Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Hier wird über alle möglichen Medienthemen diskutiert, hauptsächlich Fernsehthemen, die nicht allein (oder gar nicht) Vodafone Kabel Deutschland bzw. Vodafone West betreffen.
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V0DAF0N3
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von V0DAF0N3 »

cka82 hat geschrieben: 22.10.2024, 16:24 Der SR hat allerdings deutlich mehr eigenes Programm als radio bremen,...
Aber was für eins - mit ausgemachter Mann-Frau-Schwäche beim Mittelalter-Ebay. TV total hat die Show mal fast leergekauft. Die Sendung soll ab 2025 im SR und im SWR laufen. Da sparen die bestimmt Millionen.

https://www.youtube.com/watch?v=W5ahJIJ9VKY
https://www.sr.de/sr/home/nachrichten/p ... t_100.html
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Heiner
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von Heiner »

cka82 hat geschrieben: 22.10.2024, 16:24 Es würde also im TV null Unterschied machen, wenn radiobremen aufgelöst und Bremen Teil des NDR würde, ebenso wäre eine Eingliederung der rb Hörfunksender ohne größere Verluste möglich. Gleiches gilt auch für den SR bei einer Fusion mit dem SWR.
Das einzige, was halt wegfallen würde, und auch deshalb wird eine Fusion nicht passieren, sind die gut bezahlten Direktoren-, Intendaten- u.ä. Posten.
Jein. Was TV angeht gebe ich dir recht, da würde sich wirklich nicht viel ändern, zumal die Technik soweit mir bekannt auch komplett vom NDR übernommen wird (werds demnächst genauer erfahren, bin in Kürze auf einer Führung bei Radio Bremen und im NDR-Studio Oldenburg sowie beim Sender Steinkimmen).

Es gab mal mehr eigenes Programm von Radio Bremen. Da gab es den Sportblitz, der eh schon lange im Dritten lief, auch schon bevor es Radio Bremen TV überhaupt offiziell gab (2005). Zuvor war das schlicht NDR FS NDS mit Bremer Sportblitz um 18:00 statt der 18-Uhr-Ausgabe von Hallo Niedersachsen. Dann gab es den Bremer Tierladen - der lief auch früher im Ersten schon am Wochenende. Zeitweise liefen meine ich auch Retro-Formate zu Musikladen und Co. im RB-TV und es gab mit "Nordländer" einen Zusammenschnitt von Beiträgen aus dem NDR-Sendegebiet. In Summe waren das dann aber auch maximal 1,5 Std. eigenes Regionalprogramm am Abend, abzüglich Nordländer vielleicht noch eine Stunde.

Was das Radio angeht, seh ich das gemischt. Bremen Eins oder NDR 1 Bremen, so groß wird der Unterschied da nicht sein. Bremen Zwei liegt im Grunde zwischen NDR Kultur und NDR Blue. Bremen Vier ist mittlerweile ähnlich wie NDR 2 positioniert, als Jugendradio kann man das ja nicht mehr sehen. Bremen Next ist aber musikalisch komplett anders als N-Joy, eher mit PULS zu vergleichen. Cosmo oder NDR Info Spezial, ist ja stundenweise eh schon dasselbe. Bleiben noch die Ausstrahlungen aus der Bürgerschaft, da läuft außerhalb der Sitzungen eh schon NDR Info, könnte man im Prinzip auch so beibehalten als NDR Info Bremen.

Im Grunde ist Radio Bremen für die Stadt wichtig, um sich überhaupt noch irgendwie bedeutsam zu finden. Nachdem die richtig guten Zeiten von Werder Bremen auch schon länger her sind. Der Sender ist beliebt, auch im niedersächsischen Umland, und man kann sich sicher sein dass die Bevölkerung Radio Bremen gegenüber dem NDR aus Hamburg bevorzugt. Obwohl man sagen muss, dass die glänzenderen Zeiten von Radio Bremen auch schon länger her sind. Die Musiksendungen hatten halt schon bundesweites Prestige bis in die 80er/90er hinein. Davon ist ja nichts mehr über.
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von cka82 »

Da hast du aber auch gerade ein Extrembeispiel ausgegraben. Der SR macht auch noch deutlich andere Sendungen.

https://www.sr.de/sr/fernsehen/sendunge ... index.html

In einem Interview mit dem Vorsitzenden der ARD-Gremienvorsitzendenkonferenz, der z.T.doch auch recht vernünftige, besser Ansichten als die ARD Verantwortlichen in den höheren Positionen hat, gibt es eine Aussage, die viele sicher deutlich anders sehen :

"Wenn die Beitragserhöhung nicht zum 1. Januar kommt, sind die Anstalten nicht mehr bedarfsgerecht finanziert. Wann dann der Gang nach Karlsruhe ansteht, muss nicht ich entscheiden."

https://www.dwdl.de/interviews/100093/a ... ht_machen/

Von "nicht bedarfsgerecht finanziert" zu reden bei Anstalten, die wenn sie es richtig verteilen/einsetzen würden, mehr als genug Geld hätten, ist schon dreist.

Was Radio Bremn betrifft, man müsste ja nicht jeden Hörfunksender in einen NDR Hörfunksender aufgehen lassen, Bremen NEXT z.B. könnte man ja auch erhalten.
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V0DAF0N3
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von V0DAF0N3 »

Die Anstalten sehen das nicht als dreist an, schließlich gibts das KEF-Verfahren. Und danach steht denen für die nächste Beitragsperiode eben mehr Geld zu. Und das können die in Karlsruhe einklagen. Hat Herr Gniffke ja auch schon so gesagt, dass sie klagen wollen, und es keinen Plan B dazu gibt.
Insofern beruht die Sichtweise einer nicht bedarfsgerechten Finanzierung auf dieser Tatsache.
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von V0DAF0N3 »

16.000 Eingaben sind bei der rheinland-pfälzischen Staatskanzlei zum Reformstaatsvertrag eingegangen. Aufgrund der knappen Zeit werden die Eingaben nun u. a. mit einem KI-Tool ausgewertet. Da könnte man den Eindruck bekommen, dass Details gar nicht groß berücksichtigt werden. Natürlich kann es hilfreich sein, gleichartige Vorschlage so zu erfassen und zu bündeln. Ich denke aber auch, dass manch einer sich bestimmt auch detailliert Gedanken zu Reformvorschlägen gemacht hat. Da fänd ich es spannend, wie das erfasst und behandelt wird, denn wenns am Ende eh nach einer Häufigkeit von Vorschlägen geht, braucht man Leute gar nicht erst zu fragen, wenn z. B. tolle Einfälle möglicherweise untergehen. Das war auch Thema im Medienmagazin vom RBB.

https://rbbmediapmdp-a.akamaihd.net/con ... 1_256k.mp3
„Neben Bürgerinnen und Bürgern, die das Online-Portal oder den Email Weg genutzt haben, beteiligten sich auch etwa 100 Unternehmen und Verbände. Wir werten das rege Interesse als positives Signal für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Bei aller grundlegenden Kritik an ARD, ZDF und Deutschlandradio, die ansonsten in unseren Postfächern ankommt, belegt diese hohe Beteiligung, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk für die Bürgerinnen und Bürger einen hohen Wert und eine große Bedeutung hat. Dies zeigen auch die verschiedenen zivilgesellschaftlichen Initiativen zum Erhalt des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und seiner Angebote, die in den vergangenen Wochen eine große öffentliche Aufmerksamkeit erfahren haben. Auch diese starken Bekenntnisse zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk aus der Mitte der demokratischen Gesellschaft nehmen wir wahr“, so die Medienstaatssekretärin weiter.

Vom 27. September bis zum 11. Oktober 2024 bestand auf der Webseite der Rundfunkkommission unter www.rundfunkkommision.rlp.de die Möglichkeit, zu den Reformüberlegungen der Länder Stellung zu nehmen.

Staatssekretärin Raab zum weiteren Verfahren: „Die Fachleute in den Staats- und Senatskanzleien werten seit Freitag die Stellungnahmen sehr konzentriert und gründlich aus. Belastbare Aussagen über die Inhalte der Eingaben können wir erst im Anschluss treffen. Die Beratungen zum Reformstaatsvertrag werden wir dann auf der Konferenz der Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder vom 23. bis 25. Oktober fortsetzen. Das Ziel bleibt eine Einigung in allen offenen Fragen.“
https://www.rlp.de/service/pressemittei ... -rundfunks
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von cka82 »

V0DAF0N3 hat geschrieben: 22.10.2024, 17:51 Die Anstalten sehen das nicht als dreist an, schließlich gibts das KEF-Verfahren. Und danach steht denen für die nächste Beitragsperiode eben mehr Geld zu. Und das können die in Karlsruhe einklagen. Hat Herr Gniffke ja auch schon so gesagt, dass sie klagen wollen, und es keinen Plan B dazu gibt.
Insofern beruht die Sichtweise einer nicht bedarfsgerechten Finanzierung auf dieser Tatsache.
Das zeigt, dass dieses System abgeschafft werden muss. Und ich glaube auch nie im Leben daran, dass solange ARD und ZDF selbst ihren Finanzbedarf angeben können, es zu Beitragsenkungen kommt, sondern nur die andere Richtung, immer höher und höher. Man bräuchte wirklich so etwas wie z.B. in den Niederlanden, wo der Rundfunk aus Steuergeldern finanziert wird und einen bestimmten Betrag zugeteilt bekommt, mit dem er auskommen muss. Und klare Vorgaben, was der ÖR an Sendern bieten soll und auf welchem Übertragungsweg. Die Idee mit die ÖR sollen das selber überlegen, wird zu nichts führen. Außerdem müssen die Länder endlich für Entschlankungen bei den Strukturen ihrer ÖR sorgen.
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von V0DAF0N3 »

Winfried Kretschmann ist für eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags, Söder nicht bzw. ggf. erst nach der Umsetzung von Reformen.

https://www.n-tv.de/politik/Rundfunkbei ... 07807.html

Und DWDL hat auch ein paar Vorschläge aufgeschrieben:
One kann buchstäblich in Neo aufgehen
Sender für Tagesaktuelles: Ein aufgebohrtes Phoenix
Ein gemeinsamer Doku-Kanal von ARD und ZDF
Ach ja, 3sat…
https://www.dwdl.de/meinungen/100113/ve ... derreform/
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von cka82 »

V0DAF0N3 hat geschrieben: 23.10.2024, 00:16 Winfried Kretschmann ist für eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags, Söder nicht bzw. ggf. erst nach der Umsetzung von Reformen.

https://www.n-tv.de/politik/Rundfunkbei ... 07807.html

Und DWDL hat auch ein paar Vorschläge aufgeschrieben:
One kann buchstäblich in Neo aufgehen
Sender für Tagesaktuelles: Ein aufgebohrtes Phoenix
Ein gemeinsamer Doku-Kanal von ARD und ZDF
Ach ja, 3sat…
https://www.dwdl.de/meinungen/100113/ve ... derreform/
Die Reduktion auf 5 Spartensender sehe ich nach wie vor als unsinnig an. Ki.KA dürfte ja wohl nicht angetastet werden, eine Fusion von 3sat und arte ist zurecht weder vom Publikum noch von den beteiligten ausländischen Sendern gewünscht. Ebenso Blödsinn ist die Idee von DWDL, Kuturzeit und NANO könnte man in Das Erste oder das ZDF integrieren. Wo (zu welcher Uhrzeit) soll man die denn unterbringen? Damit würde man ARD und ZDF nur schaden, beide Sendungen würden weit weit weniger Zuschauer anziehen als jede derzeit täglich laufende Sendung im ARD/ZDF Programm, bei 3sat spielt das weniger eine Rolle, von daher sind beide Sendungen dort am besten aufgehoben. One und ARD alpha wären wahrscheinlich am einfachsten zu "opfern". Da das ZDF sich zurecht gegen eine Abschaffung von zdf_neo stellt, blieben noch Funk, tagesschau24, phoenix, ZDF info. ZDF info will das ZDF ja ebenfalls nicht einstellen, wobei sich bei dem Sender ja eigentlich nur immer dieselben Dokus und Reportagen in Dauerwiederholung aneinanderreihen. Von daher wäre vielleicht auch eine Zusammenlegung von ZDF info,tagesschau24 und phoenix zu einem Sender denkbar. Dann hätte man weiter Dokus, Nachrichten und Liveberichterstattung und weiter gut den Informationsauftrag erfüllt. Lange Bundestagssitzungen u.ä. dann als Livestream im Netz. So käme man dann mit Funk auf 6 statt 10 Sender.
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von cka82 »

Die ARD hat die Gehälter ihrer Intendanten im letzten Jahr veröffentlicht.
Spitzenreiter natürlich wieder Tom Buhrow, der für seine Verschlimmbesserung des WDR über 400000 € im Jahr verdient. Die anderen Intendantengehälter liegen zwischen 200000 und 400000 € im Jahr.
Dazu gibt es "Aufwandsentschädigungen" (wofür auch immer es die noch extra geben muss) von 3000-13500 € und Sachbezüge ("Als Sachbezüge ist der geldwerte Vorteil des privat zu versteuernden Dienstwagens bzw. der Bahncard sowie sonstiger geldwerter Vorteile im Sinne der steuerlichen Richtlinien ausgewiesen.") von 2300€-11000€ (letztgenannter Wert natürlich wieder beim WDR).

Die ARD-Programmdirektorin erhält insgeamt über 308000€.

https://www.ard.de/die-ard/organisation ... ungen-102/
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von V0DAF0N3 »

Rundfunkanstalt Intendant/in Jahresbezüge Aufwandsentsch. Sachbezüge Summe
Bayerischer Rundfunk (BR) Dr. Katja Wildermuth 340.267 € 0 € 5.521 € 345.788 €
Hessischer Rundfunk (hr) Florian Hager 255.000 € 3.000 € 8.551 € 266.551 €
Mitteldeutscher Rundfunk (MDR) Prof. Dr. Karola Wille (bis 31.10.2023) 259.151 € 3.000 € 0 € 262.151 €
Ralf Ludwig* (ab 1.11.2023) 46.667 € 0 € 2.944 € 49.611 €
Norddeutscher Rundfunk (NDR) Joachim Knuth 356.178 € 9.600 € 5.701 € 371.479 €
Radio Bremen Dr. Yvette Gerner 281.347 € 12.000 € 0 € 293.347 €
Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) Dr. Katrin Vernau (bis 14.9.2023) 208.139 € 13.500 € 2.362 € 224.001 €
Ulrike Demmer* (ab 1.9.2023) 73.334 € 0 € 3.789 € 77.123 €
Saarländischer Rundfunk (SR) Martin Grasmück 245.000 € 0 € 3.429 € 248.429 €
Südwestrundfunk (SWR) Prof. Dr. Kai Gniffke 392.530 € 4.200 € 7.750 € 404.480 €
Westdeutscher Rundfunk (WDR) Tom Buhrow 413.100 € 3.700 € 11.000 € 427.800 €
Deutsche Welle (DW) Peter Limbourg 290.000 € 0 € 6.298 € 296.298 €

Was soll man mit einer Aussage wie dieser anfangen?
Nach SWR-Angaben lagen die Einkünfte Gniffkes bei Tochtergesellschaften im vergangenen Jahr bei 14.500 Euro, davon soll er 11.590 Euro für gemeinnützige Zwecke gespendet haben.
https://www.dwdl.de/nachrichten/100130/ ... intendant/

Jemanden, der ein auskömmliches Einkommen hat dann noch dafür zu loben, dass er sich gemeinnützig zeigt, finde ich zynisch. Wenn ich viel habe und davon einen gewissen Teil abgebe, dann tut das eigentlich nicht weh. Scheinheiliges Getue.