Analogabschaltung bis März 2019

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Heiner
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Re: Analogabschaltung Ende 2018

Beitrag von Heiner »

reneromann hat geschrieben: 05.08.2018, 14:23 Auch mit Faser bis in die Wohnung hast du Beschränkungen - jedoch liegen diese weit höher als mit Koax oder Klingeldraht.
Und ja, Faser bis in die Wohnung wäre der Königsweg - leider jedoch so teuer, dass das kaum jemand bezahlen wird - und daher wird ja auch versucht, aus der bestehenden Infrastruktur alles herauszukitzeln, was geht.
Was ja auch einen politischen Hintergrund hatte. Man hätte schon in den 80ern Glasfaser verlegen können, stattdessen hat man sich für Kupfer entschieden, obwohl man damals schon wusste dass Glasfaser Kupfer überlegen ist. Kürzlich habe ich gelesen, dass in der Regierungszeit Schmidts geplant wurde, das ganze Land innerhalb von 30 Jahren mit Glasfaser zu verkabeln. Dann kam Kohl an die Macht und man hat sich für Kupfer und Klingeldraht entschieden - böse Zungen behaupten, da mussten alte Freunde mit Aufträgen versorgt werden. :kaffee: Wir hätten also so viel weiter sein können.
Johut
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Re: Analogabschaltung Ende 2018

Beitrag von Johut »

Anstatt mit Glasfasern Deutschland in der Kohl-Ära zu verkabeln entschied der damalige Bundespostminister Schwarz-Schiling die Verkabelung mit Kupfer, bzw. KoaxKabeln durchzuführen. Böse Zungen behaupteten damals, er würde damit Aufträge für seine Frau generieren, welche eine "Kupfer"-Kabelproduktion innehatte.

Wie Du richtig schriebst, wollte Helmut Schmidt Anfang der 80er Jahre Deutschland mit Glasfaser flächendeckend verkabeln. Aber seine eigene Partei entschied sich gegen die Verkabelung und die Einführung des Privatfernsehens, was aber nach seinem Sturz von seinem Nachfolger Kohl dennoch eingeführt wurde, leider aber durch eine Verkabelung mit Kupferkoax und zunächst auch nur in den Ballungsräumen.

Hätte Schmidt seinen Plan durchgesetzt, wäre Deutschland heute Spitzenreiter mit einer flächendeckenden Glasfaser-Verkabelung und der höchstmöglichen Bandbreite, leider wurde nichts daraus.
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twen-fm
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Re: Analogabschaltung Ende 2018

Beitrag von twen-fm »

Nicht nur Schwarz-Schillings Frau hatte ihre finanziellen Vorteile bei der Verkabelung, denn vor allem die Haus-und Hoflieferanten (u.a. Fuba, Hirschmann oder auch Kathrein) der DBP hatten sehr gute Aufträge zur Verkabelung bekommen und wo sind diese Firmen heute? Die meisten sind inzwischen Vergangenheit geworden oder stehen kurz davor endgültig vom Markt zu verschwinden.

BTW: Das Berliner Kabelpilotprojekt nutzte u.a. als Zuführung zur und von der PK Berlin Zentrale in der Voltastr. verschiedene Glasfaserleitungen mit enormen Kapazitäten, welche auch heutzutage erstaunliches bewirken würden. Die Glasfaser war durchaus in der Kabelnetzstrukturplanung der 1980er Jahren drin, das dann in der NE3 und NE4 das Koax genutzt wurde und nicht die Glasfaser, ist ein gravierender Fehler welcher nicht mehr korrigiert werden konnte. Nun spüren wir alle die Konsequenzen... :roll:
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Besserwisser
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Re: Analogabschaltung Ende 2018

Beitrag von Besserwisser »

Und was ist aus den OPAL-Netzen geworden, die die Telekom vor 25 Jahren bis in die Keller verlegt hat?
Sie sind abgeschaltet, weil technisch total veraltet.
Die Umsetzertechnik konnte kein DSL, TV war nur bis 470 MHz ohne Rückkanal verfügbar.
Eine Nachnutzung der damals verlegten Glasfasern ist angeblich auch nicht möglich.

:roll:

Die Kupferadern vom Adolf funktionieren heute noch.
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wittmann
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Re: Analogabschaltung Ende 2018

Beitrag von wittmann »

Um den Thread noch weiter zu entfuehren.

Schon mal daran gedacht, dass zu dieser Zeit in den 80er Jahren die Glasfasertechnologie einfach noch nicht reif war fuer so einen flaechendeckenden Rollout, insbesondere in der C- und D-Linie? Die Fertigungstechniken der Glasfaser (Stichwort: Waterpeak), bezahlbare aktive und passive Komponenten. War PON damals wirklich schon so weit?
Dann auch noch die Umsetzung im Haus, also der NE4. Haette man die Glasfaser bis zum Kunden in die Wohnung legen sollen oder einen aktiven Netzabschluss im Keller setzen? Fachpersonal damals mit Splicegeraeten rumschicken, wo die Werkzeuge fuer Glasfaser noch RICHTIG teuer waren.
Ich glaube es gibt da so viele Faktoren, welche zu dieser Zeit sicherlich fuer das Koaxnetz gesprochen haben und gegen das Glasfasernetz. Ohne echtes Feedback der involvierten Leute kann man da sicher nicht wirklich ernsthaft darueber diskutieren. Artikel bei Spiegel von damals oder der von Golem, wo das Thema wieder aufgewaermt wurde sind fuer mich mit Vorsicht zu betrachten, da sie IMHO aus anderen ideellen Gruenden verfasst wurden: Bashen um des Bashens Willen. Nach dem Motto, wir wussten es ja besser. Die waren damals alle bloed oder korrupt oder sogar beides!

Ich denke, dass einzige was man den Leuten von damals wirklich vorwerfen kann ist, dass sie den ganzen Kram nicht austauschbar in Leerrohre verlegt und die Abzweiger im Dreck eingegraben haben.

Eins hat uns, Meiner Meinung nach, die Aktion der damaligen Bundesregierung bei der Verlegung des Kabelnetzes aber gezeigt: Eine flaechendeckende Verlegung einer neuen Infrastruktur, welche wirklich nahezu flaechendeckend ist, hat nicht der Private Sektor geschafft.

Wenn heute die Politik zum Netzausbau sagt: "Der Markt regelt das." dann muss man laut lachen und einfach mit fester Stimme entgegnen: "Der Markt regelt einen Scheixx".

Alles IMHO ;)
mfg

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Re: Analogabschaltung Ende 2018

Beitrag von twen-fm »

@Besserwisser: Naja, OPAL war eher eine "Nachrüstung/Notlösung" um vor allem den Ostteil der Stadt schnell zu verkabeln, nachdem der ASTRA-Schüssel-Wildwuchs ab Ende 1989/Anfang 1990 (vor allem mit den ganzen löchrigen AMSTRAD Schüsseln) ganz extrem wurde.
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Re: Analogabschaltung Ende 2018

Beitrag von Besserwisser »

Nochmal hochhol:
Matty06 hat geschrieben: 01.08.2018, 03:11 Leipzig ist umgestellt.
Wer stellt eigentlich im Raum Leipzig den alten Leuten die Fernseher um?
Man hört schon von Hilfegesuchen in ganz Sachsen.

Wer bezahlt das?
Wieviel wird dem Kunden dafür abgeknöpft?
Barzahlung oder über die Kabelgebühren?
Mit Serviceauftrag oder Privatgeschäft?
Werden die Programme nur neu gesucht oder werden sie auch nach Kundenwunsch sortiert?
Wenn ja, wieviele?
Was ist, wenn der Kunde keine Originalfernbedienung mehr hat?
Wie lange darf so ein Auftrag dauern?

:confused:
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Re: Analogabschaltung Ende 2018

Beitrag von NoNewbie »

Das OPAL-Netz wird doch von der DTAG heute hervorragend für FTTH genutzt, nachdem man den TV-Bereich rausgekickt hat.
Dafür gibt es dort nur noch FTTH und die Kupferverkabelung wurde totgelegt, da fragt mal was Lieschen Müller für ihren ollen Telefonanschluss bezahlen muss (inkl. Gf-Umsetzer und Router)...
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wittmann
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Re: Analogabschaltung Ende 2018

Beitrag von wittmann »

Besserwisser hat geschrieben: 05.08.2018, 20:20 Nochmal hochhol:
Matty06 hat geschrieben: 01.08.2018, 03:11 Leipzig ist umgestellt.
Wer stellt eigentlich im Raum Leipzig den alten Leuten die Fernseher um?
Man hört schon von Hilfegesuchen in ganz Sachsen.

Wer bezahlt das?
Wieviel wird dem Kunden dafür abgeknöpft?
Barzahlung oder über die Kabelgebühren?
Mit Serviceauftrag oder Privatgeschäft?
Werden die Programme nur neu gesucht oder werden sie auch nach Kundenwunsch sortiert?
Wenn ja, wieviele?
Was ist, wenn der Kunde keine Originalfernbedienung mehr hat?
Wie lange darf so ein Auftrag dauern?

:confused:
Ich habe mal gehoert, dass z.B. Unitymedia bei ihrer Analogabschaltung ganze Studentenhorden z.B. in die Altenheime geschickt hatte um die TV-Geraete umzustellen. Waehre interessant ob man von dieser Erfahrung auch was uebernommen hat.

Fuer den Standort Berlin habe ich auch schon mal ueberlegt, ob man eine Art Ehrenamt fuer die Umstellungsdauer gruenden koennte. Also in der Richtung von was offiziellem, damit die "Hilfsbeduerftigen" eine offizielle Anlaufstelle haben und man sich ueber diese auch ausweisen kann. Irgendwie als Verein oder von VFKD gesponsort, in der Art, dass man auch eine Versicherung hat, falls vielleicht bei der Aktion was schief laeuft bzw. eventuelle Haftungsfragen geklaert waehren. Man muss es dann noch schaffen, die Gauner und Trickbetrueger fernzuhalten.

Schwierig wird es dann natuerlich, wenn man dann den Leuten erklaeren muss, dass ihr altes Geraet nicht mehr tut und sie Geld in die Hand nehmen muessen. Das kann fuer manchen, machen wir uns nichts vor, vielen Haushalten schon ein Problem werden.

Eventuell kann man auch Hardwarespenden zusammentragen. Ich habe z.B. noch eine kleine alte Dreambox, die ich nicht mehr verwende. Vielleicht gibt es auch andere, die dann so Receiver spenden koennen.

Gab es in dieser Richtung eigentlich schon mal eine Diskussion?
Samsungstory
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Re: Analogabschaltung Ende 2018

Beitrag von Samsungstory »

Ich weiß von uns hier bei PYUR, weil ich den Kundenbetreuer auch kenne, dass da wieder viel geholfen werden wird. (Ist aber von ihm geplant. Von PYUR direkt eher nix. Ich werde sicher auch mit unterwegs sein und älteren Leute helfen :wink2:
Zuletzt geändert von Samsungstory am 05.08.2018, 21:31, insgesamt 1-mal geändert.
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