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Ex-Jugoslawen gucken gern Heimatsender
Rund 500.000 Einwanderer aus Ex-Jugoslawien nutzen häufig heimatsprachliche Fernsehsender. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Reichweiten-Studie, die das Berliner Marktforschungsinstitut Data 4U zur Mediennutzung der ex-jugoslawischen Bevölkerung in Deutschland durchgeführt hat. Auftraggeber war die Frankfurter Unternehmensberatung NHD Consulting, Spezialist auf dem Markt für ethnische Zielgruppen.
Ziel der erstmalig durchgeführten Untersuchung war es mach NHD-Angaben, die Mediennutzung ex-jugoslawischer Migranten zu messen. Die Ergebnisse der Studie zeige eindeutig, dass Zuwanderer aus dem ehemaligen Balkanstaat regelmäßig Medien aus ihrer Heimat schauen. Der beliebteste Fernsehsender mit der höchsten Reichweite ist dabei der serbische Kanal RTS. Bei den Printmedien dominiert demnach mit Abstand die in Deutschland aufgelegte Tageszeitung Vesti, die täglich von 100.000 Personen gelesen werde.
"Damit eröffnen sich Marketing-Entscheidern völlig neue Gestaltungs-Potenziale für ihren Mediaplan", stellt Necati H. Dutar fest, Geschäftsführer von NHD Consulting. Die deutschen Werbefenster ermöglichten es Unternehmen, ihre Produkte zu attraktiven Konditionen in TV und Printmedien direkt zu bewerben.
Interessant: Mit durchschnittlich 2,7 Personen pro Haushalt sind die Haushalte der Ex-Jugoslawen um 0,6 Prozentpunkte größer als die deutschen (2,1 Personen pro Haushalt). Darüber hinaus sind Zuwanderer aus dem ehemaligen Jugoslawien deutlich jünger: 63 Prozent sind zwischen 14 und 49 Jahren, während nur 47 Prozent der deutschen Bevölkerung in diese Zielgruppe fallen. "Alle Migrantengruppen sind im Schnitt jünger und nutzen intensiv das Programmangebot ihrer Heimatsender", so Dutar.
Befragt wurden für die Analyse mehr als 2000 repräsentative Personen ex-jugoslawischer Herkunft, die das 14. Lebensjahr vollendet haben. Insgesamt leben 1,3 Millionen Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien in Deutschland. Davon sind mehr als eine Million über 14 Jahre alt. Rund 800 000 gehören zu der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen.
[17.09.2008 - PS]