Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Hier wird über alle möglichen Medienthemen diskutiert, hauptsächlich Fernsehthemen, die nicht allein (oder gar nicht) Vodafone Kabel Deutschland bzw. Vodafone West betreffen.
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V0DAF0N3
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von V0DAF0N3 »

Hier das Audio zum Buhrow-Interview bei WDR 5: https://wdrmedien-a.akamaihd.net/medp/p ... 542101.mp3

Laut teltarif.de gab es mehr als 10.000 Stellungnahmen zu den geplanten Reformvorschlägen bei der rhein­land-pfäl­zischen Staats­kanzlei. Klingt viel, aber auf die Gesamtbevölkerung gerechnet sind 10.000 Eingaben nicht sehr viel. Aber immerhin. https://www.teltarif.de/ard-zdf-reforme ... 96838.html Wenn dann die Beiträge mit Einwilligung veröffentlicht sind, ist es sicher interessant zu lesen, was die Leute so alles denken. (Wird bestimmt auch einige darunter geben, die sich gegen das Gendern im Rundunk aussprechen). Dieser Punkt wurde bei der letzten Beteiligungsaufforderung häufig genannt.

Hier die Stellungnahme der ARD: https://www.ard.de/die-ard/2024-10-11-A ... gs-100.pdf

Und es gibt ne Sendung dazu: https://www.ndr.de/nachrichten/info/epg ... 85304.html
cka82
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von cka82 »

V0DAF0N3 hat geschrieben: 17.10.2024, 09:10
Hier die Stellungnahme der ARD: https://www.ard.de/die-ard/2024-10-11-A ... gs-100.pdf
Hab das nur mal überflogen, aber wenn man da von angeblich über 50 Sportarten redet, von denen man live berichtet und den Sport in seiner Breite abbilden würde, frage ich mich, wie man auf diese Zahl kommt. Ich bekäme da jetzt keine 50 Sportarten zusammen (außer wenn mal Olympia ist). Und Sport in seiner Breite ??? Wo Fußball übers Jahr gesehen (ok im Winter dominiert dann der Wintersport) den größten Teil der Berichterstattung ausmacht und dafür auch das gesamte Programm umgekrempelt werden kann, während man beim Radsport am Ende so schnell wie möglich zu Brisant geben muss und die Siegerehrung respektlos vor den Sportlern ins Netz abschiebt ? Das wäre was, wenn man beim Fußball sagen würde : Die Verlängerung des Spiels oder die Übergabe des EM-/WM-Pokals sehen sie nicht im TV, sondern im Livestream...
Beim Fußball und den Rechten dafür müsste dringend und stark gekürzt werden, es ist nicht der öffentlich-rechtliche Auftrag, jedes 0815-Fußballspiel und schon gar nicht jedes Bayernspiel im Automatismus zu übertragen.
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V0DAF0N3
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von V0DAF0N3 »

Wie bei FAZ.net zu lesen ist, stänkert nun Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda und stellt die geplante Rundfunkreform infrage. (Also nicht nur Ministerpräsidenten aus dem Osten dieser Republik). Für die Intendanten ist das natürlich eine günstige Lage. Wenn die Politik sich zerstreitet, rückt die Reform natürlich in weite Ferne und alles kann so bleiben, wie es ist. Und weil viele davon überzeugt sind, dass Radio Bremen doch in den NDR integriert gehört, sollte sich mal anschauen, welche schlanken Strukturen Radio Bremen hat und welche Strukturen die großen Sender. Ich finde, hier sollten die Großanstalten von dieser Kleinstanstalt lernen.

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ ... 44270.html
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von cka82 »

Es ist aber auch ein großer Unterschied, ob man von einer Rundfunkanstalt redet, die nur für einen Zwergbundesstaat mit wenigen Einwohnern versorgt und kaum eigenes Fernsehprogramm hat, oder ob man von einer Fünfländeranstalt mit erheblich mehr Einwohnern, unzähligen Radiosendern und erheblich mehr Aufwand bei der TV-Produktion redet.

Und ganz ehrlich, an dieser "Rundfunkreform" kann man auch nur rumstänkern, weil sie so viel Sinnfreies und wenig Durchdachtes enthält, dass sie eigentlich eher in den nächsten Papierkorb gehört als auch nur in irgendeiner Form umgesetzt. Sicher, es muss Reformen bei den ÖR geben, aber solche, die durchdacht sind und auch wirklich da ansetzen, wo es auch tatsächlich etwas bewirkt, und nicht nur blinder Aktionismus, mit dem zum einen nichts erreicht wird und zum anderen die Akzeptanz in die ÖR eher verloren geht als gestärkt wird.

Frau Strobl, die ARD-Programmdirektorin, hat anscheinend immer noch nicht verstanden, dass alle weniger Talk sehen wollen. Man entwickle jetzt mehrere neue Konzepte mit der scheinbaren Lösung für die ARD Jugendprobleme in Sachen Talk, Louis Klamroth, für die Mediathek, und der Aussage, man könne solche Mediathekformate dann etvl. auch im linearen Programm bringen.

https://www.dwdl.de/nachrichten/100076/ ... ute_nicht/

Nach den linearen Flpos also weiter fröhlich Geld zum Fenster rauswerfen bei der ARD, mit einem Genre, dass die Leute eher nicht mehr so oft sehen wollen. Aber man braucht ja mehr Gebühren. Für sowas ?

Die ARD ist einfach unbelehrbar.
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von V0DAF0N3 »

cka82 hat geschrieben: 20.10.2024, 14:43 Louis Klamroth
Was finden denn alle an ihm? Ist er der Einzige, der für die Jugend zuständig ist? Ich finds erbärmlich. Ich denk auch nicht, dass die Jugend, wer auch immer das sein soll, gerade auf ihn wartet. Genau dieses Genre-Denken ist das, was die ARD in die Bredouille gebracht hat. In dem man nämlich den Leuten häufig das vom gleichen Typ vorsetzt, was viel geschaut wird. (Krimis, Quiz) Und wenn man auf die Zielgruppe schaut, sind das weit überwiegend alte Menschen, die immer älter werden bzw. Personengruppen, die ihr Nutzungsverhalten noch aus früheren Zeiten gelernt haben. Heutige Generationen brauchen eigentlich sowas nicht, zumal privatwirtschaftliche Unternehmen das eigentlich geiler hinkriegen. Ich meine, es wäre doch gar kein Nachteil, wenn man das als Öffi macht, was die anderen nicht machen. Da muss man ja nicht unnötig Geld ausgeben für Sachen, die die Privatwirtschaft auch hinkriegt. Und wenn die Menschen dann irgendwann wegsterben, dann steht die ARD (wie jetzt auch da) und wundert sich, dass die jungen Leute keine besonders gute Bindung zu ihr haben. Weil man es jedesmal wieder verpennt, daran zu denken. Und damit meine ich nicht Louis Klamroth. Er hat mir zwar nichts getan, aber eine Bereicherung find ich ihn nicht. (Aber noch besser als Lanz).

Was ich auch schwierig finde. Die Jahreseinkünfte der Moderatoren. Natürlich sollen die ordentlich bezahlt werden, aber wenn man sich dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk verpflichtet sieht, dann müsste man als Moderator vielleicht auch selbst etwas zügeln, um dem gerecht zu werden. (Auch wenn es in der Privatwirtschaft gutes Geld gibt). Für ein System zu stehen, was einem den Hintern vergoldet, ist dann nämlich nicht sehr schwer. t-online hat einen senderinternen Vergleich fürs ZDF und beruft sich auf Zahlen der "Welt am Sonntag" im März 2024 : Markus Lanz soll laut neuesten Recherchen 1,9 Millionen Euro pro Jahr verdienen, Horst Lichter 1,7 Millionen Euro und "heute show"-Moderator Oliver Welke bringt es auf 1,18 Millionen Euro im Jahr. Horst Lichter steht für mich nur da und schleimt die Leute voll, die richtige Arbeit machen die Experten. Dass man mit "Hallöchen", "Liebchen" und "Träumchen" 1,7 Millionen verdienen kann, hätte ich nicht gedacht.
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von Heiner »

Ich find die ganzen Polittalkshows in Gänze unbrauchbar. Letztlich sind die doch nur dafür da, irgendwelchen Empörungsunternehmern aller Parteien eine Bühne zu bieten und den Zeitungen einen Themenaufhänger zu liefern, den man in den nächsten 7 Tagen wie die Sau durchs Dorf treiben kann. Ich schau mir jedenfalls keine dieser Shows an. Da kann ich mir auch die Kommentarspalte jeder x-beliebigen Zeitung oder irgendwelche Foren mit Politikanteil antun, da stehen ähnlich unreflektierte und auf Krawall gebürstete Dinge. Klar, ne gewisse Auseinandersetzung gehört dazu und unterschiedliche Meinungen zu Themen auch. Aber ich habe nicht das Gefühl dass diese Sendungen einen Mehrwert haben für die Gesellschaft.
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von V0DAF0N3 »

Heiner hat geschrieben: 20.10.2024, 15:33 Ich find die ganzen Polittalkshows in Gänze unbrauchbar. Letztlich sind die doch nur dafür da, irgendwelchen Empörungsunternehmern aller Parteien eine Bühne zu bieten und den Zeitungen einen Themenaufhänger zu liefern, den man in den nächsten 7 Tagen wie die Sau durchs Dorf treiben kann. Ich schau mir jedenfalls keine dieser Shows an. Da kann ich mir auch die Kommentarspalte jeder x-beliebigen Zeitung oder irgendwelche Foren mit Politikanteil antun, da stehen ähnlich unreflektierte und auf Krawall gebürstete Dinge.
Maybritt Illner find ich noch okay. Den Rest schau ich auch nicht so. Vor allem interessiert mich immer die Frage, was ich mit den ganzen Erkenntnissen und den bösen Vorkommnissen auf dieser Welt als Zuschauer dann machen soll? Man kriegt das vorgesetzt und dann soll man sich eine Meinung dazu bilden können. Ja, ich finds immer nicht gut, wenn Sachen blöd laufen auf dieser Welt, aber in den meisten Fällen sehe ich mich außerstande, daran etwas zu ändern. (Soll ich losgehen und Putin und Trump eine reinhauen, oder wie stellen die sich das vor?) Auch wenn die Themen Realität sind und die Ereignisse, schaue ich mir das nur von Zeit zu Zeit mal an. Ich halte die Probleme so ein Stück weit auf Abstand. (Auch wenn ich für diese nichts kann.) Ansonsten nervts irgendwann.

Mir würden Polittalks gefallen, die nicht im Großen und Ganzen nur gegen AfD sind, sondern mal eigene Konzepte darlegen, wie man Probleme löst. Dabei spielts doch gar keine Rolle, was die AfD macht. Denn an den Wahlergebnissen sieht man doch, dass Vernunft nicht unbedingt eine Kategorie ist. Aber wenn man vielleicht Menschen reale Vorschläge unterbreitet, wie man dieses oder jenes Problem lösen möchte, dann hat man auch die Chance, Wählerstimmen zu bekommen. Nur gegen die AfD zu poltern bringt gar nichts, wie man sieht. Stattdessen wären mir Polittalks mit Lösungsansätzen lieb und vor allem mit nicht so viel unnötigem Streit.
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von cka82 »

Der ORF setzt sich klar für den Erhalt von 3sat ein. Zum einen, weil der Sender für Österreich wichtig sei, um die eigenen Produktionen einem internationalen Publikum zugänglich zu machen.
"Zudem wird der politische Diskurs in Europa nachhaltig gefördert."
"3sat sei eine „Plattform für kritische Debatten“ und eine „unverzichtbare Bühne für Kunst und Kultur“."
Auch verweist man beim ORF auf die Petition zum Erhalt von 3sat, die inzwischen über 143000 Unterschriften hat.

https://orf.at/stories/3373347/
https://innn.it/3sat
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von berlin69er »

Ja, und damit geht der ORF bewusst an der eigentlichen Diskussion vorbei! Niemand hat doch vor die Inhalte von 3Sat verschwinden zu lassen. Allenfalls soll 3Sat mit einem anderen Sender zusammengeführt werden.
Aber klar, man versucht über diesen Weg von den Sparvorgaben abzulenken und suggeriert, dass es dann keinen Raum für Diskussionen geben würde und die Demokratie gefährdet sei.
Kabelnetz: Vodafone Kabel Deutschland Berlin-Charlottenburg (ungenutzt)
TV: Sony KD-55A1 OLED
Receiver: VU+ UNO 4K SE mit DVB-T2 HD Dualtuner & 1TB Samsung 850 EVO SSD
Zubehör: Apple TV 4K für MagentaTV Smart 2.0 und Co.
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von cka82 »

berlin69er hat geschrieben: 20.10.2024, 17:57 Ja, und damit geht der ORF bewusst an der eigentlichen Diskussion vorbei! Niemand hat doch vor die Inhalte von 3Sat verschwinden zu lassen. Allenfalls soll 3Sat mit einem anderen Sender zusammengeführt werden.
Aber klar, man versucht über diesen Weg von den Sparvorgaben abzulenken und suggeriert, dass es dann keinen Raum für Diskussionen geben würde und die Demokratie gefährdet sei.
Wer sagt denn, dass bei einer Zusammenführung von 3sat und arte weiterhin alle bisher auf 3sat laufenden Sendungen erhalten bleiben würden ? Da würde sicher nur das übrigbleiben, was irgendwie zu arte passt. Gerade Sendungen, die sich speziell mit dem deutschen Sprachraum befassen, wären da sicher nicht mehr vorhanden, da es für das arte Publikum uninteressant wäre.
Es geht weder an der eigentlichen Diskussion vorbei, noch wird versucht, von irgendwas abzulenken. Im Gegenteil : Man zeigt zurecht, dass die Idee bei/an 3sat zu sparen die falsche ist und dass man sich überlegen sollte da zu sparen, wo es auch wirklich richtig und vor allem auch sinnvoll ist. Die deutsche Politik hat einfach nur gesehen, 3sat und arte behandeln beide das Thema Kultur, und hat dann einfach blind, obwohl beide Sender nur Centbeträge vom Beitrag erhalten, ohne Rücksicht auf Zuschauerzuspruch und ohne zu beachten, dass 3sat und arte komplett andere Zielgruppen haben, beschlossen, 2 mal Kultur braucht man eigentlich nicht. Und ähnlich oberflächlich ist man in dem Reformentwurf auch bei den anderen Senderstreichungsvorschlägen vorgegangen.

Und es ist nicht Aufgabe des ORF, zu Sparmaßnahmen in Deutschland beizutragen.