Quelle: Hit-Radio AntenneMehr als hundert Mitarbeiter von Kabel Deutschland bangen um ihre Arbeitsplätze.
Nach Angaben der Gewerkschaft Ver.Di sollen die Standorte Leer und Bremerhaven komplett geschlossen werden, in Hannover sollen 33 von bisher 58 Arbeitsplätzen wegfallen. Bundesweit sollen 313 Stellen wegfallen. Zudem ist im Bereich der Technik mit Lohneinbußen von 20 Prozent zu rechnen, so Ver.Di. Außerdem habe Kabel Deutschland angedroht, die Aufträge an Billig-Firmen zu vergeben. Die Gewerkschaft zeigt sich kämpferisch und will den Unternehmensumbau nicht hin nehmen. Die Betriebsratsvorsitzende Petra Hesse sagte: „In so strukturschwachen Gebieten wie Leer und Bremerhaven Arbeitsplätze zu vernichten, hat fatale Folgen. Die Chancen, einen neuen Arbeitsplatz zu finden, sind nahezu aussichtslos.“
KDG will Standorte in Niedersachsen schließen
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KDG will Standorte in Niedersachsen schließen
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Re: KDG will Standorte in Niedersachsen schließen
Hmm, irgendwie wiederholt sich das immer wieder. War da nicht schon mal was in Leer und BHV?
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Re: KDG will Standorte in Niedersachsen schließen
Im Zuge des letzten Geschäftsberichtes wurde ja angekündigt, dass man Stellen abbauen will. Wo genau, war da meines Wissens noch nicht bekannt.Heiner hat geschrieben:Hmm, irgendwie wiederholt sich das immer wieder. War da nicht schon mal was in Leer und BHV?
Im Übrigen hat auch NDR-Info die Geschichte zum Thema gemacht.
Hier die Meldung von ver.di
http://nds-bremen.verdi.de/presse/press ... 19b9e321e1
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Re: KDG will Standorte in Niedersachsen schließen
Die erste Kündigungswelle kam ja schon 2005 da wurden fast 60% der Aussendienstmitarbeiter entlassen. Regionen wie zb Hamburg und München waren davon sehr Stark betroffen.
KDG sucht immer mehr Komplexdienstleister die die Wartung von NE2, NE3 und NE4 übernehmen. Das schlimme an der Sache ist das kaum ein SUB die Leute hat um so ein komplexes Netz zubetreuen für die paar Euronen die KDG dafür zahlen will. Solange es läuft bzw. nur kleine Störungen sind oder kleine Bauteile die def. sind geht das ganze noch gut, aber sobald Tiefbau mit bei ist hört es schon auf. Keiner der SUB´s hat z.B. leute die TKx Abzweiger tauschen könnte geschweige den ein loch im Kabel beseitigen können. KDG selber hat kaum leute die mit diesem Kabeltypen was anfangen können.
Das Leer geschlossen wird war nur noch eine frage der Zeit Leer hat noch die Planung für ihre Upgrades im Norden gemacht und ist jetzt mehr oder wenniger eine "last" am Bein.
Und nicht nur in Niedersachsen werden Standorte geschlossen, auch RLP Bayern und Saarland. Der Abbau geht jeden Tag weiter.
Wir als Kunden können nur hoffen das sich die fähigen Techniker bei SUBs bewerben und da anfangen.
Aber dieses Problem ist nicht nur bei KDG, sondern auch bei KBW und Unity Media. Egal wie sie alle heissen Stammpersonal wird bei allen Netzbetreiben abgebaut und Aufträge an SUBs gegeben. Ob die Plan haben oder nicht.... da kannst du selbst als Bäcker ( nicht das ich den Beruf Bäcker schlecht machen will, aber als Techniker völlig fehl am Platz ) bei einem Sub als NE4 Techniker anfangen... Die stellen im Augenblick fast alles ein was nur ein bissel Arbeiten will.
Lest euch einfach mal paar Stellenangebote z.B. von Elektro Braun in Bremen durch ... *kopfschüttel*
KDG sucht immer mehr Komplexdienstleister die die Wartung von NE2, NE3 und NE4 übernehmen. Das schlimme an der Sache ist das kaum ein SUB die Leute hat um so ein komplexes Netz zubetreuen für die paar Euronen die KDG dafür zahlen will. Solange es läuft bzw. nur kleine Störungen sind oder kleine Bauteile die def. sind geht das ganze noch gut, aber sobald Tiefbau mit bei ist hört es schon auf. Keiner der SUB´s hat z.B. leute die TKx Abzweiger tauschen könnte geschweige den ein loch im Kabel beseitigen können. KDG selber hat kaum leute die mit diesem Kabeltypen was anfangen können.
Das Leer geschlossen wird war nur noch eine frage der Zeit Leer hat noch die Planung für ihre Upgrades im Norden gemacht und ist jetzt mehr oder wenniger eine "last" am Bein.
Und nicht nur in Niedersachsen werden Standorte geschlossen, auch RLP Bayern und Saarland. Der Abbau geht jeden Tag weiter.
Wir als Kunden können nur hoffen das sich die fähigen Techniker bei SUBs bewerben und da anfangen.
Aber dieses Problem ist nicht nur bei KDG, sondern auch bei KBW und Unity Media. Egal wie sie alle heissen Stammpersonal wird bei allen Netzbetreiben abgebaut und Aufträge an SUBs gegeben. Ob die Plan haben oder nicht.... da kannst du selbst als Bäcker ( nicht das ich den Beruf Bäcker schlecht machen will, aber als Techniker völlig fehl am Platz ) bei einem Sub als NE4 Techniker anfangen... Die stellen im Augenblick fast alles ein was nur ein bissel Arbeiten will.
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Re: KDG will Standorte in Niedersachsen schließen
Ich halte diese Unternehmenspolitik für eine gefährliche Zuspitzung des seit nunmehr 15 Jahre andauernden Trends der Jobvernichtung im Zuge von Liberalisierung ehemals öffentlicher Dienstleistungen.
Mit Verlaub, diese Aussage ist zynisch. Die Sicht des Kunden ist hier nicht relevant. Und wenn sie es wäre, dann müsste man fordern, diese qualifizierten Leute in ihren Jobs zu belassen, um die bestmögliche Serviceleistung zu garantieren. Betriebsbedingte Neuorientierungen und einen Wegfall von Arbeitsplätzen hat es immer gegeben. Doch was in den ehemals öffentlich dominierten Wirtschaftszweigen Telekommunikation, Post, Energie, Verkehr und Gesundheit aber auch im öffentlichen Dienst an Stellenstreichungen stattgefunden hat und stattfindet, ist einzig und allein dem Ziel der Kostenreduktion um jeden Preis verschrieben. Mit volkswirtschaftlicher Weitsicht hat das nichts mehr zu tun. Private Mitbewerber schaffen es nicht einmal ansatzweise, den enormen Stellenabbau durch neue Stellen auszugleichen.
Und die eigentliche Dienstleistung verschwindet hinter den Renditeerwartungen der neuen Eigner. Die KDG z.B. möchte bilanztechnisch besonders hübsch aussehen, damit der Hauptanteilseigner Providence Equity Partners, ein Hedgefonds, seine Eigenkapitalrendite erhöhen kann. Der hat nämlich beim Kauf des Kabelnetzes nicht nur sein eigenes Kapital, sondern auch günstig erworbenes Fremdkapital eingesetzt. Ähnlich sieht es bei dem kostspieligen Ausbau des Netzes aus. Wenn nun also der Gewinn aus der KDG höher ist, als der Zins für das eingesetzte Fremdkapital, steigt der Profit aus dem eingesetzten Eigenkapital enorm. Wenn genügend Kredite gegeben werden, sind aberwitzige Eigenkapitalrenditen möglich. Das Ganze nennt sich Hebeleffekt und ist höchst riskant. Bricht nämlich die Gesamtkapitalrendite ein, z.B. weil es niemanden mehr gibt, der das angebotene Produkt oder das Unternehmen bzw. Teile davon haben will und auch niemand mehr da ist, den man einsparen kann, kehrt sich der Effekt ins Gegenteil um. So geschehen z.B. am Immobilienmarkt. Plötzlich wollte keiner mehr die Ramschhypotheken in den tollen Verpackungen mit AA+ Stempel der Ratingagenturen haben, und das System brach ziemlich schnell zusammen. Die Hedgefonds könnten die nächsten sein. Die agieren nach demselben Kettenbriefmechanismus wie jüngst die Banken. Nach dem Motto: Bloß nicht der Letzte sein.
Mikbutze hat geschrieben:Wir als Kunden können nur hoffen das sich die fähigen Techniker bei SUBs bewerben und da anfangen.
Mit Verlaub, diese Aussage ist zynisch. Die Sicht des Kunden ist hier nicht relevant. Und wenn sie es wäre, dann müsste man fordern, diese qualifizierten Leute in ihren Jobs zu belassen, um die bestmögliche Serviceleistung zu garantieren. Betriebsbedingte Neuorientierungen und einen Wegfall von Arbeitsplätzen hat es immer gegeben. Doch was in den ehemals öffentlich dominierten Wirtschaftszweigen Telekommunikation, Post, Energie, Verkehr und Gesundheit aber auch im öffentlichen Dienst an Stellenstreichungen stattgefunden hat und stattfindet, ist einzig und allein dem Ziel der Kostenreduktion um jeden Preis verschrieben. Mit volkswirtschaftlicher Weitsicht hat das nichts mehr zu tun. Private Mitbewerber schaffen es nicht einmal ansatzweise, den enormen Stellenabbau durch neue Stellen auszugleichen.
Und die eigentliche Dienstleistung verschwindet hinter den Renditeerwartungen der neuen Eigner. Die KDG z.B. möchte bilanztechnisch besonders hübsch aussehen, damit der Hauptanteilseigner Providence Equity Partners, ein Hedgefonds, seine Eigenkapitalrendite erhöhen kann. Der hat nämlich beim Kauf des Kabelnetzes nicht nur sein eigenes Kapital, sondern auch günstig erworbenes Fremdkapital eingesetzt. Ähnlich sieht es bei dem kostspieligen Ausbau des Netzes aus. Wenn nun also der Gewinn aus der KDG höher ist, als der Zins für das eingesetzte Fremdkapital, steigt der Profit aus dem eingesetzten Eigenkapital enorm. Wenn genügend Kredite gegeben werden, sind aberwitzige Eigenkapitalrenditen möglich. Das Ganze nennt sich Hebeleffekt und ist höchst riskant. Bricht nämlich die Gesamtkapitalrendite ein, z.B. weil es niemanden mehr gibt, der das angebotene Produkt oder das Unternehmen bzw. Teile davon haben will und auch niemand mehr da ist, den man einsparen kann, kehrt sich der Effekt ins Gegenteil um. So geschehen z.B. am Immobilienmarkt. Plötzlich wollte keiner mehr die Ramschhypotheken in den tollen Verpackungen mit AA+ Stempel der Ratingagenturen haben, und das System brach ziemlich schnell zusammen. Die Hedgefonds könnten die nächsten sein. Die agieren nach demselben Kettenbriefmechanismus wie jüngst die Banken. Nach dem Motto: Bloß nicht der Letzte sein.
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Re: KDG will Standorte in Niedersachsen schließen
Ja ich verstehe schon was du sagen willst damit .... daher sehe ich es jetzt nur als kunde wo ich hoffe das die leute die plan von der materie haben nicht dem markt den rückenzukehren und ich ein Produkt habe was nicht mehr läuft.
Das es nicht im Sinne des erfinders sein kann was die da abziehen ist mir klar. Daher hoffe ich ja auch nur das die guten Techniker uns als Kunden erhalten bleiben.
Das es nicht im Sinne des erfinders sein kann was die da abziehen ist mir klar. Daher hoffe ich ja auch nur das die guten Techniker uns als Kunden erhalten bleiben.
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Re: KDG will Standorte in Niedersachsen schließen
KDG kann nicht beides sein, günstig und sozial gegenüber den eigenen Mitarbeitern. Für mich ist dieser Schritt vollkommen nachvollziehbar. Besonders hat es den Vorteil bei Arbeitsplatzauslagerrung nicht mehr direkt mit den engstirnigen Gewerkschaften in Verhandlung treten zu müssen. Denn die sind sehr oft unflexibel und verlangen Lohnerhöhungen die für ein Unternehmen einfach nicht tragbar sein.
Ich will jetzt keine Verdienstgrundsatzdebatte starten, aber meiner Meinung wäre es viel klüger die Bürger steuerlich zu entlasten, damit ihnen mehr in der Tasche bleibt. Dann würde nämlich die Binnenkonjunktur anspringen, und dies würde Arbeitsplätze schaffen anstatt zu vernichten. Nicht nur das, Preisstabilisation, mehr Wettbewerbsfähigkeit gegenüber dem Ausland, und vieles mehr.
Wir können "guter" Hoffnung sein, die (künftigen) Klimawandelbeschlüsse und EU-Beschlüsse werden dem Bürger weiter zu setzen, anstatt nutzen und weiter an der Kostenspirale drehen.
Ich will jetzt keine Verdienstgrundsatzdebatte starten, aber meiner Meinung wäre es viel klüger die Bürger steuerlich zu entlasten, damit ihnen mehr in der Tasche bleibt. Dann würde nämlich die Binnenkonjunktur anspringen, und dies würde Arbeitsplätze schaffen anstatt zu vernichten. Nicht nur das, Preisstabilisation, mehr Wettbewerbsfähigkeit gegenüber dem Ausland, und vieles mehr.
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Re: KDG will Standorte in Niedersachsen schließen
mehr Geld in der Tasche durch Nettoentlastung = mehr Geld am Markt =! Preisstabilität
Lohnerhöhungen, die für ein Unternehmen nicht tragbar sind... Stimmt. Wenn man ein Unternehmen günstig für 1,7 Mrd. € kauft und dem Unternehmen danach noch Kredite über 870 Mio. € zu 10-11% Zinsen verkauft, Zins zahlbar halbjährlich, dann ist das Unternehmen natürlich rechnerisch arm und kann den Mitarbeitern keine angemessenen Gehälter mehr zahlen und zahlt auch gleich viel weniger Steuern. Die Gelder kassiert ja der kreditgebende Eigentümer von den Cayman Islands. Weil das ja klar ist.
Lohnerhöhungen, die für ein Unternehmen nicht tragbar sind... Stimmt. Wenn man ein Unternehmen günstig für 1,7 Mrd. € kauft und dem Unternehmen danach noch Kredite über 870 Mio. € zu 10-11% Zinsen verkauft, Zins zahlbar halbjährlich, dann ist das Unternehmen natürlich rechnerisch arm und kann den Mitarbeitern keine angemessenen Gehälter mehr zahlen und zahlt auch gleich viel weniger Steuern. Die Gelder kassiert ja der kreditgebende Eigentümer von den Cayman Islands. Weil das ja klar ist.
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Re: KDG will Standorte in Niedersachsen schließen
Cayman Islands... erinnert mich an "Die Firma"
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Re: KDG will Standorte in Niedersachsen schließen
@Heiner: Nicht nur dort...es gibt auch die Virgin Islands oder die Niederländischen Antillen...Steuerparadiese für Heuschrecken! Stichwort: MEGARADIO
Keine Signatur notwendig, da kein Sky und Vodafone-Pay-TV-Kunde mehr!