Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Hier wird über alle möglichen Medienthemen diskutiert, hauptsächlich Fernsehthemen, die nicht allein (oder gar nicht) Vodafone Kabel Deutschland bzw. Vodafone West betreffen.
Forumsregeln
Forenregeln
cka82
Helpdesk-Mitarbeiter
Helpdesk-Mitarbeiter
Beiträge: 2288
Registriert: 06.01.2020, 10:59
Wohnort: Geldern
Bundesland: Nordrhein-Westfalen

Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von cka82 »

Frau Strobl, die ARD-Programmdirektorin bejubelt überschwänglich die ARD Mediathek. Man erreiche da so viele junge Zuschauer. die tolle Suchfunktion, den Multistreamplayer...

"Das ist etwas Einmaliges in der Welt, und ich frage mich manchmal, warum wir das nicht lauter sagen, denn so etwas haben nicht einmal internationale Tech-Konzerne auf die Beine gestellt."

Außerdem zum Thema Reformen :

"Bei allem Verständnis für finanzielle Debatten wünsche ich mir, dass wir die entsprechenden Spielräume bekommen, um möglichst alle Menschen in unserem Land zu erreichen. [...] Lasst uns unser Programm in den Mittelpunkt stellen und uns daran messen, wie mutig wir bei den notwendigen programmlichen Veränderungen sind und welchen Teil wir im Sinne unseres Auftrags zur gelebten Demokratie beitragen können. "

Und zu den Neuentwicklungen : "Wir müssen weiter Mut haben, Dinge auszuprobieren - auch wenn nicht alles sofort funktioniert."

Und auch für den 16 Uhr Sendeplatz werden weitere Programmexperimente angedroht. Man hat scheinbar noch genug Geld, dass man rausschmeißen kann.

https://www.dwdl.de/interviews/100048/c ... r_klopfen/
Benutzeravatar
Heiner
Gründer/Helpdesk-Mitarbeiter
Gründer/Helpdesk-Mitarbeiter
Beiträge: 26971
Registriert: 17.04.2006, 20:09
Wohnort: Dortmund
Bundesland: Nordrhein-Westfalen

Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von Heiner »

Ich weiß nicht in was für einer Parallelwelt die lebt, aber die ARD Mediathek hab ich bisher eher nicht als so komfortabel und toll erlebt... :kaffee:
Benutzeravatar
V0DAF0N3
Kabelexperte
Beiträge: 795
Registriert: 26.02.2020, 21:54

Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von V0DAF0N3 »

Heiner hat geschrieben: 21.10.2024, 13:09 Ich weiß nicht in was für einer Parallelwelt die lebt, aber die ARD Mediathek hab ich bisher eher nicht als so komfortabel und toll erlebt... :kaffee:
Stimmt. Man kann jetzt nicht sagen, dass man dort nichts abrufen kann, aber unter Komfort verstehe ich etwas anderes.

Um es mal mit den Worten meines Onkels zu sagen: "Hat die Lack gesoffen?", auch bei der Frage zu Louis Klamroth.
Louis Klamroth und die Kollegen vom WDR und von Florida Factual haben bei "Hart aber fair" einen tollen Job gemacht. Sie haben spürbar an der Sendung gearbeitet, haben "Hart aber fair to go" entwickelt und die Abrufzahlen in der Mediathek signifikant gesteigert. Das ist jetzt Louis' Sendung, und das finde ich großartig. Von dieser Basis ausgehend wollen wir nun zusammen mit ihm Formate entwickeln, um eben genau diesen politischen Diskurs in eine jüngere Zielgruppe zu tragen...
Seit dem er die Sendung moderiert, habe ich montags gar keine Lust mehr, die Sendung anzuschauen. Kann ja auch sein, dass ich zu alt bin für den Scheiß, aber auf mich macht die Sendung keinen strukturierten Eindruck mehr, sein wackeliger Moderationsstil nervt mich irgendwie. (Aber kann ja zum Glück noch jeder selbst entscheiden, ob man einschaltet oder nicht). Ich habe mal meine Cousins und Cousinen, die um die 20 sind, gefragt, wer Louis Klamroth ist. Antwort: kennen wir nicht. Und er soll junge Zielgruppen erreichen? Natürlich ist das nicht repräsentativ, aber ich kenn irgendwie keinen, der auf ihn ein Loblied singt. Worin genau jetzt der beschriebene tolle Job zu sehen ist, frage ich mich weiterhin...?
cka82
Helpdesk-Mitarbeiter
Helpdesk-Mitarbeiter
Beiträge: 2288
Registriert: 06.01.2020, 10:59
Wohnort: Geldern
Bundesland: Nordrhein-Westfalen

Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von cka82 »

Ich kann diesen Hype um Klamroth auch nicht nachvollziehen. Nur weil jetzt irgendjemand Jüngeres Hart aber fair moderiert, werden jetzt nicht auf einmal die ganzen Teenies , die sich vorher nie für sowas interessiert haben, dafür entscheiden, jetzt einzuschalten. Und ältere Zuschauer vergrault man eher mit Jugendwahn. Und ich halte es auch für riskant, alles nur auf eine Person zu setzen und zu glauben, damit wären alle Probleme gelöst und er könne Wunder vollbringen.
Das meiste, wo die ARD mit ihrem Jugendwahn angesetzt hat, war nachher schlechter als vorher.
Und wenn ich schon höre, die ARD entwickelt etwas Neues, weiß ich inzwischen, dass ich mir das gar nicht erst ansehen muss, weil es eh Schrott ist. Weil da Leute in der Entwicklung sitzen, irgendwie in einer eigenen Welt fernab der Zuschauerrealität leben. Anders kann man nicht erklären, was die ARD immer "Tolles" entwickelt.
Und Frau Strobl mit ihrer Haltung steht für mich sinnbildlich für die selbstverliebte, arrogante Einstellung innerhalb der ARD: die wir machen alles richtig, sind so toll und kreativ, müssen nichts ändern und auf Geld verzichten kommt nicht in Frage.
Zuletzt geändert von cka82 am 21.10.2024, 16:34, insgesamt 3-mal geändert.
Benutzeravatar
V0DAF0N3
Kabelexperte
Beiträge: 795
Registriert: 26.02.2020, 21:54

Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von V0DAF0N3 »

cka82 hat geschrieben: 21.10.2024, 16:29 Weil da Leute in der Entwicklung sitzen, irgendwie in einer eigenen Welt fernab der Zuschauerrealität leben. Anders kann man nicht erklären, was die ARD immer "Tolles" entwickelt.

Vor allem sind es immer dieselben Entscheider. Insofern wird sich hier auch nichts in andere Bahnen entwickeln, weil es immer vom selben Standpunkt ausgeht.
Benutzeravatar
V0DAF0N3
Kabelexperte
Beiträge: 795
Registriert: 26.02.2020, 21:54

Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von V0DAF0N3 »

Die Führungsetage von PHOENIX hat sich in einem Interview zu den Reformvorschlägen geäußert. Erwartbarer Tenor: "Es ist vollkommen klar, dass die Inhalte, die wir machen, essentiell sind."

https://www.dwdl.de/interviews/100049/p ... gzudenken/
cka82
Helpdesk-Mitarbeiter
Helpdesk-Mitarbeiter
Beiträge: 2288
Registriert: 06.01.2020, 10:59
Wohnort: Geldern
Bundesland: Nordrhein-Westfalen

Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von cka82 »

Wirkt irgendwie ziemlich überheblich.

"Bei den vielen Aufgaben, die sich die Politik gestellt hat, bin ich mir nicht sicher, ob Phoenix überhaupt so sehr im Fokus der Überlegungen steht – vielleicht auch, weil davon ausgegangen wird, dass unser breites Angebot ohnehin so erhalten bleiben wird wie es ist."

Und essentiell : NEIN ! Das was wichtig ist, sieht man auch auf tagesschau24.

Ich halte nach wie vor phoenix für einen Sender mit einer kleinen, sehr speziellen Zielgruppe. Ich glaube nicht, dass da jetzt Massen von Zuschauern für irgendwelche Parteitage, Tagungen oder Bundestagsdebatten vorm Fernseher sitzen, weil das Gelaber schlicht kaum jemand interessiert, vielleicht wenn man gerade Schlafprobleme hat. Für Liebhaber von stundenlangem Gelaber kann man auch prima Livestreams anbieten. Und Dokus und Reportagen findet man auch genug auf anderen Sendern, dafür braucht man phoenix nicht. Da finde ich tagesschau24 für die breite Masse der Zuschauer mit den wichtigen Informationen, die man wissen muss, wesentlich wesentlich wesentlich wichtiger als phoenix.

Vor dem Start von phoenix 1997 wurde man genauso gut informiert.
Benutzeravatar
Heiner
Gründer/Helpdesk-Mitarbeiter
Gründer/Helpdesk-Mitarbeiter
Beiträge: 26971
Registriert: 17.04.2006, 20:09
Wohnort: Dortmund
Bundesland: Nordrhein-Westfalen

Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von Heiner »

Also mein Schwiegervater tut sich regelmäßig ganze Sitzungstage auf Phoenix an. :kaffee: Der ist sonst eher durchschnittlich politisch interessiert. Per Livestream würde der sich das wohl nur antun wenn das weiter komfortabel über den Fernseher geht.
Benutzeravatar
V0DAF0N3
Kabelexperte
Beiträge: 795
Registriert: 26.02.2020, 21:54

Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von V0DAF0N3 »

Bin gerade beim Surfen auf eine Meldung aus dem vorigen Jahr gestoßen:
Bremische Bürgerschaft stimmt für Erhalt von Radio Bremen
Insofern ist die Politik hier doppelzüngig und in anderen Länderparlamenten wird es nicht anders zugehen. Viel heiße Luft also.
Nach Kritik am öffentlich-rechtlichen Rundfunk hat sich die Bremische Bürgerschaft für den Erhalt von Radio Bremen ausgesprochen. Einem entsprechenden Antrag der rot-grün-roten Regierungskoalition stimmte die CDU und in Teilen auch die FDP zu. In dem Antrag heißt es, Radio Bremen müsse weiter eigenständig und leistungsfähig bleiben. Der Senat solle sich zudem dafür einsetzen, dass es bei der bisherigen Festsetzung der Rundfunkbeiträge bleibt und dass Reformen nicht zu Lasten der Beschäftigten gehen.
https://www.butenunbinnen.de/nachrichte ... k-100.html
Heiner hat geschrieben: 22.10.2024, 12:45 Also mein Schwiegervater tut sich regelmäßig ganze Sitzungstage auf Phoenix an. :kaffee: Der ist sonst eher durchschnittlich politisch interessiert. Per Livestream würde der sich das wohl nur antun wenn das weiter komfortabel über den Fernseher geht.
Als Norbert Lammert noch Bundestagspräsident war, hab ich mir das auch gerne angeschaut, weil er die Sitzungen immer sehr locker und humorvoll moderiert hat.
siehe: https://www.youtube.com/watch?v=iSZ2dzxrJWE
cka82
Helpdesk-Mitarbeiter
Helpdesk-Mitarbeiter
Beiträge: 2288
Registriert: 06.01.2020, 10:59
Wohnort: Geldern
Bundesland: Nordrhein-Westfalen

Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von cka82 »

V0DAF0N3 hat geschrieben: 22.10.2024, 14:53 Bin gerade beim Surfen auf eine Meldung aus dem vorigen Jahr gestoßen:
Bremische Bürgerschaft stimmt für Erhalt von Radio Bremen
Insofern ist die Politik hier doppelzüngig und in anderen Länderparlamenten wird es nicht anders zugehen. Viel heiße Luft also.
Nach Kritik am öffentlich-rechtlichen Rundfunk hat sich die Bremische Bürgerschaft für den Erhalt von Radio Bremen ausgesprochen. Einem entsprechenden Antrag der rot-grün-roten Regierungskoalition stimmte die CDU und in Teilen auch die FDP zu. In dem Antrag heißt es, Radio Bremen müsse weiter eigenständig und leistungsfähig bleiben. Der Senat solle sich zudem dafür einsetzen, dass es bei der bisherigen Festsetzung der Rundfunkbeiträge bleibt und dass Reformen nicht zu Lasten der Beschäftigten gehen.
https://www.butenunbinnen.de/nachrichte ... k-100.html
Das ist im Saarland auch nicht anders, v.a. wo ja sowohl beim SR (SPD, CDU und AFD) (https://www.sr.de/sr/home/der_sr/so_sin ... er118.html) als auch bei radiobremen (CDU, SPD, FDP, Grüne, Linke) (https://www.radiobremen.de/ueber-uns/gr ... r-104.html) Politiker wie überall bei den ÖR mit im Rundfunkrat sitzen. Da wird die Politik wohl kaum sagen, der Sender kann weg.
Der SR hat allerdings deutlich mehr eigenes Programm als radio bremen, dessen eigenes "Programm" sich ja nur auf buten un binnen um 6 und die 19:30 Sendung von buten un binnen beschränkt. Der Rest ist ja einfach Übernahme des NDR Fernsehens. Und die Produktion hat man ja noch in die Tochtergesllschaft bremedia ausgelagert.

"Der gesamte Bereich Produktion/Technik sowie einige redaktionell tätige Mitarbeiter des Senders wurden trotz Protesten aus der Belegschaft 2006 zur Kostensenkung in die Tochtergesellschaft Bremedia Produktion GmbH ausgelagert, an der Radio Bremen zunächst 51 % hielt, während 49 % die Bavaria Film GmbH besaß. Seit 2018 ist das Unternehmen eine 100%ige Tochter von Radio Bremen. Bereits zum 1. Januar 2006 wurde die Abteilung Ausstattung in die Bremer Bühnenhaus GmbH ausgegliedert, an der Radio Bremen als Minderheitsgesellschafter beteiligt ist. Neu eingestellte Mitarbeiter werden in beiden Tochterunternehmen wesentlich schlechter bezahlt als bei Radio Bremen."

https://de.wikipedia.org/wiki/Radio_Bremen

Es würde also im TV null Unterschied machen, wenn radiobremen aufgelöst und Bremen Teil des NDR würde, ebenso wäre eine Eingliederung der rb Hörfunksender ohne größere Verluste möglich. Gleiches gilt auch für den SR bei einer Fusion mit dem SWR.
Das einzige, was halt wegfallen würde, und auch deshalb wird eine Fusion nicht passieren, sind die gut bezahlten Direktoren-, Intendaten- u.ä. Posten.