Portierung ohne Kündigung möglich?

[paleale]

Moin Moin,

der nachfolgende Text ist leider etwas länger - die Frage - nach meinen Erfahrungen mit div. netten Damen und Herren bei den Hotlines - scheinbar aber auch nicht ganz trivial.
Kurz zur Vorgeschichte: Ich hab vor ca. 3 Jahren meine Telekom-Festnetznummer zu O2 (Genion) portieren lassen. Damals war das technisch nicht anders möglich. Jetzt gibts vor Ort schnelles Internet und ich würde gerne zu KDG wechseln und meine Festnetznummer mitnehmen. Mit den Kollegen von der O2-Hotline habe ich folgendes abgesprochen: Der neue Anbieter soll einen Antrag auf Portierung stellen, O2 gibt dann meine alte Festnetznummer frei und vergibt eine neue Homezone-Nummer für den bestehenden Genion-Vertrag. Der Vertrag läuft weiter - ich muss nur die Portierungsgenühr zahlen. Klingt für mich logisch und nachvollziehbar. Heute dann der Anruf bei der KDG-Hotline (die 01805er-Nummer). Der Kollege dort meinte, ich müsse erstmal einen Antrag stellen und dann würde KDG meinen Vertrag bei O2 kündigen. Nach dem fünften Erklärungsversuch hatte der Kollege endlich verstanden das ich meinen bestehenden Vertrag nicht kündigen will und meinte das geht nicht. Nach mehrfachen Nachfragen und Beschreibung der Aussagen der O2-Hotline wurde er zuguterletzt auch noch pampig und meinte er verstehe garnicht warum ich nicht zwei neue Festnetznummern haben will, alle anderen hätten keine Ahnung und die Portierung der Festnetznummer geht nur mit Kündigung des Altvertrages. Nun meine zwei Fragen: Hat er Recht? Und eher eine rethorische Frage: Ist der Kundenservice bei KDG immer so "zuvorkommend"?

Für sachdienliche Hinweise - gerne auch mit Links zu den entsprechenden Gesetzes/-Vereinbarungstexten danke ich recht herzlich.

Der K

[Kunterbunter]

Die administrativen und betrieblichen Abläufe beim Wechsel des Teilnehmernetzbetreibers sind in einer 30seitigen Spezifikation hier beschrieben: http://www.aknn.de/fileadmin/uploads/oe ... _7.0.0.pdf
Fazit: Die beiden Vorgänge Kündigung/Portierung sind untrennbar miteinander verwoben. Das geht sogar soweit, dass bei vorsorglicher zusätzlicher Eigenkündigung vom Kunden die Portierung fehlschlägt.

[paleale]

Sorry, aber in den verlinkten Unterlagen finde ich keinen Hinweis auf eine ausschließliche Portierung durch Kündigung des zugrunde liegenden Vertrages. In dem Dokument steht doch nur "Für den beschriebenen Prozess wird davon ausgegangen, dass der Kunde sein Vertragsverhältnis mit TNBabgebend kündigen bzw. ändern muss." und weiter: "Erfordern Kunden eine Abweichung von dem Prozessablauf (nach Einschätzung des aufnehmenden TNB), so werden diese in bilateralen Absprachen zwischen den Netzbetreibern vereinbart. Diese Absprachen regeln Leistungen und Gegenleistungen generell oder im Einzelfall.". Die Kündigung ist also nur eine Empfehlung, oder? In der Prozessdarstellung steht auch nichts von Kündigung des Vertrages. Weiter hinten im Text steht dann jedoch: "die Willenserklärung...besteht aus Kündigung des Anschlusses...".
Ist es möglich dass es die Kündigung des Anschlusses unabhängig von zugrunde liegenden Vertrag möglich ist? Dann könnte ich ja einen Auftrag für Internet/Phone und einen Portierungsantrag bei KDG stellen und meinen alten Vertrag bei O2 behalten. Kann meine Theorie jemand bestätigen - ein Anruf wird wohl nicht viel bringen? Bleibt noch eine zusätzliche Frage: Kann ich den neuen Vertrag bei KDG an eine erfolgreiche Portierung koppeln?

Danke für die Informationen

PS: Im Internet findet man Menschen die eine erfolgreiche Portierung, ohne Kündigung des bestehenden Vertrages bei O2, ohne Probleme hinbekommen haben. Sie haben dann automatisch eine neue Festnetznummer von O2 bekommen. Keiner von ihnen ist jedoch zu KDG gewechselt? Klappt es auch bei Kabel Deutschland, oder nicht?

[EdeVau]

Im Internet findet man Menschen die eine erfolgreiche Portierung, ohne Kündigung des bestehenden Vertrages bei O2, ohne Probleme hinbekommen haben. Sie haben dann automatisch eine neue Festnetznummer von O2 bekommen. Keiner von ihnen ist jedoch zu KDG gewechselt? Klappt es auch bei Kabel Deutschland, oder nicht?

Deine ersten 2 Sätze sind zutreffend.
Eine solche Portierung ausserhalb der "Regel" ist zum einen von der Hartnäckigkeit des Kunden und zum anderen von der Sturheit des aufnehmenden TNB abhängig.
Per Prozess ist es möglich und ich habe sowas schon mal über die BNetzA durchgesetzt, bei anderen funktionierte es aber auch schon "einfach so". Für KDG liegen mir leider auch keine Erfahrungen vor.
Auf dem Formular ist ja der Kündigungpassus oben und die Portierung darunter. Oben einfach durchstreichen und Zettel dran: "Anschluss bei TNB-abgebend soll nicht gekündigt werden, Vertrag dort bleibt bestehen".
Womöglich kapiert es dann jemand

[Nibelungen]

"Für den beschriebenen Prozess wird davon ausgegangen, dass der Kunde sein Vertragsverhältnis mit TNBabgebend kündigen bzw. ändern muss."

Da hast das Stichwort. Du willst halt nicht "kündigen" sondern "ändern".

Bei KDG hab ich den Eindruck dass alles was von deren Norm abweicht (Norm = Kündigung des Altanbieters) große Probleme macht... Du brauchst nen kompetenten Sachbearbeiter und an die kommt man nicht ran (nur ans Call-Center).

[Kunterbunter]

Wie ist denn das vorgeschriebene Formular (letzte Seite der Spezifikation) zu verstehen?
Kündigung ist bereits angekreuzt, darunter steht: "Gleichzeitig beauftrage/n ich/wir TNBabgebend die Portierung der angegebenen Ruf-nummer/n ..."

[Fabian]

Bei KDG hab ich den Eindruck dass alles was von deren Norm abweicht (Norm = Kündigung des Altanbieters) große Probleme macht... Du brauchst nen kompetenten Sachbearbeiter und an die kommt man nicht ran (nur ans Call-Center).

Es käme mal auf einen Versuch an, statt telefonisch mal schriftlich an KDG heranzutreten und zu fragen, ob sie bereit und in der Lage sind, einzelne Rufnummern von einem anderen Anbieter zu übernehmen, ohne den Vertrag bei diesem Anbieter zu kündigen.
Das Call-Center ist da m.E. im Moment der falsche Ansprechpartner, weil sie an der kurzen Leine gehalten werden und solche Anfragen sicher noch nicht häufig genug gemacht wurden. Sinnvoll wäre zur Abklärung höchstens ein Gespräch mit der Vertragsabteilung.

[Fabian]

"Gleichzeitig beauftrage/n ich/wir TNBabgebend die Portierung der angegebenen Ruf-nummer/n ..."

Gleichzeitig streichen und abändern in:

"Hiermit beauftrage/n ich/wir TNBabgebend die Portierung der angegebenen Ruf-nummer/n ..."

[Kunterbunter]

Gleichzeitig streichen und abändern in:
"Hiermit beauftrage/n ich/wir TNBabgebend die Portierung der angegebenen Rufnummer/n ..."

Genau. Mal sehen, ob's dann einen interessiert oder ob der es überhaupt merkt. Das Dumme ist ja, das der ganze Prozess der Rufnummernportierung nur zwischen den Netzbetreibern abgewickelt wird, ich/wir ist ja nicht der Kunde, sondern der TNBaufnehmend. Der Kunde ist außen vor und kann nur hoffen, dass alles richtig abläuft.

[paleale]

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten, die mich in meiner Meinung bestätigt haben, dass es auch ohne Kündigung gehen muss. Ich werde euren Vorschlag mal ausprobieren - also "...Kündigung..." durchstreichen und "gleichzeitig" durch "hiermit" ersetzen. Ich hoffe dass vor Ort (im KDG-Shop) geklärt zu kriegen und dann wieder berichten.