robert_s hat geschrieben: ↑24.03.2021, 04:46
Welche denn in Deutschland? Die Telekom jedenfalls nicht. Deutsche Glasfaser offenbar auch nicht, denn deren Set-Top-Box hat auch nur einen Ethernet-Anschluss und kein Koax (siehe
https://www.deutsche-glasfaser.de/fernsehen/). Welchen relevanten FTTH (nicht FTTB!) Betreiber gibt es denn sonst noch in DE?
Meinst du speziell Betreiber, die ausschließlich FTTH, aber kein FTTB haben? Das dürfte es nicht geben, denn die Hausverkabelung ist Sache der Eigentümer und, wenn die sagen "Nö, rüste ich nicht auf!", wird das Unternehmen nicht einfach so abziehen, sondern FTTB machen. Gerade die Telekom ist doch das beste Beispiel: Inzwischen ist sie der drittgrößte DVB-C-Anbieter der Republik - hinter Vodafone und Tele Columbus (PYUR) und noch vor den ganzen Regional-Anbietern. Das Netz
dafür ist bei der Telekom ausschließlich FTTB oder besser, denn ihr Koaxnetz wurde bekanntlich vor 20 Jahren verkauft und gehört heute Vodafone. Und andere Anbieter? Naja, klick dich halt mal im Breitbandatlas durch die Sparte FTTB/H; eine Vielzahl derer, die sich "Stadtwerke xy" nennen (oder Töchter von solchen sind), haben DVB-C (einzelne sogar experimentell DVB-S!) im Angebot. Bei der DG ist es teils teils, je nach Netz.
Und wie funktioniert das dann praktisch? Der Kunde hat also den ONT mit RF-Buchse in der Wohnung, und dann? Schließt er nur einen Fernseher da an, oder vielleicht einen T-Verteiler? Oder reißt der die vormalige Hausverkabelung auseinander und speist vom ONT in die Wohnungsverteilung ein? Erscheint mir recht unpraktisch.
Wenn schon FTTH, dann richtig. Dann sollte es kein Koax-Hausnetz mehr geben. Innerhalb der Wohnung ist es bei einer TV-Dose ja ähnlich. Ob da jetzt die alte Dose in der Wand hängt oder ein Glasfaser-Modem wie etwa (jetzt kommt mein Lieblingsbeispiel) bei
Glasfaser Ostbayern eingesetzt wird, kommt aufs selbe raus. Bei mehreren Dosen in der Wohnung muss man die halt irgendwie verbinden oder man macht sich sein eigenes IPTV über LAN (vorausgesetzt, die Software in der Kiste unterstützt das - da kenne ich mich nicht aus). Man kann hier eben Beides nutzen und ist nicht einer einzigen Technologie ausgeliefert, nur weil vielleicht mancher Netzbetreiber zu bequem dazu ist, DVB einzuspeisen.
Doch, natürlich. Der Netzbetreiber spart sich den Aufwand, doppelte Infrastruktur zu betreiben. Kein Edge-QAM Gedöns, kein "zweites Signal", was ggf. noch mal unabhängig entstört werden muss - und dafür nicht mal gescheite Technik bietet.
EdgeQAM und CMTS sind bei Vodafone in CCAPs zusammengefasst, also nix mit doppelter Infrastruktur. Und bei anderen Betreibern scheint sich das schon ab einer gewissen Größe zu rentieren, weniger bei den kleinen Dorfnetzen der DG.