Drosselung von Kabel Deutschland noch vertretbar ?

Internet und Telefon gestört oder gar ganz ausgefallen? Speedprobleme, die nicht offensichtlich auf die verwendeten Geräte zurückzuführen sind? Dann ist dieses Forum genau richtig!
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Bitte gib bei der Erstellung eines Threads im Feld „Präfix“ an, ob du Kunde von Vodafone Kabel Deutschland („[VFKD]“), von Vodafone West („[VF West]“), von eazy („[eazy]“) oder von O2 über Kabel („[O2]“) bist.
steve0564
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Re: Drosselung von Kabel Deutschland noch vertretbar ?

Beitrag von steve0564 »

RcRaCk2k hat geschrieben:
steve0564 hat geschrieben:Kann mir nicht vorstellen, dass VoIP über http geht.....
Tut es auch nicht. Aber mit Layer-7 kann ich RTP- und SIP-Pakete erkennen, und somit kann ich diese schon wieder aus der Drosslung heraus nehmen.
Und wieder was dazugelernt! Danke!
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Paco
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Re: Drosselung von Kabel Deutschland noch vertretbar ?

Beitrag von Paco »

Nun ist die frage, was ist erlaubt und was nicht .. bzw. was wird gedrosselt und was nicht.

Bei mir wird scheinbar sehr viel gedrosselt, den z.B. datentransfer via MSN geht nur mit 7 kb/s
genauso CamChat (welcher quasi damit garnicht geht), beschränkt sich halt nicht nur auf MSN
sondern auch auf ähnliche Programme ICQ/Skype, auch da geht bei mir nichts ..

Selbst bei WebTV bzw. Webradio wird gedrosselt.
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RcRaCk2k
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Re: Drosselung von Kabel Deutschland noch vertretbar ?

Beitrag von RcRaCk2k »

Webradio finde ich komisch, weil die meißt das HTTP-Streaming-Protocoll verwenden.

Bei SKYPE, MSN und ICQ ist es richtig, dass sie bremsen, weil diese Protokolle wahrscheinlich nicht im LAYER-7 gemanaged werden.

Dass dies eine echte Sauerei ist, darüber brauchen wir nicht reden. Jedoch geht es hier um Qualitätssicherung. Wenn z.B. 10 Leute surfen, und nur 2 Laden mit 32 MBit eine File per Bit-Torrent oder sonstigem, dann ist 0 Bandbreite für die 10 Leute da, die eigentlich nur surfen möchten.

Damit sich von 12 Leuten nur 2 Leute bei K.D. beschweren, werden eben die Downloader in die Zange genommen.

Ob ich nun für HTTP wirklich 32 MBit brauche, wenn ich durchs Netz surfe... Keine Ahnung, was K.D. sich dabei gedacht hat, denn meiner Meinung nach, würde ich HTTP einer Qualitätsklasse mit Minimal-Download von 20 MBit pro Downstream-Kanal zuweisen und den Rest- / Bulk-Traffic in die "Disc" begeben, die ohne garantierte Bandbreite auskommen muss und somit minimal 30 MBit schnell sein dürfte (Ein Downstream-Kanal bietet 55MBit Netto / 50MBit Brutto).

Da ich jedoch bei einen Speedtest satte 30MBit als Ergebnis habe, während ein verschlüsselter Link nur 300kBit bringt, scheint K.D. meinen Gedankengang so nicht zu verfolgen :-D

Hier ist mein Testergebnis: http://www.kdgforum.de/viewtopic.php?p=126632#p126632
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Paco
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Re: Drosselung von Kabel Deutschland noch vertretbar ?

Beitrag von Paco »

Also ich kann ja durchaus verstehen das man versucht Qualitätssicherung zu betreiben,
und grundsätzlich habe ich ja auch nichts dagegen, solang es halt irgendwo sinnvoll gemacht wird.
z.B. dann wenns eng wird mit der Bandbreite.

Es wird scheinbar im Moment viel zu Pauschalisiert, so haben zu viele einen Nachteil
weil vielleicht einige wenige das missbrauchen.
theoradicus
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Re: Drosselung von Kabel Deutschland noch vertretbar ?

Beitrag von theoradicus »

Zuviel Bandbreite = Missbrauch ? :brüll:
Kabel Deutschland möchte doch DOCSIS 3 mit Kanalbündelung anbieten. Dadurch könnte sich die Segmentlast auch verschlechtern, wenn statt "leeren" Slots auf den anderen Kanälen diese nun ebenfalls überbucht werden.
Das Internet funktioniert eigentlich als "bestmögliche" Verbindung - das Argument pro 32...100Mbit HTTP ist nicht nachvollziehbar, da viele Server ihre Bandbreiten ebenfalls managen und dort auch oft nur 100Mbit oder weniger üblich sind. Von den 1GBit FTTH Anschlüssen in Singapur/Hongkong/Korea/Japan erwartet man sicher auch keine Downloadgeschwindigkeit aus dem anderen Ende der Welt in dieser Größenordnung. (sonst :hirnbump: )
Kabel Deutschlands unnötige Drosselung führt meiner Meinung nach langfristig in eine Sackgasse.
Erst können sinnvolle Anwendungen wie Filesharing (World of Warcraft nutzt torrent intensiv zum Verteilen neuer Versionen) usw. nicht mehr gut benutzt werden und in der Folge steigen die Kunden dann auf andere Techniken um (One-Click-Hoster, Verschlüsselung, VPN, Tunneling über HTTP usw.).
Der Kunde kann Speichermedien nur in einem bestimmten Maße ansammeln (= Platz in der Wohnung) - wenn man mehr Streamingdienste nutzt, statt lokalem/regionalem Sharing, dann erhöht sich doch der Bandbreitenbedarf für den Provider - sollte Youtube von 360p "mini flash" auf 1080p h264 umstellen, so wäre die mögliche Verzehnfachung der Bandbreite auch eine Katastrophe für KDG. :fingerzeig:

Wer immer vom "bösen Missbrauch" spricht, der sollte auch Überlegen welche Kultur- und Technikleistungen dadurch möglich wurden.
Audiokasette ? VHS? Minidisc (Werbung: Brilliant Copy )? DVD/Festplattenrekorder ? Nosferatu vs. Urheberrecht ? Restaurierung von Metropolis ? Buchsharing aka Bibliothek ? Gegenmaßnahmen gegen Selbstzensur/Zensur/Verbote/Verbrennungen ? Backups?

Wenn es eng wird mit der Bandbreite kann KDG auch Leitungen ausbauen (der angeblich so tolle Backbone ist immer noch nicht fertig) oder beim Kauf von Kapazitäten nicht den teuersten Anbieter (Level3) nehmen. Das Filterequipment kostet sicher auch einiges an Lizenzkosten :D

KDG erinnert mit der Drosselung ein wenig an das Australische Modell. Dort gibt es Haupt(8Uhr früh-Mitternacht)/Nebenzeiten mit Trafficlimit und bei Überschreiten wird die Verbindung auf ISDN Geschwindigkeit gesetzt. Für 30AUS$ (ca. 20€) gibt es 60GB (je 1/2 pro Zeitfenster) in einem Monat.
Selbst 250GB (VDSL 50 "Limit" ohne Entertainpaket) lasten eine Leitung im Monat nur mit durchschnittlich 100kB/s aus.
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RcRaCk2k
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Re: Drosselung von Kabel Deutschland noch vertretbar ?

Beitrag von RcRaCk2k »

theoradicus hat geschrieben:abel Deutschland möchte doch DOCSIS 3 mit Kanalbündelung anbieten. Dadurch könnte sich die Segmentlast auch verschlechtern, wenn statt "leeren" Slots auf den anderen Kanälen diese nun ebenfalls überbucht werden.
Richtig, aber genau das ist die Lösung des Problems :-D

Aktuell hast du z.B. 3 Downstream-Module (also 150MBit zur Verfügung). Während Leitung 1 bei 99% Last, Leitung 2 bei 70% Last und Leitung 3 bei 10% Last läuft, ist es hinterher so, dass alle drei Leitungen bei 59% Last laufen. Sprich es sind im gesamten Netz noch 61,5 MBit frei, die nun von Leuten, die normalerweise im überbelasteten Segment "Leitung 1" sitzen, genutzt werden können.

Wenn ich jetzt eine Average von 70% Leitungsnutzung habe, schalte ich einen 4. Kanal hinzu und alle Modems gehen auf 4 Kanäle über. Vom CMTS aus werden die Bandbreiten im Downstream dann geregelt, so dass 32 MBit auf einer 200 MBit Leitung aufmoduliert wird.

Rein theoretisch, sollte DOCSIS v3.0 diese Speed-Probleme beheben, doch durch die Vermarktung von 100 MBit Anschlüssen, gräbt sich Kabel-Deutschland schon wieder ein tiefes Loch, das sie mit DOCSIS v3 + bestehenden Tarifen soweit zugebuddelt hätten, dass man nur noch mit den Füßen im Loch stehen würde...
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Paco
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Re: Drosselung von Kabel Deutschland noch vertretbar ?

Beitrag von Paco »

Was ich im grunde fast witzig schon wieder finde.

Zwar ist es scheinbar einigen egal,
aber im großen und ganzen verärgert damit KD ihre Kunden (und ich meine damit nicht die Filesharer)
Den Filesharing ist ja außerhalb dieser Zeiten möglich.

KD verärgert eher das "Arbeitende" Volk, welches nicht die Möglichkeit hat am Vormittag/Mittag zu hause zu sein.


Da wär es mir fast lieber sie würden sich konsequenter auf "einen" Part konzentrieren
und das von mir aus permanent, und dafür nicht gleich allen anderen Diensten den Hahn abdrehen.

Den Qualitätssicherung zu lasten der Qualität (durch verschlechterung des Produkts)
ist in dieser form überhauptnicht verhältnissmässig.

Ich Bau doch auch keine nagelneue Autobahn, wo in den Berufsverkehrszeiten nur Tempo 30 erlaubt ist.
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RcRaCk2k
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Re: Drosselung von Kabel Deutschland noch vertretbar ?

Beitrag von RcRaCk2k »

ByteFax hat geschrieben:Ich Bau doch auch keine nagelneue Autobahn, wo in den Berufsverkehrszeiten nur Tempo 30 erlaubt ist.
Hmm... So kann man das glaub ich nicht sehen... Eher so:

Die Autobahn hat 2 Spuren. Zu Hauptverkehrszeiten sind beide Spuren voll ausgelastet, was den Verkehrsfluss ins Stocken geraten lässt. Aus irgendeiner Weise jedoch (QoS z.B.) geht es rechts (Web) schneller als wie links (Torrent).

Die Autobahn wurde entwickelt um schnell von A nach B zu kommen, aber bei erhöhtem Verkehrsaufkommen gibt es halt dann Probleme.
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noyse
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Re: Drosselung von Kabel Deutschland noch vertretbar ?

Beitrag von noyse »

Scheinbar hat Kdg umgedacht. Jetzt hab ich in den vorher gedrosselten Zeiträumen Speed dafür vormittags nicht mehr...muss seit ca 3 wochen so sein.
Berlin 12xxx
kann das jemand bestätigen?
theoradicus
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Re: Drosselung von Kabel Deutschland noch vertretbar ?

Beitrag von theoradicus »

Die Erfahrung kann ich nicht teilen - hier wird immer noch in den Hauptzeiten gedrosselt.

Deine Beobachtung könnte man durch ein Vertauschen der Konfigurationsdateien bei Einrichtung neuer Segmentierungshardware erklären :brüll: