Warum hat Vodafone DSL mehr Upstream als via Kabel?

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frerich
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Re: Warum hat Vodafone DSL mehr Upstream als via Kabel?

Beitrag von frerich »

Silverio hat geschrieben:Um die Frage nach dem "warum" nochmal aufzugreifen...
Beim Internet über Koaxialkabel sieht der derzeitige Standard nur einen recht kleinen Frequenzbereich für den Upload vor.
Dadurch dann diese extreme Asynchronität.
Bisschen mehr würde wahrscheinlich schon noch gehen, aber 50/10 und 200/100 für jeden? Das wird so nicht klappen.

Mit der nächsten Version des Standards, sieht es aber dann schon deutlich besser aus.
Das klingt interessant! Geht es da um diesen 'DOCSIS' Standard - dann könnte ich mich da mal etwas einlesen.
reneromann
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Re: Warum hat Vodafone DSL mehr Upstream als via Kabel?

Beitrag von reneromann »

Ja, dabei geht es um DOCSIS.
(Euro-)DOCSIS beschreibt den Standard, wie Daten über das Kabelnetz übertragen werden können, ähnlich der Spezifikation von (A/V)DSL von der ITU.

Die derzeitig verwendete DOCSIS 3.0-Version lässt im Upstream/Upload nur die Frequenzen von 5...85 MHz zu, wobei nur von 5..65 MHz genutzt werden (Schutzabstand zum UKW-Radioband, auch durch den Schutzabstand zwischen Hin- und Rückwegeverstärkung innerhalb der Verstärker bedingt).
Zwar gibt's die Version 3.1 bereits, jedoch erfordert die Ausrollung von Version 3.1, dass u.a. UKW aus dem Kabelnetz entfernt wird, da damit der Upstream-Frequenzbereich auf 5..204 MHz erweitert wird. Weiterhin müssen dafür so gut wie alle aktiven Elemente des Netzes (insbesondere aber nicht ausschließlich die Hausverstärker) auch mit diesem veränderten Frequenzbereich klarkommen - heißt also, dass dort ziemlich viele Geräte ausgetauscht werden müssen, bevor in (eher ferner statt naher) Zukunft auf DOCSIS 3.1 umgeschaltet werden kann.

Problem rein prinzipiell beim Kabelnetz/DOCSIS ist jedoch, dass du dir die verfügbare Bandbreite im Segment mit allen angeschlossenen Kunden teilst - je nach Ausbaustand des Netzes können dies locker mehrere 100...1000 Anschlüsse sein(!). Je nach Belegung kann(!) es daher insbesondere zu den Spitzenzeiten auch zu Einschränkungen im Download kommen, d.h. die gebuchte Geschwindigkeit wird nicht erreicht.
Rhox
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Re: Warum hat Vodafone DSL mehr Upstream als via Kabel?

Beitrag von Rhox »

Sagt hier nicht mal einer "man könnte auch 100 / 100 Mit/s | 200 / 200 Mbit/s daraus machen, müsste aber die Verstärker wechseln und den Upstream als eigenen einspeisen"? Der aktuelle Preis wäre dann aber auch nicht haltbar.

Irgendwas in der Richtugn schwirrt mir im Kopf... :flöt:
reneromann
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Re: Warum hat Vodafone DSL mehr Upstream als via Kabel?

Beitrag von reneromann »

Rhox hat geschrieben:Sagt hier nicht mal einer "man könnte auch 100 / 100 Mit/s | 200 / 200 Mbit/s daraus machen, müsste aber die Verstärker wechseln und den Upstream als eigenen einspeisen"? Der aktuelle Preis wäre dann aber auch nicht haltbar.

Irgendwas in der Richtugn schwirrt mir im Kopf... :flöt:
100/100 als auch 200/200 sind bei dem derzeitigen Stand der DOCSIS-Spezifikation pure Utopie...
Da der Upstream derzeit mit 80 MHz [5..85 MHz] gegenüber dem Downstream [24*8 MHz = 192 MHz plus Reserve!] mindestens mal um den Faktor 2,5 unterlegen ist, wird also selbst bei maximaler Auslastung nicht mehr als 100/40 oder 200/80 gehen.
Dazu müssten aber die Modems im Upstream ebenfalls mit der gleichen spektralen Effizienz wie das CMTS senden [sprich gleiche Modulationsart - ist jedoch problematisch, da dabei ALLE Modems völlig synchronisiert sein müssten] - da hier aber nochmal ein Faktor 4 [QAM16 vs. QAM256] besteht, ist derzeit halt selbst bei "optimistischer" Betrachtung bei 100/12 oder 200/24 "eigentlich" Schluss. Viel mehr als der Faktor 1:10 wird sich bei DOCSIS 3.0 nicht ermöglichen...

Und bei DOCSIS3.1 mit nahezu 1500 MHz im Downstream (abzüglich des Digital-TV) aber nur 200 MHz im Upstream wird also ein Faktor von 1:4...1:7 manifestiert...
Synchrone Leitungen über Koax-Kabel werden in Zukunft also noch unwahrscheinlicher werden als sie es jetzt schon sind.