Sendepuffer des Kabelmodems (Thomson THG540)

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Matze88
Fortgeschrittener
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Re: Sendepuffer des Kabelmodems (Thomson THG540)

Beitrag von Matze88 »

Hey :-)

Danke für deine Beteiligung. Ja, aus der von dir geposteten Liste geht ja eindeutig die Priorisierung des ICMP vor den FTP Daten hervor. Bei einem FTP Upload fallen in Senderichtung ja nur Bulkdaten an, die ACK Pakete, die ebenfalls priorisiert werden, liegen ja im Downstream (und sind vom Umfang ja mindestens um Faktor 10..100 weniger).

Ähnliche Tests habe ich schon mit einem potenten Linuxrechner direkt am Modem durchgeführt, welchen ich mit verschiedenen Testkonfigurationen mit dem HFSC QoS gefüttert habe (die jeweils testspezifisch versuchen sollten, das beste rauszuholen). Dort konnte ich reproduzierbar nachweisen, dass in der Senderichtung im hinter dem Rechner ein deutlicher Puffer vorhanden sein muss. Auch habe ich da herausgefunden, das all meine Leitungsprobleme die ich hier habe auf Upstreamlatenzen zurückzuführen sind. Diese treten nämlich nicht nur bei hohem Datenaufkommen sondern auch bei hohem Paketaufkommen auf(Mir kann niemand erzählen, dass ein aktueller Dualcore mit soetwas überfordert ist - daher müssen diese Probleme auf die Leitung zurückzuführen sein). Ein super Tool namens "OneWay Ping - owping" hat mir dabei geholfen. Das Testsetup enthielt diesbezüglich aber noch einige Fehler, sodass ich das nicht unterschreiben würde (das Problem mit vielen kleinen Paketen), aber ich werde das sicherlich irgendwann nocheinmal wiederholen.

Zur Zeit bin ich dabei, alle Downstream/Upstreamkanäle, die es bei mir gibt, herauszufinden. Dabei bin ich schonmal soweit gekommen, dass ich erstmalig seit Vertragsabschluss Mitte letzten Jahres zumindest kurzzeitig einen Upstream von mehr als 1,7 Mbit/s bewundern durfte.
massimo2001
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Re: Sendepuffer des Kabelmodems (Thomson THG540)

Beitrag von massimo2001 »

Hallo zusammen,

der Beitrag ist zwar schon etwas alt, aber im Grunde noch genauso aktuell. Ich habe das gleiche Problem, bin aber auf einem anderen Weg darauf gestoßen, über Netalyzr:
Netalyzr hat geschrieben: Network buffer measurements (?): Uplink 1300 ms, Downlink 120 ms –
We estimate your uplink as having 1300 msec of buffering. This is quite high, and you may experience substantial disruption to your network performance when performing interactive tasks such as web-surfing while simultaneously conducting large uploads. With such a buffer, real-time applications such as games or audio chat can work quite poorly when conducting large uploads at the same time.
Leider gibts die Ausgaben nur auf Englisch, wer der Sprache nicht mächtig ist, hier eine Übersetzung:
Netalyzr hat geschrieben: Wir schätzen Dein Uplink hat einen Puffer von 1300ms. Das ist sehr hoch und Du könntest wesentliche Beeinträchtigungen Deiner Netzwerkperformance spüren, sobald Du im Web surfen willst und gleichzeitig große Uploads durchführst. Mit einem solch hohen Puffer kann es sein, dass Echtzeitanwendungen wie Spiele oder Telefonie (VoIP) schlecht funktionieren, wenn gleichzeitig große Uploads durchgeführt werden.
Ergänzend erhält man folgende Informationen:
Netalyzr hat geschrieben:Was wenn dieser Test ein Problem meldet: Es bedeutet, dass Dein Netwerk nicht gleichzeitig "laufen und Kaugummi kauen kann". Du kannst große Datentransfers durchführen (z.B. FTP, Bittorrent usw.) ODER interaktive/Echtzeit-Anwendungen nutzen (surfen im Web, Skype, VoIP Telefonie usw.) ohne, dass der Puffer ein Problem darstellt.

Das eigentliche Problem tritt auf, sobald Du beides gleichzeitig machen willst. Willst Du größere Datentransfers während anderer Aktivitäten durchführen, werden sich diese Aktivitäten sehr langsam "anfühlen". Der Datentransfer füllt den Puffer und das führt zu verzögerter Abarbeitung des anderen Datenverkehrs.
Auch ich habe bereits den, zum Anschluss erhaltenen, Router D-Link DIR615 probehalber durch einen PC ersetzt, weil ich diesen als Engpass vermutete. Das Ergebnis war geringfügig besser aber noch immer unbrauchbar. Laut dieser Webseite ist alles über 500ms grenzwertig und beeinträchtigt Echtzeitanwendungen negativ. Damit ist auch für mich klar, dass es nicht an meiner Hardware (Router/PC) sondern entweder am Modem oder anderen Netzwerkkomponenten in KDG Verantwortung liegt...

Zu dieser Erkenntnis zu kommen hat mich nur viel Zeit und Nerven (vor allem QoS brauchbar einzustellen) gekostet. Da kann man auch eine 100Mbit Leitung haben und trotzdem wird man durch den Puffer derart ausgebremst, dass man sich das Geld dafür auch sparen kann. Genauso kann man sich die Kohle für einen besseren Router schenken. Eine abschließende Lösung habe ich nicht für das Problem, außer dann doch irgendwann den Provider zu wechseln...

Greetz
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Winchester
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Re: Sendepuffer des Kabelmodems (Thomson THG540)

Beitrag von Winchester »

Sendepuffer im Kabelmodem sind aber normal. Denn im Gegensatz zu einem DSL Modem muss das Kabel Modem warten bis es vom CMTS die Freigabe zum Senden der anstehenden Daten bekommt.

Ich bin online mit IPv6 über Vodafone Dual-Stack-Lite, Router Vodafone Fritz!Box 6660, SamKnows Internet Monitoring

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RcRaCk2k
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Re: Sendepuffer des Kabelmodems (Thomson THG540)

Beitrag von RcRaCk2k »

Richtig! Und umso mehr Kabelmodems am CMTS angemeldet sind, desto kleiner werden die Zeitschlitze.

Das Modem verwendet im Upstream ein ATDMA Modulations-Verfahren (Asynchronous Time Division Multiple Access). Du musst dir das wie eine Straße vorstellen, wo 100 Spuren auf 1 Spur zusammenführen. Dadurch kommt es nun einmal zu Verzögerungen. Sind also viele Autos unterwegs, ist die Verzögerung umso länger.

Sprich, ist der Upstream-Kanal so stark ausgelastet dass die volle Bandbreite von 2 MBit nicht mehr erreicht werden kann, steigt ebenso die Übertragungszeit der Nachricht.
Anschlüsse: 3x Internet&Phone 100 MBits, 2x Internet&Phone 26MBit, 1x Internet&Phone 32 MBits Telefon-Anschluss: sipgate.de, dus.net, easybell.de, personal-voip.de
Router: Linux x64 Router, Interne Verkablung: Patchpannel, CAT 7, Netzwerkdosen, CAT 5e, wirelessLAN

Links:
- Kabel-Deutschland und die Geschwindigkeit des Internet-Zugangs