Tobi hat geschrieben:Thyrael hat geschrieben:Warum leider? Bei einer 6360 hast du echtes DualStack, also ein eigenes IPv6 Netz UND eine eigene IPv4, soll heissen Portweiterleitungen usw. laufen wie gewohnt weiter. Du hast also einen Vorteil gegenüber Kunden mit Hitron/Compal/Technicolor Geräten, die haben nur eine IPv6 und müssen sich die IPv4 Konnektivität mit hunderten anderen Kunden teilen.
Mich stört am meisten an IPv6, dass man permanent mit seiner IP im Netz unterwegs ist und diese sich nicht mehr dynamisch verändert. Damit können Webseiten, insb. über Iframes o.ä. eingebundene Werbung mich verfolgen. Ich bin nicht jemand, der mit Alufolie auf dem Kopf herumrennt, ich finde aber es sollte der Kunde selbst bestimmen können, ob er verfolgt werden möchte oder nicht.
Welche Vorteile habe ich außerdem durch IPv6, die ich jetzt bei IPv4 vermissen würde? Ich rede vom Fall Privatanwender, für Firmennetze ist IPv6 sicherlich sinnvoller.
Dein Rechner bekommt zwei IPv6 Adressen zugewiesen, eine normale und eine temporäre. Nur mit letzterer ist der Rechner im Internet unterwegs, die ändert sich auch jedes mal wenn die Verbindung neu aufgebaut, der Rechner neugestartet oder die Verbindung kurz deaktiviert und wieder aktiviert wird, diese Funktion nennt sich "Privacy Extensions", das ganze muss aber vom Betriebssystem unterstützt werden/aktiviert sein. Ab XP ist das bei Windows standardmäßig so.
Mit welcher IPv6 Adresse dein Rechner gerade im Internet unterwegs ist, kannst du da testen:
http://ipv6-test.com
Einer der Vorteile bei IPv6 ist das Ende-zu-Ende Prinzip:
http://de.wikipedia.org/wiki/IPv6
Im Abschnitt "Gründe für ein neues Internet-Protokoll" nachzulesen:
Wikipedia.de hat geschrieben:Die hauptsächliche Motivation zur Vergrößerung des Adressraums besteht in der Wahrung des Ende-zu-Ende-Prinzips,[13] das ein zentrales Designprinzip des Internets ist:[14] Nur die Endknoten des Netzes sollen aktive Protokolloperationen ausführen, das Netz zwischen den Endknoten ist nur für die Weiterleitung der Datenpakete zuständig. (Das Internet unterscheidet sich hier wesentlich von anderen digitalen Datenübertragungsnetzwerken wie z. B. GSM.) Dazu ist es notwendig, dass jeder Netzknoten global eindeutig adressierbar ist.[13]
Heute übliche Verfahren wie Network Address Translation (NAT), welche derzeit die IPv4-Adressknappheit umgehen, verletzen das Ende-zu-Ende-Prinzip.[15] Sie ermöglichen den so angebundenen Rechnern nur ausgehende Verbindungen aufzubauen. Aus dem Internet können diese hingegen nicht ohne Weiteres kontaktiert werden. Auch verlassen sich IPsec oder Protokolle auf höheren Schichten wie z. B. FTP und SIP teilweise auf das Ende-zu-Ende-Prinzip und sind mit NAT nur eingeschränkt oder mittels Zusatzlösungen funktionsfähig.[16] Besonders für Heimanwender bedeutet IPv6 damit einen Paradigmenwechsel: Anstatt vom Provider nur eine einzige IP-Adresse zugewiesen zu bekommen und über NAT mehrere Geräte ans Internet anzubinden, bekommt der Anwender den global eindeutigen IP-Adressraum für ein ganzes Teilnetz zur Verfügung gestellt, so dass jedes seiner Geräte eine IP-Adresse aus diesem erhalten kann. Damit wird es für Endbenutzer einfacher, durch das Anbieten von Diensten aktiv am Netz teilzunehmen. Zudem entfallen die Probleme, die bei NAT durch die Adressumschreibung entstehen.
P.S.: NAT ist
keine Firewall.
Kabelheini hat geschrieben:Aber IPv6 kommt. Und muss kommen, den IPv4 wird immer enger und platzt bald.
Da kann nichts mehr enger werden, da es keine neuen IPv4 Netze gibt die ausgegeben werden können.
Kabelheini hat geschrieben:Es gibt eine privacy extension für das Protokoll, hilft aber nicht.
Was "hilft" denn da nicht?! Die einzelne IP Adresse ändert sich doch bei jedem Verbindungsaufbau, was gleich bleibt ist nur das Teilnetz das der Kunde vom Provider zugeteilt bekommt und das ist auch heute schon so.
Kabelheini hat geschrieben:Wenn du nicht "verfolgt" werden willst musst du proxies nutzen.
Wenn man nicht "verfolgt" werden will muss man offline bleiben, das hat aber nichts mit IPv6 zu tun.