Wer zahlt Netzausbau?

In diesem Forum geht es um den Ausbau des Kabelnetzes in vielerlei Hinsicht (allgemeiner Ausbau für Internet/Telefonie, EuroDOCSIS 3.0/DOCSIS 3.1, 862 MHz, Video on Demand, Segmentierungen...).
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reneromann
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Re: Wer zahlt Netzausbau?

Beitrag von reneromann »

Sepultura hat geschrieben:
berlin69er hat geschrieben:Du vergisst einige Dinge: die Kabelanlage muss gelegentlich gewartet, unterhalten und repariert werden. Im Gegensatz zu DSL, befindet sich bei Kabel ein Großteil der Technik auch innerhalb des Hauses. Wird diese selber finanziert, entfallen auch die laufenden Kosten auf denjenigen, der die Installation durchgeführt hat. Es sei denn man überlässt dies, kostenpflichtig dem KNB. Desweiteren, würden dann ja auch noch monatliche Kosten, die an KDG zu entrichten sind, auf die einzelnen Mieter zukommen, die den Anschluss letztlich nutzen. Wird TV ohne MNV genutzt, sind die Anschlusskosten in voller Höhe selber zu tragen. Ganz so einfach ist es also nicht...
Wenn man jetzt nur alte Kabel hat, wo nur Fernsehen zu haben ist, kann man da eigentlich nicht eine Satellitenschüssel ans Dach pinseln und das eigene Signal ins Hausnetz speisen? wäre das nicht preisgünstiger?
Es gibt keine "alten" Kabel!! Den Coax-Kabeln ist die darüber übertragene Frequenz (ebenso wie das darüber übertragene Signal) völlig egal!
Einzig gilt, wie auch generell bei Kabeln: Je länger das Kabel, desto höher die Dämpfung (wobei die Dämpfung pro Meter auch noch mit höherer Frequenz zunimmt).
Problematisch sind i.d.R. die Dosen und Verstärker - die müssen natürlich mitmachen oder ggfs. getauscht werden.

Und du glaubst wirklich, dass eine Sat-Schüssel auf dem Dach günstiger ist, wenn du das Signal davon ins Hausnetz einspeist? Ich sage dir: Mitnichten...
Neben der Schüssel mit Quad-LNB (für Astra 19,2° Ost) [ca. 150 Euro Kosten] kommt noch die Verlegung von 4 Kabeln hin zum Multischalter.
Der Multischalter kann schnell auch über 100 Euro kosten, je nachdem, wie viele Leute dahinter angeschlossen werden sollen - und dann muss beim Sat-Empfang (fast) zwingend eine Vollstern-Verkabelung vorliegen, sprich vom Multischalter muss zu jeder Dose genau ein eigenes Kabel führen - ein Weiterschleifen des Signals geht NICHT. Mit Baumstruktur geht -in engen Grenzen- zwar Unicable, jedoch setzt Unicable voraus, dass die angeschlossenen Geräte wie auch der Multischalter Unicable sprechen - und das verteuert die Sache auch nochmal...
Insofern von "preisgünstiger" zu reden, dürfte extrem fraglich sein.

Zwar entfallen dann die mtl. Grundgebühren an KD, jedoch muss trotzdem das Hausnetz unterhalten und instand gehalten werden - heißt auch, dass sich jemand darum kümmern muss, dass bei Störungen eine schnelle Behebung vorgenommen wird; ggfs. auch durch Hardwaretausch. Und wer soll das machen? Und glaubst du, dass es derjenige kostenlos macht, wenn er ggfs. sogar nachts oder am Wochenende raus muss, um Fehler zu beheben?
Sepultura
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Re: Wer zahlt Netzausbau?

Beitrag von Sepultura »

Eigentlich könnte man das HFC gegen FTTH PON tauschen, nach 14-15 Jahren würde es günstiger werden!
https://www.itu.int/ITU-T/worksem/asna/ ... brouse.doc
reneromann
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Re: Wer zahlt Netzausbau?

Beitrag von reneromann »

Sepultura hat geschrieben:Eigentlich könnte man das HFC gegen FTTH PON tauschen, nach 14-15 Jahren würde es günstiger werden!
https://www.itu.int/ITU-T/worksem/asna/ ... brouse.doc
Das Problem ist jedoch, dass dafür erst einmal die Straßen aufgerissen werden müssen, damit man das bereits liegende Coax-Kabel durch die Glasfaser austauschen kann...
Und genau dieses Aufreißen der Straßen wollen alle Anbieter - sowohl die Telekommunikationsunternehmen wie die Telekom als auch die Kabelanbieter wie KD - möglichst vermeiden.
Nicht umsonst wird z.B. mittels Outdoor-DSLAMs versucht, die Kosten noch halbwegs im Rahmen zu halten (auch wenn man da dann "nur" VDSL erreicht und kein FTTH hat) - eine Verlegung einer komplett neuen Infrastruktur kostet nun einmal Unsummen.

Und 14-15 Jahre sind ein viel zu langer Zeitraum für Aktionäre ;-)
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berlin69er
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Re: Wer zahlt Netzausbau?

Beitrag von berlin69er »

Irgendwie verstehe ich mittlerweile nicht mehr, worum es dem TE geht?! Ist das noch eine technische Frage oder endet das bald beim Kabel Bashing? :flöt:

Bist du jetzt selbst der Eigentümer/Vermieter? Dann wende dich an den an den entsprechenden Grundstückseigentümer- und Vermieter Verband, denn die können dir passende Tipps geben.

Bist du Mieter, dann wende dich an deinen Vermieter. Einfluss auf die Entscheidung, die der trifft, hast du dann aber so gut wie keine.
Kabelnetz: Vodafone Kabel Deutschland Berlin-Charlottenburg (ungenutzt)
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Re: Wer zahlt Netzausbau?

Beitrag von NoNewbie »

Der TE hat gesgt, er frage für Verwandte/Bekannte, die bei der WG-Aufbau in Dresden wohnen.
Diese wechselt den KNB von Primacom/TC zu KDG, und die Objekte stehen außerhalb des FTTH-Gebietes der DTAG.
Das die Bewohner der WG-Aufbau nicht den regulären Einzelnutzerpreis zahlen werden, steht wohl außer Frage.
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Re: Wer zahlt Netzausbau?

Beitrag von berlin69er »

Ja eben, deshalb verstehe ich die Blicke in Glaskugeln und das Kaffeesatzlesen nicht... ;)
Die Mieter werden informiert, was passiert. Fertig aus... Wenn über die NK abgerechnet wird, hat man als Mieter eh keine Auswahl.
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Sepultura
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Re: Wer zahlt Netzausbau?

Beitrag von Sepultura »

berlin69er hat geschrieben:Irgendwie verstehe ich mittlerweile nicht mehr, worum es dem TE geht?! Ist das noch eine technische Frage oder endet das bald beim Kabel Bashing? :flöt:

Bist du jetzt selbst der Eigentümer/Vermieter? Dann wende dich an den an den entsprechenden Grundstückseigentümer- und Vermieter Verband, denn die können dir passende Tipps geben.

Bist du Mieter, dann wende dich an deinen Vermieter. Einfluss auf die Entscheidung, die der trifft, hast du dann aber so gut wie keine.
OK, Faktenlage.

Mein ex-Nachbar wohnt in Niedersedlitz/Großzschachwitz, ich wohne jetzt in Dresden-Striesen.
Dresden-Striesen ist FTTH-Gebiet der Deutschen Telekom, dort wird 2018 das DSL ausgeschaltet.

Ich wusste vom ex-Nachbar, dass VFKD dort noch Bauarbeiten macht, um sich anzuklemmen.

Nein, es ist kein Kabel Bashing, aber ich würde es fairer finden, wenn alle Internettechnologien durch die Nutzer finanziert werden und nicht durch Mieter etc.

Aber ich bin sowohl von Tele Columbus als auch von VFKD ein wenig enttäuscht.

Von KD wegen:
http://www.digitalfernsehen.de/Marketin ... 777.0.html

Zwar wird sicher nicht jeder gleichzeitig volle Power surfen, aber in Ballungsräumen könnte es zu Engpässen (nicht so stark wie 600 kbit/s runter) kommen. z.B. wenn ein Anbieter überlegt Fußballrechte zu kaufen und im Internet zu streamen.
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Re: Wer zahlt Netzausbau?

Beitrag von reneromann »

Sepultura hat geschrieben:
berlin69er hat geschrieben:Irgendwie verstehe ich mittlerweile nicht mehr, worum es dem TE geht?! Ist das noch eine technische Frage oder endet das bald beim Kabel Bashing? :flöt:

Bist du jetzt selbst der Eigentümer/Vermieter? Dann wende dich an den an den entsprechenden Grundstückseigentümer- und Vermieter Verband, denn die können dir passende Tipps geben.

Bist du Mieter, dann wende dich an deinen Vermieter. Einfluss auf die Entscheidung, die der trifft, hast du dann aber so gut wie keine.
OK, Faktenlage.

Mein ex-Nachbar wohnt in Niedersedlitz/Großzschachwitz, ich wohne jetzt in Dresden-Striesen.
Dresden-Striesen ist FTTH-Gebiet der Deutschen Telekom, dort wird 2018 das DSL ausgeschaltet.
Ich glaube kaum, dass die Telekom 2018 DSL abschaltet - viel eher soll 2018 die bisherige Telefone komplett auf IP umgeschaltet werden.
Sprich alle bisherigen Telefon+DSL-Kunden erhalten dann nur noch einen IP-only-DSL-Anschluß mit VoIP als Telefonbasis.
Sollte die Telekom dort wirklich alle alten Kupfer-TAL abschalten, wie du behauptest, wäre sie in der Pflicht, diese durch FTTH-TAL auszutauschen - und das kostenfrei. Denn die Telekom ist gesetzlich verpflichtet, überall einen Telefonanschluss zu schalten (nicht einen DSL-Anschluss - ein analoger Telefonanschluss reicht).
Ich wusste vom ex-Nachbar, dass VFKD dort noch Bauarbeiten macht, um sich anzuklemmen.
Mieter oder Eigentümer?
Sofern VFKD dort Ausbauten in den Straßen macht, wird dies niemandem in Rechnung gestellt - dies sind Arbeiten zur Aufrechterhaltung und Verbesserung des Kabelnetzes von VFKD und fallen alleine unter deren Zuständigkeit (ungefähr so wie die Verlegung von Glasfaser zur Anbindung von Outdoor-DSLAMs).
Bezahlt ist/wird das Ganze über die Grundgebühren der angeschlossenen Teilnehmer.
Nein, es ist kein Kabel Bashing, aber ich würde es fairer finden, wenn alle Internettechnologien durch die Nutzer finanziert werden und nicht durch Mieter etc.
Ein Kabelanschluss ist aber nunmal kein reiner Internetanschluss, sondern bietet auch den Rundfunkempfang.
Und diejenigen, die "zwangsverkabelt" sind, finanzieren auch nicht "rein" die Internettechnologien, sondern sie bezahlen primär den Betrieb und die Instandhaltung des Netzes - dafür erhalten sie ja auch den Zugang zum Rundfunknetz (bis zur Dose in der Wohnung). Andernfalls müssten sie ja selbst eine Schüssel installieren oder eine Gemeinschafts-Schüssel mitbezahlen.
Das das Kabelnetz mittlerweile nicht nur ein Broadcast-Netz für Rundfunk ist, sondern auch für Internetdienste "missbraucht" wird, hat ja nichts damit zu tun, dass insbesondere für die Backboneanbindung wie auch für die Segmentierungsarbeiten (Ausbau für mehr Bandbreite) größtenteils die Internetnutzer aufkommen. Es ist aber eine Mischkalkulation (ähnlich wie bei der Telekom ja auch eine Mischkalkulation den Preisen für die Internet- und Telefonanschlüsse zu Grunde liegt).
Aber ich bin sowohl von Tele Columbus als auch von VFKD ein wenig enttäuscht.

Von KD wegen:
http://www.digitalfernsehen.de/Marketin ... 777.0.html

Zwar wird sicher nicht jeder gleichzeitig volle Power surfen, aber in Ballungsräumen könnte es zu Engpässen (nicht so stark wie 600 kbit/s runter) kommen. z.B. wenn ein Anbieter überlegt Fußballrechte zu kaufen und im Internet zu streamen.
Na ja, sei mal ehrlich, wie viele Leute das wirklich betrifft. Zumal bei einem Livestream auch erst einmal die Serverkapazität da sein muss - und selbst wenn die da wäre, benötigt ein Full-HD-Livesteram kaum mehr als 20 MBit/s (und keine 200 MBit/s). Und gerade wenn ein solcher Anbieter mehr Nutzer erreichen will, sollte er eher auf ein (traditionelles) Broadcast-System statt einen Streamabruf zu nutzen.

Ich habe selbst eine 100 MBit/s-Leitung von VFKD und habe mit der Bandbreite schon jahrelang keine Probleme - mag aber auch daran liegen, dass VFKD bei uns in der Gegend schon vor Jahren die benötigte Infrastruktur vernünftig ausgebaut hat, weil die Telekom die Region lange Zeit gar nicht versorgen wollte und innerhalb des Stadtteils genug Kundenpotential vorhanden ist.

Das VFKD gerade in ländlichen Regionen Probleme bekommt, ist jedoch kein unbeschriebenes Blatt - aber hier nimmt sich ja auch die Telekom nichts. Schließlich kostet ein Ausbau entsprechend Geld, während die zu erwartende Nutzerzahl diese Investitionen kaum sinnvoll erscheinen lässt.
Nur was ist dir lieber: ISDN mit max. 2x64 kbit/s von der Telekom -oder- 500 kbit/s von VFKD (selbst wenn das Segment völlig überlastet sein sollte)?
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Re: Wer zahlt Netzausbau?

Beitrag von berlin69er »

Zwei Dinge spielen auch noch eine Rolle:
1. Was du besser zu finden hast, wer das letztlich wie bezahlt, entscheidet, bei Mietwohnungen der Eigentümer bzw. Vermieter. Und bei Glasfaser, geht's halt an die Haus Substanz, also sein und nicht dein Eigentum...
Wenn dir das Haus gehört, kannst entsprechend du darüber frei entscheiden, was gelegt wird.

2. Wird der Ausbau gefördert, wenn noch kein schnelles Netz vorhanden. Üblicherweise aber nur ein mal. Sprich, die Anbieter, die zu spät kommen, zahlen danach eigentlich noch drauf, wenn es kein anderer bezahlt.
Kabelnetz: Vodafone Kabel Deutschland Berlin-Charlottenburg (ungenutzt)
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Sepultura
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Re: Wer zahlt Netzausbau?

Beitrag von Sepultura »

reneromann hat geschrieben: Ich glaube kaum, dass die Telekom 2018 DSL abschaltet - viel eher soll 2018 die bisherige Telefone komplett auf IP umgeschaltet werden.
Sprich alle bisherigen Telefon+DSL-Kunden erhalten dann nur noch einen IP-only-DSL-Anschluß mit VoIP als Telefonbasis.
Sollte die Telekom dort wirklich alle alten Kupfer-TAL abschalten, wie du behauptest, wäre sie in der Pflicht, diese durch FTTH-TAL auszutauschen - und das kostenfrei. Denn die Telekom ist gesetzlich verpflichtet, überall einen Telefonanschluss zu schalten (nicht einen DSL-Anschluss - ein analoger Telefonanschluss reicht).
Laut oiger.de und WGJ Angaben will die Telekom nicht 2 Systeme bei DD-Striesen laufen.
http://oiger.de/2014/05/09/glasfaser-in ... tung/28561

Die Telekom ist für einen Anschluss verpflichtet, aber nicht, dass es über Kupfer geht. Desweiteren wird die Telekom nicht jedem Senioren eine DSL-Leitung legen, da geht es bis zum DSLAM per Kupfer normal und dort in IP umgewandelt.

Rein rechtlich, wenn du ein Häusle baust, kann die Telekom sagen, wir verlegen nur Glasfaser oder wenn es eine andere Technik, wo ein FESTER Zugangspunkt (Anschluss) gibt.

Wie LG Berlin gesagt hat, jeder hat Anspruch auf ein Telekommunikationsanschluss (Mobilfunk gilt nicht). Wie er zustande kommt, per Kupfer oder Glasfaser, ist der Telekom überlassen.