Johut hat geschrieben: ↑17.05.2018, 14:32
maniacintosh hat geschrieben: ↑17.05.2018, 02:16
Johut hat geschrieben: ↑16.05.2018, 22:12
Das wieder rückgängig zu machen ist nicht mehr möglich. Dafür fehlen nunmehr die Kapazitäten im Kabelnetz. Dies wäre nur möglich wenn man den Frequenzband erweitern würde oder aber eine andere Übertragungstechnik und Komprimierung verwenden würde, bspw. das oft diskutierte DVB-C2 mit HEVC und die Übertragung der SD- Programme in Mpeg 4. Dann hätte man ausreichend Platz hierfür und könnte sogar noch eine Vielzahl weiterer Programme einspeisen. Allerdings wäre hierfür neue Hardware in den Haushalten nötig und nicht nur dort.
Natürlich ist das möglich, ganz problemlos sogar: Vielleicht einfach nicht alle durch die Analogabschaltung freiwerdenden Kapazitäten überwiegend DOCSIS zuschlagen. Oder gar ein oder zwei DOCSIS-Downstream-Kanäle sogar auch in den noch nicht umgestellten Netzen für DVB-C umwidmen. Aber man will ja unbedingt Gigabit verkaufen und dann müsste man die Segmente mal verkleinern. Da wirbt es sich besser mit Gigabit-Tarifen (oder auch nur 200, 400 oder 500 MBit), die man am Ende wegen Segmentüberlastung gar nicht liefern kann. Meiner Meinung nach gehört daher für die Fusion auch zwingend die Auflage dazu, den Umfang der vor der Analogabschaltung für Rundfunkdienste genutzten Kapazitäten in MHz auch künftig für Rundfunkdienste vorzuschreiben.
Dies ist nicht ganz problemlos möglich! Man muss hier ganz klar in einem größeren Zeitraum denken. Die Freihaltung von größeren Kapazitäten für DVB-C und für klassische Rundfunkdienste durch die Analogabschaltung wäre unwirtschaftlich, da deren beider Ende schon absehbar sind. Wenn der Upstreambereich erweitert wird, müssen fast alle aktiven Bauteile im Netz ausgetauscht werden. Das fängt im POC-Center an und endet beim Hausanschlußverstärker unter Umständen sogar bei den Antennendosen. Dies will man nur einmal machen. Mal abgesehen vom Zeitrahmen der hierfür benötigt wird, muss hier auch eine ganze Menge Geld in die Hand genommen werden. Durch den weiteren Austausch von Kuper- gegen Glasfaserleitungen werden auch die Segmente größenmäßig angepasst um einer Überlastung vorzubeugen. Zukünftige Hörfunk- und Fernsehgeräte werden deshalb wohl über Netzwerkanschlüsse, bzw. W-Lan oder einer noch moderneren Netzwerktechnik verfügen, worüber diese dann versorgt werden.
Also ich sehe da jetzt keinen Grund, der eine Umöglichkeit aufzeigt. Bestenfalls erklärst du den Unwillen und die Gründe für den Unwillen. Die Verschiebung der Upstream-Grenze ist auch kein Grund, ich habe ja nicht gesagt, dass es exakt die bisherigen Kanäle sein müssen, die genutzt werden, es geht um den Umfang der Kapazitäten. Es muss ja streng genommen nicht mal wirklich genau der gleiche Umfang sein, aber das die aus der Analogabschaltung gewonnenen Kapazitäten fast ausschließlich DOCSIS zu Gute kommen, halte ich als nur TV-Kunde für eine Frechheit. Fernseher mit Netzwerkanschluss gibt es heute schon, aber leider kocht da jeder sein eigenes Süppchen und irgendwann funktionieren die tollen Apps der Content-Anbieter wegen irgendwelcher Änderungen nicht mehr. So schnell sehe ich das Ende von Broadcast daher nicht kommen. Sicher ist, dass es irgendwann passiert, aber ich denke nicht die nächsten 10 Jahre. Analog-TV hat auch sehr lange überlebt. Bisher hat Vodafone ja nicht mal bei den "Nischenpaketen" (Fremdsprachen) versucht auf IP umzusteigen. Wirkliche Vorteile hat es sowieso nur bei sehr sehr kleinen Segmenten. Die reinen Nutzdaten brauchen den gleichen Platz, egal ob ich sie über DVB-C oder IPTV übertrage. Aktuell gibt es noch keinen Standard für dein Netzwerk-TV, welcher sich durchgesetzt hätte, es gibt also noch keine kompatiblen Geräte.
Dies hat zu einem den Vorteil, dass man über eine riesige Programmauswahl verfügen kann (praktisch ohne Limit) und die Empfangbarkeit von HD, UHD und später vielleicht einmal 8K nur noch von den Endgeräten abhängt. Spezielle Übertragungstechniken wie HEVC und DVB-C (2) sind dann ebenfalls überflüssig da man wohl noch weitaus effizientere Verfahren entwickeln wird, welche lediglich ein Softwareupdate (wie die Einspielung neuer Codecs am PC) erfordern, ohne neue Hardware beschaffen zu müssen. Die Vereinigung von klassischen Rundfunkdiensten und Multimedia-Anwendungen hat längst begonnen. Hätte man in den 1980er Jahren die ursprünglich einmal angedachte flächendeckende Glasfaserverkabelung umgesetzt, wäre dies schön längst kein Thema mehr und Deutschland würde an der Spitze der Digitalisierung stehen, doch leider kam es anders.
Naja riesige Programmvielfalt? Wie gesagt das klappt nur bei sehr sehr kleinen Segmenten, die dann weniger Zuschauer (Achtung! Nicht Haushalte, gibt ja auch Haushalte mit mehreren TVs bei Familien etc.), als heute TV-Programme im Netz verfügbar sind, sonst braucht man für TV künftig mehr Platz als heute und hätte nichts gewonnen! HEVC ist übrigens keine Übertragungstechnik, sondern ein Codec und letztlich ist es so, dass man effizientere Verfahren auch nicht einfach per Software-Update einspielen kann. Die Hardware dahinter muss auch leistungsfähig genug sein, sonst würde man das doch heute schon mit HEVC im Kabelnetz machen, einfach ein HEVC-Update für alle Endgeräte und schon würde man viel mehr Sender unterbringen können. Es hat auch einen Grund, warum die Streaming-Anbieter nicht alle auf HEVC (oder ähnliche neue Codecs) setzen. Oftmals laufen gerade neue Codecs nur sehr mäßig, wenn diese in Software implementiert werden müssen, daher haben aktuelle Grafikkarten und/oder Prozessoren besondere Hardware-Einheiten für Kodierung und Dekodierung von z.B. HEVC. Und diese Hardware-Einheiten können dann halt HEVC (und andere aktuelle Codecs), aber wenn in einem Jahr ein HEVC2 käme, nützt dafür die Hardware-Optimierung leider auch nichts mehr oder nur noch sehr begrenzt. Gar nicht mal alte Skylake-CPUs können z.B. H.264 in Hardware, aber mit HEVC sieht das schon wieder schlechter aus, da muss es schon ein neuerer Kaby Lake-Prozessor sein. Gerade Set-Top-Boxen und TV-Geräte bieten eben dann auch oftmals eher im Einkauf günstige Hardware und haben daher für künftige Entwicklungen nicht besonders viel Reserven bei der Leistung.
Bei Glasfaser muss ich dir letztlich recht geben: Ich halte es für einen Fehler in das Koax-Kabel und die Hardware dazu noch viel Geld zu stecken. Wenn man erstmal die ganzen aktiven Komponenten getauscht hat, wird man nicht so schnell Fiber bis in die Wohnungen legen. Aber das müssen wir eigentlich kurz- bis mittelfristig hin um den Anschluss nicht zu verlieren. Aber da hat die Telekom ehrlich gesagt aktuell auch den höheren Druck und auch die kommen mit FIber nicht so wirklich in die Puschen.
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