Sky eröffnet neues Service-Center in Teltow bei Berlin

[Cro Cop]

Mitte des Monats wird ein neues Service Center von Sky in Teltow bei Berlin in Betrieb genommen. Hier die Original-Meldung bei Quotenmeter: http://www.quotenmeter.de/cms/?p1=n&p2=59675&p3=

[weihnachtsmann]

und noch mehr billiglöhner, die ihr gehalt mit hart4 aufstocken müssen....

[berlin69er]

Aber immer noch besser, als garkeinen Job & nur von der Stütze leben, oder nicht?

[maniacintosh]

Das ist hier nun zwar Off-Topic, aber generell sollte die Arbeitsleistung eines Menschen schon angemessen honoriert werden. Für mich bedeutet angemessen dabei, dass man von der Vergütung einer Vollzeitarbeit seinen Lebensunterhalt selbst bestreiten kann, ohne aufstocken zu müssen. Was man mit Niedrigstlohn-Callcentern erreicht merkt man ja schön bei einem Anruf bei der KDG-Hotline: Unmotivierte Mitarbeiter, die in der Regel schlechter informiert sind als der Anrufer. Langfristig ist der Niedriglohn-Sektor ein noch viel grösseres Pulverfass: Denn wer heute wenig verdient und so wenig in die Rentenversicherung einzahlt, wird auch im Rentenalter immer auf ALG2 angewiesen sein.

[berlin69er]

Die momentane Situation ist aber, dass es entweder diese Jobs gibt oder eben garkeine... Zumal die Call-Center auch ungelernten einen Job bieten. Und wenn's nicht in Teltow möglich ist, gehen die Unternehmen eben woanders hin oder gleich ins Ausland, wie z.B. nach Irland. Es ist ja leider auch diese vorherrschende Doppelmoral, überall nur noch billig, billig zu verlangen, aber nicht darüber nachzudenken, wo die Unternehmen das dann noch erwirtschaften sollen. Bei einem Call-Center mit "komplett" bezahlten Mitarbeitern, würde der Kabelanschluss bei KDG vermutlich auch viel, viel teurer... Und solange der Gesetzgeber die Möglichkeiten bietet, werden die Unternehmem das auch nutzen.

[VBE-Berlin]

Die momentane Situation ist aber, dass es entweder diese Jobs gibt oder eben garkeine...

sehe ich nicht so!

Das staatliche Aufstocken verleitet die Firmen, solche Arbeitsplätze zu schaffen!
Die Anträge für diese Sozialleistungen gibt es bei manchen Firmen schon bei der Unterzeichnung des Arbeitsvertrages.

MB-Berlin

[berlin69er]

Aber wenn es diese Möglichkeit nicht gäbe, würde es hier garkeine Callcenter mehr geben, sondern nur noch in Irland, Timbuktu oder sonstwo...

[maniacintosh]

Die momentane Situation ist aber, dass es entweder diese Jobs gibt oder eben garkeine... Zumal die Call-Center auch ungelernten einen Job bieten. Und wenn's nicht in Teltow möglich ist, gehen die Unternehmen eben woanders hin oder gleich ins Ausland, wie z.B. nach Irland. Es ist ja leider auch diese vorherrschende Doppelmoral, überall nur noch billig, billig zu verlangen, aber nicht darüber nachzudenken, wo die Unternehmen das dann noch erwirtschaften sollen.

Die Doppelmoral sehe ich viel mehr bei den Unternehmen: Man will immer mehr Umsätze machen, den Shareholder-Value hoch halten, die Kosten müssen aber gedrückt werden wo es nur geht. Wenn Fernseher nun eben in Südostasien zusammengelötet werden statt hierzulande, weil es billiger ist, kann der nun entlassene Mitarbeiter eben nicht mehr so viel Geld ausgeben, ist vielleicht sogar auf "Geiz ist geil" angewiesen, um überhaupt über die Runden zu kommen. Die Unternehmen leben dem Volk doch "Geiz ist geil" vor und freuen sich über die Globalisierung. Will der Bürger aber diese Vorteile für sich nutzen, ist er der Böse? Irgendwie stimmt da was grundsätzliches nicht. Interessanterweise ist es eben nicht so, dass in allen Ländern mit Mindestlohn die Arbeitslosigkeit höher wäre. Ein gesundes Lohnniveau belebt eben auch die Binnennachfrage. Die Unternehmen vergessen immer ganz schnell, dass das Geld von denen man deren Produkte kaufen soll, eben auch irgendwo her kommen muss. Volkswirtschaftlich betrachtet sind diese Aufstocker-Jobs im höchsten Maße schädlich! Man muss bedenken, dass dort eben keine Steuern anfallen und zusätzlich noch das Steueraufkommen angezapft wird. Und am Ende reichen nicht mal die Beiträge zur Rentenversicherung, so dass auch im Alter eine Aufstockung zwingend nötig ist. So kann ein Staat nicht funktionieren, gerade weil man sich eben nicht traut den besser Verdienenden mal in die Tasche zu greifen. Wer mehrere 100.000€ im Jahr verdient kann meiner Meinung nach ruhig auch einen Spitzensteuersatz von 60 oder 70 Prozent zahlen. Der Manager mit Millioneneinkünften gerne auch 75 oder 80 Prozent! Lieber senkt man die Mehrwertssteuer für Hotelbesuche.

Bei einem Call-Center mit "komplett" bezahlten Mitarbeitern, würde der Kabelanschluss bei KDG vermutlich auch viel, viel teurer... Und solange der Gesetzgeber die Möglichkeiten bietet, werden die Unternehmem das auch nutzen.

Unternehmen sind Schmarotzer, das ist klar. Aber dass die Kosten deutlich steigen müssten, glaube ich nicht mal wirklich. Die Kosten für die Callcenter sind schließlich nur ein Faktor. Ich könnte mir z.B. gut vorstellen, dass man dafür auf eine 0800-Nummer verzichtet und eine normale Festnetznummer schaltet – kostentechnisch ändert das nämlich für die meisten Anrufer nichts, während jeder Anruf auf 0800 KDG Geld kostet. Wenn man dann motivierte und geschulte Callcenter-Agents hat, muss man vielleicht nicht für einfache anliegen die Hotline 20 Mal anrufen, sondern erreicht mit einem Anruf sein Ziel. Vielleicht sollte man sich auch das Outsourcing sparen, dann ist da nämlich schon mal einer weniger im Spiel, der Geld verdienen will. Ein Unternehmen wie KDG ist meiner Meinung nach gross genug um eigene Callcenter zu betreiben. Da man sich ja auch als Telekommunikationsanbieter positioniert, wäre das in meinen Augen sogar sinnvoll, da Telekommunikation eigentlich Kernkompetenz sein sollte.

Aber wenn es diese Möglichkeit nicht gäbe, würde es hier garkeine Callcenter mehr geben, sondern nur noch in Irland, Timbuktu oder sonstwo...

Das bezweifel ich, in gewissen Grenzen lassen sich Callcenter ins Ausland verlagern, aber gerade für deutsche Unternehmen ist eine deutschsprachige Hotline wichtig. Die Ressource "deutschsprachige Mitarbeiter" gibt es aber nun einmal nirgendwo so reichhaltig, wie in Deutschland. Gerade bei einer in gewissen Grenzen technischen Dienstleistung sollte man dem Kunden die Problemlösung schon in der Muttersprache verständlich runter beten können – sonst kann man sich die Hotline samt Callcenter gleich sparen.

[berlin69er]

Tja, ein großer Teil der Callcenter deutscher Unternehmen sitzt heute schon im Ausland, vorzugsweise in Irland... Und? Merkst du das an der Sprache? Nein, da Irland hier Jahrelang, zumindest bis zur Bankenkrise Mitarbeiter dafür geworben hat... Im übrigen betreut so ein Callcenter ja oft mehrere Unternehmen gleichzeitig, so dass die Agents dann anhand der Anrufernummer erkennen, ob sie nun Service für eine Waschmaschine anbieten oder Rückfragen für ein Zeitungsabo beantworten müssen. Das macht die ganze Sache besonders günstig für die Unternehmen, die ihre Center auslagern.
Das Problem sehe ich weniger darin, dass es solche Jobs gibt, sondern eher in der mangelnden Qualifikation! Viele Firmen finden doch heute nicht mal mehr Azubis, da viele Schulabgänger schlichtweg "zu dumm" sind oder sich nicht mehr die Hände schmutzig machen wollen. So landen die Jugendlichen dann gleich beim Amt... Für mich ist das einfach ein Gesellschafts- und Generationsproblem.

[weihnachtsmann]

Aber immer noch besser, als garkeinen Job & nur von der Stütze leben, oder nicht?

es gibt auch gute callcenter, die gut bezahlen. airberlin z.b. 12€ die stunde... sind aber die wenigsten firmen, die so gut zahlen.

ich hab mich mal bei einem diestleister von sky beworben, weniger als 7.10€ die stunde... bin aufgestanden und gegangen... da krieg ich mit hartz4 mehr geld raus. ( nein, ich lebe nicht von arbeitslosengeld, ich gehe arbeiten )