Ich versuch grad die unterschiedlichen IPv6/IPv4 Varianten zu verstehen, die man indirekt je nach Vertragskonstellation und Konfiguration bei Vodafon Kabel Internet hat.
- Kann das jemand bitte mal aufmerksam lesen - Stimmt das alles so, was ich hier an IPv4/IPv6 Variationen zusammengetragen hab?
- Gibt es noch weitere hier nicht angesprochene IPv4/IPv6 Varianten bei Vodafon Kabel?
- Sehe ich das richtig, dass es damit effektiv mindestens 16€ Aufpreis kostet, wenn man als Privatkunde einen /56 IPv6 Prefix für Prefix Delegation haben will? Oder gibt es evtl. noch weitere Möglichkeiten?
Mein bisheriges Verständnis:
Altvertrag mit DOCSIS 2.0 (IPv4 only)
- Hat man noch einen Altvertrag mit alter DOCSIS 2.0 Hardware, dann hat man eine vollwertige IPv4 Adresse auf der WAN-Seite, aber keine Möglichkeit IPv6 zu nutzen.
- Das Modem beherrscht nur den Bridgemodus und man schließt daran einen klassischen Router an.
- Für IPv6 muss das Modem ausgetauscht werden, was nur mit einem Tarifwechsel möglich ist.
- die IPv4 Adresse auf der WAN-Seite wird dynamisch vergeben, d.h. ändert sich also alle paar Tage.
Standard Privatkundenvertrag mit 32 bis 500Mbit als Ausgangspunkt (Dual Stack Lite):
Ein aktuell (Dez/2017) abgeschlossener Red Internet Privatkunden Vertrag hat eine Dual-Stack Lite Konfiguration. Man bekommt:
- eine IPv6 Adresse auf der WAN-Seite
- keine vollwertige IPv4 Adresse auf der WAN-Seite: es wird Carrier Grade NAT = Dual Stack Lite eingesetzt, d.h. IPv4-NAT findet in Netzkomponenten von Vodafone statt. Man ist von extern nicht über IPv4 erreichbar.
- kein IPv6 Prefix Delegation im LAN: Man erhält nur einen einzigen /64 IPv6-Prefix auf der LAN-Seite. D.h. man kann keine weiteren Router zuhause kaskadiert anschließen (eigene IPv6-Subnetze zuhause sind damit nicht möglich!)
- Die IPv4/v6-Adressen auf der WAN-Seite sind dynamisch. Sie sind zwar durchaus mehrere Tage lang konstant, aber ändern sich hin und wieder. Man kann von aussen aber nur über IPv6 kontaktiert werden, da IPv4 wg. Carrier Grade NAT nicht zum Kundenequipment zurückgeroutet wird.
Bridge Mode als Konfigurationsvariante (IPv4 Only)
Schaltet man den Kabel-Router manuell im Vodafon-Kundencenter in den Bridgemode, passiert folgendes:
- man hat keine IPv6 Adresse mehr auf der WAN-Seite
- man erhält eine vollwertige IPv4 Adress auf der WAN-Seite.
- Die IPv4-Adresse auf der WAN-Seite bleibt dynamisch. Sie ist zwar durchaus mehrere Tage lang konstant, aber ändern sich hin und wieder.
Fritzbox als Vertragsoption (richtiges Dual Stack)
- Bucht man per Aufpreis eine Fritzbox von Kabel Deutschland dazu, bekommt man vollwertiges Dual Stack, d.h. eine "vollwertige" IPv4 Adresse auf der WAN-Seite plus eine IPv6 Adresse zeitgleich. Man ist damit von extern sowohl über IPv4 und IPv6 erreichbar, allerdings bleiben beide Adressen dynamisch, ändern sich also alle paar Tage (da sie per DHCP von Vodafon zugewiesen werden)
- Das Modem bekommt auf der WAN-Seite zwar einen /62 Prefix. Von den damit möglichen 4 Subnetzen steht aber nur eines auf der LAN-Seite zur Verfügung, so dass es auf der LAN-Seite beim /64 IPv6 Prefix bleibt.
Einsatz eigener Kabelmodemrouter-Hardware (keine Auswirkung auf IPv4/6 Möglichkeiten):
- wenn man kundeneigene Kabelrouter-Hardware einsetzt, bleibt es beim /64 Prefix auf der LAN-Seite und allen den zuvor genannten Möglichkeiten
- man kann vermutlich ebenfalls im Kundencenter den Bridgemodus an- bzw. ausschalten
- vermutlich kein DualStack Lite, nur richtiges Dual Stack ???
Verschiedene Kabelrouter-Hardware
- Der zur Verfügung gestellte kostenfreie Kabelrouter von Vodafon kann geräteseitig variieren. Je nach Verfügbarkeit bekommt man cbn, Hiltron oder ??? Hardware . Auf die verfügbaren IPv4/IPv6 Optionen hat das aber keinen Auswirkung, alle Geräte beherrschen IP-seitig das selbe.
Business Verträge (IPv6 /56 Prefix möglich und feste IP)
- Ein Business Vertrag unterscheidet sich in der Basisoption bzgl. IPv4/IPv6 nicht von einem Privatkundenvertrag . Die selben Variationsmöglichkeiten, wie zuvor genannt, gelten auch hier.
- Aber: Nur bei Business Verträgen besteht die Möglichkeit, die aufpreispflichtige Option "feste IP" dazuzubuchen. Dann bekommt man auf der WAN Seite richtiges Dual Stack plus feste, nicht veränderliche IP-Adressen für IPv4 und IPv6.
Darüberhinaus ist ein technischer Bestandteil des "feste IP"-Pakets, dass man statt einem /64 IPv6 Prefix einen /56 IPv6 Prefix erhält. Man kann damit auf der LAN-Seite weitere Router per IPv6 anschließen und damit dann zuhause IPv6-Subnetze anlegen (mit einem /64 Prefix geht das hingegen nicht).
Allerdings ist die "feste IP"-Option für Heimanwender mit Einschränkungen bei der Privatsphäre und deutlich höheren Kosten verbunden:
- man gibt die Anonymität im Internet wegen der festen, unveränderlichen IP-Adressen auf
- man zahlt 5€ Aufpreis für den Business Vertrag (ggü Privatkundenvertrag)
- man zahlt weitere 6€ Aufpreis für die Feste-IP Option
- man zahlt weitere 5€ Aufpreis für die Fritzbox, weil nur diese vollwertiges Dual-Stack beherrscht (und das "feste IP"-Paket das offenbar braucht)
- Bei Neuabschlüssen sind die Rabatte in den ersten 24 Monaten auf Businessverträge niedriger als bei Privatkunden-Verträgen
Vertragsmöglichkeiten: IPv6, Prefix Delegation, Dual Stack
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Bitte gib bei der Erstellung eines Threads im Feld „Präfix“ an, ob du Kunde von Vodafone Kabel Deutschland („[VFKD]“), von Vodafone West („[VF West]“), von eazy („[eazy]“) oder von O2 über Kabel („[O2]“) bist.
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Re: Vertragsmöglichkeiten: IPv6, Prefix Delegation, Dual Stack
Größtenteils stimmt das, was du schreibst, ein paar Dinge muss ich aber korrigieren:
Aktuell wird bei eigenen Geräten auch noch Dual Stack bereitgestellt, das hat aber rein technische Gründe. Das bedeutet, sobald diese technischen Gründe mal nicht mehr vorhanden sind, kann die vollwertige IPv4 durchaus wegfallen.
Nein, auch mit einer FritzBox von Vodafone gibt es nur Dual Stack "Lite", sprich IPv4 läuft über einen CGN. Dual Stack wird mit dieser Konstellation nur noch in Ausnahmefällen geschaltet, überwiegend wenn von IPv4-only-Anschlüssen auf das Heimnetz zugegriffen werden soll.kabulus hat geschrieben:- Bucht man per Aufpreis eine Fritzbox von Kabel Deutschland dazu, bekommt man vollwertiges Dual Stack, d.h. eine "vollwertige" IPv4 Adresse auf der WAN-Seite plus eine IPv6 Adresse zeitgleich. Man ist damit von extern sowohl über IPv4 und IPv6 erreichbar, allerdings bleiben beide Adressen dynamisch, ändern sich also alle paar Tage (da sie per DHCP von Vodafon zugewiesen werden)
Nein, bei kundeneigener Hardware kann im Kundenportal kein Bridgemodus eingestellt werden, da das nur bei den Standard-Leihroutern von Vodafone funktioniert.- man kann vermutlich ebenfalls im Kundencenter den Bridgemodus an- bzw. ausschalten
- vermutlich kein DualStack Lite, nur richtiges Dual Stack ???
Aktuell wird bei eigenen Geräten auch noch Dual Stack bereitgestellt, das hat aber rein technische Gründe. Das bedeutet, sobald diese technischen Gründe mal nicht mehr vorhanden sind, kann die vollwertige IPv4 durchaus wegfallen.
Auch mit diesen zur Verfügung gestellten kostenlosen Kabelroutern ist nur Dual Stack "Lite" möglich, wie oben bei der FritzBox.- Der zur Verfügung gestellte kostenfreie Kabelrouter von Vodafon kann geräteseitig variieren. Je nach Verfügbarkeit bekommt man cbn, Hiltron oder ??? Hardware . Auf die verfügbaren IPv4/IPv6 Optionen hat das aber keinen Auswirkung, alle Geräte beherrschen IP-seitig das selbe.
Nein, die feste IP ist auch mit den Standard-Kabelrouter und mit kundeneigener Hardware möglich. Außerdem ist in den "Internet & Phone Business" - Tarifen die FritzBox bereits inklusive, der 5€ Aufpreis fällt da also weg.- man zahlt weitere 5€ Aufpreis für die Fritzbox, weil nur diese vollwertiges Dual-Stack beherrscht (und das "feste IP"-Paket das offenbar braucht)
Würde ich jetzt nicht sagen. Auch bei den Businessverträgen beträgt der Preis im ersten Jahr (nicht in den ersten 24 Monaten) 19,99€, nur ist der Preis halt ohne Mehrwertsteuer.- Bei Neuabschlüssen sind die Rabatte in den ersten 24 Monaten auf Businessverträge niedriger als bei Privatkunden-Verträgen
Digitale Programmübersicht für das Kabelnetz von Vodafone
Kabelnetz: voll ausgebaut (862 MHz) mit 1000 Mbit/s
TV: TV Komfort Vielfalt HD Kabelanschluss + Vielfalt HD Extra mit Sagemcom RCI88-320 KDG
Internet: GigaZuhause 250 Kabel mit FRITZ!Box 6490 (kdg)
Kabelnetz: voll ausgebaut (862 MHz) mit 1000 Mbit/s
TV: TV Komfort Vielfalt HD Kabelanschluss + Vielfalt HD Extra mit Sagemcom RCI88-320 KDG
Internet: GigaZuhause 250 Kabel mit FRITZ!Box 6490 (kdg)
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Re: Vertragsmöglichkeiten: IPv6, Prefix Delegation, Dual Stack
noch einen Nachtrag:
D2 Modems können auch nur IPV6 haben
Die Enterprise-Kunden haben auch noch andere Konfigurationen.
D2 Modems können auch nur IPV6 haben
Die Enterprise-Kunden haben auch noch andere Konfigurationen.
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- Beiträge: 13
- Registriert: 02.09.2017, 22:55
Re: Vertragsmöglichkeiten: IPv6, Prefix Delegation, Dual Stack
Als ich im August auf Red Internet & Phone400 Cable gewechselt bin, habe ich mir eine freie 6390 besorgt und den Bridge-Modus freigeschaltet. Damit habe ich vollen Dual-Stack (sowohl auf der Fritzbox selbst als auch am gebridgten Router), inkl. Prefix Delegation mit min. /56.kabulus hat geschrieben: ↑25.12.2017, 14:22 Einsatz eigener Kabelmodemrouter-Hardware (keine Auswirkung auf IPv4/6 Möglichkeiten):
- wenn man kundeneigene Kabelrouter-Hardware einsetzt, bleibt es beim /64 Prefix auf der LAN-Seite und allen den zuvor genannten Möglichkeiten
- man kann vermutlich ebenfalls im Kundencenter den Bridgemodus an- bzw. ausschalten
- vermutlich kein DualStack Lite, nur richtiges Dual Stack ???
Ich kann nicht beurteilen, ob das Glück bei der Provisionierung war, oder ob das grundsätzlich so eingerichtet wird.
Wenn man eigene Hardware verwendet, kann man im Kundencenter nichts für den Router konfigurieren; der steht komplett unter der eigenen Kontrolle.
So habe ich das alles eingerichtet: viewtopic.php?f=69&t=38414&p=585273#p585273