[VF West] Generelle Fragen zu Kabel Internet

In diesem Forum geht es um den Ausbau des Kabelnetzes in vielerlei Hinsicht (allgemeiner Ausbau für Internet/Telefonie, EuroDOCSIS 3.0/DOCSIS 3.1, 862 MHz, Video on Demand, Segmentierungen...).
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Re: [VF West] Generelle Fragen zu Kabel Internet

Beitrag von DerSarde »

Dann werd ich mich hier auch mal beteiligen... :wink:
Kenny13554 hat geschrieben: 13.06.2020, 22:461. In den meisten Kabelnetzen wurde ja das Analogradio abgeschaltet (tatsächlich in BaWü wohl noch nicht). Dumme Frage: Wieso eigentlich? So wie ich das sehe werden die Frequenzen ja momentan gar nicht für den Upload genutzt. An unserem Anschluss wurde nachdem wir die Kabel durch gezogen haben ein neuer Verstärker von Vodafone angeschlossen. Auch der kann für den Rückkanal nur 6-85 MHz. Das heißt doch, dass hier auch mittelfristig nicht mit der Nutzung dieser Frequenzen gerechnet wird.
In Bayern und Sachsen gab es eine gesetzliche Pflicht im Landesmediengesetz, dass in den Kabelnetzen alles analoge (TV und Radio) bis spätestens zum 31.12.2018 abgeschaltet werden musste. Vodafone hat dies dann damals wohl zum Anlass genommen, diese Abschaltung auch in den 11 anderen damals von ihnen versorgten Bundesländern vorzunehmen.

In BW, Hessen und NRW hat Unitymedia zwar im Jahr 2017 das analoge Fernsehen abgeschaltet, das analoge Radio wird aber bis heute weiter angeboten. Der Grund könnte tatsächlich der sein, dass der Frequenzbereich von 87,5 bis 108 MHz sonst auf absehbare Zeit nicht mehr belegt gewesen wäre.

Wie Flole aber schon sagt, wird zumindest bei Vodafone Kabel Deutschland nun eine virtuelle Segmentierung mit den Namen „GigaHFC“ eingesetzt. Hierfür muss das analoge Kabelradio zwingend vorher abgeschaltet werden, und GigaHFC könnte 2018 sicher schon in der Planung gewesen sein.
Dann stellt sich natürlich die nächste Frage: Wieso werden die Frequenzen eigentlich nicht genutzt, sobald das Analogradio im Segment abgeschaltet wurde? Damit würde sich doch sicherlich noch mehr Upload realisieren lassen.
Man müsste halt tatsächlich die ganzen Verstärker (wie du auch noch einen verbaut bekommen hast) gegen neue austauschen, die den Upstream bestenfalls schon bis 204 MHz übertragen können. Warum das bisher nicht gemacht hat, weiß ich nicht.
Eine Möglichkeit wäre, dass das Kabelnetz nach oben aktuell auf 862 MHz begrenzt ist. Um nun TV und Gigabit anzubieten, muss zumindest der Bereich ab 110 MHz weiter für den Vorwärtsweg genutzt werden.
Ne andere Möglichkeit wäre, dass die Kabelnetzbetreiber abwarten, wie sich der Nachfolger von DOCSIS 3.1 (DOCSIS 4.0) so macht. In der Entwicklung ist der ja schon längst.
2. Bei uns wurde das Frequenzraster 2 (https://helpdesk.vodafonekabelforum.de/ ... nitymedia)) geschaltet. Da wäre ja im Bereich 470-542 MHz noch Platz. Wieso werden die Frequenzen denn nicht genutzt? Oder ist da Zukünftig ein zweiter OFDM-Block geplant?
Aktuell würde dieser Bereich bei Vodafone West (ehem. Unitymedia) auf jeden Fall mit sieben EuroDOCSIS 3.0 - Kanälen belegt (der Bereich 502 bis 518 MHz wird aufgrund Signalauslöschungen auf bestimmten Koaxkabeln nicht genutzt). Ob diese sieben Frequenzen genutzt werden, hängt vom CMTS ab. Interessanterweise gibt es bei Vodafone West (ehem. Unitymedia) tatsächlich Segmente, in denen zwar der OFDM-Kanal aufgeschaltet ist, sonst aber nur 24 EuroDOCSIS 3.0 - Kanäle (eben ab 542 MHz) zur Verfügung stehen. Warum das so gehandhabt wird, kann ich dir aber auch nicht sagen.
3. Zumindest unser Anschluss sieht bis 860 Mhz ja gar nicht mal so übel aus. Wieso werden denn die Frequenzen bis 1006 oder gar 1218 nicht auch gleich noch genutzt? Das müsste doch relativ unproblematisch bei der Aushandlung mit dem CMTS sein: entweder die Bereiche können sinnvoll genutzt werden oder eben nicht. Genau nach der Methode wurde und wird das ja auch bei ADSL bzw. VDSL gemacht.
Das liegt daran, dass die Verstärker sowohl in den grauen Kästen als auch in den Häusern oft noch nur bis 862 MHz ausgelegt sind, auch wenn inzwischen immer mehr Verstärker bis 1006 MHz verbaut werden.
Das schwierigere ist allerdings, dass die Signalstärke über eine längere Koaxstrecke desto stärker gedämpft wird, je höher die Frequenz ist. Oberhalb von 862 MHz und insbesondere oberhalb von 1006 MHz könnte das so stark ins Gewicht fallen, dass die Signale nicht mehr überall störungsfrei beim Kunden ankommen würden, egal wie gut die Verstärker das Signal vorverzerren (höhere Frequenzen werden mehr verstärkt als niedrigere). Irgendwann könnte da auch von den Richtlinien her ne Grenze erreicht sein.
Kenny13554 hat geschrieben: 15.06.2020, 16:54Das letzte Mysterium sind die 256QAM in meinem OFDM Block. Laut Frequenzraster schaltet ex-Unitymedia ja durchaus 1024QAM / 4096QAM. Oder gibt meine Leitung das einfach nicht her?
Dass da im Routermenü nur 256QAM angezeigt wird, könnte ein Anzeigefehler bei der Vodafone Station von Arris sein (nutzt du denn den Arris-Router).
Grundsätzlich sind beim OFDM-Kanal immer auch höhere Modulationen möglich, sofern der Kabelnetzbetreiber das Profil in den CMTS freischaltet. Bei Vodafone West (ehem. Unitymedia) ist immer bis zu 4096QAM möglich, das setzt jedoch eine Leitung mit wenigen Fehlern voraus. Gibt es mehr Fehler auf der Leitung durch Einstrahlungen oder Verpegelungen, kann das CMTS die Modulation des OFDM-Kanals auch nur für ein bestimmtes Modem auf 1024QAM oder sogar 256QAM herunterschalten, je nachdem was signaltechnisch noch vertretbar ist.
Aus diesem Grund stehen im Frequenzraster auch alle drei Modulationen dabei, einfach weil sich die je nach Modem und auch je nach Zeit unterscheiden kann.

Ich hoffe, ich hab das jetzt nicht zu kompliziert erklärt, ansonsten frag gern nochmal. :wink:
Fabian hat geschrieben: 15.06.2020, 15:28Das geht im Downstream von 45 bis 1002 MHz und im Upstream von 5 bis 50 MHz,
[...]
Das neue DOCSYS 3.1 Verfahren hat im Upstream Kanalbreiten von 92 MHz
und im Downstream von 196 MHz.
Ganz passen die Zahlen nicht. EuroDOCSIS 3.0 ist im Downstream von 110 bis 1002 MHz nutzbar. Beim Upstream sind es 5 bis 85 MHz, wobei der Bereich von 65 bis 85 MHz aufgrund der bisher im Kabelnetz verbauten Verstärker nicht für den Upstream genutzt werden kann (die meisten können im Upstream ja immer noch nur bis 65 MHz verarbeiten).

Bei DOCSIS 3.1 ist im Downstream eine Kanalbreite bis 192 MHz möglich, im Upstream bis 96 MHz (also genau andersrum). :wink:
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Re: [VF West] Generelle Fragen zu Kabel Internet

Beitrag von Kenny13554 »

Flole hat geschrieben: 15.06.2020, 20:41
Fabian hat geschrieben: 15.06.2020, 20:28 Man hätte den UKW Breich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschalten müssen.
Da man aber gerne GigaHFC nutzen möchte um virtuelle Segmentierungen durchzuführen war die Abschaltung notwendig. Und das hat man dann einfach konsequent gemacht und nicht nur in den Bereichen wo es tatsächlich eingesetzt wird oder werden soll.
Ich dachte bei GigaHFC geht es um den Bereich 1-3 GHz :confused: wieso müssen dann UKW Frequenzen um die 100MHz abgeschaltet werden?
Fabian hat geschrieben: 15.06.2020, 20:28
Kenny13554 hat geschrieben: 15.06.2020, 18:54 Dass Docsis 3.1 theoretisch bis 204 MHz geht ist klar, aber es wird ja eben gar nicht genutzt. Und vor dem Hintergrund ist die Abschaltung von UKW ja schon sehr fragwürdig. Die Frequenzen liegen ja einfach nur brach und werden aller Voraussicht nach auch in naher Zukunft nicht genutzt, ansonsten wäre es schon sehr dämlich, weiterhin Verstärker mit Rückkanal bis 85 MHz bei Neuanschlüssen zu verbauen. Oder habe ich da einen Denkfehler?
Man hätte den UKW Breich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschalten müssen.
Kenny13554 hat geschrieben: 15.06.2020, 18:54Dass ich eine bestimmte Variante des Netzausbaus habe, habe ich soweit auch verstanden (deshalb schreib ich ja Frequenzraster 2). Aber wieso diese Frequenzen ungenutzt gelassen werden leuchtet mir eben nicht ein. In dem Frequenzbereich hat man doch viel weniger Dämpfung als im Bereich 774-862 MHz. Es wäre dann doch eigentlich viel sinnvoller, erst diese Frequenzen zu nutzen.
Es ist unterschiedlich realisiert und kann dann nur regionale Gründe haben. Manchmal erklärt sich manches auch nur durch Dummheit.
Kenny13554 hat geschrieben: 15.06.2020, 18:54Das ganze Thema Glasfaser vs. Koax ist natürlich hochpolitisch. Viele Grüße gehen an Helmut Kohl. Aber dass bei 862 MHz schon Schluss ist kann ich mir nicht vorstellen...
Das war Schwarz-Schilling, der mit der Firma Sonnenschein KG seiner Frau am Kabelnetz mit geholfen hat.
Ausgebaut über 862 MHz hinaus wird es sicherlich, vielleicht gibt es auch mal Glasfaser ins Haus.
Kenny13554 hat geschrieben: 15.06.2020, 18:54Laut https://helpdesk.vodafonekabelforum.de/ ... nitymedia) müsste aber in meinem OFDM Block auch 1024QAM möglich sein... :confused:
OFDM ist weniger störanfällig, deshalb kann da statt 64 oder 256QAM auch 1024QAM oder sogar 4096QAM arbeiten.
Es werden hierzu breitere Frequenzbänder benötigt. In der Radar Technik gab es das mit Spread Spektrum.
Die Upstream Frequenzen für 3.1 fehlen übrigens noch im Frequenzraster.
Ich finde es ehrlich gesagt eher verwunderlich, wieso man den Upstream nicht konsequenter ausgebaut hat. Das ist doch eigentlich der Aspekt, der jetzt in den nächsten Jahren immer wichtiger wird (Stichwort homeoffice, cloud, etc.). Abschaltung und dann Brachland ist doch die merkwürdigste aller Lösungen. Und genau da hätten ja 3.1 Upstream Blöcke wunderbar reingepasst...

Deinen Kommentar zu OFDM verstehe ich nicht ganz. Bei mir ist ja ein 85 MHz breiter OFDM Block geschaltet, der laut Frequenzraster auch 1024QAM oder sogar 4096 QAM unterstützen müsste. Nur sind bei mir halt nur 256QAM geschaltet :confused:

Schwarz-Schilling war übrigens Minister unter Kohl, daher die Anspielung :wink:
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Re: [VF West] Generelle Fragen zu Kabel Internet

Beitrag von DerSarde »

Kenny13554 hat geschrieben: 15.06.2020, 20:54Ich dachte bei GigaHFC geht es um den Bereich 1-3 GHz :confused: wieso müssen dann UKW Frequenzen um die 100MHz abgeschaltet werden?
Bei GigaHFC werden neue Komponenten in den Fiber-Nodes an der Straße (Übergang von Glasfaser auf Koax) verbaut. Es wandert sozusagen die komplette Kopfstation für TV, Radio und Internet in den Fiber-Node. Diese neuen Komponenten können aber wohl nur noch digitalen Signale erzeugen und keine mehr in FM. Daher ist in diesen Gebieten technisch kein analoges Radio mehr möglich.
Fabian hat geschrieben: 15.06.2020, 20:28Die Upstream Frequenzen für 3.1 fehlen übrigens noch im Frequenzraster.
DOCSIS 3.1 im Upstream wird doch bei Vodafone West (ehem. Unitymedia) noch gar nicht genutzt, und auch bei Vodafone Kabel Deutschland ist er weiterhin nur testweise und einigen Gebieten von Nürnberg und evtl. noch ein paar weiteren Orten aufgeschaltet. Da lohnt es sich noch nicht, den schon in das Frequenzraster aufzunehmen.
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Re: [VF West] Generelle Fragen zu Kabel Internet

Beitrag von Kenny13554 »

DerSarde hat geschrieben: 15.06.2020, 20:49 Dann werd ich mich hier auch mal beteiligen... :wink:
Kenny13554 hat geschrieben: 13.06.2020, 22:461. In den meisten Kabelnetzen wurde ja das Analogradio abgeschaltet (tatsächlich in BaWü wohl noch nicht). Dumme Frage: Wieso eigentlich? So wie ich das sehe werden die Frequenzen ja momentan gar nicht für den Upload genutzt. An unserem Anschluss wurde nachdem wir die Kabel durch gezogen haben ein neuer Verstärker von Vodafone angeschlossen. Auch der kann für den Rückkanal nur 6-85 MHz. Das heißt doch, dass hier auch mittelfristig nicht mit der Nutzung dieser Frequenzen gerechnet wird.
In Bayern und Sachsen gab es eine gesetzliche Pflicht im Landesmediengesetz, dass in den Kabelnetzen alles analoge (TV und Radio) bis spätestens zum 31.12.2018 abgeschaltet werden musste. Vodafone hat dies dann damals wohl zum Anlass genommen, diese Abschaltung auch in den 11 anderen damals von ihnen versorgten Bundesländern vorzunehmen.

In BW, Hessen und NRW hat Unitymedia zwar im Jahr 2017 das analoge Fernsehen abgeschaltet, das analoge Radio wird aber bis heute weiter angeboten. Der Grund könnte tatsächlich der sein, dass der Frequenzbereich von 87,5 bis 108 MHz sonst auf absehbare Zeit nicht mehr belegt gewesen wäre.

Wie Flole aber schon sagt, wird zumindest bei Vodafone Kabel Deutschland nun eine virtuelle Segmentierung mit den Namen „GigaHFC“ eingesetzt. Hierfür muss das analoge Kabelradio zwingend vorher abgeschaltet werden, und GigaHFC könnte 2018 sicher schon in der Planung gewesen sein.
Dann stellt sich natürlich die nächste Frage: Wieso werden die Frequenzen eigentlich nicht genutzt, sobald das Analogradio im Segment abgeschaltet wurde? Damit würde sich doch sicherlich noch mehr Upload realisieren lassen.
Man müsste halt tatsächlich die ganzen Verstärker (wie du auch noch einen verbaut bekommen hast) gegen neue austauschen, die den Upstream bestenfalls schon bis 204 MHz übertragen können. Warum das bisher nicht gemacht hat, weiß ich nicht.
Eine Möglichkeit wäre, dass das Kabelnetz nach oben aktuell auf 862 MHz begrenzt ist. Um nun TV und Gigabit anzubieten, muss zumindest der Bereich ab 110 MHz weiter für den Vorwärtsweg genutzt werden.
Ne andere Möglichkeit wäre, dass die Kabelnetzbetreiber abwarten, wie sich der Nachfolger von DOCSIS 3.1 (DOCSIS 4.0) so macht. In der Entwicklung ist der ja schon längst.
2. Bei uns wurde das Frequenzraster 2 (https://helpdesk.vodafonekabelforum.de/ ... nitymedia)) geschaltet. Da wäre ja im Bereich 470-542 MHz noch Platz. Wieso werden die Frequenzen denn nicht genutzt? Oder ist da Zukünftig ein zweiter OFDM-Block geplant?
Aktuell würde dieser Bereich bei Vodafone West (ehem. Unitymedia) auf jeden Fall mit sieben EuroDOCSIS 3.0 - Kanälen belegt (der Bereich 502 bis 518 MHz wird aufgrund Signalauslöschungen auf bestimmten Koaxkabeln nicht genutzt). Ob diese sieben Frequenzen genutzt werden, hängt vom CMTS ab. Interessanterweise gibt es bei Vodafone West (ehem. Unitymedia) tatsächlich Segmente, in denen zwar der OFDM-Kanal aufgeschaltet ist, sonst aber nur 24 EuroDOCSIS 3.0 - Kanäle (eben ab 542 MHz) zur Verfügung stehen. Warum das so gehandhabt wird, kann ich dir aber auch nicht sagen.
3. Zumindest unser Anschluss sieht bis 860 Mhz ja gar nicht mal so übel aus. Wieso werden denn die Frequenzen bis 1006 oder gar 1218 nicht auch gleich noch genutzt? Das müsste doch relativ unproblematisch bei der Aushandlung mit dem CMTS sein: entweder die Bereiche können sinnvoll genutzt werden oder eben nicht. Genau nach der Methode wurde und wird das ja auch bei ADSL bzw. VDSL gemacht.
Das liegt daran, dass die Verstärker sowohl in den grauen Kästen als auch in den Häusern oft noch nur bis 862 MHz ausgelegt sind, auch wenn inzwischen immer mehr Verstärker bis 1006 MHz verbaut werden.
Das schwierigere ist allerdings, dass die Signalstärke über eine längere Koaxstrecke desto stärker gedämpft wird, je höher die Frequenz ist. Oberhalb von 862 MHz und insbesondere oberhalb von 1006 MHz könnte das so stark ins Gewicht fallen, dass die Signale nicht mehr überall störungsfrei beim Kunden ankommen würden, egal wie gut die Verstärker das Signal vorverzerren (höhere Frequenzen werden mehr verstärkt als niedrigere). Irgendwann könnte da auch von den Richtlinien her ne Grenze erreicht sein.
Kenny13554 hat geschrieben: 15.06.2020, 16:54Das letzte Mysterium sind die 256QAM in meinem OFDM Block. Laut Frequenzraster schaltet ex-Unitymedia ja durchaus 1024QAM / 4096QAM. Oder gibt meine Leitung das einfach nicht her?
Dass da im Routermenü nur 256QAM angezeigt wird, könnte ein Anzeigefehler bei der Vodafone Station von Arris sein (nutzt du denn den Arris-Router).
Grundsätzlich sind beim OFDM-Kanal immer auch höhere Modulationen möglich, sofern der Kabelnetzbetreiber das Profil in den CMTS freischaltet. Bei Vodafone West (ehem. Unitymedia) ist immer bis zu 4096QAM möglich, das setzt jedoch eine Leitung mit wenigen Fehlern voraus. Gibt es mehr Fehler auf der Leitung durch Einstrahlungen oder Verpegelungen, kann das CMTS die Modulation des OFDM-Kanals auch nur für ein bestimmtes Modem auf 1024QAM oder sogar 256QAM herunterschalten, je nachdem was signaltechnisch noch vertretbar ist.
Aus diesem Grund stehen im Frequenzraster auch alle drei Modulationen dabei, einfach weil sich die je nach Modem und auch je nach Zeit unterscheiden kann.

Ich hoffe, ich hab das jetzt nicht zu kompliziert erklärt, ansonsten frag gern nochmal. :wink:
Fabian hat geschrieben: 15.06.2020, 15:28Das geht im Downstream von 45 bis 1002 MHz und im Upstream von 5 bis 50 MHz,
[...]
Das neue DOCSYS 3.1 Verfahren hat im Upstream Kanalbreiten von 92 MHz
und im Downstream von 196 MHz.
Ganz passen die Zahlen nicht. EuroDOCSIS 3.0 ist im Downstream von 110 bis 1002 MHz nutzbar. Beim Upstream sind es 5 bis 85 MHz, wobei der Bereich von 65 bis 85 MHz aufgrund der bisher im Kabelnetz verbauten Verstärker nicht für den Upstream genutzt werden kann.

Bei DOCSIS 3.1 ist im Downstream eine Kanalbreite bis 192 MHz möglich, im Upstream bis 96 MHz (also genau andersrum). :wink:
Vielen Dank Dir (und allen anderen!) für die Antwort. Mir hilft das wirklich sehr weiter! Ergibt für mich alles Sinn, insbesondere das mit den Auflagen in Bayern und Sachsen (wobei natürlich dann wieder diese Auflagen fraglich sind, aber das führt zu weit). Danke auch bezgl der Erklärung des GigaHFC :)

Das Abwarten von DOCSIS 4.0 ist natürlich auch spannend - wobei ich glaube, dass die Kabelnetzbetreiber da herbe enttäuscht sein werden. So wie ich das bisher verfolgt habe, wird DOCSIS 4.0 eher für FTTB interessant werden. Aber dann ja auch irgendwie schon wieder nicht mehr interessant, weil man dann ja auch gleich FTTH umsetzen könnte.

Ich glaube, Du hattest einen guten Riecher, was die Anzeige der OFDM Modulation beim Arris Router angeht. Habe gerade gelesen, dass DOCSIS 3.1 innerhalb des selben Blocks verschiedene Modulationen nutzen kann. Das könnte also gut sein, dass die niedrigeren Frequenzen bspw. 1024QAM haben und die höheren eben 256QAM.

Ich bin mal sehr gespannt, ob Vodafone da mittelfristig nicht eh weitere Frequenzen nutzen muss. Die werben ja schon sehr aggressiv mit ihren 1 Gbit/s. Ich könnte mir gut vorstellen, dass dann auch die Frequenzen bis 1002 MHz einfach mal probeweise genutzt werden. So wie eben bei ADSL/VDSL: Die, bei denen die höheren Frequenzen durchkommen, haben dann halt Glück gehabt :D

Darf ich Euch denn um eine kurze Einschätzung bitten, was die Werte meiner Verbindung und die Installation am Hauseingang angeht? Im Grund habe ich den Schaltkasten nur auf die bestehende Installation draufgesetzt, an der Erdungsverbindung musste ich mit etwas roher Gewalt den Kasten verbiegen. Aber das sollte ja eigentlich unkritisch sein, oder? Bisschen kritisch finde ich die Verkabelung zwischen Abzweiger und Erdungsblock, die Kabel sehen schon sehr verbogen aus (sind aber momenten auch noch gar nicht in Verwendung, daher die Endwiderstände)
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Re: [VF West] Generelle Fragen zu Kabel Internet

Beitrag von Fabian »

Die Werte sind m.E. in Ordnung.
Hier sind die Grenzwerte zum Selberlesen, 60 dB zwischen dBuV und dBmV.

viewtopic.php?f=69&t=32353

Ich habe mal im Internet gesucht, wo DOCSIS 3.1 schon eingesetzt wird. Da habe ich zuerst etwas über Mainz und Trier vor etwa zwei Jahren gefunden.

Und dann bin ich ganz zufällig auch auf Koblenz gestoßen, die seit Juli 2019 DOCSIS 3.1 haben müßten.
Dort bin ich angeschlossen.

https://www.presseportal.de/pm/43172/4314602

Das bedeutet für mich, dass die Frequenzraster hier im Helpdesk für mich nicht mehr stimmen.
Ich überlege jetzt, ob ich umstelle. Die höhere Geschwindigkeit brauche ich nicht unbedingt, aber das Verfahren ist vielleicht zuverlässiger.
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Re: [VF West] Generelle Fragen zu Kabel Internet

Beitrag von DerSarde »

Fabian hat geschrieben: 16.06.2020, 16:50Das bedeutet für mich, dass die Frequenzraster hier im Helpdesk für mich nicht mehr stimmen.
Die Frequenzraster im Helpdesk sind hundertprozentig korrekt, so wie sie momentan dort stehen. :wink:
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Re: [VF West] Generelle Fragen zu Kabel Internet

Beitrag von Fabian »

DerSarde hat geschrieben: 16.06.2020, 17:00
Fabian hat geschrieben: 16.06.2020, 16:50Das bedeutet für mich, dass die Frequenzraster hier im Helpdesk für mich nicht mehr stimmen.
Die Frequenzraster im Helpdesk sind hundertprozentig korrekt, so wie sie momentan dort stehen. :wink:
Ich finde den Eurodocsis 3.1 Upload aber nicht.
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Re: [VF West] Generelle Fragen zu Kabel Internet

Beitrag von DerSarde »

Fabian hat geschrieben: 16.06.2020, 17:15Ich finde den Eurodocsis 3.1 Upload aber nicht.
Klar, gibt ja auch noch keinen außer testweise in einigen Gebieten von Nürnberg und evtl. ein paar weiteren Orten. :wink:
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Re: [VF West] Generelle Fragen zu Kabel Internet

Beitrag von Kenny13554 »

DerSarde hat geschrieben: 16.06.2020, 17:29
Fabian hat geschrieben: 16.06.2020, 17:15Ich finde den Eurodocsis 3.1 Upload aber nicht.
Klar, gibt ja auch noch keinen außer testweise in einigen Gebieten von Nürnberg und evtl. ein paar weiteren Orten. :wink:
Ganz genau genommen gibt es ja auch gar keinen EuroDOCSIS 3.1 Standard :P
Fabian hat geschrieben: 16.06.2020, 16:50 Die Werte sind m.E. in Ordnung.
Hier sind die Grenzwerte zum Selberlesen, 60 dB zwischen dBuV und dBmV.

viewtopic.php?f=69&t=32353

Ich habe mal im Internet gesucht, wo DOCSIS 3.1 schon eingesetzt wird. Da habe ich zuerst etwas über Mainz und Trier vor etwa zwei Jahren gefunden.

Und dann bin ich ganz zufällig auch auf Koblenz gestoßen, die seit Juli 2019 DOCSIS 3.1 haben müßten.
Dort bin ich angeschlossen.

https://www.presseportal.de/pm/43172/4314602

Das bedeutet für mich, dass die Frequenzraster hier im Helpdesk für mich nicht mehr stimmen.
Ich überlege jetzt, ob ich umstelle. Die höhere Geschwindigkeit brauche ich nicht unbedingt, aber das Verfahren ist vielleicht zuverlässiger.
Ich glaube, Du musst gar nicht den Tarif wechseln. Sobald Du ein DOCSIS 3.1 Modem anschließt, wird das auch den OFDM Bereich bevorzugt nutzen... Also evtl einfach eine 6660 kaufen und gut ist :fahne:
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Re: [VF West] Generelle Fragen zu Kabel Internet

Beitrag von Fabian »

DerSarde hat geschrieben: 16.06.2020, 17:29
Fabian hat geschrieben: 16.06.2020, 17:15Ich finde den Eurodocsis 3.1 Upload aber nicht.
Klar, gibt ja auch noch keinen außer testweise in einigen Gebieten von Nürnberg und evtl. ein paar weiteren Orten. :wink:
Upload nach DOCSIS 3.0 und Download nach DOCSIS 3.1, wenn ich das jetzt richtig verstanden habe,
eine Übergangslösung.
Zuletzt geändert von Fabian am 16.06.2020, 20:06, insgesamt 1-mal geändert.