Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Hier wird über alle möglichen Medienthemen diskutiert, hauptsächlich Fernsehthemen, die nicht allein (oder gar nicht) Vodafone Kabel Deutschland bzw. Vodafone West betreffen.
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cka82
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von cka82 »

Ich habe es auf arte linear bezogen, weil die Diskussion auch in der Politik immer um eine mögliche Integration von 3sat Inhalten bei arte ging.
Und noch ist die lineare Nutzung noch deutlich vor online only / Streaming.
Das mit der Ki.KA Sendepause nutzen, hatten wir glaub ich schon mal diskutiert. Das würde nur klappen, wenn man den Ki.KA einkürzen würde, z.B. auf bis 19:00.

Erstmal wird sich bei arte und 3sat soweiso nichts ändern. Und wenn irgendwann, dann nur wenn ORF, SRF und arte France zustimmen würden, wonach es derzeit ja nicht aussieht. Da kann die deutsche Politik so viel beschließen und sich ausdenken, wie sie will.

Und bezüglich Sparen durch Veränderungen bei 3sat: Man könnte ja auch den Programmanteil von ARD / ZDF von derzeit 65% reduzieren, wenn im Gegensatz dazu ORF und/oder SRF bereit wären, ihren Anteil zu erhöhen. Und die 3sat Sendeabwicklung könnte ja z.B. auch der ORF statt des ZDF machen.
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V0DAF0N3
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von V0DAF0N3 »

In einer ersten Stellungnahme fällt die Bewertung durch ZDF-Intendant Norbert Himmler negativ aus: "Eines ist jetzt schon klar: uns stehen weniger Ausspielwege zur Verfügung für die Zukunft. Und die Möglichkeiten, junge Menschen insbesondere mit Online-Informationen zu versorgen, werden eingeschränkt. Und - für uns besonders problematisch - die zukünftige Finanzierung ist noch überhaupt nicht geklärt. Das sind drei schwierige Botschaften in einer Zeit, in der ich fest davon überzeugt bin, dass wir einen starken öffentlich-rechtlichen Rundfunk brauchen."

Der ARD-Vorsitzende Kai Gniffke äußerte sich etwas diplomatischer: "Die ARD hat das gleiche Ziel wie die Länder: den öffentlich-rechtlichen Rundfunk effizient, modern und vor allem zukunftsfest aufzustellen. Teile des Reformstaatsvertrags gehen in die richtige Richtung, doch manche Regelung stellt uns vor Herausforderungen. Aber wir packen das an." Auch er hebt mit Kritik aber vor allem auf die unklare Finanzierungssituation ab.

Gniffke: "Es wäre hilfreich gewesen, wenn die Länder auch in der ungeklärten Frage der Anpassung des Rundfunkbeitrags zum ersten Januar 2025 eine Entscheidung getroffen hätten. Die unabhängige Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) hat mehrfach betont: wenn die Beitragsempfehlung der KEF nicht umgesetzt wird, besteht die Gefahr, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland nicht mehr ausreichend finanziert ist, um seinen gesetzlichen Auftrag zu erfüllen. Jetzt besteht leider die Unsicherheit weiter. Wir werden prüfen, was das für die ARD bedeutet, inhaltlich und juristisch. Klar ist aber auch: wir gehen auf jeden Fall unseren schon eingeschlagenen Weg der Erneuerung und der Reformen konsequent weiter."

https://www.dwdl.de/nachrichten/100179/ ... d_und_zdf/

Und ab jetzt gehts in der Debatte dann wohl mehr ums Geld. Dabei gibt es doch Regeln, wie die Finanzierung zustandekommt. Auf der PK gestern hat RLP-Ministerpräsident Alexander Schweitzer doch auch gesagt, dass die Länder überlegen, einen anderen Mechanismus hierfür zu finden, damit man nicht immer wieder in diese Situation kommt. Das finde ich sinnvoll. Aber die Sender haben offenbar Angst, dass sie schlecht wegkommen, dabei ist das Ganze doch noch gar nicht entschieden. Es wurde auf Dezember vertagt.

Aber ich kann die Argumentation der Politik nachvollziehen, indem gesagt wird, macht weniger Programme, dann sollte am Ende eigentlich mehr Geld eingespart werden. Und dabei dürfen die Sender auch noch selbst entscheiden, wie sie das gestalten. Stellt euch mal vor, die Politik würde sagen, Welle X und Welle Y ist einzustellen. Da wäre der Aufschrei ungleich größer. Insofern haben die Sender noch gar nicht überlegt, wie man z. B. das Hörfunkangebot sinnvoll neu zusammenstellen kann. Es wird Panik geschoben, dass man überhaupt sich verkleinern soll. Und so sehen bislang die Reaktionen auch aus. Unstrukturiert.
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von cka82 »

Wir packen das an und ARD ? Bisher ist das ja eher ein Widerspruch.

Es bleibt nach wie vor die Frage, ob die ÖR das wirklich ohne konkrete Vorgabe hinbekommen. Mag sein, dass es einen Aufschrei gegeben hätte, wenn die Politik exakt vorgegeben hätte, was bleibt und was gestrichen wird, aber damit würde man wahrscheinlich mehr hinbekommen, als wenn die ÖR jetzt selber herumdoktorn und dann das bisherige eigentlich ja, aber irgendwie doch nicht einfach weitergeht. Das ist eigentlich ein relativ feiges Verhalten der Politik, Veränderungen zu wollen, aber bloß nicht Schuld sein wollen, wenn es dann Beschwerden/Klagen gibt, da hat man dann den Sündenbock ARD/ZDF für, der ja selber entscheiden konnte.
Und man muss nach wie vor sagen : Einsparungen/Streichungen bei der ARD sind wesentlich dringender als beim ZDF und letztendlich würde man durch Einsparungen in den anderen Bereichen der ÖR als beim Programm wesentlich mehr erreichen, als durch die paar Cent, die man jetzt durch Sparten- und Radiosenderstreichungen erzielt.
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Blue7
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von Blue7 »

Naja so wird die ARD gezwungen, dass 1/2 der ARD Sender eingestellt werden müssen sowie 1/3 (viel zu wenig). Was lässt man der ARD über. Finde ich ok. Man sieht ja das man arte und FUNK behalten möchte. Gerade die 2 Sender die die wenigsten Zuschauer nutzen
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Alex-MD
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von Alex-MD »

cka82 hat geschrieben: 25.10.2024, 21:35Und jeder darf seine Meinung zu dem Thema haben, auch wenn sie dir anscheinend nicht in den Kram passt. Sowas nennt man Toleranz.
Das mit der Toleranz solltest du mal bei dir prüfen.
Wie ignorant sind die denn war deine Aussage da es ja 300.000 Unterschriften für was auch immer gab, aus denen dann später nur noch 159.000 wurden.
Nein ich werde mich nicht beschweren weil meine Sportart (MotoGP) nicht gezeigt wird. Es findet sich schon meist irgendein Stream. Da sollten die welchen 3 Sat wichtig ist im Falle der Sender würde im linearen TV entfallen dann auch die Möglichkeit nutzen können auf die Mediathek zuzugreifen.
Das Argument Grundversorgung zieht einfach nicht mehr, denn den kann der ÖR mit deiner Definition ja ohnehin nicht erfüllen.
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von cka82 »

arte wird nicht von den wenigsten Zuschauern genutzt.
cka82 hat geschrieben: 05.10.2024, 10:15 Wenn man sich die Marktanteile der ÖR Spartensender ansieht (Quelle : https://www.dwdl.de/zahlenzentrale/9623 ... y_central/ und https://www.dwdl.de/zahlenzentrale/9983 ... ahreshoch/) :

erster Wert MA September 24, zweiter Wert MA gesamtes Jahr 2023

zdf_neo 3,2 % , 2,6 %
zdf info 1,8 %, 1,8 %
3sat 1,4 %, 1,4 %
arte 1,4 %, 1,2 %
one 1,3 %, 1,1 %
phoenix 0,8 %, 0,8 %
Ki.KA 0,5 %, 0,6 %
tagesschau24 0,4 %, 0,4 %
ARD Alpha 0,2 %, 0,2 %
Und von funk habe noch nie gehört, wie viel oder wenig das Angebot überhaupt genutzt wird. Aber funk hat die Politik wahrscheinlich gelassen, weil es der Vorstellung entspricht, dass man junge Leute v.a. im Internet erreicht. Ob funk inhaltlich gut ist, darüber kann man sehr streiten.
An Zuschauerzahlen / Quoten hat sich die Politik ja eh nicht orientiert, nur an : das hat unserer Meinung nach gleiche Inhalte, da finden wir, dass was zu viel ist, da sind wir der Meinung, dass was weg kann.
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von cka82 »

Alex-MD hat geschrieben: 26.10.2024, 19:12
cka82 hat geschrieben: 25.10.2024, 21:35Und jeder darf seine Meinung zu dem Thema haben, auch wenn sie dir anscheinend nicht in den Kram passt. Sowas nennt man Toleranz.
Das mit der Toleranz solltest du mal bei dir prüfen.
Wie ignorant sind die denn war deine Aussage da es ja 300.000 Unterschriften für was auch immer gab, aus denen dann später nur noch 159.000 wurden.
Nein ich werde mich nicht beschweren weil meine Sportart (MotoGP) nicht gezeigt wird. Es findet sich schon meist irgendein Stream. Da sollten die welchen 3 Sat wichtig ist im Falle der Sender würde im linearen TV entfallen dann auch die Möglichkeit nutzen können auf die Mediathek zuzugreifen.
Das Argument Grundversorgung zieht einfach nicht mehr, denn den kann der ÖR mit deiner Definition ja ohnehin nicht erfüllen.
Die MotoGP läuft auf DF1.

Ich habe mich halt mit der Zahl vertan, ja und, kann passieren. Und ja, wenn man trotz derart vieler Unterschriften und der Haltung des ORF, dass man 3sat unbedingt weiterbetreiben will, zwar die Komplettfusion 3sat arte abgeblasen hat, aber immer noch von der Idee besessen ist, unbedingt groß was aus arte zu machen und irgendwie da dann vielleicht mal 3sat Inhalte unterzubringen, dann ist das meiner Ansicht nach ignorieren.

Ich habe auch gesagt, ich akzeptiere deine Sicht, dass dir arte und 3sat weniger wichtig ist, aber du akzeptierst hier nur deine Sicht als die einzig Richtige. Von daher solltest du dir vielleicht mal überlegen, wer hier wem was von Toleranz erzählen muss.
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Alex-MD
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von Alex-MD »

cka82 hat geschrieben: 26.10.2024, 19:31 Die MotoGP läuft auf DF1.
Ich will es aber im ÖR sehen.
Nein Quatsch, dieses Wochenende ja, auch einige Rennen zum Saisonanfang, die meisten aber nicht.



cka82 hat geschrieben: 26.10.2024, 19:31 Ich habe auch gesagt, ich akzeptiere deine Sicht, dass dir arte und 3sat weniger wichtig ist, aber du akzeptierst hier nur deine Sicht als die einzig Richtige. Von daher solltest du dir vielleicht mal überlegen, wer hier wem was von Toleranz erzählen muss.
Nein du akzeptierst meine Sicht nicht oder sollen wir sagen du bist der Meinung die ist falsch.
Ich sagte ja ich schaue ganz gern mal 3Sat oder Arte, manchmal auch One.
Ich bin sehr tolerant und was Abschaltungen betrifft und welche Sender es sein könnten. Im Gegensatz zu dir könnten sie auch morgen alle ÖR abschalten ohne das ich auf die Barikaden gehe. Das Leben ist zu kurz um sich über einen eventuellen Wegfall von 3Sat oder anderen ÖR-Sendern aufzuregen. Gilt natürlich auch für private Sender.
159.000 Unterschriften waren es? Ich finde es ignorant das die über 80 Mio Deutschen die es nicht für nötig hielten zu unterschreiben übergangen werden.
Ok ziehen wir großzügig 20 Mio ab für die die noch nicht schreiben können oder als Minderjährige kein Mitspracherecht bekommen.
159.000 ist ja nun mal ech nichts. Das als Argument überhaupt zu bringen ist schon lächerlich. Da hilft auch nicht Iris Berben als Meinungsverstärker zu bringen.
Der ÖR ist in der aktuellen Zeit nicht mehr zeitgemäß. Warum macht man es nicht einfach mit Steuermitteln? Die Argumente die dagegen sprechen sind albern.
Das würde schon die Geldeintreiber sparen.
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von cka82 »

Wie oft noch : Ich akzeptiere deine Sicht, ich bin jedoch wie andere anderer Meinung als du über 3sat und arte.
Man muss nicht einer Meinung sein.
Die ÖR sind einfach ein kontroverses Thema : Es gibt die Leute, die am liebsten den ganzen ÖR weghaben wollen, die die gar nichts gestrichen haben wollen, diejenigen die einzelne Sender weghaben wollen, die andere wiederum mögen und unbedingt erhalten haben wollen. Und auch die, denen alles vollkommen egal ist. Und jeder darf seine Meinung haben und sich für sie einsetzen. Allen kann man nie gerecht werden.
Wenn man die Meinung von allen Personen in Deutschland hätte einfließen lassen wollen, hätte man alle anschreiben müssen und/oder ein Portal dafür einrichten müssen und in den Medien dafür Werbung machen müssen. Das wäre aber Aufgabe der Politik und/oder der ÖR gewesen.
Und was die Unterschriften angeht : 159000 in der kurzen Zeit ist relativ viel, vielleicht wäre es mehr geworden bei längerer Laufzeit und mehr öffentlicher Information, dass es die Petition gibt. Und es sind ja nicht nur die Unterschriften, es ist auch die Berichterstattung in den Medien, wo sich kritisch über eine 3sat Einstellung geäußert wurde, Kritik von Kulturschaffenden, die Bekräftigung des ORF, nicht auf 3sat verzichten zu wollen...
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von V0DAF0N3 »

Alex-MD hat geschrieben: 27.10.2024, 16:35 159.000 ist ja nun mal ech nichts.
Auf 84 Millionen Einwohner gerechnet, stimmt das sogar, sehe ich auch so, auch wenn die Zahl als solche nicht niedrig ist. (Gegen 159.000 Euro bar auf die Kralle hätte ich nichts einzuwenden) Mir zeigt es nur, dass es eigentlich nur von den Leuten wahrgenommen wird, die sich damit befassen oder die davon betroffen sind. Ergo sich die Mehrheit mit diesem Thema gar nicht befasst. Fragt mal in euerer Familie rum, wer wann zuletzt 3sat oder arte gesehen hat. Kaum bis gar nicht. (Aber es gibt bestimmt auch intellektuellere Haushalte als unseren).

Und in der Tat geht die Welt nicht unter, ob die das nun so oder so entscheiden. Insgesamt würde ich mir senderseitig aber wünschen, dass mehr Engagement in eine echte Verschlankung gesteckt wird und nicht nur Programm X und Programm Y zeitweise dasselbe Programm senden. Hier würde ich mich generell eine neue Struktur wünschen. Das Konzept Dritte Programme z. B. halte ich für überholt, hier könnte man vieles ausprobieren.

Als die Privaten in den 80er aufkamen, war es wie eine Befreiung aus einer Drückerkolonne als das Fernsehen nicht mehr so steif, belehrend und behäbig daherkam. Und klar, inzwischen übertreiben es die Privaten oft auch mit geschmacklosen, bloßstellenden und voyeuristischen Formaten, aber damals war das für das System gut. Nach vierzig Jahren hier mal eine Anpassung vorzunehmen, ist doch nicht schlecht. Wenn ARD und ZDF wirklich so gut sind, wie sie immer behaupten, dann sollten auch keine Scharen von Zuschauern abhandenkommen. Das ist eine bestimmte Zielgruppe nämlich längst. Man kann aber vielleicht auch dazugewinnen, aber außer Laberrhabarber von Herrn Gniffke erkenne ich hierfür keinen Kampfgeist.