Boba Fett hat geschrieben:GLS hat geschrieben:
Nur käme ich nicht auf die Idee, dafür DVB-C und -S1/2 usw. abzuschaffen und das solltet ihr auch nicht. Stellt euch halt einen DVB-C-Server in den Keller, verkabelt alles mit LAN, macht da, wo es nicht geht, WLAN und schaut auf allen möglichen Geräten, was ihr wollt. Es hindert euch niemand daran.
Ich lass bei mir aber keinen Server 24/7 laufen, nur das ich etwas, was ich egentlich sowieso direkt via IP kriegen könnte, im LAN via IP abrufen kann. IPTV hat dagegen eben aber auch keinen Nachteil (abgesehen von der ja schon mehrfach als "schmerzhaft" genannten Umstellung ansich) und wenn es wegen der flexibleren Verteilung der Bandbreiten die freie Netzkapazität im Segement erhöht, bringt mir das auch als Kunde was. Und der Provider hat ja auch Vorteile davon.
Also hat nur der Kunde einen Vorteil davon, der bereits jetzt IPTV auf Endgeräten nutzen will, die bisher keinen DVB-Tuner besitzen (z.B. PC/Tablet/Smartphone ohne TV-Karten). Für die Kunden, die jetzt per SmartTV über den eingebauten x-fach Tuner schauen, ändert sich (mal von der Software, sofern es wirklich nur eine Software ist, "eigentlich" gar nichts - sie haben weder Vorteile noch Nachteile.
Der Provider hingegen hat den Vorteil, dass er die Bandbreite im Segment effizienter nutzen könnte (um damit rein theoretisch mehr Programme anzubieten - aber was das anbetrifft, mach ich mir bei VF keinerlei Illusion, wenn sie es noch nicht mal im IPTV-Bereich schaffen, alle Sky-Sender einzuspeisen).
Abgesehen davon ist meine Infrastruktur damit vom Netzzugang entkoppelt. Für IP brauche ich keinen Tuner, bzw habe schon in jedem Gerät einen, das eben im Netzwerk ist, es gibt dann nur einen Tuner, und zwar das Modem, alles hinter dem Modem ist dann aber egal, wie das Modem seine Daten empfängt.
Soweit richtig...
Wenn ich dann aber von Kabel auf z.B. Satellit wechsel, brauch ich ein neues Modem für Internet und eine andere Tunerkarte für meinen LAN-TV-Kellerserver.
Das brauchst du doch bei IPTV auch - oder kann die 6490 jetzt auf einmal VDSL -oder- die 7580 DOCSIS?
Nein? Also braucht man auch dort bei einem Technologiewechsel neue Endgeräte in Form eines passenden Medienkonverters/"Modems" (Kabel<->VDSL; Satellit fällt ja wegen des nicht vorhandenen Rückkanals eh weg, sofern man nicht einen "Kellerserver" mit anderen Tuner-Karten ausstattet).
Ausserdem, das wäre dann die "Weiterentwicklung", bräuchte auch ein TV dann keinen DVB-C/S/T, Dual-/Triple-/Quadrotuner mehr, der hätte dann einfach IP und fertig.
Wenn sich die Programmparameter (Auflösung, Codec o.ä.) ändern, hilft dir auch IP nicht weiter. Denn derzeit schafft man ohne Hardwaredecoder die "Datenmengen" von UHD und co. nicht zu verarbeiten. Und ich glaube kaum, dass man in Zukunft auf Softwaredecoder gehen wird, wenn man doch quasi mit "inkompatiblen" Decodern seitens der Hardwareindustrie schon das beste Verkaufsargument für neue Geräte eingebaut hat.
Letzten Endes ist DVB-T2 HD ja auch "nur" durch die Nutzung von HEVC/h.265 nicht mehr kompatibel mit den "alten" DVB-T2-Receivern, die lediglich h.264 unterstützen. Und selbst DVB-T ist Full-HD-tauglich, wenn man statt MPEG2 auf h.264 setzt (wie z.B. in Südtirol) - nur machen das natürlich die "alten" DVB-T-Receiver nicht mit, weil ihnen der Codec fehlt. Und genau an DIESER Codec-Problematik scheitert auch dein Konzept von IPTV am Endgerät auf alle Ewigkeit.
Kein Problem wie hier im Thread, das jemand nicht weiß, wie er eigentlich sein TV-Programm kriegt, und auch kein Problem, wie von meinen Eltern vor ein paar Jahren, dass sie sich natürlich ohne Rückfrage einen TV gekauft haben, der nur DVB-T und DVB-C Tuner integriert hat, aber keinen DVB-S. Dreimal darfst du raten, wie sie TV empfangen.
Alte Weisheit: Wer nicht aufpasst, WAS er kauft, darf sich nicht wundern, wenn er ZWEIMAL kauft.
Und auch mit IPTV hätten deine Eltern das Problem gehabt - wenn kein DVB-S(2)-Einspeisegerät vorhanden ist, hilft auch IPTV nicht weiter (sofern man per Sat empfangen will).
Und ja, ich weiß dass das geht, ich hab das früher selber im Haus meiner Eltern mit DVB-S im PC umgesetzt, nur auch da lief der PC nicht durch, sondern ging halt nur, wenn der PC an war. Aber genau das will ich nicht.
Ja und? Wo ist das Problem? Selbst ein Raspberry schafft das Weiterleiten des DVB-Datenstroms von DVB-C/T/S ins Netzwerk - sofern kein Transcoding erfolgen soll. Und dank Wake-on-LAN müssen solche Geräte ja auch nicht zwingend dauerhaft laufen.
By the way: Mittlerweile macht das sogar die Fritz 6490 ohne Probleme - da sehe ich also nicht wirklich, warum man zwanghaft (im Netz) auf IPTV umstellen sollte, wenn's viel einfachere Lösungen für den Endkunden gibt.
Ich hab meinen PC sogar am TV angeschlossen, aber mir trotzdem einen FireTV geholt, weil ich nicht will, dass der ganze PC laufen muss, wenn ich mir doch nur einen Film anschaue und obendrein nervts, weil so ganz unhörbar ist der leider auch nicht.
Was hat jetzt der Empfang von VoD-Sendungen mit DVB-IPTV (-> lineares TV) zu tun?
Für VoD ist IP die optimale Plattform, für Broadcast (lineares TV) hingegen eben nicht unbedingt (oder nur mit "Kunststückchen" à la Multicast, was aber eine multicast- und rückkanalfähige Infrastruktur voraussetzt, die zusätzliche Hardware auf Kunden- und Providerseite voraussetzt und damit auch mehr Verwaltungs-Traffic erzeugt).
Dazu kommt noch, das das ganze sicherlich eine interessante Installation wäre, ich kenn da auch jemanden, der das komplett mit einem VDR-Server (iirc hat der 4 SVB-S Tuner im System, mit allem möglichen Pipapo, Timeshifting, Remoteaufnahme am Server, eigene Mediathek, Aufnahmen von überall via Internet programmierbar, etc) umgesetzt hat, aber ich bin Single und hab keinen 4-fachen Familienhaushalt damit zu versorgen, das ganze ist für mich also gleich nochmal um Potenzen unrentabler.
Nur weil es FÜR DICH unrentabel ist, heißt es noch lange nicht, dass das Gegenteil für die Provider viel rentabler ist.
Kauf dir eine 6490 -oder- einen Raspberry mit DVB-x-Stick und schon bist du durch.
Es wäre einfach viel praktischer und flexibler, wenn ich den Stream direkt via IP kriegen würde.
Nutz eine eigene 6490, dann HAST du deinen IP-Stream! Direkt vom Modem, so wie du es wünschst!
Aber wie gesagt: Vorteile für die Masse an Kunden hat IPTV über DOCSIS halt NICHT, egal wie sehr du argumentierst, dass IPTV über DOCSIS viel besser sei.
Einzig die KNB könnten(!) damit Bandbreite im Netz flexibler freisetzen (wobei dafür dann auch die heutigen Endgeräte gar nicht geeignet sind, weil die schlichtweg nicht alle Frequenzen gleichzeitig empfangen können. Du bräuchtest -Stand heute- einen Tuner, der 94(!) Kanäle gleichzeitig abdeckt, damit du ALLE im Segment gesendeten Daten empfangen könntest (und nur dann könnte die Bandbreite zwischen IPTV und I&P gleichmäßig verteilt werden). Die Fritz 6490 schafft gerade mal 24 Kanäle zu bündeln - selbst mit dem Nachfolger kommst du nicht ansatzweise in die Region, was möglich wäre.