Meine Rede seit langer Zeit, wobei ich sogar sagen würde, nicht das ZDF (als Organisation) sondern die ARD, genauer gesagt die 9 Landesrundfunkanstalten kann man einstampfen. Da gibt es jeweils eine komplette Struktur plus das gleiche nochmal als Dachorganisation der ARD.maniacintosh hat geschrieben:Natürlich wird nicht jede seiner Äusserungen so zu 100% wirklich von ihm gefordert sein. Wie sagt man so schön: Klappern gehört zum Geschäft und eine Überschrift wie "ZDF kann eingestellt werden" fällt auf und wird den einen oder anderen zum lesen des Interviews animieren.
Dabei hat der Mann gar nicht so unrecht: Streng genommen brauchen wir in der heutigen Situation kein ZDF mehr, zumindest die Organisation ZDF halte ich persönlich für fragwürdig und im Sinne der Grundversorgung für verzichtbar. Damals als das ZDF gegründet wurde, war der Ansatz einer von der ARD unabhängigen Anstalt sogar ein durchaus gute Idee, da es so ein von der ARD unabhängiger Rundfunk etabliert werden konnte. Voneinander unabhängige Medien sind schließlich die Grundlage um das Recht auf Informationsfreiheit überhaupt sinnvoll wahrnehmen zu können. Nun muss man allerdings feststellen, dass sich dieser Ansatz mit der Einführung des Privatrundfunkt und dessen erfolgreicher Etablierung erübrigt hat, da es nun auch ohne zweite ÖR-Anstalt von der ARD unabhängige Medien gibt, daneben hat der Aufstieg des Internets zu einem Massenmedium auch die Möglichkeit geschaffen sich aus internationalen Medien in Wort, Schrift, Bild, Ton und auch bewegtem Bild über Ereignisse unabhänig von der ARD zu informieren. Die Organisation ZDF ist damit in meinen Augen obsolet geworden und nur noch ein Kostenfresser, den man einsparen sollte. Ich beziehe diese Aussage bewusst auf die Organisation, nicht zwingend auf ihre Programme.
Realistisch betrachtet könnte man das ZDF-Programm in die ARD eingliedern und als zweites bundesweites ARD-Programm weiter verbreiten. Vorteil diese Lösung: Da die beiden Programme in einer Hand wären, müssten sich die ÖRs nicht mehr gegenseitig Konkurrenz machen, man könnte die Programme endlich komplementär ausrichten. Wenn das Erste die Hochzeit von "Kate und William" zeigt, kann im Zweiten anderes Programm laufen und man spart sich eine zweite Truppe für die ZDF-Übertragung. Generell könnte man eines der Programme dann auch leichter auf jüngere Zuschauer ausrichten, denn gerade Sendungen, die für jüngere Zuschauer interessant sein könnten, finden praktsich nur in den digitalen Spartenkanälen oder in der Nacht statt. Aber auch das gehört zur Grundversorgung! Bei sportlichen Großereignissen (Olympia, EM, WM) würden nicht mehr ARD und ZDF kostspielige jeweils ihre halbe Sportredaktion zum Austragungsort entsenden, welche dort nur jeweils nur jeden zweiten Tag aktiv berichten würden. Es gäbe – da aus einem Hause – nur noch ein Team, welches jeden Tag berichten könnte und nicht die Hälfte der Zeit dort "Urlaub" macht (ich gebe zu das Argument ist ein wenig polemisch, sicher werden die Crews an ihren sendefreien Tagen dort nicht ganz arbeitslos sein, dennoch wäre ein Team für jeden Tag wohl deutlich effizienter.) Auch bei den Digital-Programmen könnte sicher ein bis zwei eingespart werden, da auf beiden Seiten ähnlich positionerte Angebote bestehen. So sehe ich Eins extra und ZDF info als ähnlich an und auch zwischen ZDFneo, demnächst ZDF.kultur und Einsfestival gibt es Schnittmengen. Auch den Wasserkopf der ZDF-Verwaltung könnte man einsparen.
Zusammengefasst liesse sich eine Menge Geld sparen, ohne dass der Zuschauer dafür weniger Programm geboten bekäme. Praktisch sogar etwas mehr Auswahl, weil eben nicht mehr konkurrierend programmiert würde.
Das wird natürlich nicht kommen, da müssten ja die Politiker eigene Pfründe abschaffen.
Dass wir heute, als einzige Land weltweit, 2 öffentlich-rechtliche Systeme haben, haben wir wie jeden Mist, der im Medienbereich existiert der Gier von höchst interessierten Kreisen in der CDU zu verdanken.
Das ZDF ist das Überbleibsel des von Adenauer gewollten Regierungsfernsehens, dass vom Verfassungsgericht einkassiert wurde, und weil man schon so viel vorbereitet hatte, dann kurzerhand als weiteres ÖR-System weitergeführt wurde.
Die katastrophale weil ungesteuerte Einführung des Privatfernsehens war genauso ein Disaster.
Statt dass man sich in UK umgesehen hätte wie sowas gestaltet werden kann, damit am Ende auch auf dieser Schiene Qualität produziert wird, hat man wieder die ganzen unfähigen Landesfürsten machen lassen, mit dem Schrottergebnis, das wir heute haben.
Der Vorschlag oben von Heiner das ZDF nach Vorbild von tf1 zu privatisieren wird ihm bei den Privatfernsehmachern keine Freunde bringen.
Blasberg hat ja bewusst von "einstellen" und nicht von "privatisieren" gesprochen. Ein Privat-ZDF würde soviel vom begrenzten Werbekuchen abgreifen, dass für den Rest nicht mehr viel übrig bliebe - was natürlich auch seinen Charme hätte. Dann würde es vielleicht auch dort mal zum längst fälligen Aufräumen kommen.