Besserwisser hat geschrieben:reneromann hat geschrieben:
Aber nur, weil dort der DVB-C-Datenstrom 1:1 in einen IP-Datenstrom gepackt wird. DVB-IP wäre übrigens auch nichts Anderes. Das hat aber nichts mit IPTV, wie du es vorher vorgeschlagen hast, zu tun ...
Ich hatte zum Schluß nur die Übertragung auf dem Abschnitt zwischen FB und TV-Empfänger betrachtet.
Es ist ein IP-Datenstrom, wie er auch aus jedem anderen Modem/Router rauskommt,
was einem zu Hause auch das Internet bereitstellt.
Vorausgesetzt, er wird irgendwo eingespeist.
Deshalb schrieb ich mehrmals: "über das Internet".
Das Problem an deiner einfachen Vorstellung ist die Tatsache, wie die Daten in einem Netzwerk (bis hin zum Internet) übertragen werden.
Hierfür gibt es nur genau 2 Möglichkeiten:
a) Der Server/Einspeisepunkt stellt die Daten unidirektional ungefragt allen Teilnehmern zur Verfügung und der Teilnehmer nimmt sich das, was er braucht. Das nennt sich dann Broadcast und ist im Endeffekt genau das, was jetzt schon mit DVB-C der Fall ist - am Receiver/Tuner liegen immer alle Sender an und der Empfänger wählt aus allen Programmen aus.
b) Der Empfänger teilt dem Server/Einspeisepunkt über eine bidirektionale Verbindung mit, welche Daten er haben möchte.
b) 1) Im einfachsten Fall geschieht das über die reguläre Internetleitung wie bei On-Demand-Diensten ähnlich der bereits genannten Mediathek-Anwendung als Unicast (also als 1:1-Verbindung).
b) 2) Bei linearem TV verwendent man stattdessen Multicast, bei dem über gezielte Steuernachrichten den einzelnen Netzwerkelementen zwischen dem Server/Einspeisepunkt und dem Empfänger mitgeteilt wird, welche Daten sie an den Empfänger weiterleiten sollen. Blöd nur, dass die meisten 08/15-Switches im Heimeinsatz eben jene Multicast-Nachrichten nicht verstehen und daher aus einem Multicast einen Broadcast (also ungefragte Verbreitung an alle Teilnehmer) machen.
Nur haben die einzelnen Punkte entsprechende Haken:
Sofern man auf Punkt a) setzt, muss dein Heimnetzwerk prinzipiell immer alle Sender an alle Empfänger übertragen können. Bei derzeit knapp 30 DVB-C-Transpondern reicht dein "süßes" Gigabit-Netzwerk zu Hause dafür nicht aus - und ich rede noch gar nicht davon, dass du auch nur irgendwie Daten in deinem Heimnetz übertragen willst -oder- auch nur ins Internet gehst. Mal davon abgesehen, dass man dann auch weiterhin auf DVB-C setzen kann, weil eine IP-Kapselung dann völlig unnötig ist.
Nur mit Punkt b) kannst du die Datenflut in deinem Netzwerk reduzieren, so dass es überhaupt funktioniert. Blöd ist halt nur, dass du sowohl für Punkt b)1) als auch für b)2) eine direkte Verbindung zum Einspeisepunkt brauchst, damit der Einspeisepunkt weiß, was du willst. Sofern der Einspeisepunkt des TV-Signals nicht deine Fritzbox ist (wie jetzt), sondern z.B. das CMTS, muss natürlich eine aktive Verbindung hin zum CMTS/zur Einspeisestelle bestehen. Und dies setzt einen aktiven Rückkanal oder eine anderweitige Internetverbindung zwingend voraus - ohne die geht es nicht.
Problem bei Punkt b)1) - Wenn jeder Empfänger eine Unicast-Verbindung zum Einspeisepunkt aufbaut, kommt es im Konzentratornetz dazu, dass gerade bei linearem TV sehr oft der gleiche Datenstrom zu unterschiedlichen Empfängern übertragen werden muss, d.h. die Kapazitätsanforderungen steigen linear mit der Anzahl der Teilnehmer im Segment. Man spart also nicht, sondern man muss für jeden Empfänger die Kapazität bereitstellen, was bei mehreren 100 Empfängern im Segment schnell deutlich mehr als die Gesamtsegmentbandbreite ausmacht.
Daher ist es sinnvoller, auf Punkt b)2) zu setzen, d.h. auf Multicasts, bei denen die aktiven Komponenten innerhalb des Netzes den Datenstrom effektiv weiterleiten und so vereinzeln, dass jeder Empfänger nur das bekommt, was er bestellt hat - es aber keine doppelten Übertragungen gibt. Dies setzt aber voraus, dass alle Komponenten Multicast beherrschen...
Davon abgesehen ist gar nicht geklärt, wie die entsprechende Bandbreite abgerechnet werden soll - soll dir VFKDG dann ein separates Modem nur für IPTV stellen?
Oder soll VFKDG alle Modems austauschen, weil sie gar nicht in der Lage sind, die (derzeit möglichen) 5 GBit/s (und ich rede noch nicht mal von DOCSIS3.1, sondern nur von der Bündelung aller Kanäle als DOCSIS3.0-Datenstrom) zu verarbeiten?
... sondern entspricht eher einer Verpackung des DVB-Datenstroms in ein Format, welches dann auch Geräte ohne DVB-Receiver empfangen können.
Genau so.
Über Netzwerk RJ45 oder WLAN.
Und mit einer App.
Und warum nicht einfach weiterhin "ganz normal" per DVB-C ohne den ganzen IP-Quatsch außen drum herum?
Ach ja, ich vergaß - weil man dann nicht mehr über das Smartfön und die Tablette TV schauen kann, sondern seinen Allerwertesten zum TV-Gerät bewegen muss oder einen entsprechenden Wandler wie die freie Fritte und/oder Linux-Receiver benötigt...