Doch, genau das wird passieren...Trebo hat geschrieben:Die Spezifikation von DOCSIS 3.1 ist klar: alle beteiligten Geräte wie CM und CMTS haben
abwärtskompatibel zu sein. Und ich denke auch nicht, dass ein Provider alle seine Kunden dazu
zwingen wird, zu einem Tag X alle funktionsfähigen DOCSIS-3.0-Geräte verschrotten zu müssen.
Und letzten Endes entscheidet alleine der Provider, ob er in den Segmenten sowohl DOCSIS3.0-Signale und DOCSIS3.1-Signale überträgt -oder- ob er alleinig (aufgrund der höheren Effizienz) auf DOCSIS3.1-Signale setzt.
Die von dir beschriebene Abwärtskompatibilität besagt nur:
Ein DOCSIS3.1-Kundenmodem muss auch an einem DOCSIS3.0/2.0/1.1-CMTS funktionieren -und-
Ein DOCSIS3.1-CMTS muss in der Lage sein, OPTIONAL ein DOCSIS3.0/2.0/1.1-taugliches Signal bereitzustellen.
Wenn der Kabelnetzanbieter alleinig auf DOCSIS3.1 setzt und das "optionale" 3.0/2.0/1.1-Signal abschaltet, gucken alle 3.0/2.0/1.1-Nutzer in die Röhre.
Und ja, solange es die Hybridlösung mit DOCSIS3.1- und DOCSIS3.0-Signal gibt (die wahrscheinlichste Einführungsvariante, ähnlich zum parallelen DVB-C-Signal zum Analog-TV), funktioniert die 6590 weiterhin. Nur ab dem Tag, wo das DOCSIS3.0-Signal abgeschaltet wird, ist die 6590 dann teurer Elektroschrott [analog zu einem "Analog-TV"-Gerät, welches kein DVB-C kann, wenn die Analogabschaltung folgt].
Ergo: AVM hat nicht wirklich gelogen, aber auch nicht die ganze Wahrheit gesagt. Solange DOCSIS3.1 und DOCSIS3.0-Signale parallel ausgestrahlt werden, funktioniert die 6590 - aber ab dem Tag, an dem kein 3.0-Signal mehr anliegt, ist die 6590 für den Müll. Denn die 6590 kommt nun mal nicht mit den höheren Modulationen und der größeren Bandbreite eines Einzelträgers (bis zu 192 MHz statt bisher fix 8 MHz) klar - also kann sie auch nicht mit dem 3.1-CMTS reden, wenn das 3.1-CMTS nur 3.1-Signale bereitstellt, weil die Box schlichtweg nicht versteht, was das CMTS "sagt".