Also wenn ich 94 Kanäle bräuchte, wieviele Kanäle kann denn dann der DVB-C Tuner in meinem TV?reneromann hat geschrieben: Also hat nur der Kunde einen Vorteil davon, der bereits jetzt IPTV auf Endgeräten nutzen will, die bisher keinen DVB-Tuner besitzen (z.B. PC/Tablet/Smartphone ohne TV-Karten). Für die Kunden, die jetzt per SmartTV über den eingebauten x-fach Tuner schauen, ändert sich (mal von der Software, sofern es wirklich nur eine Software ist, "eigentlich" gar nichts - sie haben weder Vorteile noch Nachteile.
Nein, Moment, ich glaube hier werden gerade zwei Sachen durcheinander gewürfelt, die zumindest mMn getrennt betrachtet werden: Was für Vorteile hätte IPTV und wie könnte eine Umstellung aussehen.
Die Umstellung wäre wie jetzt schon mehrfach genannt durchaus etwas schmerzhaft, könnte aber Schrittweise erfolgen, z.B. erstmal wenig prominente Sender auf IPTV zusätzlich umstellen. Ein voller Dualbetrieb wäre sowieso wegen den Bandbreiten praktisch wohl kaum möglich.
Eine Umstellung erfolgt auch nicht morgen, und wohl sicherlich auch nicht 2017, ich denke da eher an 2020, realistischer wohl eher erst 2025 oder so.
Man sollte sich aber auch nicht an "wer jetzt schon IPTV nutzen will, hat einen Vorteil" klammern. Das ist eher genau der Grund warum auch Analog-TV immernoch läuft und Bandbreite "verschwendet". Ja, es gibt sicherlich noch Leute, die auch heute noch analog gucken (ich selbst ja am zweit-TV auch), aber man muss (und sollte mMn) nicht ewig an alten Technologien festkrallen, nur weil eine handvoll Leute das noch nutzt. Es müssen dazu ja auch nicht gleich TV-Geräte entsorgt werden (wie der TE befürchtet hatte), man brauch dann halt nur einen passenden Receiver und die sind jetzt wirklich nicht unfinanzierbar teuer.
Und wer jetzt schon IPTV nutzen will, finde ich da etwas kurz gedacht. Es muss einfach gemacht werden und sich durchsetzen. Ich behaupte einfach mal, die meisten Leute juckt es auch nicht, ob sie DVB-C/S/T haben, die haben/nutzen halt das, was gerade da ist und/oder was günstiger ist.
Speziell im Kabel geht es nicht um TV oder Internet, es geht um TV UND Internet. Also nicht zwangsläufig mehr Programme, sondern ggf. auch mehr Internetbandbreite bei der gleichen Anzahl an (absolut verfügbaren aber nicht unbedingt ins Segement eingespeisten) TV-Kanälen.reneromann hat geschrieben: Der Provider hingegen hat den Vorteil, dass er die Bandbreite im Segment effizienter nutzen könnte (um damit rein theoretisch mehr Programme anzubieten
Nein, bei IPTV brauche ich NUR ein neues Modem, keine neue Tunerkarte im Server. Der TV-Empfänger funktioniert dann ja schon auf IP, egal ob das der "IP-Tuner" direkt im TV ist oder der Kellerserver mit Timeshift und Aufnahmefunktion für 30 Teilnehmer.reneromann hat geschrieben: Das brauchst du doch bei IPTV auch - oder kann die 6490 jetzt auf einmal VDSL -oder- die 7580 DOCSIS?
Richtig, ich brauche aber eben keinen anderen Tuner für TV-Empfang. Das fällt auch bei Satellit nicht komplett weg, weil man eben auch via Satellit TV als IPTV empfangen könnte. Satellit ist aber wieder ein bisschen anderes Thema, ausser man will schon am Uplink zum Satelliten als Einspeiser sparen. Der Uplink zum Satellit erfolgt über einen anderen Kanal, DSL, ISDN oder sowas. Es gibt ja auch Internet via Satellit (mit Uplink als ISDN, DSL, LTE, etc) und es geht ja um Internet UND TV. Meinem IPTV Receiver ist es aber völlig egal, woher genau das Signal kommt und/ob oder der Uplink einen anderen Weg hat, als das eigentliche TV-Signal, der kriegt einfach IP.reneromann hat geschrieben: Nein? Also braucht man auch dort bei einem Technologiewechsel neue Endgeräte in Form eines passenden Medienkonverters/"Modems" (Kabel<->VDSL; Satellit fällt ja wegen des nicht vorhandenen Rückkanals eh weg, sofern man nicht einen "Kellerserver" mit anderen Tuner-Karten ausstattet).
Korrekt, aber aktuell stellt sich die Frage an Tuner UND Dekoder. Mit IPTV wäre das Problem auf den Decoder reduziert. Heutzutage braucht man den passenden Tuner UND den passenden Decoder. Mir wurde doch eben ausführlich erklärt, dass ein DVB-T2 Receiver gegebenfalls nur H.264 kann, aber eben nicht H.265. DIESES Problem bleibt auch mit IPTV gleich, nicht aber die Frage ob das Gerät nun einen DVB-T- oder einen DVB-T2 Tuner hat, weil das wäre eben mit IPTV vereinheitlicht.Wenn sich die Programmparameter (Auflösung, Codec o.ä.) ändern, hilft dir auch IP nicht weiter. Denn derzeit schafft man ohne Hardwaredecoder die "Datenmengen" von UHD und co. nicht zu verarbeiten.
Neue und alte DVB-T2 Tuner nicht. Aber DVB-T (ohne) Tuner tun nicht mehr.Letzten Endes ist DVB-T2 HD ja auch "nur" durch die Nutzung von HEVC/h.265 nicht mehr kompatibel mit den "alten" DVB-T2-Receivern, die lediglich h.264 unterstützen.
Das DVB-S2/C Einspeisegerät ist aber nicht im TV integriert, sondern steht im Keller und nennt sich Router. Und da sind wir wieder bei Umstellung VS "wenns so wäre". Wenns so wäre, hätten sie nämlich beim TV-Kauf gar nicht drauf achten müssen, sondern hätten einfach ein TV-Gerät mit IPTV gekauft.Alte Weisheit: Wer nicht aufpasst, WAS er kauft, darf sich nicht wundern, wenn er ZWEIMAL kauft.
Und auch mit IPTV hätten deine Eltern das Problem gehabt - wenn kein DVB-S(2)-Einspeisegerät vorhanden ist, hilft auch IPTV nicht weiter (sofern man per Sat empfangen will).
Aber aktuell bringt dir selbst das TV-Gerät mit DVB-S2 Tuner und H.265 Support nichts, wenn dann aber DVB-T2 empfangen werden soll. Hätte dann zwar H.265 aber halt wieder keinen DVB-T2 Tuner.
Eine 250€ Fritte haben zu müssen, oder mit einem Raspi rumbasteln zu müssen (ja das ist basteln!), ist deiner Meinung nach also die "viel einfachere" Lösung für den Nutzer, als das TV-Programm out of the box direkt via IPTV zu kriegen?Ja und? Wo ist das Problem? Selbst ein Raspberry schafft das Weiterleiten des DVB-Datenstroms von DVB-C/T/S ins Netzwerk - sofern kein Transcoding erfolgen soll. Und dank Wake-on-LAN müssen solche Geräte ja auch nicht zwingend dauerhaft laufen.
By the way: Mittlerweile macht das sogar die Fritz 6490 ohne Probleme - da sehe ich also nicht wirklich, warum man zwanghaft (im Netz) auf IPTV umstellen sollte, wenn's viel einfachere Lösungen für den Endkunden gibt.
Sorry aber das ist ein Mehraufwand für den Nutzer und schließt die Vorteile des Netzbetreibers aus.
Nichts, war nur eine Begründing, warum sich jemand womöglich für zusätzliches Geld ein zusätzliches Gerät kauft, obwohl der PC, der 2m daneben steht das auch erledigen könnte.Was hat jetzt der Empfang von VoD-Sendungen mit DVB-IPTV (-> lineares TV) zu tun?
Selbst für VoD gäbe es wohl effizientere Möglichkeiten. Wenn man sich damit abfinden könnte, das VoD nicht auf die Sekunde startet, sondern mit bis zu 5min Zeitversatz, könnte man auch VoD multicasten und wohl bei ausreichender Verbreitung und Nutzung enorme Bandbreiten sparen. Zwar nicht auf der TAL, aber im Backbbone. Und der ist ja bekanntlich bei VF auch nicht gerade der bringer, auch wenn ich zugeben muss, dass es das letzte halbe Jahr besser geworden ist.Für VoD ist IP die optimale Plattform, für Broadcast (lineares TV) hingegen eben nicht unbedingt (oder nur mit "Kunststückchen" à la Multicast, was aber eine multicast- und rückkanalfähige Infrastruktur voraussetzt, die zusätzliche Hardware auf Kunden- und Providerseite voraussetzt und damit auch mehr Verwaltungs-Traffic erzeugt).
Das hatten wir doch jetzt schon x-mal. Fangen wir jetzt wieder von vorne an? Der Provider hätte doch den allergrösten Vorteil daraus.Nur weil es FÜR DICH unrentabel ist, heißt es noch lange nicht, dass das Gegenteil für die Provider viel rentabler ist.
Ja, mit einer 250€ Fritte mit Kabelanschluss. Und wenn ich nächstes Jahr umziehe und da Satellit installiert ist, kann ich meine 250€ Fritte wegwerfen, nur weil ich einen anderen Tuner bräuchte.Nutz eine eigene 6490, dann HAST du deinen IP-Stream! Direkt vom Modem, so wie du es wünschst!
Aktuell nicht, und da wären wir wieder bei der Umstellung. Klar hat das jetzt zur potentiellen Einführung kaum Vorteile.Aber wie gesagt: Vorteile für die Masse an Kunden hat IPTV über DOCSIS halt NICHT, egal wie sehr du argumentierst, dass IPTV über DOCSIS viel besser sei.
Wenn ich die Argumentation hier so lese, frage ich manchmal, wie man überhaupt den Sprung von Analog zu DVB-C geschafft hat. Hatte doch damals auch keine Vorteile und sowieso hatte niemand einen DVB-C-Tuner und konnte damit sowieso nichts sehen.
Einzig die KNB könnten(!) damit Bandbreite im Netz flexibler freisetzen (wobei dafür dann auch die heutigen Endgeräte gar nicht geeignet sind, weil die schlichtweg nicht alle Frequenzen gleichzeitig empfangen können. Du bräuchtest -Stand heute- einen Tuner, der 94(!) Kanäle gleichzeitig abdeckt, damit du ALLE im Segment gesendeten Daten empfangen könntest (und nur dann könnte die Bandbreite zwischen IPTV und I&P gleichmäßig verteilt werden). Die Fritz 6490 schafft gerade mal 24 Kanäle zu bündeln - selbst mit dem Nachfolger kommst du nicht ansatzweise in die Region, was möglich wäre.
Und wenn man auf IPTV umstellt, muss der Router zwar alle 94 Kanäle empfangen können, er muss aber doch nicht alle bündlen. Wobei wenn die Fritte jetzt schon 24 Kanäle bündeln kann, wo liegt dann das große Problem auch 94 Kanäle zu bündeln? Wenn doch auf allen Kanälen nur IP läuft.
Ich habs zwar jetzt nicht so mit der Elektrik ansich, aber die für IPTV muss das Modem zwar wohl alle Kanäle empfangen können, weil man dann ja alle Kanäle für IP nutzt und damit ein TV-Strom wohl auch irgendwie über einen Kanal kommt, aber man muss nicht alle Kanäle bübeln.
Nochmal: Ich rede nicht von morgen und nicht von übermorgen. Ich rede nicht davon, dass heute DVB-C abgeschaltet werden soll und morgen durch IPTV ersetzt werden soll. Sieh meine IPTV-Idee von mir aus als Utopie, was ich in 5-10, vielleicht 20 Jahren gerne hätte (wer weiß, was bis dahin überhaupt noch alles passiert). Gabs nicht auch DVB-C2? Das wäre auch eine Umstellung. Genauso wie von DVB-S auf DVB-S2 oder von DVB-T auf DVB-T2. Das ging und wird auch gehen, aber von DVB-C auf IPTV soll so eine unüberwindbare Hürde sein?