Sepultura hat geschrieben:Eine Sterntopologie kann auch Shared Medium sein, wenn das Zentralgerät ein Hub ist.
Es wäre kein Shared Medium, wenn es eine Switch ist.
Prinzipiell richtig, aber es gibt da ein kleines Problem...
Die Zuleitung der Signale zum Switch! Wenn es zu diesem Switch nur eine Zuleitung gibt, dann teilen sich trotzdem alle am Switch angeschlossenen Geräte diese eine Zuleitung/Uplink. Dementsprechend sollte dieser Uplink zumindest so ausgelegt sein, dass er "locker" die Last aufnehmen kann, die von den angeschlossenen Teilnehmern erzeugt wird, damit es halt nicht zum gleichen Dilemma wie mit dem Hub kommt.
Zu Zeiten von 10 MBit/s-Netzen gab's da 8-Port-10-MBit/s-Switche, welche als Uplink-Port einen 100 MBit/s-Port hatten.
Gleiches in der Umschwungphase zwischen 100 MBit/s und Gigabit...
Denn gerade bei den meisten serverbasierten Lösungen (insbesondere dem Internet) stellt dieser Uplink meist das einschränkende Kriterium dar.
Beim Kabel-Internet kommt noch dazu, dass der Uplink (vom Kunden aus gesehen) hinter dem CMTS nicht unbedingt der begrenzende Faktor ist, zumindest dann nicht, wenn VOR dem CMTS zu viele Nutzer am shared medium / "Hub" hängen.
Hier hilft dann nur ein Verschub des CMTS dichter zum Kunden ran (also aus einer Struktur mit vielen kaskadierten "Hubs" hin zu einer Struktur mit vielen Switches, bei denen die jeweils weiter vom Kunden entfernten Geräte immer größere Uplink-Anschlüsse besitzen).
Hieße also, dass die GF-Coax-Umsetzung deutlich dichter an den Kunden rücken muss, optimalerweise sogar im Haus selbst erst erfolgt.
Denn bei Koax wäre bei einem auf 862 MHz ausgebauten Netz unter Verwendung von Docsis 3.0 und der Vernachlässigung ALLER TV-Dienste (sprich alles an TV raus!) maximal knapp 5 GBit/s zu holen [94 Kanäle à 8 MHz mit ~50 MBit/s pro Kanal ergeben knapp 4,7 GBit/s]. Sofern man die derzeitige TV-Situation mit 30 analogen und 30 digitalen TV-Kanälen mit einbezieht, bleiben maximal 34 Kanäle, ergo knapp über 1,5 GBit/s, für's Internet übrig. D.h. mit 8(!) Kunden mit 200 MBit/s ist ein Segment derzeit schon überbucht!
Sollte jedoch die Umsetzung des GF-Signals erst im Hauskeller erfolgen, so kann dank Vollsternverkabelung im Haus jedem Kunden diese Bandbreite angeboten werden (sofern es die GF im Keller mitmacht).
Aber um auf das Dilemma von KD zurückzukommen:
Sofern am CMTS mehrere Abgänge derzeit mit einem Splitter abgehen, kann KD ohne größeren Tiefbauaufwand [sofern es die zuführende GF erlaubt] auch diese Abgänge jeweils auf eigene CMTS schalten, d.h. die Segmente aufsplitten.
Dies wird jedoch so nur äußerst selten, wenn sogar vielleicht gar nicht zutreffen - schließlich verlegt man kaum mehrere Kabel von einem CMTS weg, welche dann parallel verlegt sind. Eher verlegt man dann nur ein Kabel bis zum Verzweigungspunkt - und genau hier liegt die Crux: Wenn segmentiert werden soll, muss bis zu diesem Verzweigungspunkt aufgebuddelt und mit GF überbaut werden, damit am Verzweigungspunkt mehrere CMTS die so geschaffenen Teilsegmente unabhängig voneinander versorgen können.