Diskussion über IPTV im Kabelnetz

[robert_s]

Eben. Aber es wurde wohl anfangs ein andere Verbindungsstandard als PPPoE über VDSL genutzt, oder es lag doch nur an IPoE für Entertain.

Ich habe meinen VDSL-Anschluss aus der ersten Ausbauwelle im Juni 2007 geschaltet bekommen, und kann daher mit Sicherheit sagen, dass der schon mit PPPoE über VDSL lief.

Damals lief das sogenannte "Startnetz": PPPoE auf VLAN-ID 7 transportiert Internet + IPTV-Multicast. Später wurde das "Zielnetz" realisiert, bei dem PPPoE auf VLAN-ID 7 nur noch Internet transportierte, und auf IPoE auf VLAN-ID 8 die IPTV-Multicasts.

Mit BNG wurde VLAN-ID 8 wieder abgeschafft und nun ist die Telekom tatsächlich wieder beim "Startnetz" von 2006 angekommen.

Und dabei war PPPoE eine durchgehende Konstante. Übrigens schon seit der Einführung von (A)DSL bei der Telekom.

[in-need-for-speed]

Und welchen Router hattest Du da?

[robert_s]

Und welchen Router hattest Du da?

Den Speedport W700V, der interessanterweise noch letztes Jahr ein Softwareupdate erhalten hat:
https://www.telekom.de/hilfe/geraete-zu ... ecked=true

Und der konnte eben PPPoE, aber kein VDSL. Als VDSL-Modem wurde das Speedport 300HS vorgeschaltet.

[reneromann]

Das Kabelnetz ist wie geschaffen für IPTV. Durch die großen Bandbreiten, welche Telefonlitze nie erreichen können. In den kommenden Jahren wird sich hier viel tun. Wenn Vodafone die Analogabschaltung nächstes Frühjahr abgeschlossen hat, denke ich, das dann ganz andere Angebote kommen werden, an welche man jetzt noch gar nicht so denkt. Wenn dann die komplette Umstellung von Dosic 3 auf 3.1 vollzogen wird (das ist der logische nächste Schritt) gibt es kaum noch Grenzen.

Die Aussage ist - wie bereits merhfach geschrieben - völliger Schwachsinn.
IPTV, also die Übertragung linearer TV-Programme über IP [ich rede also explizit NICHT von VoD/Streaming-Angeboten!], ist im Kabelnetz das Schwachsinnigste, was man machen kann, weil:
a) Derzeit aufgrund fehlender Unterstützung kein Broadcast/Multicast möglich ist - man müsste also im Gegensatz zum DVB-C-Angebot, wo alle Kunden das Programm bei nur einmaliger Einspeisung empfangen können, pro Kunde einspeisen (deutlich höherer Aufwand)
b) benötigt jedes Gerät dann einen aktiven Rückkanal zur Selektierung des Boardcast/Multicast-Datenstroms

Wenn also das Segment derzeitige Größen von mehreren 100 Haushalten hat, hast du deutliche Einbußen in Bezug auf die Bandbreite - du sparst, weil kaum bis keine Sender nicht geschaut werden, nur wenig Bandbreite, brauchst aber viel komplexere Technik (sowohl auf Kunden-, aber auch auf Anbieterseite). Und wenn das Segment durch FTTH nur noch 1..10 Kunden umfasst, reicht die Bandbreite eh dicke für parallele Internet & TV-Ausstrahlung

[robert_s]

a) Derzeit aufgrund fehlender Unterstützung kein Broadcast/Multicast möglich ist -

Diese Aussage solltest Du präzisieren, denn im DOCSIS-Segment werden andauernd Broadcasts und Multicasts verschickt.

[Flole]

Klar kannst du Multicasts über DOCSIS verschicken, wie ARP requests auch. Die Casa kann das sogar auch, ist in dem Teil des Manuals beschrieben den ich nur kurz überflogen hab. Wenn da Interesse besteht würde ich mich da mal einlesen wie das funktioniert und was das alles so kann.

[in-need-for-speed]

Und welchen Router hattest Du da?

Den Speedport W700V, der interessanterweise noch letztes Jahr ein Softwareupdate erhalten hat:
https://www.telekom.de/hilfe/geraete-zu ... ecked=true

Und der konnte eben PPPoE, aber kein VDSL. Als VDSL-Modem wurde das Speedport 300HS vorgeschaltet.

Das merkwürdige daran ist aber, das in der Anleitung des Speedport 300HS nirgendwo was davon steht, dass man an das Modem auch direkt einen PC anschliessen kann, wie es bei allen T-DSL-PPPoE-Modems vorher der Fall war. Stattdessen steht dort: "Um Computer oder Telefone für DSL-Telefonie am Ihrem VDSL2-Anschluss nutzen zu können, benötigen Sie zusätzlich ein sogenanntes Integrated Access Device (IAD), z.B. Speedport W 700V.", und der W 700 V war Anfangs der einzige Router, der für das Modem freigegeben war {obwohl es meines wissen schon den 900er gab}. Bist Du dir wirklich sicher, dass PPPoE zwischen Modem und Router verwendet wurde?

[robert_s]

Das merkwürdige daran ist aber, das in der Anleitung des Speedport 300HS nirgendwo was davon steht, dass man an das Modem auch direkt einen PC anschliessen kann, wie es bei allen T-DSL-PPPoE-Modems vorher der Fall war. Stattdessen steht dort: "Um Computer oder Telefone für DSL-Telefonie am Ihrem VDSL2-Anschluss nutzen zu können, benötigen Sie zusätzlich ein sogenanntes Integrated Access Device (IAD), z.B. Speedport W 700V.", und der W 700 V war Anfangs der einzige Router, der für das Modem freigegeben war {obwohl es meines wissen schon den 900er gab}. Bist Du dir wirklich sicher, dass PPPoE zwischen Modem und Router verwendet wurde?

Ja, bin ich. Und die Merkwürdigkeit kann ich Dir auch erklären: Im Gegensatz zu den vorherigen ADSL-Modems musste VLAN verwendet werden, um die genannte VLAN-ID 7 zu setzen, und das Speedport 300HS war auch für das VLAN-Tag transparent (wohingegen die Fritz!Boxen das VLAN-Tag selbst hinzufügen bzw. entfernen), es musste also vom angehängten Gerät generiert und angenommen werden.

Also einfach den bisherigen PC mit PPPoE-Software zu verwenden hat nicht funktioniert, da kam keine Verbindung zustande. Und VLAN-Unterstützung gab es damals auch nur in den neueren Ethernet-Controllern. Ich habe damals damit experimentiert, in RASPPPOE ein "Soft-VLAN" einzubauen (womit man nur noch eine MTU von 1488 hatte), aber das klappte bei mir nicht, weil der NVIDIA nForce-Chipsatz schon VLAN-Unterstützung hatte und bei abgeschalteter VLAN-Funktion ankommende Ethernet-Frames mit VLAN-Tag nicht rausrückte. Und wenn die VLAN-Unterstützung an war, brauchte man das "Soft-VLAN" auch nicht mehr.

Wie Du siehst, habe ich mich damals damit eingehend beschäftigt und kann deshalb so sicher sagen, dass das wirklich eine PPPoE-Verbindung war.

[in-need-for-speed]

Schön zu wissen. (Wofür auch immer.) Die damalige Telekom

Dann hatte die W 700 V wohl kein Fritzbox-Innenleben.

Du solltest dann wohl mal einen VLAN Artikel in den Helpdesk packen!

[robert_s]

Dann hatte die W 700 V wohl kein Fritzbox-Innenleben.

Der Speedport W700V war von Arcadyan, der Speedport W701V war von AVM. Leider war der zu schwachbrüstig ausgelegt und schaffte nur 35Mbit/s Durchsatz, was für VDSL-50 nicht reichte.

Du solltest dann wohl mal einen VLAN Artikel in den Helpdesk packen!

PPPoE gibt es im Kabel ja nicht. VLAN wohl schon, aber das scheint mir das Kabelmodem komplett zu handhaben, selbst ein "reines" Kabelmodem. Ist entsprechend für Kabel auch nicht weiter interessant.