2rangerfan0 hat geschrieben:So... Der Netzausbau lässt mir mal wieder keine Ruhe...
Ja, ich hab auch schon schlaflose Nächte deswegen.
Ich hab mir sogar extra Mühe deswegen gemacht
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Jetzt fängst du auch schon an, Karten zu malen. Scheint ansteckend zu sein.
Im Moment wird das Netz "Weiden1" noch über Astra 23.5° gespeist. Backbone steht noch aus.
Dementsprechend ist auch die sog. "A-Linie" noch aus Kuper und nicht Glasfaser, was ja - je weiter man von der KKS weg ist - eine höhere Dämpfung und somit weniger Bandbreite "verspricht".
OK, grundsätzlich Folgendes:
Alle momentan laufenden Upgrades, sei es das Backbone, der Ausbau allgemein oder der Ausbau auf DOCSIS3, laufen prinzipiell
unabhängig voneinander! D. h., dass durch eine Backbone-Versorgung noch lange nicht die A-Linie getauscht ist (so z. B. in Bad Kissingen) und umgekehrt die A-Linie schon aus Glasfaser bestehen kann (anscheinend nötig für DOCSIS3), wenn noch kein Backbone-Anschluss erfolgt ist (so z. B. in Würzburg). Und in beiden von mir genannten Netzen gibt es sowohl ausgebaute als auch unausgebaute Gebiete. Deshalb habe ich doch extra im 2. Post dieses Threads unterschiedliche Farben benutzt. Lies dir am besten noch mal durch, was ich da geschrieben habe. Ich habe mir angewöhnt, alles besser erstmal getrennt zu sehen, dann schmeißt man nix durcheinander.
Doch auch da gibts wieder Anomalien die nicht in meinen Kopf wollen!
Beispiele: Ich habe die KKS mit ein paar Städten luftlinie mit blauen "Fäden" verbunden, die am Netz angeschlossen sind.
Gaisleite(KKS) - Erbendorf: ca. 20km (26km) - NICHT ausgebaut
Gaisleite(KKS) - Tirschenreuth: ca. 25km (36km) - NICHT ausgebaut
Gaisleite(KKS) - Sulzbach-Rosenberg: ca. 36km (42km) - NICHT ausgebaut
Gaisleite(KKS) - Schwandorf: ca. 39km (48km) - NICHT ausgebaut
- soweit alles irgendwie relativ logisch...
Gaisleite(KKS) - Amberg: 35km (51km) - AUSGEBAUT!!!
Und da frag ich mich jetzt, wie des funktioniert?! Ich dachte die Dämpfung ist zu hoch, um auf so eine Entfernung wenigstens 630MHz her zu kriegen! Scheint ja Erbendorf schon zu weit weg zu sein...
Das sind sicher keine Anomalien!
Von der KKS (auch üBK genannt) gehen doch längst Glasfaserleitungen zu allen Unterkopfstationen (auch bBKs genannt) und zwar schon seit 2004. Das wurde bundesweit einheitlich so gemacht, damit man die ganzen kleinen Netze zu größeren zusammenfasst und zentral versorgt.
Du musst dir das so vorstellen: Ursprünglich gab es viele Netze, z. B. bei dir eben - neben Weiden und Amberg - auch die Netze Erbendorf, Tischenreuth, Sulzbach-Rosenberg, Schwandorf (eben überall, wo bBKs stehen, falls das die genannten Orte sind) und natürlich auch Nabburg. Dann hat man Mitte der 90er begonnen, möglichst viele dieser kleinen Netze über Richtfunk (=AMTV) zu versorgen. 2003 wurde die KDG dann verkauft und wollte nicht mehr das Geld für diese Richtfunkstrecken an die Telekom zahlen. Deshalb und natürlich wegen der Möglichkeit, später mal Internet über Kabel anzubieten, wurde die meisten kleinen Netze durch Glasfaser an eine üBK, in deinem Fall die Gaisleite, angeschlossen. Bei manchen war es wohl zu teuer, so z. B. in Nabburg. Das ist noch ein altes Überbleibsel aus der Vor-Glasfaser-Zeit.
Und die A-Linie muss erst für den Ausbau auf DOCSIS3 in Glasfaser getauscht werden. Das ist aber die Linie
nach der bBK, wie Heiner das schonmal erklärt hat. Also konkret z. B. ab Amberg bis zum Beginn der B-Linien (frag mich nicht, wo das ist). Für Amberg selber ist die Dämpfung also gering, dass zumindest bis 630 MHz belegt werden kann.
ABER auch die anderen, noch nicht ausgebauten Bereiche haben bis zu ihren bBKs natürlich Glasfaser (ist überall so; wo's nicht so ist, sind die Netze isoliert, eben Nabburg, und das ist dann keine bBK des Weidener Netzes, sondern eine eigene kleine KKS). Warum gibt es dann an diesen bBKs (Erbendorf etc.) kein Internet? Ganz einfach, es wurden noch nicht die Verstärker getauscht und das ist in der Tat eine Kostenfrage.