Diskussion über den Streit mit ARD/ZDF

[Terranus]

Plattformstandard ist eine willkürliche Festlegung durch KD. Dafür gibt es keinerlei Vorschriften oder Normen. KD hat einfach entschieden, dass 3,2Mbit/s genügen.

Bisher haben ARD/ZDF einfach ganze Kanäle "gemietet". KD hat einfach das Signal (die vollen 50Mbit/s pro Q256 Kanal) 1:1 weitergeleitet, so wie es die Sender in ihren Playouts encodiert haben. Vor der "Kabeloffensive" wurde einfach das Satsignal 1:1 in das Kabelnetz eingespeist. Rein technisch waren die ÖR damit nicht Teil der Plattform.

Jetzt mit der neuen Regelung decodiert KD das von ARD/ZDF gelieferte Signal, und encodiert es wieder neu (mit niedrigerer Rate). Das ist technisch mehr Aufwand als zuvor für KD, allerdings kann KD damit zB neu paketieren, und eben mehr Sender in einen Kanal packen, es muss dann nicht mehr zwingend -nur ÖR- Kanäle geben wie bisher.
Wie gesagt, die niedrigere Datenrate ist das potentiell kleinere Übel, problematischer ist der Umcodierungsschritt, dabei geht in jedem Fall Bildqualität verloren, das ist technisch gar nicht anders möglich.

[Uli22]

Jetzt mit der neuen Regelung decodiert KD das von ARD/ZDF gelieferte Signal, und encodiert es wieder neu (mit niedrigerer Rate).

Das muss nicht sein. Es muss, nur um die Datenrate zu ändern, nicht komplett decodiert werden zu YUV und wieder neu encodiert werden. Ich kann mir nicht vorstellen, das KD das so macht.

[berlin69er]

Ich frage mich nur, wenn's laut KDG keine "sichtbaren Qualitätsabstriche" dadurch geben soll, warum es denn dann überhaupt gemacht wird?

[Yoshi()]

... ich bin auch sehr gespannt auf die Reaktion!

(to be continued)

[berlin69er]

Ich tippe einfach mal: Schreiben wird ignoriert & Mahnschreiben geht raus...

[Knidel]

Hallo,

ich habe mich sehr über die "Geiselnahme" der Kunden geärgert. Denn es geht ja um einen Konflikt zwischen Kabel Deutschland und den öffentlich-rechtlichen Anstalten. Wenn dort eine Einigung nicht möglich ist, gibt das KD noch lange nicht das Recht, einseitig vertraglich geschuldete Leistungen einzuschränken. Ich habe daher nun meinerseits KD folgendes geschrieben:

"Sehr geehrte Damen und Herren,
mit großem Interesse habe ich zur Kenntnis genommen, dass Sie Ihren Konflikt mit den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten zum Anlass nehmen, Ihre Leistungen bezüglich der Einspeisung der regionalen dritten Programme massiv einzuschränken.
Da nun allerdings der angesprochene Konflikt keinen Zusammenhang mit ihrer vertraglichen Leistungsverpflichtung hat, sehe ich mich zu einer angemessenen Reaktion veranlasst.
Die Reaktion besteht darin, dass ich
1. die erteilte Einzugsermächtigung widerrufe und
2. das monatlich anfallende Entgelt in Höhe von insgesamt xx,xx € für xxx ab Februar 2013 um 10 % kürzen werde.
Sie haben für diese Maßnahmen sicher in gleichem Maße Verständnis, wie Sie es stillschweigend von mir vorausgesetzt haben. Sollten Sie wider Erwarten anderer Meinung sein ist es Ihnen natürlich unbenommen, unseren Vertrag fristgemäß zu kündigen. Eine besondere Freude würden Sie mir machen, wenn Sie sich in dieser Angelegenheit auf eine juristische Auseinandersetzung einlassen wollen.
Ihrer schriftlichen Bestätigung und Stellungnahme sehe ich erwartungsvoll entgegen.
Mit freundlichen Grüßen"

Vielleicht finden ja noch mehr Kunden, das man sich gegen dieses Vorgehen von Kabel Deutschland wehren muss?

Bin ich mal gespannt. Dann halte uns mal auf den Stand, wie die reagieren.

[faint]

Da es nicht rechtens ist (es wird keine bestimmte Datenrate versprochen), die Zahlung zu kürzen, wird da nicht viel passieren, ausser das er am Ende Ärger haben wird

[Knidel]

Es ist ja nicht nur die Datenratenkürzung, auch die Regionalfenster werden rausgeschmissen.
Mit den Datenraten wird nie geworben, aber mit den Sendern:
http://www.kabeldeutschland.de/digital- ... ender.html

KDG hat zwar jetzt eine Fußnote hinzugefügt, dass die Sender nur regional verfügbar seien, aber das stand ja schließlich noch nicht zum Vertragsabschluss drin. Ob die Klausel in den AGB, die solche Änderungen zulässt, überhaupt gültig ist, weiß keiner. Mir wäre nicht bekannt, dass es KDG je auf ein Gerichtsverfahren ankommen lassen hat.
In der Vergangenheit war hier hin und wieder zu lesen, dass KDG Home-Kunden nach einigem hin und her aus dem Vertrag gelassen hat, nachdem die KDG mal wieder Sender abgeschaltet hatte.

[Yoshi()]

... ich argumentiere ja nicht mit der Datenrate! Mein "Problem" ist u.a. der Wegfall des Berliner Regionalfensters vom RBB (obwohl ich nur 500 m von der Stadtgrenze entfernt wohne). Jedenfalls ist die einseitige Einschränkung nicht in Ordnung, weil ja die Sender auch auf den eigenen Seiten (http://www.kabeldeutschland.de/digital- ... ender.html) als Bestandteil der Senderpakete beworben werden!

Ich werde über die Reaktion berichten!

[faint]

Hier hat man aber keine Sender, sondern nur Fenster geschlossen. Hätte man nun komplett NDR rausgehauen oder damals ESPN Classic oder VH1 Classic, aber so?! Bei dem ausspeisen von Sendern wär ich auch dabei, dass man seine Kosten kürzen kann, auch wenns nach den AGB nicht rechtens wäre, aber nicht so.

Aber schauen wir mal, in 72 Stunden wissen wir mehr