als 862 MHz noch IPTV / Multicast.

Um eine analoge Abschmelzung kommt man dafür aber denke ich wirklich nicht rum, wie ich schon mal geschrieben habe, da im Netz aktuell nun wirklich kein Platz mehr ist.
Von 30 analogen Sendern mal auf z.B. 21 runterzugehen, da wird es höchste Zeit, und glaubt mir, auch mit 21 Kanälen kann man noch ein analoges Angebot zusammenstellen, das jeden (auch die WoWi) befriedigen sollte. Also es besteht überhaupt keine Notwendigkeit, ewig an 30 Kanälen festzuhalten.
Eine gleichzeitige Erhöhung der DS-Kanäle von 16 / 24 auf 32 (teils in DOCSIS 3.0, teils in DOCSIS 3.1) bringt eben die erforderliche Bandbreite von etwas mehr als 2 Gbit/s, um 500 Gbit/s bereitstellen zu können. Der Upload könnte in DOCSIS 3.1 auf 32 oder evtl. sogar 40 Mbit/s steigen, allein durch die weitere Nutzung der heutigen 4 US-Frequenzen.
Und sogar die Anzahl der Kanäle für Digital-TV würde dadurch erhöht, von aktuell maximal 34 auf 40. ;)
Damit sollte eigentlich jedem gedient sein finde ich... :)

Sagen wir es so, für 500 Mbit/s braucht es (noch) keine grundlegende Änderung der Netzstruktur, nur etwas mehr Platz. Drum sollte man die Umstellung auf DOCSIS 3.1 eigentlich mit der Analogabschaltung kombinieren. Da hat es noch viele Kapazitäten, wobei man natürlich nicht alle fürs Internet benutzen sollte, ist ja klar.
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Besserwisser
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Re: Kabel Deutschland bietet ab 2016 > 500 Mbit und 1000 Mbit (Gigabit) an <

Beitrag von Besserwisser »

Vielleicht könnte man auch mal den OIRT-UKW-Bereich (65-85 MHz) anfassen.
Für mehr Upload.

:fahne:
reneromann
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Re: Kabel Deutschland bietet ab 2016 > 500 Mbit und 1000 Mbit (Gigabit) an <

Beitrag von reneromann »

wittmann hat geschrieben:@reneromann

Ich muss mal kurz einhaken:

Warum schreibst Du immer DoCSIS? Das macht mich ein wenig kirre beim lesen, da Du von der Materie sprichst, als ob Du dich damit beschaeftigen wuerdest. Das Akronym heist DOCSIS, auch wenn es in der Spezifikation ausgeschrieben fuer Data over Cable Service Interface Specification steht und das "over" dort klein geschrieben wird.
Ganz ehrlich: Das große "O" für das kleine "over" ist ziemlich "deppert"...
Daher schreibe ich immer lieber DoCSIS statt DOCSIS [DOCSIS sieht so "geschrien" aus ;-) ]...
Weiter ist Multicast via DOCSIS im Kabel durchaus moeglich. Es teilen sich dann alle Teilnehmer die gleiche Dynamic SAID fuer die Traffic Encryption zwischen CMTS und CM fuer den selben, mittels Multicast gesendeten IPTV-Stream.
Danke für die Info - dies war mir so nicht bewusst.
Die Frage ist jedoch, ob dies alle Modems/Router auch unterstützen...

Dies ändert aber nichts an dem prinzipiellen Problem, dass nicht alle Netze rückkanaltauglich sind und nicht jeder Nutzer IPTV-fähige Endgeräte geschweige denn ein Kabelmodem hat.
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DerSarde
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Re: Kabel Deutschland bietet ab 2016 > 500 Mbit und 1000 Mbit (Gigabit) an <

Beitrag von DerSarde »

Besserwisser hat geschrieben:Vielleicht könnte man auch mal den OIRT-UKW-Bereich (65-85 MHz) anfassen.
Für mehr Upload.
Das geht offenbar nicht, weil direkt danach UKW-Radio kommt ab 87,5 MHz und damit wieder was über den Vorwärtsweg.
Zwischen dem Rückwärtsweg und dem Vorwärtsweg muss aber wohl ein Abstand von mindestens 20 MHz sein, weil es sonst zu Störungen kommen kann. Diesen Abstand nennt man dann auch "Diplexer".
Wenn irgendwann der Upload mal bis 204 MHz geht, könnte dieser Diplexer sogar mal noch größer werden, bis zu 50 MHz, sodass es dann erst ab 258 MHz wieder weiter gehen würde mit Downstream oder Digital-TV.
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Re: Kabel Deutschland bietet ab 2016 > 500 Mbit und 1000 Mbit (Gigabit) an <

Beitrag von reneromann »

Besserwisser hat geschrieben:Vielleicht könnte man auch mal den OIRT-UKW-Bereich (65-85 MHz) anfassen.
Für mehr Upload.

:fahne:
Ist doch bereits in DOCSIS 3.1 geplant - dort soll der Upload (nach Entfall vom UKW) bis 200 MHz geführt werden.
Zumal für 65..85 MHz erst einmal die Verstärker mitspielen müssten...
DerSarde hat geschrieben:Das geht offenbar nicht, weil direkt danach UKW-Radio kommt ab 87,5 MHz und damit wieder was über den Vorwärtsweg.
Zwischen dem Rückwärtsweg und dem Vorwärtsweg muss aber wohl ein Abstand von mindestens 20 MHz sein, weil es sonst zu Störungen kommen kann. Diesen Abstand nennt man dann auch "Diplexer".
Wenn irgendwann der Upload mal bis 204 MHz geht, könnte dieser Diplexer sogar mal noch größer werden, bis zu 50 MHz, sodass es dann erst ab 258 MHz wieder weiter gehen würde mit Downstream oder Digital-TV.
Der Abstand ist schlichtweg ein Schutzabstand (und heißt auch nicht Diplexer! Ein Diplexer ist eine Frequenzweiche!), da die benötigten Bandfilter (Hochpass/Tiefpass) nicht beliebig steile Flanken haben.
Das eigentliche Problem besteht nämlich darin, dass die im Vorwärts-Zweig verstärkten Signale mit einer niedrigen Frequenz (sagen wir mal 80 MHz) auch über den Rückwärts-Zweig wieder in die Gegenrichtung verstärkt werden. Damit es nicht zu Rückkopplungen zwischen Vorwärts- und Rückwärtszweig kommt, müssen daher die jeweils "falschen" Richtungen über die jeweiligen Filter entsprechend noch VOR der Verstärkung ausreichend bedämpft werden, damit eine Rückkopplung ausgeschlossen ist.

Und wie breit dieser Schutzabstand sein muss, hängt wesentlich von den verwendeten Komponenten ab...
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Besserwisser
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Re: Kabel Deutschland bietet ab 2016 > 500 Mbit und 1000 Mbit (Gigabit) an <

Beitrag von Besserwisser »

Die Flanken in den Grundversorgungsfiltern u.a. sind doch auch fast kanalselektiv.

:fahne:
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wittmann
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Re: Kabel Deutschland bietet ab 2016 > 500 Mbit und 1000 Mbit (Gigabit) an <

Beitrag von wittmann »

DOCSIS und EuroDOCSIS bis einschliesslich der Version 3.0 unterschieden sich im Downstream in Punkten wie der Symbolrate, Fehlerschutz und ein ein paar Pegelwerte. Die unterschiedlichen Symbolraten ergaben sich aus dem Bestreben, die jeweils vorhandenen Kanalraster der Region zu unterstuetzen. NTSC hat bekanntermassen ein 6 MHz Kanalraster. Bei PAL B/G gibt es ja die 7 MHz bis 300 MHz und 8 MHz danach, wobei bei den Digitalen Kanaelen dann doch in der Regel nur 8 MHz breite SC-QAM Kanaele verwendet wurden. Haette man also DOCSIS nicht mit einem Europaeischen Anhang in den DOCSIS Spezifikationen erweitert, haette man im Worst-Case 2 MHz verschwendet oder ganz krumme Kanalraster gehabt, wie sie damals z.B. in einigen Netzen entstanden waren. Mit DOCSIS 3.1 wurde eigentlich alle Punkte der vorherigen Versionen beibehalten und die neuen 3.1 Spezifikationen verweisen, wenn es z.B. um SC-QAM geht, auf die vorherige 3.0 Spezifikation. Einer der wichtigsten Punkte fuer DOCSIS 3.1 stellt die Unterstuetzung hoeherer Modulationen, effizienterer Fehlerschutz und der OFDM Kanaele im Downstream und OFDMA im Upstream dar. Diese OFDM Kanaele haben im Prinzip keine festen Kanalbandbreiten mehr. Es besteht im Downstream z.B. lediglich der Zwang mit einem 24 MHz breiten OFDM Block zu beginnen, wobei aber immer am Anfang und Ende ein Schutzbereich von 1 MHz eingehalten werden muss und somit nur effektiv 22 MHz genutzt werden kann. Bei dem maximalen Betrieb von einem 192 MHz OFDM Block, ist dieser dann typischerweise in Wirklichkeit nur 190 MHz breit. Sind z.B. zwei OFDM Bloecke direkt nebeneinander, besteht zwischen den beiden OFDM Bloecken somit eine Luecke von 2 MHz. Im Upstream muesste ich noch mal nachsehen, da ist der Minimale Block bei 6 MHz aber dass ist dann auch noch mal abhaengig von der FFT-Size. Alles im Allem ist DOCSIS 3.1 eine richtig fette Geschichte und nach meiner Meinung und ein paar anderer die ich kenne, haette es ruhig DOCSIS 4.0 heissen duerfen.

Die Kabelmodems, einschliesslich eRouter, koennen in der Regel Multicast. Mit Source Specific Multicast sogar noch eine recht nette Variante. Je nach CMTS klappt es mal besser oder schlechter aber der groesste Hinderungsfaktor duerfte eher der Support in den Clients sein. Finde doch mal eine kleine Android Settop-Box die wirklich Multicast joinen kann, geschweige den einen Smart-TV.

Zu dem anderen Thema der Analogabschaltung. Soweit ich es mitbekommen habe (Gesetzkram interessiert mich nicht so) besteht leider der Zwang von mindestens 25 Analogen Kanaelen im Kabelnetz. Das bedeutet, entweder der KNB betreibt mind. 25 analoge Kanaele oder gar keine. Also einfach mal auf 21 analoge Kanaele runter gehen ist leider nicht. Weiteres Problem beim Abschalten von analogen Kanaelen. Solange das ganze nicht verbindlich fuer alle ist, gibt es ein richtiges Problem fuer den Kabelnetzbetreiber, der zuerst abschaltet. Ich gehe fest davon aus, dass es viele kleine/mittlere NE4 Betreiber da draussen gibt, die nur wie die Geier darauf warten, den Wohnungswirtschaften Analoge Signale zu verkaufen. Ich glaube also, es kann sich aus kommerzieller Sicht noch niemand wirklich erlauben die Analogen Kanaele im Kabel zuerst in grosser Flaeche abzuschalten, solange es aus politischer Sicht keine Sicherheiten gibt. Aber das ist nur meine persoenliche Einschaetzung.
mfg

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Re: Kabel Deutschland bietet ab 2016 > 500 Mbit und 1000 Mbit (Gigabit) an <

Beitrag von DerSarde »

reneromann hat geschrieben:Der Abstand ist schlichtweg ein Schutzabstand (und heißt auch nicht Diplexer! Ein Diplexer ist eine Frequenzweiche!), da die benötigten Bandfilter (Hochpass/Tiefpass) nicht beliebig steile Flanken haben.
Das eigentliche Problem besteht nämlich darin, dass die im Vorwärts-Zweig verstärkten Signale mit einer niedrigen Frequenz (sagen wir mal 80 MHz) auch über den Rückwärts-Zweig wieder in die Gegenrichtung verstärkt werden. Damit es nicht zu Rückkopplungen zwischen Vorwärts- und Rückwärtszweig kommt, müssen daher die jeweils "falschen" Richtungen über die jeweiligen Filter entsprechend noch VOR der Verstärkung ausreichend bedämpft werden, damit eine Rückkopplung ausgeschlossen ist.

Und wie breit dieser Schutzabstand sein muss, hängt wesentlich von den verwendeten Komponenten ab...
Ah, ok!

Hier in einer Info eines Geräteherstellers wird dieser Schutzabstand aber "Diplexer" genannt (Grafik 1. Seite unten):
http://cdn.rohde-schwarz.com/pws/dl_dow ... german.pdf
wittmann hat geschrieben:Zu dem anderen Thema der Analogabschaltung. Soweit ich es mitbekommen habe (Gesetzkram interessiert mich nicht so) besteht leider der Zwang von mindestens 25 Analogen Kanaelen im Kabelnetz. Das bedeutet, entweder der KNB betreibt mind. 25 analoge Kanaele oder gar keine. Also einfach mal auf 21 analoge Kanaele runter gehen ist leider nicht. Weiteres Problem beim Abschalten von analogen Kanaelen. Solange das ganze nicht verbindlich fuer alle ist, gibt es ein richtiges Problem fuer den Kabelnetzbetreiber, der zuerst abschaltet. Ich gehe fest davon aus, dass es viele kleine/mittlere NE4 Betreiber da draussen gibt, die nur wie die Geier darauf warten, den Wohnungswirtschaften Analoge Signale zu verkaufen. Ich glaube also, es kann sich aus kommerzieller Sicht noch niemand wirklich erlauben die Analogen Kanaele im Kabel zuerst in grosser Flaeche abzuschalten, solange es aus politischer Sicht keine Sicherheiten gibt. Aber das ist nur meine persoenliche Einschaetzung.
25 Pflichtprogramme analog gibt es nur in Niedersachsen, in allen anderen Bundesländern sind es weniger, da geht es von 7 bis 20...
Also müsste VFKD halt mal auf die NLM zugehen, ob sie die Pflicht zur analogen Einspeisung der privaten DVB-T-Programme aufheben könnte. Man braucht nun mal die Kapazität für digitale Dienste, und wenn die LMA ihrem Standpunkt treu bleiben wollen, die Digitalisierung vorantreiben zu wollen, sollten sie sich da eigentlich nicht querstellen. :wink:
Dann kann die nächste Rangfolge schon wieder ganz anders aussehen.
Außerdem: VFKD betreibt aktuell 30 analoge Kanäle. Wenn nur 25 aktuell Pflicht sind, warum geht man dann nicht endlich mal wenigstens auf diese Zahl runter? Da bräuchte es keine neuen Rangfolgen, sondern nur den Willen von VFKD. :roll: Auf alle Fälle könnte VFKD diese Kapazitäten mehr als dringend brauchen.

Und wie macht das dann Unitymedia eigentlich wegen der Wohnungswirtschaft? Die gehen nämlich im Frühjahr 2016 auf 25 analoge Kanäle runter, weil sie mehr HD-Programme einspeisen wollen. Und es wird gemunkelt, dass Unitymedia die Zahl der analogen Sender im Jahr 2017 nochmal halbieren wird, also auf 12 oder 13 Kanäle (obwohl derzeit z.B. noch über 20 Sender Must-Carry sind im NRW, da geht es bei dem Thema also auch :!: ) und im Jahr 2018 dann komplett analog abschaltet. Aber Unitymedia ist doch so groß, dass sie das gleiche Problem wegen der Wohnungswirtschaft hätten, aber die haben offenbar ne Lösung gefunden. Die Sorge wegen kleiner NE4-Betreiber kann also auch nicht wirklich ein Hinderungsgrund sein für die analoge Abschaltung.
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