Auswahl geeigneter Antennendosen

In diesem Forum geht es um andere Receiver als die via Vodafone TV (bzw. ehemals TV Komfort), Vodafone GigaTV oder HZ TV (ehem. Horizon TV) vertriebenen, und alle technischen Angelegenheiten, die nicht in die anderen Unterforen passen.
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Krümel
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Auswahl geeigneter Antennendosen

Beitrag von Krümel »

Hallo Forum,
ich bin vor einiger Zeit in eine Eigentumswohnung (8 Parteien) mit Kabelfernsehen gezogen. Dort befinden sich 3 in Reihe geschaltete Antennendosen, an denen ich folgende Geräte angeschlossen habe:

1. Wohnzimmer: Antennendose Axing BSD 4-07, vu-Duo2 mit Quad-Tuner und TV
2. Schlafzimmer: Antennendose Axing BSD 4-07, vu-Solo2 mit Twin-Tuner und TV
3. Arbeitszimmer: Antennendose Axing BSD 4-00, DM 800 mit Single-Tuner


In unregelmäßigen Abständen habe ich auf unterschiedlichen Sendern, vor allem 3sat-HD, kabel eins HD und Sky 1 HD, Pixelstörungen bis zu kurzfristigen Aussetzern. Wenn ich dann auf die entsprechenden SD-Kanäle umschalte, sind die Störungen dort in der Regel nicht vorhanden. Diese Fehler treten bei den Receivern und auch bei den Fernsehern auf. Ich habe schon alle Antennenkabel durch möglichst kurze und hochwertige Kabel verschiedener Firmen getauscht. Leider hat das auch nichts gebracht.

Könnt ihr mir etwas zu meinen vorhandenen Antennendosen sagen? Macht die Zusammenstellung dieser Dosen sinn, oder sollte ich sie komplett erneuern? Welche Dosen könnt ihr mir empfehlen? Ich habe leider keine Ahnung von der Materie.

Schonmal vielen Dank für eure Bemühungen
Krümel
Antennendosen-Anordnung.pdf
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Flole
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Re: Auswahl geeigneter Antennendosen

Beitrag von Flole »

Die Dosen sind eigentlich im ganzen Gebäude aufeinander abgestimmt, wenn du da was tauscht kann es beim nächsten Einpegeln sein das bei allen anderen alles passt nur bei dir nicht. Am besten du misst mal die Pegel an den einzelnen Dosen, dann kann man sagen ob die passen (und wenn die passen stimmt auch die Wahl der Dosen)
Krümel
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Re: Auswahl geeigneter Antennendosen

Beitrag von Krümel »

Wie messe ich denn die Pegel?
Flole
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Re: Auswahl geeigneter Antennendosen

Beitrag von Flole »

Bestenfalls mit einem Messgerät, dann wäre die nächstbeste Möglichkeit mit einem Kabelmodem und notfalls tut es auch ein Receiver. Einfach mal recherchieren wie das mit dem jeweiligen Gerät funktioniert.
Krümel
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Re: Auswahl geeigneter Antennendosen

Beitrag von Krümel »

Ein Messgerät und ein Kabelmodem habe ich leider nicht. Die DM 800 im Arbeitszimmer zeigt Werte für SNR (um die 37) und BER (bei den meisten Sendern 0) an. Die vu-Boxen im Schlaf- und Wohnzimmer zeigen nur Werte in Prozent an.

Das Haus ist aus den 60'ger Jahren. Von Nachbarn weis ich, dass es ursprünglich eine Dachantenne gegeben hat, und später auf Kabelfernsehen, wer wollte, umgestellt wurde. Vermutlich wurden zumindest die Dosen im Schlaf- und im Arbeitszimmer von meinem Vorbesitzer verlegt. Ob es damals in Abstimmung mit allen Eigentümern geschehen ist, ist eher unwahrscheinlich.
Flole
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Re: Auswahl geeigneter Antennendosen

Beitrag von Flole »

Ohne die Pegel zu kennen ist es schwer eine Aussage zu treffen, SNR ist das Signal/Rausch Verhältnis (da ist es jetzt wichtig welcher Sender/welche Modulation verwendet wurde um das einzuordnen) und BER ist die Bitfehlerrate (die muss also am besten auf 0 bleiben, sonst gibts Störungen, also wenn es Störungen gibt mal schauen ob die hochgezählt hat).

Wie viel Prozent zeigen die anderen Boxen denn an? Eventuell sieht man da ja was....

Wie oft tauchen die Störungen auf? Und sind die immer auf allen Geräten gleichzeitig oder immer nur auf einem Gerät?
Krümel
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Re: Auswahl geeigneter Antennendosen

Beitrag von Krümel »

An meinem Digital-Receiver (vu-duo2) im Wohnzimmer (1. Dose) werden je nach Sender folgende Werte angezeigt:
SNR: 45% - 75%
AGC: 90% - 95%

Der Fernseher im Wohnzimmer zeigt bei 10 getesteten Sendern die gleichen Werte an:
Signalstärke: 3 von 5 Balken
Qualität des Signals: gut

Im Arbeitszimmer sind die BER-Werte auf der DM 800 bei fast allen Sendern bei 0. Bei wenigen Sendern schwanken sie bis max. 800. Die SNR-Werte sind je nach Sender zwischen 34 und knapp 38.

Wenn ich in der Vergangenheit Störungen bei einem Sender auf dem Fernseher hatte, gab es auf dem Receiver auch Störungen.
Radiowaves
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Re: Auswahl geeigneter Antennendosen

Beitrag von Radiowaves »

Ich hole das mal hoch, weil ichs jetzt erst gefunden habe. Falls das Problem noch bestehen sollte: die Abfolge der 3 Dosen ist grundfalsch!

Die BSD 4-00 ist eine Stichdose. Die gehört nie, nie, nie ans Ende einer Reihenschaltung, denn sie bildet keinen Stammabschluss. Die Hochfrequenz wird an dieser Dose reflektiert (wenn nichts angeschlossen ist, ganz heftig) und läuft auf dem Kabel zurück. Dabei gibt es zu jedem Moment an jedem Ort (also auch an den anderen beiden Dosen) Absenkungen und Überhöhungen im Signalspektrum, je nachdem, ob "Wellenberg" auf "Wellenberg" oder auf "Wellental" trifft. Es ergibt sich eine Berg- und Talbahn der Signalpegel an den Dosen:

[ externes Bild ]
(Grafik: @Dipol, obere Reihe: Messung mit breitbandigem Rauschgenerator, untere Reihe: Messung mit Kabelsignal)

Die vorgeschalteten BSD 4-07 sind doppel-breitband-Durchgangsdosen. Die sind in Netzen mit Internet auch sehr ungern gesehen, denn da beide Ports schon ab 5 MHz losgehen, können Störungen in den Rückkanalbereich eindringen durch z.B. schlechte Anschlusskabel. Dosen für Netze mit Internet/Telefon (sogenannte "Multimediadosen") haben erst ab 85 MHz aufwärts Signaldurchgang an den beiden Steckanschlüssen für Radio und TV und sind damit sicherer gegen Störungen im Internet.

Mit ca. 7 dB Auskoppeldämpfung zählen die beiden BSD 4-07 schon zu den dämpfungsärmsten Dosen überhaupt. Solche Dämpfungen hat man normalerweise erst an der letzten der 3 Dosen.

Sinnvolle Abstufungen für Multimedianetze wären z.B.

Braun Telecom btv 1765 DATA (17 dB Auskoppeldämpfung, 1,5 dB Durchgangsdämpfung)
7 m Kabel
Braun Telecom btv 1465 DATA (14 dB Auskoppeldämpfung, 1,8 dB Durchgangsdämpfung)
19 m Kabel
Braun Telecom btv 1165 DATA-IM mit Abschlusswiderstand im Durchgangs-Ausgang (10 dB Auskoppeldämpfung)

Vorteil gegenüber Axing-Dosen: beide Steckausgänge ("Radio" / "TV") sind völlig gleichwertig und erlauben beide den Anschluss von Receivern oder Fernsehern. Die Axing-Dosen erlauben das nur am "TV"-Ausgang, der "Radio"-Ausgang hat nur den UKW-Bereich - und da kommt jetzt gar nichts mehr.


Man kann das auch mit Wisi-Dosen aufbauen, da hat nur die erste Dose ein kleinwenig Unterpegel:

Wisi DD 19 M 0650 (19 dB Auskoppeldämpfung, 1,4 dB Durchgangsdämpfung
7 m Kabel
Wisi DD 15 M 0650 (14-15 dB Auskoppeldämpfung, 1,5 dB Durchgangsdämpfung)
19 m Kabel
Wisi DD 09 M 0650 Enddose mit integriertem Abschlusswiderstand für Stammleitungsabschluss (9-10 dB Auskoppeldämpfung)


Problem: gegenüber der derzeitigen Lösung brauchst Du ca. 10 dB mehr Pegel auf der Leitung, die in die Wohnung kommt - vorausgesetzt, der Pegel passt derzeit formal an der ersten 7er Dose. Das weißt Du aber nicht. Vielleicht ist der Pegel jetzt auch schon zu hoch und es gibt auch deshalb Probleme und danach mit neuen Dosen würde alles passen. Vielleicht ist der Pegel derzeit auch zu niedrig für die neue Dosen-Reihenschaltung. Vielleicht passts im ganzen Haus nicht und es sind überall solche Pfusch-Lösungen mit Reflexionen verbaut. Da muss wirklich jemand messen mit Profi-Technik und auch die restliche Hausverkabelung anschauen (alle anderen Dosen, die Verteiler etc.). Wem das Hausnetz formal gehört, wäre zu erfragen. Für die Rückkanal-Einmessung und Verstärkereinstellung muss eh der Techniker her, den Vodafone schickt. und kein anderer.

Sinnvolle Pegel:

64QAM ca. 60 dBµV (auch bei Modems, die zeigen dann oft 0 dBmV an, ist der gleiche Pegel)
256 QAM ca. 64 dBµV (auch bei Modems, die zeigen dann oft +4 dBmV an, ist der gleiche Pegel)

Gerne 1-2 dB weniger, selten mehr (da dann schon manche Empfangsgeräte Schluckauf bekommen). UKW wäre je nach Tuner zwischen 53 und 65 dBµV am besten gewesen, aber das konnte man ja nie separat wählen, das ergab sich durch die Pegelabstufungen zwischen den einzelnen Signalen, die der Netzbetreiber angeliefert hat. Deshalb sah ich gerne UKW bei ca. 63 dBµV und wenns nötig war ein individuell einstellbarer Signalabschwächer vor dem Tuner. Aber das Thema ist ja nun auch erledigt.