Übernahme durch Vodafone?

[lurgi]

ein interessantes interview zum geplanten kdg-kauf

http://www.digitalfernsehen.de/Experte- ... 512.0.html

[Mike79]

Für den Fall, dass eine Übernahme von Kabel Deutschland durch Vodafone zustande kommt, kann ich mir in der Tat sehr gut vorstellen, dass die Bundesnetzagentur hier die Regulierung überdenkt und auch die großen Kabelnetzbetreiber stärker als bisher verpflichten könnte, ihre Netze auch für Wettbewerber zu öffnen. Denn ansonsten hätte der entstehende große Gegenspieler der Deutschen Telekom gegenüber dieser einen sachlich nicht zu rechtfertigenden Vorteil.

Danke

[maniacintosh]

Andererseits sieht man in dem Interview auch praktisch nur sehr geringe Chancen, dass das BKartA eine Übernahme durch Liberty durchwinken würde. Bei Übernahme durch Vodafone scheint aber eine Regulierung durch die BNetzA eine durchaus realistische und denkbare Auflage zu sein. Aber wenn KDG/VF nicht so schalten und walten kann, wie es will, kann es eigentlich für den Kunden nur von Vorteil sein.

[Mike79]

Die regulatorische Öffnung der natürlichmonopolistischen Kabelnetze wäre schon heute nur von Vorteil für die Verbraucher und würde realistische und faire Wettbewerbsbedingungen zwischen den verschiedenen Zugangstechnologien schaffen.

Während die alte CuDA und auch neue Fibernetze schon in den Planungen wegen der zu erwartenden Regulierungsauflagen scheitern, können die KNB, allen voran KDG, ohne nennenswerten Investitionsaufwand die Preise vollständig in den Keller fahren.

[Maliboy]

Das einzige, wo sich was ändern kann ist bei Diensten wie Internet und Telefonie. TV kann sich nicht ändern (es sei denn, Vodafone vermietet auch hier das Netz und eine komplette Kopfstation wird Fremd Betrieben. Aber das in einer Stadt/Straße zwei Anbieter parallel TV Anbieten, kann nicht gehen.

[Mike79]

Eine Regulierung der IP-Basis würde schon ausreichen um Schwung in die Sache zu bekommen und den Technologiewettbewerb zu forcieren. Da würden die Kunden zwar nicht preislich gewinnen, jedoch technologisch. Stabilität, Ausbau und Innovation wären auf einmal die Kundenbringer. Nicht mehr der letzte gesparte Cent.

Und auch TV ließe sich entsprechend anbieten. Unverschlüsseltes Basispaket ist gleich, die verschlüsselten PayTV-Sender jedoch ließen sich durchaus unterschiedlich vermarkten. Unterschiedliche Bepreisung, unterschiedliche Paketzusammenstellung, unterschiedliche Laufzeiten. (Verteilt man kostenlose(!) SmartCards, ließe sich sogar das Basis-Paket unterschiedlich bepreisen und verschiedenen Vorleistungsanbietern zuordnen...)
Eine ganz simple Whitelabellösung. Dienstleistung wird eingekauft, etwas umverpackt, mit einem eigenen Logo versehen und wieder weiter verkauft.

[Maliboy]

Welcher 'kleine' Anbieter soll sich auf so etwas einlassen? Die Sender sind vorgegeben aber wer sie verkauft, das darf ich aussuchen? Also Sorry, das ist ja wohl Weltfremd.

[Mike79]

Es ging nur um die technische Realisierbarkeit. Und diese ist gegeben. Um die Sinnhaftigkeit geht es ja nicht mal. Zumindest noch nicht.


Im übrigen nichts anderes als Lowbudget-Anbieter in der Telefonie oder IP-Bereich. Da stehen auch große Anbieter im Hintergrund (mittlerweile in fast allen Fällen Telekom oder Telefonica), bieten ihre Dienste in Vorleistung an, die kleinen kaufen Pakete und verscherbeln die dann mit minimalem Gewinn weiter.

Glaubst du ernsthaft, die zwei Dutzend Mobilfunkmarken hätten auch nur einen einzigen "Techniker" oder selbst auch nur einen Millimeter Kabel als Infrastruktur? Was denkst du, wie "Aldi Talk" funktioniert?

Auf diese Weise ließen sich auch PayTV-Vorleistungsprodukte realisieren. Was wann hell oder dunkel wird, entscheidet letztendlich die SC. Und ob die von KabelDeutschland, PayTiVi24 oder Aldi Guck kommt .... herzlich egal.

[Maliboy]

Es gibt aber einen Unterschied: Aldi Talk kann selber entscheiden, ob sie eine Flat anbieten, Internet oder gar UMTS (Congstar hat eine Zeitlang ja kein HSDPA angeboten). Aber hier dürften die Anbieter ja 'nur' die Sender irgendwie vermarkten. Und dann sind wir eher wieder bei den Punkt der Trennung von Netz und Vermarkter.

[Mike79]

Aldi Talk handelt Vorleistungskonditionen aus und kalkuliert daraufhin ihren Marktpreis. Nichts anderes wäre hier auch der Fall. Aldi Guck verhandelt mit dem Netzbetreiber oder ggf. mit den jeweils verfügbaren Sendern Konditionen und kann daraufhin eigene Pakete schnüren.

Wie gesagt, geht nur um die technische Realisierbarkeit. Nicht um die Sinnhaftigkeit im heutigen(!) Marktumfeld.