Docsis 4.0

Für alle Technik-Themen bezogen auf Internet und Telefonie, die weder AVM- noch Arris-/CommScope-/Technicolor-/Compal-/Sagemcom- bzw. Hitron-Produkte betreffen. Speedprobleme werden hier lediglich thematisiert, wenn sie auf die verwendeten Geräte zurückzuführen sind (die nicht zu den o.g. Produkten zählen).
Forumsregeln
Forenregeln


Bitte gib bei der Erstellung eines Threads im Feld „Präfix“ an, ob du Kunde von Vodafone Kabel Deutschland („[VFKD]“), von Vodafone West („[VF West]“), von eazy („[eazy]“) oder von O2 über Kabel („[O2]“) bist.
robert_s
Insider
Beiträge: 7573
Registriert: 30.11.2010, 15:09
Bundesland: Berlin

Re: Docsis 4.0

Beitrag von robert_s »

SenfKabelHer hat geschrieben: 14.10.2021, 15:23 Wir werden uns bezüglich des Marktes noch nach Vodafone und Telekom zurück sehnen. Solch ein transparentes, vergleichbares Tarifangebot wird es mit den lokalen ftth Monopolen nicht mehr geben.
Wir haben jetzt schon lokale CuDA-Monopole, in der Hand der Telekom. Schlimmer als das wird's schon nicht werden.

Ansonsten sehe ich noch Hoffnung: Wenn Vodafone jetzt tatsächlich jeden VrP verglasfasert, denke ich nicht, dass man das Netz dann einfach zu Gunsten von FTTH-Vorleistungen der Telekom stilllegen wird. Und das Netz hätte ja auch Potenzial: Wenn Vodafone dann das Kabelnetz zu 100% bis in die Häuser verglasfasert, dann hätten die tatsächlich ein größeres FTTx-Netz als was die Telekom anpeilt (die ja nur "50% plus x" plant).
hypnorex
Kabelexperte
Beiträge: 897
Registriert: 27.05.2009, 13:55

Re: Docsis 4.0

Beitrag von hypnorex »

Das Problem ist, wenn schon ein anderer Anbeiter Glasfaser ins Haus gelegt hat, dann wird wohl Vodafone nicht noch zusätzlich Glasfaser ins Haus verlegen.
1und1 Glasfaser 1000
MagentaTV inkl. RTL+ & Netflix
SenfKabelHer
Kabelexperte
Beiträge: 758
Registriert: 28.02.2020, 09:52

Re: Docsis 4.0

Beitrag von SenfKabelHer »

Bei der Leistungsfähigkeit der Koaxialkabel würde ja schon pro Straße oder Block, je nach Dichte, vollkommen ausreichen. Solange ftth per GPON realisiert wird nimmt sich das nix und bei kleinen Segmenten lassen sich auch Störer gut eingrenzen.
Die letzten Meter sind immer die teuersten.
robert_s
Insider
Beiträge: 7573
Registriert: 30.11.2010, 15:09
Bundesland: Berlin

Re: Docsis 4.0

Beitrag von robert_s »

hypnorex hat geschrieben: 14.10.2021, 16:57 Das Problem ist, wenn schon ein anderer Anbeiter Glasfaser ins Haus gelegt hat, dann wird wohl Vodafone nicht noch zusätzlich Glasfaser ins Haus verlegen.
Der Vodafone CTO hat durchaus schon die Einschätzung geäußert, dass es in den Ballungsgebieten auf einen mehrheitlichen FTTP-Ausbau hinauslaufen könnte.

Überleg' Dir mal die Abwägung: Die "letzten Meter" noch erschließen, oder das eigene Netz stilllegen und nur noch Vorleistungen einkaufen. Was würdest Du machen, wenn Du ein Glasfasernetz hättest, welches 2/3 aller Haushalte in Deutschland bis auf wenige Meter erreicht? Diesen Infrastrukturvorteil einfach wegwerfen?
Abraxxas
Insider
Beiträge: 2353
Registriert: 24.08.2010, 21:10
Wohnort: 67117

Re: Docsis 4.0

Beitrag von Abraxxas »

Ihr habt alle ein wenig Scheuklappen auf bzw. richtet eueren Blick nur nach unten. Es gibt Ideen und Modelle die beschreiben den urbanen Datenverkehr für die Zukunft ausschliesslich per Funk.
5G Mobilfunk ist eigentlich nur für industrielle Anwendung vorgesehen. 6G allerdings soll jeden erreichen, mit vollkommen ausreichender Bandbreite. Das macht Kabelnetze obsolete. Und das wissen auch die heutigen Betreiber. Die müssen also in den nächsten 10 Jahren ihre Kosten und noch etwas Gewinn reinholen. Und das bei recht hohem Aufwand.
Ich vermute also VF hat da seine eigene Zukunftsstrategie.
robert_s
Insider
Beiträge: 7573
Registriert: 30.11.2010, 15:09
Bundesland: Berlin

Re: Docsis 4.0

Beitrag von robert_s »

Abraxxas hat geschrieben: 14.10.2021, 20:07 Ihr habt alle ein wenig Scheuklappen auf bzw. richtet eueren Blick nur nach unten. Es gibt Ideen und Modelle die beschreiben den urbanen Datenverkehr für die Zukunft ausschliesslich per Funk.
Ja, kenne ich. Wurde schon mal als "FTTW" angepriesen: Die letzte Meile per Funk von der Straßenlaterne in die Wohnung. Gibt ein Video von der Telekom, wo die das testen. Spannend ist der Speedtest mit mehreren Kunden parallel: 78Mbit/s. Waaaaahnsinn!!! Glasfaser ist ja sowas von obsolet!!!!1111einseinself!!!

- NOT!

Ernsthaft: Die QoS einer Glasfaserstrecke ist unschlagbar, da kann keine Funktechnik mithalten. Und so viel Spektrum hat der Äther auch nicht, dass man ein ganzes Hochhaus mit mehreren Gigabit/s pro Kunde per Funk versorgen könnte. Diese "auschließlich per Funk" Fantastereien mögen für Leute funktionieren, die ihren Gigabit-Anschluss per 802.11n-WLAN im 2,4GHz-Band nutzen und nicht mal bemerken, dass es lahm ist oder auch gar nicht geht, wenn die Mikrowelle läuft. Aber so unbedarft dürfte nur eine kleine Minderheit sein.
Benutzeravatar
Skykeeper
Kabelfreak
Beiträge: 1046
Registriert: 19.08.2014, 22:40

Re: Docsis 4.0

Beitrag von Skykeeper »

Abraxxas hat geschrieben: 14.10.2021, 20:07 Ihr habt alle ein wenig Scheuklappen auf bzw. richtet eueren Blick nur nach unten. Es gibt Ideen und Modelle die beschreiben den urbanen Datenverkehr für die Zukunft ausschliesslich per Funk.
6G allerdings soll jeden erreichen, mit vollkommen ausreichender Bandbreite.
Ja ja, immer die Leute meinen, Funk löst irgendwann alle Festnetzanschlüsse ab.
Aber woher kommen bitte die nötigen Frequenzen für Gbit Anschlüsse über Funk?
Im unter 6GHz Bereich gibt es keine freien Frequenzen mehr und schon gar nicht in der Menge das man damit Gbit Anschlüsse schalten könnte.
Um über W-Lan 1GBits zu übertragen braucht man 160MHz Bandbreite, 4x4 MIMO und Sichtkontakt zum Router.
Es gibt im Bereich niedriger als 6GHz bei weitem nicht genug Bandbreite für solche vorhaben.
Also muss man höhere Frequenzen nutzten, da findet man eventuell zwar noch Bandbreite diese hohen Frequenzen eignen sich aber maximal noch für Richtfunk mit Sichtkontakt, da darf kein Blattpapier dazwischen sein und schon gar keine Fensterscheibe oder Hauswand.

Man müsste als an jeder Straßenlaterne zig Richtfunkantennen anbringen, dann muss jeder Kunde an seine Hauswand auch Richtfunkantennen anbringen dann könnte man eventuell bei gutem Wetter 1Gbits übertragen, sobald es regnet, schneit oder nebelt hat sich das ganze aber auch schon wieder erledigt und die Bandbreite geht in den Keller. Dann teilen sich natürlich alle Kunden die 1Gbit einer Node gehen also mehrere Kunden gleichzeitig ins Netz sinkt die Bandbreite.

Die Telekom hat das ganze mal getestet die Tests aber wurden mangels Aussicht auf Erfolg nie weiter verfolgt.

Hier kann man sich das ganze mal anschauen.
https://www.youtube.com/watch?v=uRDazkD9qRY
https://www.youtube.com/watch?v=CBQIYy2V2CQ
SenfKabelHer
Kabelexperte
Beiträge: 758
Registriert: 28.02.2020, 09:52

Re: Docsis 4.0

Beitrag von SenfKabelHer »

Ich denke schon, dass langfristig das, was die Älteren als WLAN und Mobilfunk getrennt kennen, irgendwann eine gewisse Konvergenz eingeht. Technisch, in der Nutzung, bei den Tarifen. Meine Nichte und mein Neffe machen alles am Smartphone, alles. Laptops liefen nie, außer sie mussten was für die Schule tippen. Und auch dann natürlich drahtlos. Da ist es technologisch schon etwas witzlos gigantische Bandbreiten per Leitung in die Wohnung zu bringen und über die Überlegenheit der Glasfaser gegenüber der beschränkteren Koaxialkabel zu philosophieren, während tatsächlich das viel beschränktere Funkband der Flaschenhals ist.

Zugleich akzeptiert es die nächste Generation auch nicht lokal gebunden zu sein. Sowas wie unterwegs wenige kostbare Gigabyte, Zuhause unbegrenzt, dafür haben die kein Verständnis, das finden die zum Kotzen.
Mein Neffe hat seine erste eigene Wohnung. Er hat und will gar kein Festnetz. Also nicht nur Telefon, das sowieso nicht. Aber auch für das Internet, was er quasi den ganzen Tag nutzt. Aber halt immer am Smartphone. Und das überall.

Ich bin mal gespannt was die Zukunft noch bringt aber es wäre schon fast sowas wie Altersstarrsinn wenn wir denken, dass es immer so weitergehen wird wie wir die IT kennengelernt haben. Nur mit einer immer höheren Windows Versionsnummer, immer mehr Mbit und so weiter.
Kann gut sein, ich wäre sogar erstaunt wenn es anders käme, dass wir in 20 Jahren auf heute zurück schauen und amüsiert den Kopf schütteln. So wie heute, wenn ich an mein altes Nokia Handy, teure SMS und Napster denke.
Benutzeravatar
Skykeeper
Kabelfreak
Beiträge: 1046
Registriert: 19.08.2014, 22:40

Re: Docsis 4.0

Beitrag von Skykeeper »

SenfKabelHer hat geschrieben: 14.10.2021, 22:07 Meine Nichte und mein Neffe machen alles am Smartphone, alles. Laptops liefen nie, außer sie mussten was für die Schule tippen. Und auch dann natürlich drahtlos.
Zugleich akzeptiert es die nächste Generation auch nicht lokal gebunden zu sein. Sowas wie unterwegs wenige kostbare Gigabyte, Zuhause unbegrenzt, dafür haben die kein Verständnis, das finden die zum Kotzen.
Mein Neffe hat seine erste eigene Wohnung. Er hat und will gar kein Festnetz. Also nicht nur Telefon, das sowieso nicht. Aber auch für das Internet, was er quasi den ganzen Tag nutzt. Aber halt immer am Smartphone. Und das überall.
Nur weil viele Jugendliche aktuell mit dem Smartphone herumlaufen wird dadurch der Festnetz Anschluss nicht unnötig.
Mittlerweile brauchen selbst Kühlschrank und Waschmaschine Internet, dazu kommt Smarthome, 4K TV, Streaming in beide Richtungen, Home Office, Online Games, Cloud Services und was weiß ich noch alles!
All diese Dinge verschlingen sehr viel Bandbreite die LTE, 5G oder 6G niemals abwickeln können, dafür wird es auch in 10 Jahre noch einen "Festnetzanschluss" geben.
Früher oder später wird dein Neffe merken das ein Smartphone kein Ersatz für einen richtigen Computer ist und 5GB Datenvolumen doch etwas wenig im Monat sind.
Also wird auch er sich früher oder später um einen Festnetzanschluss kümmern, spätestens wenn es ans Studieren geht oder er für die Ausbildung einen Computer braucht.
Abraxxas
Insider
Beiträge: 2353
Registriert: 24.08.2010, 21:10
Wohnort: 67117

Re: Docsis 4.0

Beitrag von Abraxxas »

robert_s hat geschrieben: 14.10.2021, 21:07Die QoS einer Glasfaserstrecke ist unschlagbar, da kann keine Funktechnik mithalten. Und so viel Spektrum hat der Äther auch nicht, dass man ein ganzes Hochhaus mit mehreren Gigabit/s pro Kunde per Funk versorgen könnte.
"Es ist unmöglich über eine 2-Draht Telefonleitung mehr als 250kBit/s zu übertragen." So ähnlich hat das mal ein Experte vor 3 Jahrzehnten ausgesagt. Und alle haben zustimmend genickt. Keine 10 Jahre später wurden sie eines besseren belehrt und das war erst der Anfang.