Dark-Sider hat geschrieben:Hallo zusammen,
ich habe mir jetzt nicht 18 Seiten Streitereien über SIP und VoC durchgelesen - ich verstehe auch die Problematik nicht. Bei VF wird VoC und SIP zur realisierung der Telefonie eingesetzt. Ob man nun für diverse Komfortmerkmale wirklich SIP braucht oder ob diese auch über VoC realisierbar sind weiß ich nicht - auch weiß ich nicht ob VoC auf 2 Sprachkanäle limitiert ist oder ob da theoretisch mehr geht.
Meines Wissens ist VoC nicht auf 2 Kanäle limitiert, jedoch haben die (derzeitigen) VoC-Geräte derzeit "nur" 2 analoge Abgänge, d.h. die Hardware und nicht das Protokoll limitiert die Anzahl der Gespräche...
Vodafone kann sich nun entscheiden die Telefonie dem Kunden wahlweise über SIP oder VoC anzubieten. Die Anzahl der Kanäle und Rufnummern bzw. Komfortmerkmale wären dann tarifbestimmendes Merkmal (Aufpreis). Ob man nun VoC oder SIP möchte würde man z.B. im Kundencenter einfach umstellen.
Einfach so bzw. kostenfrei wird dies nicht funktionieren - immerhin müssen für die Umstellung von VoC auf VoIP/SIP oder zurück doch schon einige Konfigurationsänderungen bei KD vorgenommen werden.
Es ist zwar nicht so kompliziert wie der Wechsel von ISDN auf POTS oder anders herum, wo wirklich physikalisch an der Hardware geändert werden muss, jedoch reicht dort auch nicht das einfache Neu-Provisionieren des Modems wie beim Aktivieren des Bridge-Modus aus. Denn die Endpunkte für eingehende Gespräche im eigenen Netz sowie für fremde Netze müssen beim Umstieg von VoC auf VoIP/SIP und umgekehrt entsprechend geändert werden. Und dies dann schon einiges an Aufwand für den Provider bedeutet (und sei es nur die hardwaremäßige Auslegung der entsprechenden Server), wird VF solch eine Umstellung nicht kostenlos mitmachen.
Alternativ kann Vodafone auch einfach die bisherige Produktstrategie fortfahren: Die einfachen Anschlüsse mit nur einer Leitung gibt's mit VoC für 2 Leitungen fällt eben ein Aufpreis i.H.v. 5 Euro an (inklusive FritzBox). Ggf. könnte man auch noch eine alternative wie 2 Leitungen (und SIP) für 2 oder 3 € Aufpreis ohne FritzBox anbieten. Unabhängig vom gewählten Produkt muss noch VF allerdings die SIP-Daten herausgeben, da man ja einen SIP-Anschluss bestellt hat. Bucht man den günstigeren VoC anschluss mit nur einer Leitung wird man die Telefonie mit einer FritzBox als Modem nicht nutzen können - aus ende.
So sehe ich es - SIP wird möglich sein, ggfs. jedoch als optionales aufpreispflichtiges Feature, jedoch nicht gebunden an eine Fritzbox!
Wer SIP will, bekommt SIP - darf sich dann jedoch nicht beschweren, dass sein VoC-Kabelmodem damit nicht klarkommt.
Und wer VoC bestellt hat, darf sich ebenfalls nicht beschweren, dass die Fritz damit nicht klarkommt.
Ich sehe keine Verpflichtung dass VF alternativ SIP und VoC anbieten muss. Wer VoC bucht bekommt VoC wer SIP bucht bekommt SIP. Ganz analog zu einem klassischen Telefonanschluss: Wer POTS bucht bekommt POTS und kann kein ISDN betreiben. Wer ISDN bucht bekommt ISDN und kann kein POTS ohne adapter betreiben. Wer VOIP/DSL bucht bekommt auch genau dieses Produkt. Der Preis richtet sich nach dem bestellten Produkt und nicht nach beim Kunden vorhandenen Endgerät. Der Kunde ist dafür verantwortlich ein Endgerät zu beschaffen, das die Anforderungen des angebotenen und standardisierten Produkts unterstütz. Der Anbieter hat im Gegenzug dem Kunden die Zugangsdaten zum gebuchten Produkt mitzuteilen bzw. die Geräte entsprechend "Freizuschalten" (MAC-Filter o.ä.).
So verstehe ich das Gesetz auch - der Anbieter ist in der Verantwortung, alle Geräte, die technisch in der Lage sind, am standardisierten Endpunkt eingesetzt zu werden, freizuschalten.
Jedoch ist der Kunde in der Pflicht, Geräte zu beschaffen, die eben die vereinbarten Standards auch unterstützen - ansonsten kann der Kunde das gebuchte Produkt nicht benutzen.