Internetsperren und KDG

[amsp]

Die Provider wollen vermutlich selbst die Netzneutralität vernichten. Die britische Regierung möchte in der EU Telekommunikationsrichtlinie gerne festgeschrieben sehen, das der Betreiber selbst festschreiben darf welche Dienste und Seiten abrufbar sind. Darüber soll der Kunde nur noch informiert werden.

[Kabelmensch]

Die Provider wollen vermutlich selbst die Netzneutralität vernichten. Die britische Regierung möchte in der EU Telekommunikationsrichtlinie gerne festgeschrieben sehen, das der Betreiber selbst festschreiben darf welche Dienste und Seiten abrufbar sind. Darüber soll der Kunde nur noch informiert werden.

1984, Echelon, Onion, ... - sehr interessante, nachdenkenswerte, auch gegensätzliche Stichworte ...

[Trebo]

Naja die ersten die sich da melden werden wird die Musik- und Filmindustrie sein
und so wie ich es sehe werden sie auch früher oder später Erfolg haben.

So wird's kommen.

Vor diesem Hintergrund ist es mir einfach unbegreiflich wie auch nur ein großer Provider freiwillig "hier" schreien kann wenns um freiwillige geht. Selbst Branchenverbände wie Bitcom und eco üben Kritik. einzig die die es wirklich verzögern könnten preschen freiwillig nach vorn. Mir ist es ein echtes rätsel.

Rätsel nur auf den ersten Blick. Mit was sind die Kabelfrequenzen hauptsächlich belegt?
Richtig, Filme und Musik. Internet macht nur einen kleinen Teil aus.

Für mich liegt es daher nahe, dass ein Provider, der mit dieser Industrie enger verbandelt ist als Telekom &Co,
sich als erster vor deren Karren spannen lässt.

[wolkenkrieger]

Mal Hand aufs Herz: wer von euch ist auch nur mal ansatzweise an "solcher einer" Seite vorbeigeschrammt?

In den Medien wird ein Bild suggeriert, dass in etwas folgender maßen aussieht: an jeder Eck lauert eine KiPo-Seite, die man dann via Filter einfach sperren kann.

Ich surfe viel im Netz umher und gelegentlich auch auf Seiten, die man gemeinhin als "komisch" bezeichnen könnte (ich folge gern mal Links, bis es nicht mehr weiter geht - so als "Hobby" quasi - vielleicht erreiche ich ja mal wirklich das Ende des Internets ...).

Da ich mich auch mit dem Interneterotiksektor etwas beschäftige (als Anbieter), habe ich mit diesem Thema sicherlich mehr Berührung, als ein großteil hier.

ABER: ich habe noch nie, wirklich nie, ansatzweise irgendwas im Browser gehabt, was auch nur annähernd an KiPo rangekommen wäre.

Das problem ist eigentlich keines - jedenfalls nicht im Sinne von zu filterndem Content im Internet. Der letzte KiPo-Ring, der in Deutschland gesprengt wurde, hat seine Inhalte via MMS verbreitet - wo bitte greift da eine Filterung des Internetverkehrs?

Meine ganz feste Überzeugung zu dem Thema: es soll ein Instrumentarium etabliert werden, was schon seit Jahren in diversen politischen Köpfen rumgeistert und reift. Nur hat man bisher keinen wirklichen Aufhänger gefunden, dem Volk und vor allem dem Fachpublikum eine plausible Erklärung zu bieten. Eine Erklärung fern ab von "wir hätten gern mehr Kontrolle - und vor allem mehr Möglichkeiten, die Kontrolle auszuweiten".

Jetzt ist das Thema KiPo grad aktuell und diese Chance lässt sich keine Politik nehmen. Unter dem Deckmantel des Kinder- und Jugendschutzes (der wichtig und richtig ist - nicht, dass mich hier einer falsch versteht!!) soll eine Kontrollinstanz installiert werden, die so in der neuerlichen gesamtdeutschen Geschichte absolut einmalig ist und die - ist sie erstmal etabliert und akzeptiert - der Politik Türen und Tore zu einer totalen Überwachung, Bevormundung und vor allem meinungsbildenden Lenkung öffnen wird (nicht kann, sondern bewusst "wird" - da bin ich mir 100% sicher!).

Ich halte das für eine verteufelt gefährliche Entwicklung, die sich hier grad vor unseren Augen abspielt.

Ist der Ruf erst ruiniert, kontrolliert sich's gänzlich ungeniert ... so ähnlich sagt der Volksmund jedenfalls.

[amax]

Sperren gab es auch schon zuvor.

Wenn auch aus geschäftlichen Interessen initiert.
http://www.heise.de/newsticker/Arcor-sp ... dung/95758
oder aus politischen....
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,15 ... 20,00.html
...ist ja nicht neu.

Das zur Informationsfreiheit.

[amax]

.............

Jetzt ist das Thema KiPo grad aktuell und diese Chance lässt sich keine Politik nehmen. Unter dem Deckmantel des Kinder- und Jugendschutzes (der wichtig und richtig ist - nicht, dass mich hier einer falsch versteht!!) soll eine Kontrollinstanz installiert werden, die so in der neuerlichen gesamtdeutschen Geschichte absolut einmalig ist und die - ist sie erstmal etabliert und akzeptiert - der Politik Türen und Tore zu einer totalen Überwachung, Bevormundung und vor allem meinungsbildenden Lenkung öffnen wird (nicht kann, sondern bewusst "wird" - da bin ich mir 100% sicher!).
.....................

Wahlpropaganda, ohne Mehrwert. Schon der Zeitpunkt ist verdächtig.
Hat die werte Frau Familienministerin erst diese Jahr von der Thematik gehört ? Als Ärtzin sollte sie eigentlich mehr wissen.
Warum hat sie nicht schon Jahre zuvor gehandelt, wenn ihr dieses Thema so am Herzen liegt ?
Jetzt nach der Art, - wer nicht für mich ist, ist gegen mich-, zuhandeln entspricht keiner feinen politischen Kultur.

Oder ist sie doch nur eine vorgeschobene Marionette, bei der jetzt ein Herr S. an den Fäden zieht?

[SNA]

Ich sehe schon die kostenpflichtigen SOCKS Proxys irgendwo in der Schweiz aus dem Boden sprießen...

Sowas verwendet heutzutage kein Mensch mehr. Zuviel in einem "HackerForum" gelesen ? Mittlerweile läuft alles per VPN. Hierzu gibt es genug, auch preisgünstige Anbieter im In- und Ausland. Ich benutze CyberVPN - läuft einwandfrei.

Naja...als ich klein und gemein war...so vor knapp 10 Jahren...da waren SOCKS Proxys Stand der Dinge. Was heute so geht, kein Plan...hab meine wilden Zeiten hinter mir...

[Thyrael]

Tja, von "Eine Auswertung der Daten findet nicht statt" über "Es bleibe ferner als Option offen, dass eine Täterermittlung erfolgen kann" sind wir jetzt hier gelandet. Ich für meinen Teil werde mich bei den Wahlen ganz genau an das alles erinnern.

[amsp]

Also bei den Europawahlen ist die Piratenpartei eine Alternative. Die brauchen auch noch Unterstützungsunterschriften für die Bundestagswahl.

[NURadio]

Tja, von "Eine Auswertung der Daten findet nicht statt" über "Es bleibe ferner als Option offen, dass eine Täterermittlung erfolgen kann" sind wir jetzt hier gelandet. Ich für meinen Teil werde mich bei den Wahlen ganz genau an das alles erinnern.

Tja, mit dieser schwammigen Formulierung im Text, dürfte das Gesetz ein klarer Fall fürs BVerfG sein.