Kabelfernsehen nicht mehr Kabelfernsehen

[18041992]

Sehr traurig wie sich Monopolist Kabel Deutschland in den letzten Jahren entwickelt hat. Der Fernsehbereich, sprich Analoges Kabel- und Digitales Kabelfernsehen wird seit vermarktung der Triple-Play-Angeboten (Internet und Telefon) vernachlässigt. Es wurde bemerkt, wie viel Geld man doch damit machen kann. Die Umsatzzahlen für Internet- und Telefon gingen steil bergauf, im Fernsehsektor gab es mehr Kündigungen von Kabelfernsehanschlüssen wie noch nie. Jedoch stiegen die Zahlen der Digital-Kunden, obwohl dies im Vergleich zu den restlichen Kabelfernsehkunden ein paar zerquetschte sind.

Kabel Deutschland ist ein Unternehmen das rein auf Provit ausgelegt ist. Es wird auf das Wert gelegt, was Geld bringt und das sind zur Zeit die Internet und Telefonangebote. Fernsehen bringt für Kabel Deutschland nicht so viel, es wird keinen Wert drauf gelegt.
Jetzt ist aber die Frage um was es sich bei Kabel Deutschland handelt. Verstehen die sind immer noch als KABELANBIETER FÜR FERNSEHEN wie es der Name schon sagt oder als reiner TELEFON-UND INTERNETANBIETER?

Das Problem kann meiner Meinung nach nur durch fairen Wettbewerb geschaffen werden. Jetzt kann Kabel Deutschland sagen, niemand wäre gezwungen Kabelanschluss zu haben, mag stimmen... aber wenn die Kunden mit Kabelanschluß nicht zufrieden sind zeigt dies doch schon, es läuft etwas gewaltig falsch. Die, die sich in keiner Form davor wehren können, sind die Zwangsverkabelten - ihnen bleibt keine Alternative, sie müssen in den sauren Apfel beisen. Deshalb muss sich auf dem Kabelgebiet abseits Baden-Würrtembergs, NRWs und Hessens was bewegen. Ob sich Kabel Deutschland von alleine dazu bewegt mal zu schauen was Kabel BW und Co. treiben ist schon ausschließbar. Warum? Kabel Deutschland würde argumentieren, das Geschäft läuft doch gut. Wir schreiben schwarze Zahlen. Kabel Deutschland müsste sich eher die Internet-und Telefonkommunikation Deutschland nennen. Dann könnten die so weitermachen wie bisher.

[_mrice_]

Genau das Gegenteil ist der Fall: TV ist deutlich lukrativer als Internet und Telefonie. Allein der Netzausbau verschlingt unsummen, zudem die Umrüstung der Hausanlagen und der Betrieb von Servern, Backbones, Routern etc. Auf die nächsten 10 Jahre wird das für alle Kabelnetzbetreiber ein Minusgeschäft sein. Aber der Markt hat mehr Zukunft und die Konkurrenz ist viel grösser, daher nehmen die großen Kabelnetzbetreiber die Investitionen auf sich. Das TV-Geschäft ist zwar lukrativer, aber die Kundenzahlen aufgrund von SAT und DVB-T seit Jahren rückläufig. Zudem ist die Synergie von Triple-Play auch nicht zu vernachlässigen. Viele hätten sicher keinen reinen TV-Anschluss, aber in Kombination in mit Telefon und Internet aus einer Hand zum überschaubaren Paketpreis sieht das wieder anders aus.

[18041992]

Leider bemerkt man das aber nicht, dass die sich von Kabel Deutschland sich da angeblich soo anstrengen, wenns um Fernsehen geht.
Fakt ist und bleibt: Im Vergleich zu Kabel BW kann sich Kabel Deutschland hinterm Vorhang verstecken auch wenn das Gebiet was sie versorgen müssen ein sehr großes ist.

[maber]

Ich persönlich bin mit der Entwicklung im Kabelfernsehen auch extrem unzufrieden. Mag sein, dass Internet und Telefon lukrativer sind. Die KDG hat als Kerngeschäft aber immer noch das Fernsehen !!! Und das Angebot ist inzwischen so ziemlich das schlechteste,was auf dem deutschen Markt vorhanden ist. Wann werden endlich Animal Planet, Discovery oder Nick Premium nei KD Home eingespeist ??? Im Bereich der deutschsprachigen Programme ist sogar T-Home besser als die KDG. Und das Angebot der ausländischen Proggramme ist bei allen mir bekannten KNB´s besser: Wo bleiben die Programme aus Ex-Jugoslawien, wann wird endlich das Angebot bei KD Italienisch oder Polnisch verbessert ??? Ich gehöre leider auch zu den Zwangsverkabelten und leide.

[twen-fm]

Kurz und Knapp: Die KDG verarscht uns doch alle!

[Nibelungen]

Also der Threadtitel ist unglücklich gewählt.

Kabelfernsehen ist immer noch Kabelfernsehen - daran hat sich nichts geändert *gg*.

Die KDG konzentriert sich vielleicht nicht mehr auf Kabelfernsehen - da mag sich was geändert haben.

Ich sehe das halt so:
Die meisten "Kunden" sind zwangsverkabelt (ich hab keine Zahlen bei Hand, aber das ist der Tenor den ich immer wieder aus entsprechenden Postings rausgelesen hab).
KDG hat mit diesen Vermietern (oft große Genossenschaften) Verträge die über zig Jahre laufen. Die Genossenschaften/Vermieter wählen/wählten KDG weil das "am Einfachsten" für sie war, die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass sie auch nach Ablauf der Verträge wieder mit KDG arbeiten (weil die Infrastruktur so schön schon da ist jetzt).

Für die KDG bedeutet das:
sicheres Kapital

Diese Kunden haben sie - die Leute haben schlicht keine Wahl. Warum sollen sie sich da also groß anstrengen?
Sie machen für Sky einiges möglich weil Sky dafür blecht (und Sky halt Interesse am Kabelkunden hat). Die Wohnwirtschaft blecht sowiso - da muß sich die Firma nicht mehr anstrengen.
Selbst wenn manche Mieter sich das Recht auf eine Sat-Schüssel rausklagen können - sie zahlen Kabel-TV doch weiter über die Nebenkosten. Für KDG also völlig uninteressant.

Wirklich was ändern wird sich erst, wenn es ein echte Konkurrenz zu KDG gibt. Da rede ich konkret von der Möglichkeit jedes Kunden, zwischen mehreren Kabelanbietern zu wählen. (Sat und Antenne sind zwar Alternativen - aber sie sind auch anders geartet, da müssen andere Voraussetzungen her, das Klientel ist ganz anders). Wie das technisch geht weiß ich nicht - aber wenn das möglich wäre, dann stünde die KDG erst wirklich unter Zugzwang. Natürlich sollte auch für Kunden von Kabel-BW o.ä. eine Konkurrenz möglich sein - versteht sich von selbst.

So - wenn also jetzt die Zwangskabelkunden alle zum Anbieter xyz "weglaufen" - dann muß die KDG was machen weil ihnen das "sichere Geld" wegbricht. So und nicht anders kann man sie dazu bewegen, was zu tun.

[twen-fm]

@Nibelungen: Das was du meinst, ist bereits in grossen Teilen Hamburgs möglich (über 200.000 Haushalte!), wo viele Wohnungsbaugesellschaften wie die Saga/GWG von der KDG zur Willy Tel gewechselt haben und dementsprechend vom Gebrauch gemacht haben, den KNB zu wechseln. Das ist sicherlich ein nicht zu unterschätzender Verlust in der Hansestadt für die KDG gewesen.

Ansonsten stimme ich deinen Punkten ohne Widerspruch zu.

[Knidel]

Vor allem da KDG exklusiv für die SAGA/GWG diese zusätzlichen ausländischen Sender wie VTV4 usw. in Hamburg einspeist, muss der Wechsel ein ganz schöner Schlag ins Gesicht der KDG gewesen sein.
Aber was will man machen. Wilhelm.tel bietet dieselben und noch mehr Free-TV-Sender an. Zudem haben die keine sinnlose Grundverschlüsselung und blockieren nicht den technischen Fortschritt (HD-Showcases). Möglicherweise ist Wilhelm.tel sogar noch günstiger als KDG.

Bleibt zu hoffen, dass andere Wohnungsgesellschaften soweit möglich diesem Beispiel folgen.

[Nibelungen]

@Nibelungen: Das was du meinst, ist bereits in grossen Teilen Hamburgs möglich (über 200.000 Haushalte!), wo viele Wohnungsbaugesellschaften wie die Saga/GWG von der KDG zur Willy Tel gewechselt haben und dementsprechend vom Gebrauch gemacht haben, den KNB zu wechseln. Das ist sicherlich ein nicht zu unterschätzender Verlust in der Hansestadt für die KDG gewesen.

Ansonsten stimme ich deinen Punkten ohne Widerspruch zu.

Oh - von Willy Tel hab ich schon gelesen.
Wie flexibel ist das denn? Ich meine könnte der Kunde jetzt "jedes Jahr" erneut wechseln? Oder sind größere bauliche Veränderungen nötig?

[h0mem]

Dass willy.tel aber mehr analoge Programme als KDG einspeist und damit plakativ gegen den technischen Fortschritt bei den Wohnungsgesellschaften wirbt, sollte aber auch nicht außer acht gelassen werden.