Im Zuge der bereits seit März 2020 bestehenden Rückkanalstörung und der parallel bestehenden Auslastungsproblematik im gesamten Segment hier in einem Dortmunder Vorort hat mich interessiert, ob sich in diesem Zusammenhang Aussagen aus den korrigierbaren Fehlern ziehen lassen.
Router: Miet-Fritzbox 6591, V7.13
Downstream: 31 DOCSIS 3.0 Kanäle, 1 DOCSIS 3.1
Upstream: 5 DOSIS 3.0 Kanäle, (noch) ohne DOCSIS 3.1
Pegel soweit OK
Vertrag: CableMax500/50
Wartungsarbeiten für die Nacht vom 9. auf den 10. sind angekündigt.
Während des unten gezeigten Testzeitraumes gab es keine Änderungen am Setup bei mir im Haus.
Einerseits heißt korrigierbar "Alles gut". Die Kommunikation "wurde nicht beeinflusst", TCP-Pakete mussten nicht wiederholt gesendet werden, UDP Pakete werden zumindest deswegen nicht behindert.
Andererseits ist das erwartete Verhalten, bei idealen Bedingungen: es sind keine Fehler zu korrigieren.
Wie sieht das dann in der Praxis aus? In der Grafik unten ist folgendes zu sehen:
1. Speedtest downstream
2. Speedtest upstream
3. Modulation (VF West bei DOCSIS 3.0 nur 64 oder 16QAM)
4. Korrigierbare Fehler pro Minute
Die Speedtests laufen stündlich per iPerf3 für 30 Sek. Währenddessen hole ich mir die übertragenen Bytes per uPnP aus der Fritzbox und rechne sie in MBit/s um.
Davon nehme ich das Maximum (in der Grafik blau) und den Durchschnitt (orange) in diesen 30 Sekunden. Parallele Down-/Uploads stören somit die Messung nicht, im Gegenteil.
Die Modulation und die korrigierbaren Fehler (kF) hole ich mir einmal pro Minute per screen scraping von der Fritzbox Weboberfläche.
Für die einmal pro Minute erhobenen kF berechne ich die Differenz zur vorherigen Minute und ermittle die Fehlerrate für den Kanal mit den wenigsten Fehlern (Minimum) und denjenigen mit den meisten Fehlern (Maximum) sowie die durchschnittliche Fehleranzahl (Durchschnitt).
Das Ganze dann grafisch aufgetragen:
Über die Zeit ist gut zu sehen, dass sich die kF vergleichsweise kontinuierlich verändern. Starke Veränderungen in kurzer Zeit sind selten.
Die Varianz hätte ich in dieser Form nicht erwartet. Der Unterschied ist in der orangen Kurve (Maximum) mit unter 40 Fehlern pro Minute bis hin zu 772 Fehlen pro Minute immerhin um den Faktor 19 höher.
Wenn dies von Störungen kommt, die auf das Kabel einwirken, so sind diese offensichtlich recht unterschiedlich stark und treten anscheinend auch nicht plötzlich bzw. kurzfristig auf.
Der Unterschied zwischen grüner Linie und oranger Linie zeigt, dass sich die Fehlerrate unterschiedlich über die Kanäle (oder die Zeit) verteilen muss. Es gibt eine Abhängigkeit von den Kanälen Das sieht dann so aus (und nein, der MSE ist dann nicht verändert):
Wenig Fehler
Viele Fehler
Was außerdem sichtbar ist: In meinem Fall korrelieren die seit Wochen endlich mal wieder erscheinenden 64QAM Uplinks mit einer niedrigeren Fehlerrate im Downstream. Ich weiß, die Frequenzen liegen im Up- und Downstream weiter auseinander, aber anscheinend gibt es hier auch frenquenzunabhängige Störeinflüsse.
Vielleicht nur Kaffeesatzleserei. Aber die Situation nervt und ich würde gerne mehr darüber wissen, warum das Internet bei mir und meinen Nachbarn so schlecht funktioniert.
Gut sichtbar außerdem die Überlastung des Segments: Bei 64QAM werden nachts im Uplink stabil 52,5 MBit/s im Maximum erreicht. Auch der Durchschnitt ist mit 37 bis 45 MBit/s oberhalb dessen, was das Produktblatt als "normal" zusagt.
Bei 16QAM sieht das nachts inzwischen auch schon schlechter aus. Offensichtlich nutzen einige Nachbarn die nächtliche Zeit, um die Daten zu übertragen, die tagsüber nicht zu übertragen sind.
Na ja, über die Speedtest-Ergebnisse tagsüber brauche ich nicht zu reden. Ich nutze inzwischen zusätzlich einen Gigacube. Mit LTE ist das aber tagsüber kaum besser. Aber hey, verdoppelte Uplink Bandbreite tagsüber...
Die Downloads laufen nicht überragend, aber das vereinbarte Minimum wird meistens erreicht. Das reicht zumindest für's Homeoffice.
Seit zwei Tagen werte ich zusätzlich Paketlaufzeiten zum ersten Vodafone Knoten aus. Da gibt es eine interessante Auffälligkeit.
Wenn Interesse besteht, kann ich das in ein paar Tagen hier anfügen wenn mehr Daten vorliegen.
Arndl
[VF West] Korrigierbare Fehler...
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[VF West] Korrigierbare Fehler...
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Re: [VF West] Korrigierbare Fehler...
Du hast Eingangs von einem Segment geschrieben. Das sind also schonmal keine idealen Bedingungen, die gibt's nämlich nur im Labor. Insofern gehen deine Erwartungen scheinbar von falschen Annahmen aus.arndl hat geschrieben: 08.02.2021, 22:43 Andererseits ist das erwartete Verhalten, bei idealen Bedingungen: es sind keine Fehler zu korrigieren.
Sei froh, dass du die OFDM CCR nicht geplottet hast, da würdest du mit der Ansicht durchdrehen

Trotzdem wird es bestimmt für einige interessant sein sowas mal zu sehen. Auch wenn es bei dir verhältnismäßig unspektakulär ist weil es keine Störung oder Einstrahlung gibt die man so aufdecken kann (abgesehen von der Rückweg Modulation, aber da wären die Fehlerraten viel interessanter und genau die siehst du nicht).
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Re: [VF West] Korrigierbare Fehler...
Die Laborumgebung habe ich mit idealen Bedingungen gemeint. Also die Motivation warum ich das ausgewertet habe: wie verhält sich das in einem größeren Segment unter nicht idealen Bedingungen.Flole hat geschrieben: 08.02.2021, 23:44 Du hast Eingangs von einem Segment geschrieben. Das sind also schonmal keine idealen Bedingungen, die gibt's nämlich nur im Labor. Insofern gehen deine Erwartungen scheinbar von falschen Annahmen aus.
Oh weia, nein. Für den OFDM wäre die Gesamt-Fehlerrate, die sich daraus ergibt, interessanter. Aber die gibt’s eben nicht. Genau wie für die Uplink Kanäle, was sehr bedauerlich ist.Flole hat geschrieben: 08.02.2021, 23:44 Sei froh, dass du die OFDM CCR nicht geplottet hast, da würdest du mit der Ansicht durchdrehen![]()
Wenn ich mehr über die Ursache einer Störung wissen will, klar dann muss ich auf den physical layer runter. Sinnvolle Messgeräte zu diesem Zweck dürften mindestens einen vierstelligen Eurobetrag kosten. Aber das war gar nicht mein Ziel.
Vielmehr wäre es hilfreich zu wissen, ob der Kabelanschluss „Luft nach oben“ hat oder bereits am Anschlag ist, was sich an der Anzahl der korrigierbaren Fehler ablesen ließe. Also eine Art Qualitätsindex. Dass die Ursachen für eine höhere Fehlerrate dann falsche Pegel, Einstrahlungen, Reflexionen etc. sein können ist klar.
GenauFlole hat geschrieben: 08.02.2021, 23:44
Trotzdem wird es bestimmt für einige interessant sein sowas mal zu sehen.
