Ich resultiere daraus, dass es KD lieber ist, einen Kunden vorzeitig aus dem Vertrag zu entlassen, statt ihm zu ermöglichen, seine vertraglich zugesicherte Leistung zu nutzen. Ergo interessiert sich KD nicht für die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Kunden, sondern nur für die Durchsetzung ihrer Unternehmenspolitik. Diese sieht so aus, dass KD sich das Recht vorbehält zu entscheiden, welche Web Angebote ihre Kunden nutzen dürfen. Steam, Netflix und YouTube (also alles, was Corporate America noch reicher macht) sind gut - BitTorrent, Usenet und Cloud sind böse (also alles, wo der Nutzer den Content kontrolliert). Da diese Form der Diskriminierung und Manipulation der Machtverthältnisse in unserer geliebten Bundesrepublik absolut legal ist, muss man sich leider damit abfinden. Die über alle Dreistigkeiten erhabene Drosselungstaktik von KD eröffnete mir als Leidgeplagtem jedoch eine Hintertür, um endlich aus dem Vertrag rauszukommen. Da KD der Öffentlichkeit keine Einsicht in die Drosselungskriterien gibt (blacklists), und diese außerdem nach Zeit und Belieben anpasst, ändert sich für den Kunden auch ständig der Leistungsumfang, was der klassische Grund für die außerordentliche Kündigung ist. So entschied sich KD am 07. Juli, natürlich völlig spontan und ohne die Öffentlichkeit zu informieren, meinen Cloud Provider MEGA.co.nz (heute MEGA.nz) mit auf die blacklist der gedrosselten websites zu setzen. Da laut einem Statement auf der KD Community website Cloud Services nicht unter die Drosselungskriterien fallen (https://www.kunden-kabeldeutschland.de/ ... bandbreite), stellte dies eine erhebliche Reduzierung des Leistungsumfangs und somit einen rechtswidrigen Vertragsbruch da und ermöglichte mir den Weg in die Freiheit.
Also: Falls einer von Euch vorzeitig aus dem Vertrag entlassen werden will, habt ihr hiermit eine effektive Begründung. Bestimmt gibt es auch noch andere Cloud Services, die betroffen sind und es kommen ja auch ständig neue hinzu. Möglicherweise gibt es bei längerer Restlaufzeit des Vertrags mehr Gegenwehr, mein Vertrag lief nur noch bis 20. Oktober. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert, und schön hartnäckig bleiben. Hier die Abschrift meines Kündigungsschreibens:
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit mache ich von meinem Sonderkündigungsrecht Gebrauch und kündige den oben genannten Vertrag aufgrund wiederholter Einschränkung der Dienstleistungen.
Vor Vertragsbeginn versicherte mir der Kundendienst, dass Online Cloud Dienste nicht gedrosselt werden. Dies bestätigte die KDCommunity in ihrem öffentlichen Statement "Wie beeinflusst Kabel Deutschland die Bandbreite?", Zitat:
"Dienste wie beispielsweise herkömmliche Cloud-Dienste [...] laufen auch bei Erreichen der Filesharing-Limits in gewohnter Geschwindigkeit weiter."
Der von mir genutzte Cloud Dienst MEGA wurde entgegen dieser Aussage wiederholt in unregelmäßigen Abständen gedrosselt. Nach mehrfacher Benachrichtigung des Kundendienstes wurde dies in den letzten Monaten scheinbar eingestellt, doch mindestens seit dem 7. Juli werden meine Transfers von und zu MEGA täglich auf Geschwindigkeiten im einstelligen Kilobyte-Bereich reduziert. Da die Drosselung um 0 Uhr aufgehoben wird, können unkontrollierbare Fehlerquellen wie Server- oder Anschluss-Störungen ausgeschlossen werden. Einer derart radikalen Einschränkung der Dienstleistung geht normalerweise eine Änderung der AGB hervor, über welche ich als Kunde hätte schriftlich benachrichtigt werden müssen.
Bitte senden Sie mir eine schriftliche Bestätigung der Kündigung unter Angabe des Beendigungszeitpunktes zu.
Gleichzeitig widerrufe ich die vorliegende Einzugsermächtigung. Ferner bestehe ich auf eine Weiterversorgung durch Kabel Deutschland bis meine bisherige Rufnummer zum neuen Anbieter portiert wurde.
Mit freundlichen Grüßen