WDR: Maus geklaut

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Und entschieden ist doch noch gar nichts. Am Ende wird das alles unter Unterhaltung geführt und womöglich noch ein teuer bezahlter Wachdienst beauftragt, künftig die Maus zu sichern oder aber der WDR rollt die Skulptur abends rein und morgens wieder raus und montiert diese täglich neu. Dann kanns nicht mehr so leicht geklaut werden. Der WDR weiß doch jetzt, wer dahintersteckt, wieso man das jetzt noch so medial ausschlachtet? Macht man bei einem Bankräuber doch auch nicht. Da fragt man doch auch nicht im Büdchen vor der Sparkasse nach der Befindlichkeit. Außerdem werden tagtäglich Dinge geklaut. Um fair zu sein, müsste man darüber dann nicht auch mehr berichten? Macht der WDR doch auch nicht.

[Heiner]

Im Moment sieht es ja eher nicht so aus, als wenn der WDR dahinter steckt:
https://www.dwdl.de/nachrichten/100023/ ... e_wdrmaus/

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Im Moment sieht es ja eher nicht so aus, als wenn der WDR dahinter steckt:
https://www.dwdl.de/nachrichten/100023/ ... e_wdrmaus/

Aber sie machen es sich trotzdem zu eigen mit Ihrem Ticker und Meldungen darüber online, in Radio und TV. Normalerweise sollten die ausgewogen berichten. Und überleg mal, seit gestern früh fehlt das Vieh, und nach gerade mal 1 Tag nutzen die das Ganze schon für sich. Die Aktion hätte man auch ohne Mausentführung machen können. Wenn jetzt jeder anfängt, irgendwo irgendwas abzuschrauben um auf Misstände hinzuweisen, na dann gute Nacht. Über die Klimakleber wurde sich aufgeregt, hier ists ja nur ne Maus. Emotionale Erpressung würde ich das nennen. Als würde der WDR an der Maus sparen. Sehe ich ehrlich gesagt nicht.

[Heiner]

Sag ich ja, man kann es bierernst sehen oder eben mit einem Augenzwinkern. Glaube nicht dass dieser Ticker nun soviel kostet und über wichtigere Themen nicht doch ausreichend berichtet wird.

Erstmal tut man keinem Menschen damit weh, kein Leben ist in Gefahr.
Zweitens hab zumindest ich mich über die Klimakleber nicht besonders aufgeregt. Ich hielt deren Proteste für fehlgeleitet, es traf die falschen Leute und nicht die die eigentlich viel stärker die Umwelt verpesten. Das driftet dann aber in Klassenkampf ab und das will ja keiner hören. Im Grunde teile ich ihre Sorge um das Klima, letztlich bin ich aber pessimistisch was die Lernfähigkeit der Menschheit angeht und vermute eher dass wir es nicht schaffen den Klimawandel abzuschwächen mit den entsprechenden Konsequenzen.

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Im Grunde teile ich ihre Sorge um das Klima, letztlich bin ich aber pessimistisch was die Lernfähigkeit der Menschheit angeht und vermute eher dass wir es nicht schaffen den Klimawandel abzuschwächen mit den entsprechenden Konsequenzen.

Das liegt aber daran, dass Konzerne (wie VW und BP und Shell) bspw. bei Änderungen sehr stark lobbyieren und Gesetze in Ihrem Sinne beeinflussen. Es sind ja immer Arbeitsplätze ist das Argument. Es bräuchte hier Politiker, die die Fahne für die Bürger hochhalten, unter allen Umständen. Denn man hat ja Wissen. Hätte VW seit dem letzten Skandal was geändert, könnten die auch heute Elektromobilität anbieten ohne dass alles auf China schaut. Die haben es nicht wahrhaben wollen und an Altem festgehalten. Und jetzt wackeln die Arbeitsplätze auch. Im Grunde sind die Leute im Moment sehr zurückhaltend was die Käufe angeht und das könnte VW z. B. nutzen, in dem ein Hype entfacht würde. Und ich bin überzeugt, Menschen würden das machen aber es fehlt Ladeinfrastruktur und hierzu hätte es eines Planes bedarft, der all das mal festlegt. Sowas erwarten Bürger und Wirtschaft von der Politik. Und gerade weil die Grünen mit vorn dran sind, hätte das gelingen können. Nun ists auf Jahre verbaut und da kann ich mir auch nicht vorstellen, dass dieselben Bürger dann zufrieden sind. Man muss halt Leute manchmal zu Ihrem Glück zwingen. Vieles ist Gewohnheit. Leute begreifen das schon, aber bleiben lieber bequem. Dasselbe gilt bei Alkohol und Co. Jeder weiß, dass es schädlich ist, trotzdem kommt kaum ne Party ohne aus. Komisch eigentlich. Und beim Klima auch und bei Starkwetterereignissen. Solange man selbst nicht betroffen ist, interessierts einen nicht. Vorausschauend sein wäre das Motto der Stunde. Aber offenbar braucht die Menschheit immer Zwang mit den dazugehörigen, eigentlich überflüssigen Nebeneffekten. Wir Menschen denken, dass wir intelligent sind. Warum verhalten wir uns dann nur so oft dumm?

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Wenn jetzt Sommer wäre, könnte man von einem Sommerloch sprechen. Was genau bewegt den WDR dazu, dass eine Entwendung der Maus-Figur eine solche Relevanz hat, dass das Thema immer wieder in den Meldungen auftaucht? Hanns Joachim Friedrich sagte einst:

„Das hab’ ich in meinen fünf Jahren bei der BBC in London gelernt: Distanz halten, sich nicht gemein machen mit einer Sache, auch nicht mit einer guten, nicht in öffentliche Betroffenheit versinken, im Umgang mit Katastrophen cool bleiben, ohne kalt zu sein. Nur so schaffst du es, daß die Zuschauer dir vertrauen, dich zu einem Familienmitglied machen, dich jeden Abend einschalten und dir zuhören.“

Hier übernimmt der WDR aber die Positionen und Argumentationen von Campact. Es fehlt die Distanz, weil der Sender selbst von den Ereignissen betroffen ist.

Laut Liveblog:

Was steckt hinter der Aktion?

Campact protestiert mit der Maus-"Entführung" gegen Reformpläne der Rundfunkkommission der Bundesländer. Der Rundfunkstaatsvertrag soll geändert werden - und damit das Angebot der öffentlich-rechtlichen Medienanstalten deutlich reduziert werden.

Warum ist die Maus in Mainz gelandet?

Die rheinland-pfälzische Staatskanzlei in Mainz koordiniert die Reformpläne. Sie hat schon mehr als 15.000 Stellungnahmen bekommen, die erst ausgewertet werden müssen, bevor der Staatsvertrag von den Länderchefs beraten werden kann. Die Anhörungsfrist endet am Freitag. Eine Zustimmung der Länder zu einem neuen Staatsvertrag wird frühestens im nächsten Sommer erwartet.

Was sind die Pläne der Politik für den WDR und die anderen öffentlich-rechtlichen Anstalten?

Mindestens 16 ARD-Hörfunkkanäle und knapp die Hälfte der 10 Fernseh-Spartensender von ARD und ZDF könnten wegfallen. Beim Verbot der sogenannten Presseähnlichkeit von Online-Angeboten der öffentlich-rechtlichen Medienanstalten sieht die Rundfunkkommission Bedarf für Nachjustierungen. An den Internet-Aktivitäten der Öffentlich-Rechtlichen gibt es schon seit längerem Kritik der Zeitungsverleger. Jetzt soll der schon bisher vorgeschriebene Sendungsbezug geschärft werden.

Was sind die Argumente der Öffentlich-Rechtlichen dagegen?

In der ARD gibt es die Sorge, dass digitale Formate, mit denen man auch Menschen in Sozialen Medien erreicht, unter den von den Ländern geplanten Regeln beeinträchtigt werden könnten. Der ARD-Vorsitzende Kai Gniffke: "Die Tagesschau ist die erfolgreichste Medienmarke bei TikTok und bei Insta. Das würde ich ungern beschädigen, weil es unserem Auftrag entgegenlaufen würde, der Dominanz von polarisierenden und von emotionalisierenden Inhalten etwas entgegenzusetzen. Das muss doch in unser aller Interesse sein." Einige Punkte der geplanten Reform stünden im Widerspruch zu dem klar formulierten Auftrag, "eine ganze Gesellschaft mit Medieninhalten zu versorgen".

Und das ein Programmdirektor sich mit so etwas überhaupt befassen muss:

WDR-Programmdirektor Schönenborn: "Wir verhandeln über die Details der Übergabe"

WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn äußert sich zum Auftauchen der Maus: "Das ist eine politische Aktion für einen Zweck, den man sicherlich für unterstützenswert halten kann, aber der Zweck heiligt eben nicht die Mittel. Tatsächlich hat sich ein Rechtsanwalt bei uns gemeldet und wir verhandeln jetzt über die Details der Übergabe. Man hat uns versichert - man kann sie auch auf Fotos sehen - die Figur ist unbeschädigt. Aber wie wir das Ganze bewerten, wie wir vorgehen, hängt natürlich davon ab, ob die Maus wirklich gut wieder bei uns ankommt."

Und weiter: "Wir sind dabei, das Ganze rechtlich zu prüfen - nicht, weil wir uns nicht entscheiden können, sondern weil wir einfach wissen wollen: Ist es ein Diebstahl, bleibt die Maus verschollen oder hat jemand unerlaubt etwas mitgenommen und gibt es zurück? Und davon machen wir natürlich auch abhängig, wie wir damit umgehen."

https://www1.wdr.de/nachrichten/maus-st ... n-100.html


Mal schauen, wenn man z. B. den Kaffeeautomat aus der WDR-Kantine nächste Woche klaut und das dann bei Insta postet, und man das Geräte nach 1 Woche wieder zurückgibt, passiert einem nix, oder?

[cka82]

Ich sehe dein Problem mit der Berichterstattung des WDR über die Mausstatue nicht, lass den WDR doch, stört doch keinen. Und über andere Dinge berichten sie beim WDR ja trotzdem weiter.

Und Kaffeemaschine und Mausstatue kann man wohl kaum miteinander vergleichen. Die Mausstatue hat Symbolcharakter. Sie steht für erfolgreiches Kinderprogramm, nicht nur beim WDR, sondern auch bei der ARD, die Maus ist ein Aushängeschild des WDR.

[V0DAF0N3]

Ich lass den WDR doch. Ich hab auch nichts dagegen, wenn man das mal erwähnt. Aber die machen aus der Sache mehr als sie ist. Und das finde ich übertrieben. Die Maus ist natürlich ein Identifikationsmerkmal zum WDR und Kids und Touristen können sich dort mit der Maus ablichten. Aber es gibt noch 15 andere Bundesländer, deren Kinder vermutlich kaum bis keine Berührung mit der Maus-Figur in Köln haben werden und trotzdem groß werden. Ich hab die Maus auch noch nie berührt. Aber es geht hier auch um die journalistische Sorgfaltspflicht, derer sich der WDR rühmt. Sie berichten vom Klau und verknüpfen das 1:1 mit den Forderungen und Zielen der Entführer, denn der WDR wäre von Kürzungen auch betroffen. Da fehlt die Distanz. Das mit dem Kaffeeautomat war auch nur als Sinnbild gemeint, denn würde das Gerät geklaut werden, berichten sie nicht auf dieselbe Weise. Und darin besteht der Unterschied.

[berlin69er]

Und weil der WDR so reagiert, denke ich dass er in die Aktion involviert oder zumindest informiert war. Nun hat er die Öffentlichkeit die er wollte.
Ob es aufgeht, wird sich zeigen. Zumal ja von Kürzungen gesprochen wird, die es faktisch ja nicht gibt und von Senderstreichungen, die doch aber vom ÖRR selbst als Vorschlag gekommen sind.

[cka82]

Mit Kürzungen sind die Senderstreichungen gemeint. Die ARD hatte nur zumindest theoretisch die Streichung eines Senders in Aussicht gestellt, von derart umfangreichen Senderstreichungen, wie sie die Länder jetzt anvisieren, war nie die Rede seitens der ÖR.