wie so oft meldet man sich initial in Foren meist erst an, wenn man was zu meckern hat und/oder Rat sucht Beides ist bei mir der Fall. Ich hoffe ich bin in diesem Forenbereich richtig mit meinem Anliegen.
Ich erwäge derzeit einen Wechsel in Cable & Phone 400, womit ein neuer Vertrag zustande kommen würde. Das wird weiter unten wichtig.
Zur Erklärung muss ich kurz etwas ausholen und zunächst meinen momentanen technischen Aufbau erklären:
Ich habe den normalen Hitron Router von Vodafone, habe den 200 Mbit/s Privatkundenvertrag, 4 Rufnummern (zwei habe ich dazugekauft) und beide Leitungen sind am Router aktiv. Besondere Optionen sind nicht aktiv.
Der Router ist im Bridge-Modus, weil ich einen TP-Link Archer VR900v dahinter betreibe. Dieser Router hat unter anderem eine DECT-Basis und verwaltet gerade meinen SIPgate-Account.
Was ich nun will ist, dass die Telefonie von Vodafone ebenfalls von meinem Router verwaltet wird. Was ich aber gerade nicht will ist ein eigenes Kabelmodem zu betreiben. Das hat mehrere Grunde:
Zum einen habe ich keinen Bock darauf, dass sich Vodafone bei Netzstörungen quer stellt (ich habe da noch so meine Erfahrungen mit denen, bevor die KD geschluckt haben) und zum anderen wäre das rausgeschmissendes Geld, weil das Kabelmodem auch nichts anderes macht als der Hitron im Bridge Modus. Sicherheitstechnisch wäre auch nichts gewonnen, weil Vodafone eh nicht in mein lokales Netz reingucken kann (der TP-Link routet tatsächlich in ein anderes Netz, der Hitron ist alleine in seinem LAN und hängt am WAN-Port meines Routers) und MiM könnte Vodafone auch dann noch machen, wenn ich meinen eigenes Modem an der Leitung hätte.
Ich war mir nicht sicher, ob das rechtlich auch so gehen sollte, also habe ich mir mal den entsprechenden Paragraphen angesehen, der zum Glück recht leicht verständlich ist und mich in meinem Vorhaben meiner Meinung nach unterstüzt.
Aus §11 Absatz 3 FTEG:
Gut, dass es bei DOCSIS bzw. EuroDOCSIS keine Zugangsdaten im eigentlichen Sinne gibt, ist klar. Dafür hat Vodafone ja dieses Aktivierungsportal bei Anschluss vorgesehen. VoC sei technisch an eigenen Geräten nicht möglich, hatte man mir mitgeteilt. Kann ich nicht beurteilen, soll mir aber nur Recht sein, denn ich will ja die SIP-Daten. Beim Anschluss und Aktivierung eines eigenen Modems würden diese Daten theoretisch angezeigt und wären fortan im Kundenportal einsehbar.(3) Die Betreiber öffentlicher Telekommunikationsnetze und die Anbieter von öffentlich zugänglichen Telekommunikationsdiensten dürfen den Anschluss von Telekommunikationsendeinrichtungen an das öffentliche Telekommunikationsnetz nicht verweigern, wenn die Telekommunikationsendeinrichtungen die grundlegenden Anforderungen nach § 3 Absatz 1 erfüllen. Sie können dem Teilnehmer Telekommunikationsendeinrichtungen überlassen, dürfen aber deren Anschluss und Nutzung nicht zwingend vorschreiben. Notwendige Zugangsdaten und Informationen für den Anschluss von Telekommunikationsendeinrichtungen und die Nutzung der Telekommunikationsdienste haben sie dem Teilnehmer in Textform, unaufgefordert und kostenfrei bei Vertragsschluss zur Verfügung zu stellen.
Ich will aber den Hitron weiter betreiben und nur die Telefonie selbst verwalten, daher gibt es kein eigenes Modem, das ich anschließen könnte. Zu den Telekommunikationsdiensten gehört aber selbstverständlich auch die Telefonie und diese Daten müssten mir eigentlich bei Vertragsschluss und nicht erst auf Anfrage und schon gar nicht erst nach Anschluss von irgendeinem besonderen Gerät zur Verfügung gestellt werden. Allerdings weigert sich der Kundendienst sogar diese Daten herauszugeben.
SIP läuft auf viel höheren Netzwerkebenen ab als DOCSIS, das auf Ebene 1 und 2 arbeitet. Die SIP-Server von Vodafone können auch technisch gar nicht unterscheiden, ob mein eigener Kabelrouter oder irgendein Gerät dahinter oder gar ein SIP-fähiges Gerät irgendwo auf der Welt, das per VPN über meinen Netzwerkanschluss angebunden ist, eine Verbindung aufbaut. Insofern gibt es technisch schon mal keinen Grund, warum sie mir diese Daten nicht geben können.
Die Dame im technischen Support hat, nachdem ich ihr im wesentlichen den gleichen Vortrag gehalten habe wie hier gerade, freundlicherweise noch mal ihren Vorgesetzten gefragt, der anscheinend auch nur abgewunken hat. Das ginge nicht, hieß es nur kurz.
An dieser Stelle will ich euch noch mal um Rat bitten, was ich noch tun kann. Mittlerweile geht es mir zum Teil auch schon ums Prinzip. Ich könnte auch ohne die Daten leben. Allerdings ist die Telefonie eine Leistung, die von mir genau so bezahlt wird, wie der Internetanschluss.
Meine nächsten Schritte wären jetzt eine Beschwerde bei der Bundesnetzagentur und/oder der Gang zum Verbraucherschutz bzw. Anwalt. Beides, insbesondere aber ersteres, könnte für Vodafone möglicherweise teuer werden. Mir macht das nichts, denn dank Rechtsschutzversicherung sind meine Kosten dafür überschaubar.
Ich will Vodafone aber nicht ärgern, sondern nur zu meinem Recht kommen. Daher würde ich das gern vermeiden wollen, wenn es geht. Vor allem, weil es prinzipiell technisch kein Drama wäre, das zu ermöglichen.