RFZ hat geschrieben:Gute Frage... Wie läuft das eigentlich mit der MAC des Modems und der MAC meines Gerätes welches online geht und die IP vom DHCP erfrägt?
Ich wäre ja davon ausgegangen, dass das Modem die Verbindung zwischen meinem Router und den KD Servern über ein eigenes, darunterliegendes, Protokoll tunnelt. Das würde bedeuten, dass diese Kommunikationsebene, die auch die die MAC Adresse des Modems enthält, für mich als Kunde nicht sichtbar ist.
Es ist viel einfacher als du denkst.
Da das Modem nur als Brücke zum eigentlichem Netz fugiert ist das relativ einfach, wie das Ganze funktionieren >> muss <<.
Das Modem macht während der Initialisierung einen DHCP-Request und erhält eine private IP-Adresse im Bereich 172.xxx.xxx.xxx. Durch diesen DHCP-Request weiß der DHCP-Server, welche IP-Adresse das Modem zugewiesen bekommen hat ... Sprich es existiert eine logische Verbindung zwischen MAC-Adresse des Modems und der IP-Adresse des Modems... Zu dem Ganzen gibt es noch eine logische Verbindung zwischen MAC-Adresse des Modems und dem Anschlussinhaber.
Auf dem Modem läuft nun ein DHCP-Forwarder, welcher die DHCP-Anfragen am LAN-Port entgegen nimmt und an den COAXIAL-Ausgang weiterleitet. In diesem weitergeleitetem Paket wird das Feld GIADDR ausgefüllt, wo ein DHCP-Forwarder seine eigene IP-Adresse hinein schreibt.
Diese IP-Adresse im GIADDR-Header wird für die DHCP-Kommunikation verwendet, denn der DHCP-Server schickt die Antwort direkt an das Modem, welches das Paket dann wieder an den Rechner weiterleitet, von welchem die Anfrage ausgegangen ist.
Zusammenfassung der logischen Verbindung:
Anschluss-Inhaber <-> MAC-Adresse des Modems
MAC-Adresse des Modems <-> IP-Adresse des Modems
IP-Adresse des Modems <-> IP-Adresse des Routers / Rechners hinter dem Modem
RFZ hat geschrieben:Ich sollte mich vielleicht mal in den Standard einlesen, das ist durchaus eine interessante Angelegenheit
Kannst du ganz einfach hier machen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Dynamic_Ho ... CP-Paketes
Interessanter Abschnitt: giaddr (4 Byte): Relay-Agent-IP-Adresse)
RFZ hat geschrieben:Generell würde mich interessieren, wie das Netz von KD gegen solche (sicher auch versehentlichen) Manipulationen geschützt ist. Was wäre, wenn ich einfach mit einer von mir festgelegten IP (natürlich im Subnetz meines Netzsegments) online gehe, klappt das? Oder sitzt ein Filter dazwischen, der für meine MAC Adresse nur Pakete durchlässt, die von der IP stammen, die auch in meiner DHCP Lease eingetragen ist?
Kabel-Deutschland verwendet statisches ARP, somit ist es nicht möglich, ARP-Spoofing zu betreiben. Zudem existiert auf dem Modem ein IP-Paket-Filter, welcher es nicht erlaubt, einen eigenen DHCP-Server auf WAN-Seite zu betreiben - sonst könnte man ja die DHCP-Services von KD gefährden. Zudem ist der DHCP-Forwarder so eingestellt, dass du nur von deiner eigenen IP-Adresse aus Daten schicken kannst. Sprich, wenn der DHCP-Forwarder nichts von deinem Lease weiß, dann geht auch die Kommunikation nicht. Was zum Schluss bedeutet, dass wenn man sich eine dynamisch verteilte IP-Adresse statisch eintragen würde, das Modem nach einer Stunde die "Akzeptieren-Regel" entfernen und die IP-Adresse wieder freigeben würde.
RFZ hat geschrieben:Ich weiß nicht, ob der DHCP Server dann berücksichtigt, dass die IP trotzdem noch genutzt wird, oder ob er sie erneut vergibt, was dann zu Problemen für dich und den anderen Kunden führen könnte.
Aufgrund der Filter kommt es zu keinen Problemen. Alleine das statische ARP, sowie das dynamische Routing via BGP / OSPF löst solche Probleme von ganz von alleine.
Hackern dürfte es nicht einfach sein, an die Daten anderer Nutzer heranzukommen. Denn ARP-Spoofing und deren Gleichen funktionieren einfach dank der vielen Filter nicht.
Liebe Grüße,
Michael Rack.