PEQsche hat geschrieben: ↑15.02.2020, 10:29
Tja, spätestens seit 2019, seit es für den normalen Konsumenten günstige Leitungen gibt, die durch das Gigabit-LAN limitiert werden, sollte der Markt auch für eine größere Masse nun da sein. Es gibt absolut keinen Grund, Chipsätze mit mehr als als 1 GBit/s künstlich weiterhin zu verknappen und zu verteuern. Auch ein "teurer" 10G-Chip, der im Endeffekt nichts weiter als ein kleiner Klumpen Silizium ist und in der Herstellung wenige Cent oder Euro kostet (und im Vergleich zu erschwinglichen High-End-CPUs/GPUs simpel aufgebaut ist), muss im Jahre 2020 nicht mehr bis zu 10 mal so teuer verkauft werden (damit meine ich Netzwerkkarten und Switches) als 1-Gigabit-Equipment.
VF hat nur wegen des schlechten Abschneidens im Connect Test die Überprovisionierung erhöht, und selbst wenn, kann man es auch ohne NBase-T Kabelbox ausnutzen. Siehe die Anleitung von robert_s.
Ansonsten waren es immer die Festplatten, die ein schnelleres Netzwerk als 1000Base-T nie nötig gemacht hatten. Erst seit dem Einzug von (NVMe)-SSDs kann es Sinn machen, auf eine schnellere Netzwerkschnittstelle zu wechseln.
Aus dem Grund gibt es auch Gigabit Ethernet schon so lange ohne Nachfolger auf Consumerboards/OEM-Rechnern. 10GBase-T ist schon ein alter Hut der gerade großflächig fast schon wieder abgeschafft wird, außer zur Anbindung von APs. Deswegen bekommt man so Zeug auch relativ günstig "hinterhergeworfen" (Arista DCS 7050-T-64 z.B.), bei SFP+ sieht es noch rosiger aus, das bekommt man schon für um die 200 € als 24-Port Variante(Quanta LB6M z.B.).
Ein weiterer Faktor, warum das noch nicht längst Einzug im Consumermarkt gehalten hat, ist der nicht ganz unerhebliche Stromverbrauch von 10GBase-T. Selbst die modernen PHYs kommen selten mit < 3W pro Port aus.
PEQsche hat geschrieben: ↑15.02.2020, 10:29
Wenn man nun wenigstens 2,5 statt 1 Gbit zum Standard machen würde, könnten quasi alle Leute, die bisher Gigabit-LAN in der Wohnung installiert haben (und in den Wänden noch Cat5e-Kabel liegen haben), kostengünstig upgraden. Sogar 5 Gbit/s sind mit vielen Verkabelungen noch nahezu problemlos möglich, da die wenigsten Leute zuhause privat mehr als 20 oder 30 Meter Kabel am Stück verlegt haben dürften.
Hat man ja mit 802.3bz gemacht, Probleme waren dort aber hauptsächlich in der älteren Verkabelung von Firmen zu suchen + dem Bedarf an schnellem Wifi. Auch wenn es sicher noch nicht zum Standard gehört, das aktuelle Neubauten schon überall Netzwerkkabel verlegt haben, kann man da jedoch locker auf Längen > 50m kommen, insbesondere wenn man auch anfängt, Außenkabel für Kameras oä. zu verlegen.
PEQsche hat geschrieben: ↑15.02.2020, 10:29
Ich habe Cat7 i.V.m. mit Cat6a - Steckdosen in meiner ETW verlegt und bin damit sogar für Geschwindigkeiten ab 10G gerüstet.
Natürlich sehr löblich, leider aber noch zu selten.