Mit OFDMA wurde ein mächtiges Übertragungsverfahren geschaffen, quasi die "eierlegende Wollmilchsau": Höhere Datenrate, höhere Robustheit, höhere Flexibilität. Nur für die Implementierung auf CMTS-Seite heißt das eben: Enorme Komplexität. Also haben die CMTS-Hersteller wohl Prioritäten gesetzt: Höheren Datenraten lassen sich am besten verkaufen, also implementiert man das - auf Kosten von Robustheit und Flexibilität.
Schon der dänische Kabelnetzbetreiber, der OFDMA 2016 als erstes in seinem Kabelnetz verwendete, kam zu dem Schluss, dass OFDMA "saubere" Kabelnetze erfordert, die man bis in die Häuser hinein anpassen muss. Das negiert aber den Kostenvorteil von DOCSIS komplett, denn wenn man bis in die Häuser rein muss, kann man da ja auch gleich Glasfaser reinlegen (und ich glaube, besagter dänischer Kabelnetzbetreiber tut das inzwischen auch und überbaut seine Kabelnetze komplett mit FTTH).
Vodafone setzt dagegen darauf, dass die CMTS-Hersteller die Robustheit doch noch irgendwann nachliefern. Immerhin ist es nach mehreren fehlgeschlagenen Anläufen (es gab OFDMA-Feldtests seit 2018, und davon wurde mindestens einer wohl ergebnislos eingestellt) soweit gediehen, dass man sich traute, das netzweit zu aktivieren. Bei mir lief es anfangs auch grottig und ich musste es deaktivieren lassen. Inzwischen läuft es aber seit einiger Zeit zumindest von der Datenrate her so stabil wie SC-QAM. Dieser Zustand ist aber wohl noch nicht überall erreicht...