Rocko hat geschrieben:Also gemäß dem AVM Spezialist auf der CeBIT, war die 6590 halt noch nicht soweit fertig, deswegen die Verspätung.
Na ja - wir jeden hier von fast einem Jahr Verspätung, in der IT sind das Welten. Zumal die 6590 ja schon letztes Jahr entsprechend angekündigt wurde, dass sie zum August kommen soll - und mittlerweile haben wir schon fast April...
Und auf die Frage, warum kein Docsis 3.1, meinte er, das sei halt wie gesagt noch nicht Marktreif und zu neu, zudem sei Docsis 3.1 Abwärtskompatibel, und man könne die alten Modems trotzdem weiterhin nutzen. Nur wer dann mehr als 1,5 GBit/s haben möchte, müsse sich dann ein Docsis 3.1 Modem holen. Ansonsten würde die 6590 ausreichen.
Und bis mal jemand mehr als 1 Gbit anbieten wird, wären auch die mit Docsis 3.1 soweit.
Diese Aussage ist schlichtweg Bullshit. DOCSIS3.1 sieht für die Modems eine Abwärtskompatibilität vor, d.h. DOCSIS3.1-Modems müssen mit DOCSIS3.0-Signalen (US-Version -oder- EuroDOCSIS3.0-Signalen in der EU-Version) klarkommen - anders herum ist DOCSIS3.1 jedoch NICHT kompatibel, d.h. ein DOCSIS3.0-Modem kann NICHT in einem auf DOCSIS3.1 umgestellten Segment betrieben werden.
Grund dafür: Wenn das Signal im Segment auf DOCSIS3.1 umgestellt wird, sind alle 3.0-Geräte automatisch außen vor, da die 3.0-Geräte mit den "höheren" Modulationen von DOCSIS3.1 nichts anfangen können.
Wenn also die 24 Träger des Internet-Signals auf bspw. QAM-1024 oder QAM-4096 umgestellt werden, kann ein DOCSIS3.0-Gerät damit nichts mehr anfangen und sich nicht mehr verbinden. Und ich rede noch nicht mal von dem Bilden entsprechender "Mehrkanalträger", d.h. Nutzen von bis zu 192 MHz breiten OFDM-Trägern (statt 24 8 MHz-Kanäle mit jeweiligem Schutzabstand nur in Software zu bündeln).
Und bevor jemand mit DOCSIS2 und DOCSIS3-Parallelbetrieb kommt:
DOCSIS2 und DOCSIS3-Geräte können nur deshalb ohne Einschränkungen parallel betrieben werden, weil sich zwischen DOCSIS2 und DOCSIS3 nichts an der PHY-Schicht (also an der Bitübertragungsschicht) getan hat. Beide schreiben für den Downstream als Modulation maximal QAM-256 [analog zum DVB-C] vor. Mehr gibt's da im Downstream nicht. Einzig erweitert DOCSIS3 die DOCSIS2-Spezifikation um das Bonding von Kanälen, d.h. die Nutzung mehrerer Kanäle parallel statt nur eines einzigen Upstream- und Downstreamkanals wie bei DOCSIS2.
Mit DOCSIS3.1 wird hingegen die PHY-Schicht deutlich erweitert (größere Kanäle bis 192 MHz Breite statt bisher starr 8 MHz, zusätzliche Downstream-Modulationen QAM-1024 und QAM-4096), daher ist dann auch ein Weiterbetrieb der Altgeräte an umgestellten Segmenten nicht möglich. Auch wird dort (anders als beim DSL) kein Fallback auf DOCSIS3.0/2.0 unterstützt, weil dies deutliche Einschränkungen in der Bandbreite für alle Kunden bedeuten würde (DOCSIS3.1 schafft 50% mehr Datenbandbreite als DOCSIS3.0 bei gleicher Frequenzbandbreitennutzung im Segment).
Kann mir anders auch nicht vorstellen, das KDG alle Docsis 3 Modems rauswirft, das werden die nicht tun.
Doch, genau das wird passieren, wenn man auf DOCSIS3.1 umschalten will.
Das ist so wie die Abschaltung von Analog-Telefon und ISDN und die Umstellung auf VoIP bei DSL-Leitungen, die jetzt sukzessive von der Telekom [und anderen Anbietern] ausgeführt wird.