Bitte ernst nehmen: Stromverbrauch von Kabelmodem und Router

Für alle Technik-Themen bezogen auf Internet und Telefonie, die weder AVM- noch Arris-/CommScope-/Technicolor-/Compal-/Sagemcom- bzw. Hitron-Produkte betreffen. Speedprobleme werden hier lediglich thematisiert, wenn sie auf die verwendeten Geräte zurückzuführen sind (die nicht zu den o.g. Produkten zählen).
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Linuxfarmer-HH
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Re: Bitte ernst nehmen: Stromverbrauch von Kabelmodem und Ro

Beitrag von Linuxfarmer-HH »

Das Thema ist in der Tat interessant, Netzteile sind für den höchsten Peak gebaut der beim angeschlossenen Gerät mal auftreten kann. In Router und Kabelmodem werkelt ein embedded Betriebssystem das natürlich im idle alles runterschaltet was nicht benötigt wird. Das macht den Verbrauch zu einer Variablen zwischen idle und peak.
Für exakte Werte müsste man nun den Netzteilstecker und seine Buchse kaufen, das ganze an ein Messgerät hängen und zwischenstecken. Diese Steckergeräte zum Verbrauch ermitteln sind leider im kleinen Bereich fürchterlich ungenau und bringen da nichts. Auf jeden Fall haben beide Geräte ein Verbrauchsfenster in dem sie sich bewegen, dies schwankt mit ihrer Auslastung. Beim Router saugt zb auch WLAN für seinen Beacon und das Scanning immer Strom, wer es garnicht braucht könnte es abschalten. Beim Kabelmodem sehe ich leider kein Einsparpotenzial, selbst den standby hat KD ja ab Werk schon deaktiviert.
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57jogi
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Re: Bitte ernst nehmen: Stromverbrauch von Kabelmodem und Ro

Beitrag von 57jogi »

@stormhawks
Um den Stromverbrauch von Kabelmodem und Router sollte man sich schon mal Gedanken machen.

Mein Kabelmodem Thomson wurde noch mit dem großen Netzteil (mit Trafo) ausgeliefert. Der Stromverbrauch war erheblich, weil das Netzteil wurde richtig schön warm. Ich hab mir dann ein modernes Schaltnetzteil (12 V, 1000 mA; bei ebay für 5 Euro) besorgt und damit den Stromverbrauch erheblich gesenkt. Weiterer Vorteil: Während das Original-Netzteil 14,5 V Ausgangsspannung hatte, hat das Schaltnetzteil nur noch 12,5 V Ausgangsspannung in Betrieb. (Spannung in Betrieb gemessen; Messfühler mit Nadeln durch die Isolation der Zuleitung gestochen) Das schont die Elektronik und führt zu einer wesentlich längeren Haltbarkeit des Modems.
Außerdem gilt auch eins: Weniger Wärmeentwichlung - weniger Brandgefahr.

Der Router war schon mit einem Schaltnetzteil ausgeliefert, welches auch kaum Wärme entwickelt; also alles bestens.

Was den Stromverbrauch angeht sollt man auch bedenken: Klar kann ich ein handelsübliches Stromverbrauchsmessgerät nutzen und habe dann eine Anzeige von vielleicht 5 oder 7 Watt pro Netzteil in Betrieb. Aber was sagt das schon aus?
1. Die Geräte sind in diesem Bereich sehr ungenau.
2. Interessieren muss doch wohl nur, was der Stromzähler im Keller misst. Die allermeisten haben da wohl noch so ein Teil mit drehbarer Alu-Scheibe hängen. Bedingt durch die Eigenreibung der Mechanik setzt sich die Scheibe bei ganz kleinen Verbräuchen erst gar nicht in Bewegung! Also bei mir ist das so: Beide Netzteile (Router und Modem) können die Alu-Scheibe des Stromzählers nicht in Bewegung setzen. Der Stromverbrauch ist damit für mich gleich Null.
Newty
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Re: Bitte ernst nehmen: Stromverbrauch von Kabelmodem und Ro

Beitrag von Newty »

57jogi hat geschrieben: Mein Kabelmodem Thomson wurde noch mit dem großen Netzteil (mit Trafo) ausgeliefert.
Ein klassischer Trafo sollte eigentlich im Gegensatz zum Schaltnetzteil einen besseren Wirkungsgrad haben ;) Das alte Netzeil kenne ich leider nicht - meins wird aber nicht nennenswert warm.
Das schont die Elektronik und führt zu einer wesentlich längeren Haltbarkeit des Modems.
Besonders HF-Bauteile verhalten sich ja bei Unterspannung auch superstabil und berechenbar.
Außerdem gilt auch eins: Weniger Wärmeentwichlung - weniger Brandgefahr.
Ich weiß ja nicht, was du so an Stoffen neben deinem Netzteil lagerst, die schon bei 60° zu spontanen Reaktionen neigten - aber das Argument zieht nicht: Die Brandgefahr geht vom Defektfall aus, den wir nicht beeinflussen können.
Die allermeisten haben da wohl noch so ein Teil mit drehbarer Alu-Scheibe hängen. Bedingt durch die Eigenreibung der Mechanik setzt sich die Scheibe bei ganz kleinen Verbräuchen erst gar nicht in Bewegung! Also bei mir ist das so: Beide Netzteile (Router und Modem) können die Alu-Scheibe des Stromzählers nicht in Bewegung setzen. Der Stromverbrauch ist damit für mich gleich Null.
Ich gebe zu, mich noch nie mit Stromzählern beschäftigt zu haben, halte diese These für einen modernen Zähler aber insgesamt für sehr wackelig. Die paar Watt wirst du nur nicht sehen, die Scheibe dreht sich trotzdem. Weiterhin hat man ja nicht nur die beiden Geräte am Strom damit dreht doch wieder die Scheibe dauerhaft...
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Abraxxas
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Re: Bitte ernst nehmen: Stromverbrauch von Kabelmodem und Ro

Beitrag von Abraxxas »

Die Stromzähler Empfindlichkeit hat mich jetzt interessiert und ich habe etwas gegoogelt.
Der Anlaufstrom liegt zw. 20 und 40 mA. D.h. ein Verbrauch unterhalb von 5W wird nicht gemessen sofern der Zähler beim Einschalten des Verbrauchers nicht lief. Sobald der Zähler aber läuft bekommt er jedes Watt mit.
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FrecherKerl
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Re: Bitte ernst nehmen: Stromverbrauch von Kabelmodem und Ro

Beitrag von FrecherKerl »

Wenn es jemand genau wissen möchte, dann sollte er sich von seinen Stromanbieter ein Meßgerät besorgen. Diese kann man kostenlos sich ausleihen.
mfg
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57jogi
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Re: Bitte ernst nehmen: Stromverbrauch von Kabelmodem und Ro

Beitrag von 57jogi »

Newty hat geschrieben:Ein klassischer Trafo sollte eigentlich im Gegensatz zum Schaltnetzteil einen besseren Wirkungsgrad haben ;)
Das ist schlichtweg falsch. Ein klassischer Trafo mit nachgeschaltetem Gleichrichter hat einen schlechteren Wirkungsgrad.
Newty hat geschrieben: Besonders HF-Bauteile verhalten sich ja bei Unterspannung auch superstabil und berechenbar.
Unterspannung??? Das Modem ist für 12 Volt Betriebsspannung ausgelegt. 12,5 Volt als anliegendende Betriebsspannung sind da wohl keine Unterspannung.
Überspannung (und 14,5 Volt sind deutlich zuviel) führt immer zu einer höheren thermischen Belastung aller Bauteile und damit zum vorzeitigen Ausfall. Und intern gereglt war da auch nichts. Die Leuchtdioden am Modem waren viel zu hell; die Spannung wird offensichtlich im Modem nicht auf Soll gebracht.
Newty hat geschrieben: ... Die Brandgefahr geht vom Defektfall aus, den wir nicht beeinflussen können.
Vollkommen richtig. Brandgefahr besteht nur im Defektfalle. Allerdings schätze ich die bei herkömmlichen Netzteilen weitaus höher ein. Man spricht dann auch von "Trafobränden". Im günstigsten Falle brennt allerdings nur die (dünne) Primärwicklung durch, und dann passiert gar nichts. Trotzdem bin ich froh, dass die kleinen Heizwürfel so langsam aus meiner Wohnung verschwinden.
Newty hat geschrieben: Ich gebe zu, mich noch nie mit Stromzählern beschäftigt zu haben, halte diese These für einen modernen Zähler aber insgesamt für sehr wackelig. Die paar Watt wirst du nur nicht sehen, die Scheibe dreht sich trotzdem. Weiterhin hat man ja nicht nur die beiden Geräte am Strom damit dreht doch wieder die Scheibe dauerhaft...
Die allermeisten von uns werden eben keine modernen Zähler haben, sondern den herkömmlichen mit Drehscheibe. Und obwohl ich hier 5 Geräte ständig im Standby laufen habe (Modem und Router inclusive), steht die Drehscheibe noch vollständig still. Erst wenn sich weitere Geräte zuschalten (Kühlschrank), beginnt sich die Scheibe zu drehen; dann allerdings summieren sich die Leistungen.
Allerdings ist hier schon die meiste Zeit Ruhe; man muss ja auch mal zur Arbeit oder schlafen.
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Linuxfarmer-HH
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Re: Bitte ernst nehmen: Stromverbrauch von Kabelmodem und Ro

Beitrag von Linuxfarmer-HH »

Der mechanische Zähler hat durch den Antrieb eben das Manko das er bei zuwenig Last nicht läuft. Dafür dürfen die Betreiber aber auch bis zu 30% Abweichung nach oben verbauen. Wenn ein grösserer Verbraucher die Scheibe anschmeisst, dann wird zwangsläufig auch der kleine Verbrauch des Kabelmodems addiert.
Mich ärgern die ganzen Standbykisten auch ungemein, aber bei vielen gehört das leider zum Konzept und es ist schwer Alternativen zu finden.
Schaltnetzteile: Moderne SNT haben einen höheren Wirkungsgrad als konventionelle Trafos, dies aber nur wenn sie möglichst nah an der Last betrieben werden. Bei 800mA Last ist das 1000mA SNT sehr gut im rennen. Aber ein 2000mA bei 500mA Last fällt dann deutlich im Wirkungsgrad ab. Die Hersteller packen aus Sparsamkeit ansich keine übergrossen Netzteile mit rein, aber welche die auch Anlaufströme und Peaks verkraften. Einfach mal verkleinern kann zu instabilen Lauf führen.
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Re: Bitte ernst nehmen: Stromverbrauch von Kabelmodem und Ro

Beitrag von 57jogi »

Linuxfarmer-HH hat geschrieben: Die Hersteller packen aus Sparsamkeit ansich keine übergrossen Netzteile mit rein, aber welche die auch Anlaufströme und Peaks verkraften. Einfach mal verkleinern kann zu instabilen Lauf führen.
Das Modem wird inzwischen mit 1000 mA Schaltnetzteil ausgeliefert, und das reicht für den Betrieb auch vollkommen aus. Nachteil des Schaltnetzteils ist aber: Wenn der Strom weg war, und dann wieder kommt, wird das Modem nicht von allein gestartet. Der Anlaufstrom ist einfach zu hoch. Das Netzteil registriert "Kurzschluss" und fällt auf 4,5 Volt ab; das reicht aber nicht, um das Modem zu starten. Man muss nach einem Stromausfall stets zuerst das Netzteil in die Netzsteckdose, danach den 12-Volt-Stecker ins Modem stecken.
Neuerdings werden die Netzteile mit einem kleinen Schnurschalter an der 12-Volt-Zuleitung ausgeliefert, um genau das realisieren zu können.
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old
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Re: Bitte ernst nehmen: Stromverbrauch von Kabelmodem und Ro

Beitrag von old »

57jogi hat geschrieben: Nachteil des Schaltnetzteils ist aber: Wenn der Strom weg war, und dann wieder kommt, wird das Modem nicht von allein gestartet
Stecker raus - Stecker rein - Modem fährt hoch.
Schon x-mal gemacht.
helllo
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Re: Bitte ernst nehmen: Stromverbrauch von Kabelmodem und Ro

Beitrag von helllo »

Hallo ihr Lieben und Liebenden,

nach meinem Plug-in-Strommessgerät von Aldi, verbraucht mein Arris-Modem 3,5 Watt. Die Fritzbox7270v2 mit eco-dect, WLAN off und vier belegegten LAN-Port und Volllast etwa 8 Watt.

Also etwa 12 Joule je Sekunde (=12Watt). Wenn man diese beiden Geräte rund um die Uhr angeschaltet hat und die Kosten pro Jahr errechnen möchte, habe ich mir eine ganz einfache Näherungsformel gebastelt:

Leistungsaufnahme (in Watt) multipliziert mit 10, minus 10%, mal Kilowattstundenpreis des Stromanbieters.

Also 12 mal 10 =120

120 - 12 (=10%)= 108 Kilowattstunden im Jahr

108 mal 0,2225 EUR = 24 EUR

Was der Verstärker jetzt an Strom zieht, weiß ich nicht, der hängt bei uns auf dem Dachboden und der Strom, der dort durchgeht, wird von der Hausgemeinschaft kostenmäßig umgelegt.