@guenther24
Ich habe den Vorgang offenbar nicht ausführlich genug geschildert, oder du hast meine Schilderung missverstanden. Ich konnte wohl kaum den neuen Anbieter beauftragen, ohne erst einmal die Kündigungsbestätigung von KD abzuwarten. Sowie mir diese vorlag, beauftragte ich den neuen Anschluss. Dass so etwas mehrere Wochen Bearbeitung bedeutet, sollte KD wissen. Trotzdem gaben sie mir nur ein Zeitfenster von 1 Woche bis Vertragsende. Ich habe deshalb umgehend mit dem neuen Anbieter telefoniert und es wurde mir mehrmals verdeutlicht, dass ihnen die Hände gebunden seien, da durch die Sonderkündigung keine Kommunikation zwischen den beiden Anbietern möglich sei. Dies ginge nur im Falle des Tarifwechsels. Die Kundenmitarbeiterin signalisierte deshalb ihr Unverständnis darüber, dass KD mir nicht mitteilte, dass für eine Weiterversorgung mit Rufnummernportierung die Kündigung durch den neuen Anbieter erfolgen muss.
Silverio hat geschrieben:Grund für die "Drosselung" soll ja sein, überlastete Segmente zu entlasten.
Sprich: Den Datenhunger einiger User, in Relation zu den Usern die (nach Meinung von KD) "normalen" Datenverbrauch haben, zu begrenzen, damit dann bei allen ein wenig mehr ankommt.
Dieses Statement von KD wird durch die Tatsache, dass nicht (wie z.B. bei o2) der gesamte Traffic gedrosselt wird, als Lüge enttarnt. Wenn ich 100GB am Tag Backups nach Google Drive schieben darf aber nur 60 nach MEGA.nz ist das schlicht Diskriminierung. Beides wirkt sich exakt gleich auf die Segmentauslastung aus.
Silverio hat geschrieben:Meine Meinung dazu:
1. Grundsätzlich sollte KD dafür sorgen, dass Segmente und deren Technik so bemessen sind, dass zu 95% auch die Leistung beim Kunden ankommt, die angeboten wurde.
2. Natürlich geht das nicht von jetzt auf gleich, KD hätte überlegen können, dann eben nicht so viele Neuanschlüsse zu realisieren und/oder nicht so hohe Geschwindigkeiten. Das hätte aber vermutlich auch die Folge, dass deutlich weniger (normale) Kunden da wären, sprich weniger Geld für den Netzausbau da wäre.
3. Ich bin der Meinung, dass eine Benachteiligung bestimmter Dienste im Internet nicht tragbar ist, kann aber insgesamt schon verstehen, warum KD das so gemacht hat. Wenn ein Segment nicht mehr deutlich überlastet ist, muss die "Drossel" wieder beendet werden.
4. Es sollte aber weitaus deutlicher bei Vertragsabschluss darauf hingewiesen werden! O2 hat ja auch keine echten Flatrates mehr (und bewirbt auch keine Flatrates!). Das wird auf der Bestellseite "relativ" deutlich angegeben. So kann jeder selbst entscheiden, ob er das möchte.
5. Mir wäre so eine Art Volumenrate wie bei O2 lieber, als die Drosselung nach irgendwelchen (unbekannten) Kriterien.
Grundsätzlich stimme ich deinen Ausführungen zu, möchte aber noch ein paar Anmerkungen beifügen:
Zu 2.: Deshalb fliegen uns (trotzdessen wir bereits Kunde sind) seit über einem Jahr nur noch Werbe-Flyer für bis zu 25 Mbit ins Haus. KD hat realisiert, dass die Werbeaktionen für 100 Mbit erheblich zu der hohen Netzauslastung beigetragen haben.
Zu 3.: Siehe meine obige Erklärung. KD verwendet keine herkömmliche Drossel, insofern ist die Segmentauslastung nicht das Hauptziel sondern die Diskriminierung bestimmter Kunden.
berliner69 hat geschrieben:Da ist es wieder, das Wort "Netzneutralität", welches meist nur von einer Gruppe von Usern kommt, die aber gerade diese, mit ihrem egoistischen Verhalten aufs Spiel setzen!
Egoistisch, weil ich meine bezahlte Leistung nach Belieben nutzen möchte!?! Was ist denn mit einem gewissen User dieses Forums, der Stolz verkündet hat mit Streaming Portalen wie Netflix und Amazon Instant Video mehr als 3TB monatlich zu verbrauchen? Sowas sieht KD offenbar nicht als egoistisch an.
berliner69 hat geschrieben:Ich kenne sehr wohl die Machtverhältnisse und vor allem Mechanismen, weltweit operierender Konzerne. Dagegen dürfte das, was die NSA so treibt, Kindergarten sein.
Hier sind wir uns einig.
berliner69 hat geschrieben:Aber darum geht's doch hier garnicht, denn die KDG Drossel hat einen ganz anderen Sinn. Das begreifst du allerdings nicht.
Ich bin ganz Ohr.
berliner69 hat geschrieben:Es gibt genug Cloud Portale, die nicht zu den "global Playern" gehören und nicht gedrosselt werden. Das die "Blacklist" nicht offen geführt wird, hat doch einen ganz plausiblen Grund: das Netz verändert sich ständig und damit auch die Namen der Portale.
Ein public txt file aktuell zu halten bereitet der technischen Abteilung von KD also Probleme? Und du findest es OK, dass man für eine Leistung bezahlt ohne zu wissen was drin ist? In meinem Fall habe ich mir bei Vertragsabschluss vom telefonischen Kundendienst sogar bestätigen lassen, dass mein Cloud Dienst nicht auf der Blacklist ist.
berliner69 hat geschrieben:Und nochmal: wie definierst du das illegale Verhalten, speziell bei dir? Die Drosselkriterien, kannst du den AGB entnehmen.
Die Drossel-Klausel in den AGB ist so undurchsichtig wie Aero Basic. "Filesharing" kann auf sämtlichen Datenverkehr im Netz ausgeweitet werden und "One-Click-Hoster" und "Cloud" sind reine Marketing-Begriffe (so wie HD ready und Full HD) ohne rechtliche Relevanz. Technisch gibt es dabei keinen Unterschied, Daten werden über HTTP(S) und meist Port 80 von Host zu Client gesendet. Wenn man bei "Filesharing" von Peer-to-Peer ausgeht, fallen also HTTP Transfers eindeutig nicht darunter. Hier werden einfach einzelne Server lahm gelegt, was nichts anderes ist als Zensur. Genauso als würde man YouTube's Server drosseln.
Das illegale Verhalten war in meinem speziellen Fall die Drosselung von MEGA.nz, obwohl Cloud Dienste laut öffentlichem Statement nicht gedrosselt werden. Dies stellt einen Vertragsbruch da, weil der Leistungsumfang sich entscheidend verändert hat, ich aber nicht schriftlich darüber informiert wurde. Ganz allgemein ist die Art von KD's Drosselung wie bereits erläutert sowieso gesetzlich nicht tragbar, da die Kriterien schlampig formuliert und größtenteils völlig willkürlich und ohne Einsicht des Kunden geschehen. Deshalb wurde ich auch anstandslos aus dem Vertrag entlassen, denn es kann ja nicht sein, dass mir eine Leistung zugesichert wird und von heute auf morgen kann ich sie nicht mehr nutzen. Ich rate deshalb jedem, der ähnliche Probleme hat, die Sonderkündigung nach meiner Vorlage auszusprechen.
berliner69 hat geschrieben:Alles andere wäre als technischer Fehler zu sehen oder eben als Überlastung. Ich wiederhole mich gerne: ich vermute, dass du bei deinem Portal entweder das "böse" Protokoll verwendest oder es versehentlich auf der Liste gelandet ist.
Das klingt wie ein Statement vom Kundendienst. Ich wiederhole mich ungern: Ich bin technisch versiert genug, um Fehlerquellen zu isolieren, wie das obige Video beweist. Die zuständige Abteilung hat es außerdem längst bestätigt:
https://www.kunden-kabeldeutschland.de/ ... rkundigung
berliner69 hat geschrieben:Mir ging es aber 1. darum, dass hinter der Drossel keine politische Verschwörung des Weltkapitalismus steckt und 2. auffälliger Weise immer die gleiche Klientel nach dieser vermeintlichen Netzneutralität ruft. Nämlich dann, wenn sie nicht mehr von den einschlägigen Portalen saugen kann.
Zu 1. habe ich genug Indizien genannt, die diesen Verdacht erhärten. Ich warte auf gegenteilige Argumentationen und bitte nicht wieder die "Service-Qualität" Nummer. Ich habe oft genug erklärt, warum die Maßnahmen mit Segmentauslastung nichts zu tun haben (siehe oben, Stichwort "Egoismus"). Zu 2. verbitte ich mir jegliche Form der Kriminalisierung. Wie Silverio bereits anmerkte, ist ein Provider keine staatliche Behörde und geltende Datenschutzbestimmungen verbieten eine Überwachung von file transfers sowieso. Es geht niemanden etwas an, für was ich meinen bezahlten Internetanschluss benutze und es ist ein Armutszeugnis für einen vermeintlichen Rechtsstaat, seine Bürger auf Basis von primitiver Stereotypisierung zu verdächtigen. Minority Report lässt grüßen.
Unfassbar, dass du als Kunde anderen Kunden in den Rücken fällst und deren Diskriminierung offenbar noch begrüßt. Deine Vorstellung der Netzneutralität ist also ständige Traffic Analyse durch den Provider?!? Die Tatsache, dass die Bürger eine solche Form der Gängelung und Kontrolle überhaupt zulassen ist ein deutliches Zeichen für den Rückgang des Bedürfnisses nach Freiheit. In Zeiten von 4K streaming, Multi-Terabyte Festplatten und 1080p smartphone Camcorders noch immer kriminalisiert zu werden, wenn man seine Leitung gefälligst uneingeschränkt nutzen möchte, zeigt in welche geistige Richtung sich diese Gesellschaft bewegt. Und selbst wenn ich Edward Snowden's geheime Dokumente spiegele, ist es verdammt noch mal meine Sache!