Erfahrungen mit Kabeldeutschland 1Gigabit

Für alle Technik-Themen bezogen auf Internet und Telefonie, die weder AVM- noch Arris-/CommScope-/Technicolor-/Compal-/Sagemcom- bzw. Hitron-Produkte betreffen. Speedprobleme werden hier lediglich thematisiert, wenn sie auf die verwendeten Geräte zurückzuführen sind (die nicht zu den o.g. Produkten zählen).
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Bitte gib bei der Erstellung eines Threads im Feld „Präfix“ an, ob du Kunde von Vodafone Kabel Deutschland („[VFKD]“), von Vodafone West („[VF West]“), von eazy („[eazy]“) oder von O2 über Kabel („[O2]“) bist.
reneromann
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Re: Erfahrungen mit Kabeldeutschland 1Gigabit

Beitrag von reneromann »

PrinzVonBillAir hat geschrieben: 23.02.2019, 21:10 [...]
Mal abgesehen davon, dass ich nicht zu den Usern gehöre, die ihre Leitung 24/7 zu 100 % auslasten.
Mit einer auf 500 MBit gedrosselten Leitung, welche permanent auf 100 % Läuft, würde ich jedenfalls um ein Vielfaches mehr Traffic produzieren als ich dies derzeit mache.
Und gegen diese User, die ihre Leitung übrigens auch gemäß den Vertragsvorgaben nutzen, habe ich ja auch nichts.
Du unterstellst Sachen, die ich so weder angedeutet noch geschrieben habe.

Denn das Problem mit der Segmentauslastung besteht nicht nur bei dauerhafter oder längerfristiger Auslastung (wie von dir angedeutet), sondern insbesondere auch bei kurzzeitigen Transfers (selbst wenn du nur für wenige Sekunden die 1 GBit/s benutzt, machst du in der Zeit das Segment so gut wie alleine dicht - und das nur, weil du die zusätzliche Bandbreite, die VF über DOCSIS3.1 extra dafür bereitstellt, mit deinem Endgerät nicht nutzen kannst). Bei allen anderen Kunden (natürlich auch dir selbst) kommt es dann zu Einbrüchen in der Geschwindigkeit, weil die Bandbreite nicht ausreicht. Was bei dir vielleicht dazu führt, dass du statt 900+ MBit/s dann vielleicht "nur" noch 500 MBit/s erreichst, kann bei anderen Kunden dazu führen, dass bei ihrer 32 MBit/s-Leitung dann nicht mehr genug Bandbreite bereitsteht, damit sie Netflix & Co. in HQ schauen können - weil halt dann auch bei denen die Bandbreite "weggenommen" wird, wenn die Summe nicht reicht. Und für die Onlinespieler können die so entstehenden Spikes (da durch die Last kurzzeitig auch die RTT ansteigt) ebenfalls "tödlich" sein.

Und ja - vielleicht sollten alle Nutzer von DOCSIS3.0-Geräten mit dem 1 GBit/s-Tarif (derzeit noch) froh sein, dass VF hier keinen Riegel in der angedeuteten Form vorschiebt (im Prinzip könnten sie ja sogar komplett die Verbindung wegen ungeeigneter Endgeräte unterbinden - wie es de facto bei einigen Anbietern im VDSL-Netz ist, wenn man ein ADSL-Gerät an einem VDSL-Anschluß betreiben will).
robert_s
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Re: Erfahrungen mit Kabeldeutschland 1Gigabit

Beitrag von robert_s »

reneromann hat geschrieben: 23.02.2019, 22:22 kann bei anderen Kunden dazu führen, dass bei ihrer 32 MBit/s-Leitung dann nicht mehr genug Bandbreite bereitsteht,
Diesen "anderen Kunden" steht es übrigens auch frei, sich einen DOCSIS 3.1 Kabelrouter zuzulegen, um damit Zugriff auf die volle Segmentkapazität zu erhalten...
DarkStar
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Re: Erfahrungen mit Kabeldeutschland 1Gigabit

Beitrag von DarkStar »

Vodafone sollte einfach DS 3.0 Geräte per Config für den 1000er Tarif sperren und gut ist.
reneromann
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Re: Erfahrungen mit Kabeldeutschland 1Gigabit

Beitrag von reneromann »

robert_s hat geschrieben: 23.02.2019, 22:40
reneromann hat geschrieben: 23.02.2019, 22:22 kann bei anderen Kunden dazu führen, dass bei ihrer 32 MBit/s-Leitung dann nicht mehr genug Bandbreite bereitsteht,
Diesen "anderen Kunden" steht es übrigens auch frei, sich einen DOCSIS 3.1 Kabelrouter zuzulegen, um damit Zugriff auf die volle Segmentkapazität zu erhalten...
Nun sollte man aber mal "Ursache" und "Wirkung" nicht vertauschen.
Warum sollte der Kunde, der das DOCSIS3.0-Leihgerät einsetzt, auf einmal ein DOCSIS3.1-Gerät kaufen müssen, nur um seine gebuchte Geschwindigkeit zu erreichen?
Oder sollte nicht die Ursache "Kunde mit 1 GBit/s-Tarif setzt DOCSIS3.0-Kaufgerät statt 3.1-Leihgerät ein" "bekämpft" werden?

Entweder so, wie ich bereits schrieb (aktive Geschwindigkeitseinschränkung auf max. 500 MBit/s - also größten Tarif, der auch mit 3.0-Leihgeräten realisiert wird) -oder- so:
DarkStar hat geschrieben: 23.02.2019, 22:46 Vodafone sollte einfach DS 3.0 Geräte per Config für den 1000er Tarif sperren und gut ist.
Im Endeffekt läuft's ja eh darauf hinaus, dass VF jetzt über die Zeit alle 3.0-Geräte einsammelt und durch 3.1-Geräte austauscht und im Anschluß die Segmente "hart" auf 3.1 umschaltet, so dass die heutigen 3.0-Kaufgeräte ab diesem Tag X wertlos sind.
robert_s
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Re: Erfahrungen mit Kabeldeutschland 1Gigabit

Beitrag von robert_s »

reneromann hat geschrieben: 23.02.2019, 22:55 Im Endeffekt läuft's ja eh darauf hinaus, dass VF jetzt über die Zeit alle 3.0-Geräte einsammelt und durch 3.1-Geräte austauscht und im Anschluß die Segmente "hart" auf 3.1 umschaltet, so dass die heutigen 3.0-Kaufgeräte ab diesem Tag X wertlos sind.
Das ergibt erst Sinn, wenn man mehr als 2 OFDM-Blöcke aufschaltet, denn mit 2 kann man nur 384MHz Spektrum ausnutzen - aktuell werden aber bereits 416MHz Spektrum für DOCSIS genutzt. Oder so herum: Wenn man das vorhandene DOCSIS-Spektrum weiterhin nutzen will, blieben neben 2x 192MHz OFDM noch 4 EuroDOCSIS 3.0 Kanäle übrig.

Übrigens gäbe die aktuelle Kanalaufteilung das auch schon her:

1. OFDM-Block 134-326MHz (192MHz)
2. OFDM-Block 646-838MHz (192MHz)
4 EuroDOCSIS 3.0 Kanäle: 37 (602MHz), 39 (618MHz), 40 (626MHz), 42 (642MHz)

Dabei wäre auch der bei kdg-Geräten vorprogrammierte Einstiegskanal auf 602MHz noch erhalten.
Lutze

Re: Erfahrungen mit Kabeldeutschland 1Gigabit

Beitrag von Lutze »

reneromann hat geschrieben: 23.02.2019, 22:22Denn das Problem mit der Segmentauslastung besteht nicht nur bei dauerhafter oder längerfristiger Auslastung (wie von dir angedeutet), sondern insbesondere auch bei kurzzeitigen Transfers (selbst wenn du nur für wenige Sekunden die 1 GBit/s benutzt, machst du in der Zeit das Segment so gut wie alleine dicht - und das nur, weil du die zusätzliche Bandbreite, die VF über DOCSIS3.1 extra dafür bereitstellt, mit deinem Endgerät nicht nutzen kannst). Bei allen anderen Kunden (natürlich auch dir selbst) kommt es dann zu Einbrüchen in der Geschwindigkeit, weil die Bandbreite nicht ausreicht.
Wieso ist das so? Wird der 1Gbit Tarif priorisiert und er bekommt seine 900 möglichen Mbit und der mit 32 bekommt nur noch 5Mbit? Ansonsten belastet er mit 900 Mbit ja nicht zwingend das Segment sondern entlastet es mitunter sogar wenn sein download schon nach der Hälfte der Zeit abgeschlossen ist.
Wenn da der Traffic entsprechend gemanagt wird sollte das ja kein Problem sein.
Wenn deine Argumente stimmen dürfte Vodafone ja pro Segment auch an maximal 2 User den 500 Mbit Tarif verkaufen denn wenn die gleichzeitig saugen ist der Effekt ja noch größer als bei dem einen mit seinen 900 Mbit.
reneromann
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Re: Erfahrungen mit Kabeldeutschland 1Gigabit

Beitrag von reneromann »

Lutze hat geschrieben: 24.02.2019, 10:19 Wieso ist das so? Wird der 1Gbit Tarif priorisiert und er bekommt seine 900 möglichen Mbit und der mit 32 bekommt nur noch 5Mbit? Ansonsten belastet er mit 900 Mbit ja nicht zwingend das Segment sondern entlastet es mitunter sogar wenn sein download schon nach der Hälfte der Zeit abgeschlossen ist.
Wenn die Gesamtbandbreite im Segment nicht ausreicht, um alle angeschlossenen Kunden mit voller Geschwindigkeit zu versorgen, so sinkt für jeden Kunden proportional die Geschwindigkeit (mal von Priorisierungen von bestimmten Echtzeitdiensten bzw. der Drosselung bestimmter OCH/P2P-Dienste abgesehen). Heißt: Wenn die Summe der angefragten Geschwindigkeit zu einer Zeit bei 2,6 GBit/s liegt, während "nur" 1,3 GBit/s Kapazität vorhanden sind, dann sinkt die Geschwindigkeit bei 1 GBit/s-Nutzer von seinen 1 GBit/s auf 500 MBit/s, die beim 32er von 32 auf 16 (grob gesagt). Würde der 1 GBit/s-Nutzer hingegen das DOCSIS3.1-Gerät einsetzen und somit neben den 1,3 GBit/s-Kapazität des DOCSIS3.0-Teils auch die 1,4 GBit/s des DOCSIS3.1-Teils mitnutzen können, würde es ggf. gar keine Einschränkung geben - der Traffic würde ohne Einschränkungen durch das Segment passen.
Wenn da der Traffic entsprechend gemanagt wird sollte das ja kein Problem sein.
Und genau da liegt doch das Problem - siehe Segmentüberlastungen.
Wenn zu viel Last (auch nur kurzzeitig(!)) im Segment unterwegs ist, sinkt die Geschwindigkeit für alle in der betreffenden Zeit.
Bei kurzzeitigen Spikes kann das ggfs. durch Pufferung (bei Streamingdiensten) "überbrückt" werden, bei längerfristigen "Spikes" (über mehrere Sekunden) hingegen nicht mehr - der Stream fällt auf eine niedrigere Qualität ab und/oder stockt.
Gamer hingegen merken den Unterschied sofort, weil die RTT/der Ping (korrekterweise eigentlich eher die Latenz) sofort bei Volllast im Segment ansteigt (die Pakete werden ja nicht zwingend verworfen, sondern z.T. nur gequeued).
Wenn deine Argumente stimmen dürfte Vodafone ja pro Segment auch an maximal 2 User den 500 Mbit Tarif verkaufen denn wenn die gleichzeitig saugen ist der Effekt ja noch größer als bei dem einen mit seinen 900 Mbit.
Du nennst hier ja auch sofort die Einschränkung, um die es geht: "Gleichzeitig saugen". Das Problem ist die sog. Gleichzeitigkeit der Aktion - wenn es 4 500-MBit/s-Nutzer gibt, die (da normalerweise gleichverteilt) nicht oder nur sehr selten alle 4 gleichzeitig die Bandbreite ausschöpfen, dann kommt es viel seltener zum Überlastphänomen als wenn ein einzelner Nutzer das Segment schon zu fast 3/4 auslasten kann.

Bei Stromnetzen nennt sich das "Gleichzeitigkeitsfaktor" und ist in die Dimensionierung der Leitungen mit einzubeziehen - und jeder kann das zu Hause am eigenen Sicherungskasten auch nachvollziehen. Dort wird die Hauptsicherung in der Regel nie so viel Strom bereitstellen können, wie man in Summe über die Einzelsicherungen ziehen könnte - weil es halt so gut wie nie vorkommt, dass alle Geräte gleichzeitig verwendet werden, jedoch die betreffende Einzelsicherung immer für die Maximallast des jeweiligen Stromkreises dimensioniert sein muss. Damit kann dann die Anbindung der Hauptsicherung (vom Zähler aus gesehen) im Endeffekt viel kleiner (und damit kostengünstiger) ausgeführt werden.
Lutze

Re: Erfahrungen mit Kabeldeutschland 1Gigabit

Beitrag von Lutze »

reneromann hat geschrieben: 24.02.2019, 12:06Würde der 1 GBit/s-Nutzer hingegen das DOCSIS3.1-Gerät einsetzen und somit neben den 1,3 GBit/s-Kapazität des DOCSIS3.0-Teils auch die 1,4 GBit/s des DOCSIS3.1-Teils mitnutzen können, würde es ggf. gar keine Einschränkung geben - der Traffic würde ohne Einschränkungen durch das Segment passen.
Das würde ich ja nicht bestreiten aber der hier immer wieder zitierte Fall wird eher selten eintreten, ich wüsste nicht wann jemand mit 1Gb saugen muss außer beim Speedtest. So war ja hier zu lesen das eben genau solches saugen dann doch niedrig priorisiert wird wenn es eng wird und als erstes mal die "normale Nutzung" des Internet bevorzugt wird.
Wenn der Fall einritt muss VF eben an der richtigen Stelle drosseln.
reneromann hat geschrieben: 24.02.2019, 12:06 jedoch die betreffende Einzelsicherung immer für die Maximallast des jeweiligen Stromkreises dimensioniert sein muss.
Tut mir Leid aber das ist falsch.
reneromann
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Re: Erfahrungen mit Kabeldeutschland 1Gigabit

Beitrag von reneromann »

Lutze hat geschrieben: 24.02.2019, 13:50So war ja hier zu lesen das eben genau solches saugen dann doch niedrig priorisiert wird wenn es eng wird und als erstes mal die "normale Nutzung" des Internet bevorzugt wird.
Wo war das zu lesen? Einzig OCH und P2P werden niedriger priorisiert.
Wenn du hingegen Linux- oder Windows-ISOs oder Spieledownloads per Stream o.ä. anschmeißt, wird da nichts gegenüber anderern Kunden niedriger priorisiert.
Wenn der Fall einritt muss VF eben an der richtigen Stelle drosseln.
Und an welcher wäre dies deiner Meinung nach?
Hier käme ja dann eigentlich nur der Gigabit-Kunde in Frage, der ein zum Vertrag unpassendes Endgerät einsetzt.


OT:
Lutze hat geschrieben: 24.02.2019, 13:50
reneromann hat geschrieben: 24.02.2019, 12:06 jedoch die betreffende Einzelsicherung immer für die Maximallast des jeweiligen Stromkreises dimensioniert sein muss.
Tut mir Leid aber das ist falsch.
Stimmt nicht: Die Sicherung muss so dimensioniert sein, dass sie mindestens die Maximallast der angehängten Geräte (abzüglich des Gleichzeitigkeitsfaktors) aushalten muss. Bei einem Herd also durchaus 3x16 A, weil es dort nicht unüblich ist, dass alle Platten sowie die Ofenröhre gleichzeitig in Verwendung sind. Die Berechnungen und Gedanken dahinter gehen dann aber eher zu sehr in's OT rein, als dass das hier noch hingehören würde.
Lutze

Re: Erfahrungen mit Kabeldeutschland 1Gigabit

Beitrag von Lutze »

reneromann hat geschrieben: 24.02.2019, 14:20 Stimmt nicht
Doch stimmt, es wird nicht das Gerät abgesichert sondern die Leitung. Habe ich einen Stromkreis mit 3 Steckdosen den ich mit 16 Ampere absichere, sichert er die Leitung.
Da können dann trotzdem 2 Waschmaschinen und ein Trockner dran hängen die zusammen eingeschaltet auf Vollast 50 Ampere ziehen. Die Sicherung löst aus.
Es ist schließlich nicht immer klar was an einem Stromkreis hängt und deshalb kann nur die Leitung abgesichert werden.
Wenn du weisst das dein Herd an einem bestimmten Stromkreis hängt musst du als erstes die Leitung so auslegen das sie ihn bei Vollast aushält wenn du dort alle Platten und Backofen gleichzeitig betreiben willst und trotzdem sicherst du nur den Leitungsquerschnitt und nicht das Gerät.